Ritter/equites in der Kaiserzeit

N

Nasenrüffler

Gast
Guten Tag,
Ich habe ein ernst zu nehmendes Problem.
Ich muss übermorgen, also nächsten Dienstag, eine Latein-GFS über die "Ritter in der Kaiserzeit" halten. :S :confused: Bin seit über 6h damit beschäftigt das Internet zu durchforsten, Bücher zu schmökern (Geschichte der römischen Kaiserzeit, Die Verwaltung des röm. KR, Verfassungs- und Sozialgeschichte des röm. KR... ) finde aber überall nur die selben Infos und keine schlagkräftigen, interessanten Themen für meine Präsentation.
Könnt ihr mir bitte weiterhelfen?? :confused:

vielen Dank für jede Hilfe.
 
Nun werter Nasenrüffler,

Es wäre gewiß Ihrer Präsentation nicht abträglich auf das hohe künstlerische Schöpfertum dieses Standes hinzuweisen; schließlich gehörten Ovid wie Virgil der Ritterschaft an.
Was die allseits geliebte Wikipädie schreibt (http://de.wikipedia.org/wiki/Eques), ist Ihnen sicherlich bekannt, allerdings ist es fast schon falsch von einem Ritter - s t a n d zu sprechen, sintemal er nicht viel mehr war als eine Zensusklasse (ab 400.000 Sesterzen versteuerten Vermögens bis ???); reizvoll ist es zu erfahren, inwiefern die Aufnahme in den Ritterstand vom Gutdünken des Kaisers abhing, da ja die Angehörigen des höheren Beamtendienstes (v.a. Provinzverwaltung) gewohnheitsmäßig aus der Ritterschaft stammten und nicht immer war der bestes Mann für einen Posten genügend begütert, sodaß Augustus bspw. öfter das bis zur Eintrittsmarke fehlende Geld geliehen haben soll.

Gruß,

Il Principe
 
Auch ein wichtiger Punkt ist, wie es Augustus gelang, den Konflikt zwischen Rittern und Senatoren zu entschärfen und den Ritterstand in das Prinzipat einzubinden.
 
Augustus reorganisierte den ordo equester: künftig hießen die Ritter, im Hinblick auf eine potentielle staatliche Tätigkeit, equites Romani equo publico ("Ritter mit Staatspferd"). Diese neue Ritterschaft stellte eine wesentlich zusammenhängendere Gruppe als zur Zeit der Republik dar, da man bei Augustus vorstellig werden musste, wenn man in sie aufgenommen werden wollte. Die Ritterschaft besaß auch eine Jugendgruppe, iuventus, die im ganzen römischen Reich Ableger hatte; Augustus Adoptivsöhne Gaius und Lucius Caesar waren als principes iuventutis vorangestellt.

Davon zu unterscheiden sind die equites a censu, "Ritter aufgrund des Zensus", die wie oben schon besprochen das Vermögen eines Ritters aufgewiesen hatten (wie in der Republik). In den öffentlichen Bereichen waren sie jedoch ohne Belang, obwohl z.B. auch für sie weiterhin besondere Plätze im Theater reserviert waren.
 
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