Xander
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<o> </o>
in einem Büchlein über die Geschichte Burgwedels )*, fand ich die Geschichte des Bauern Warneke Schluhen, der 1643 die Frau eines Harm Rungen rechtmäßig durch den Ortspfarrer ehelichte.
<o> </o>
Harm Rungen soll 1639 in den Wirren des Krieges von Soldaten nach Wien entführt worden sein. Seit dem gab es keine Nachricht mehr von ihm und er galt als tot. Es galt wohl das Motto „Wer nirgends erscheint, ist tot“!
<o> </o>
Die neu geschlossene Ehe stieß im Ort jedoch schnell auf heftigen Widerstand. Der Druck auf den Ortspfarrer wurde so groß, das er das Paar aufforderte sich zu trennen. Da diese der Forderung nicht nachkamen, wurden sie von der heiligen Kommunion ausgeschlossen (eine heftige Maßnahme in der damaligen Zeit). Es folgte ein reger Schriftverkehr mit Advokaten und Theologen in Celle um dieses rechtliche Problem zu lösen.
Ohne Erfolg. Die Ehe wurde ungültig erklärt und das Paar trennte sich.
Der Pfarrer war daraufhin (1647) wieder bereit „Harm Rungen nachgelassener Fraw consens zu confeshion [Beichte] undt Sacram coemam [Abendmal] zu geben.“ <o></o>
<o> </o>
Noch im selben Jahr starb Harm Rungens Frau „von Elendt umbgebracht“. Doch nun konnte sie zumindest mit kirchlichem Segen beerdigt werden!
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Langer Rede kurzer Sinn: das oben geschilderte Schicksal betraf ja viele tausende von Ehepaaren. Die Zahl der vermissten im 30jährigen Krieg war sicher sehr groß.
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Gab es da keine offizielle Regelung, ab wann jemand für tot erklärt wurde? Bzw. wann gab es die ersten gesetzlichen Regelungen?
<o> </o>
Gruß
Andreas
<o> </o>
)* Großburgwedel, Ergänzung des Bildbandes Alt-Burgwedel
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> </o>in einem Büchlein über die Geschichte Burgwedels )*, fand ich die Geschichte des Bauern Warneke Schluhen, der 1643 die Frau eines Harm Rungen rechtmäßig durch den Ortspfarrer ehelichte.
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> </o>Harm Rungen soll 1639 in den Wirren des Krieges von Soldaten nach Wien entführt worden sein. Seit dem gab es keine Nachricht mehr von ihm und er galt als tot. Es galt wohl das Motto „Wer nirgends erscheint, ist tot“!
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> </o>Die neu geschlossene Ehe stieß im Ort jedoch schnell auf heftigen Widerstand. Der Druck auf den Ortspfarrer wurde so groß, das er das Paar aufforderte sich zu trennen. Da diese der Forderung nicht nachkamen, wurden sie von der heiligen Kommunion ausgeschlossen (eine heftige Maßnahme in der damaligen Zeit). Es folgte ein reger Schriftverkehr mit Advokaten und Theologen in Celle um dieses rechtliche Problem zu lösen.
Ohne Erfolg. Die Ehe wurde ungültig erklärt und das Paar trennte sich.
Der Pfarrer war daraufhin (1647) wieder bereit „Harm Rungen nachgelassener Fraw consens zu confeshion [Beichte] undt Sacram coemam [Abendmal] zu geben.“ <o
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> </o>Noch im selben Jahr starb Harm Rungens Frau „von Elendt umbgebracht“. Doch nun konnte sie zumindest mit kirchlichem Segen beerdigt werden!
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> </o>Langer Rede kurzer Sinn: das oben geschilderte Schicksal betraf ja viele tausende von Ehepaaren. Die Zahl der vermissten im 30jährigen Krieg war sicher sehr groß.
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> </o>Gab es da keine offizielle Regelung, ab wann jemand für tot erklärt wurde? Bzw. wann gab es die ersten gesetzlichen Regelungen?
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> </o>Gruß
Andreas
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> </o>)* Großburgwedel, Ergänzung des Bildbandes Alt-Burgwedel