Quellen in der Krisenzeit Roms

Ang_L

Neues Mitglied
Hallo,
ich hätte gern gewusst, warum die Quellenlage speziell während der Krise des 3. JH n. Chr. so schlecht ist.

Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen, danke schonmal.
 
Hehe, das würd icha cuh gerne wissen. hab mich mit der Entwicklung der Münze zu der Zeit beschäftigt, und die Quellen sind wirklich echt bescheiden. ICh denke, das liegt daran, dass es zu der Zeit viele ungeklärte Zustände gab. Die ganzen Kriege an den Grenzen, die Usurpatoren im Reich, die Sonderreiche etc. Vielleicht ist das ein erklärungsansatz?

Lieben Gruß :winke:
 
Dazu muss man sich mit dem "Beruf" des Schriftstellers in römischer Zeit auseinandersetzen. Viele bedeutende Geschichtsschreiber waren hohe Staatsbeamte (wie z.B. Sueton oder Tacitus) oder hatten enge Verbindungen zum Kaiserhaus (wie Livius).
Ich denke mal, für solche Personen war es im 3. Jahrhundert
- mitunter gefährlich, sich politisch - und sei es nur in der Geschichtsschreibung - zu äußern
- sie verschwanden ebenso schnell wieder in die Versenkung wie die Kaiser, zu deren Lager/Stab sie gehörten
- die Wirren der Zeit forderten vielleicht auch, dass die hohen Staatsbeamten ständig alle Hände voll zu tun hatten (die historiografischen Werke waren ja oft nur eine "Zugabe") und dass sich so keine stabile Arbeitsatmosphäre entwickeln konnten, um eines der oft vielbändigen Geschichtswerke zu erstellen.
Allerdings finde ich, dass die Zeit von 200 - 220 und dann nach dem Regierungsantritt Diokletians wieder recht ordentlich belegt ist.


Der zweite große Quellenkomplex im römischen Reich sind Inschriften. Auch hier finde ich es verständlich, dass im 3. Jahrhundert dabei zum Teil wenig zusammenkam (obwohl die Überlieferung nicht so schlecht ist wie bei den Schriftstellertexten): in Kriegszeiten wird eben weniger gebaut und erlassen, was immer mit einer Inschrift gekrönt wurde.
 
Ang_L schrieb:
na ja... ich wüsste eher gerne warum so wenig texte erhalten sind

Was Ashigaru gut erklärt sind Gründe, warum weniger geschrieben worden sein könnten.
Wenn du aber wissen willst, warum so wenig Texte erhalten sind... wie wäre es mit dem Zufall der Überlieferung als einem Grund? :grübel:
 
Ashigaru schrieb:
Allerdings finde ich, dass die Zeit von 200 - 220 und dann nach dem Regierungsantritt Diokletians wieder recht ordentlich belegt ist.

Diese Zeitspannen umfassten ja auch nur die große Krise, hier war nach der schlechten Überlieferung IN der großen Krise gefragt...

s.d.caes.
 
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