Römische Münzen

Sheik schrieb:
würd bei Gerichtsurteilen und Inschriften suchen, in denen "Münzstättenbesitzer" verurteilt wurden, weil sie die Silber/goldanteile in Münzen verringert haben. Wo du jedoch genau danach suchen mußt weiss ich nimmer, hab das nur mal überflogen. Aber gibt ja eingie Gerichtsakten aus der Zeit des 2./3. Jahrhunderts

Hmm... sowas könnte man im Codex Theodisianus finden.:grübel:
 
Super, auf die Urteile wöre ich nicht gekommen!!! Danke für den Tip!
Was ich noch gefunden habe, sind Schiffswracks, die viel Marmor transportiert haben, das ganze 3. Jh. durch, also mind. 9 stück, vllt könnte man daraus auch schließen, dass die Kaiser trotz der Krse weiterbauten, ergo noch mehr Geld brauchten.

Lieben Gruß :winke:
 
Kaiserliche Bauten dürften sich aber auch anders, sprich über die archäologischen Überreste erschließen lassen können. Allerdings weiß ich da für's 3. Jh. auch wenig BEscheid.
Eine Idee ist vielleicht auch die Verbreitung von Falschmünzen bzw. das tolerierte Nachprägen von Kleingeld in vielen Städten des Reiches, z.B. in Augst als Symptom für schwerwiegende PRobleme was Geld angeht.
Vielleicht kannst du damit auch was anfangen.
 
Marbod schrieb:
"Unter Kaiser Gallienus verschlechterte sich die Qualität der Münzen"
Das Gute daran ist, dass die Qualität der Legierung heute bei der Datierung historischer Ereignisse hilfreich ist.

Werner Eck schreibt in "Köln in römischer Zeit" :

"Für die ubischen Regenbogenschüsselchen lassen sich mehrere Prägephasen unterscheiden. Sie beginnen um 70 v. Chr. mit Stücken aus relativ reinem, dann zunehmend mit Silber legiertem Gold, die ursprünglich keine differenzierenden Beizeichen aufwiesen. In der Mitte des 1. Jahrhunderts dominiert dann Silber, dem schon bald wachsende Kupferanteile beigegeben werden....Da noch vorhandene bessere Exemplare nach der Ausgabe von Serien, deren Edelmetallgehalt weiter reduziert wurde, relativ rasch aus dem Umlauf verschwanden (nämlich in private Rücklagen oder zur Gewinnung neuen Prägemetalls), liefen zumeist nur noch die schlechtesten, also neuesten Stücke um."
 
Um 260 hatte der Verfall der Währung wohl eine Höhepunkt erreicht. In den Papyri Oxyrhynchus wird nämlich berichtet, dass die Geldwechsler in Oxyrhynchus (Ägypten) ihre Geschäfte schlossen und sich weigerten, das Geld des Kaisers anzunehmen. Erst unter Strafandrohungen konnten sie dazu gezwungen werden.
 
Germanicus schrieb:
Um 260 hatte der Verfall der Währung wohl eine Höhepunkt erreicht. In den Papyri Oxyrhynchus wird nämlich berichtet, dass die Geldwechsler in Oxyrhynchus (Ägypten) ihre Geschäfte schlossen und sich weigerten, das Geld des Kaisers anzunehmen. Erst unter Strafandrohungen konnten sie dazu gezwungen werden.

Na das ist doch mal ne gute Quelle!:yes:
 
Marbod schrieb:
Na das ist doch mal ne gute Quelle!:yes:

Dem kann ich mich nur anschließen! Gibts da eigentlich eine Edition, vielleicht mit Übersetzung? Wäre sehr interessant!
Und vielleicht noch allgemeiner gefragt: Gibts auch Editionen ägyptischer Papyri?
 
tela schrieb:
Dem kann ich mich nur anschließen! Gibts da eigentlich eine Edition, vielleicht mit Übersetzung? Wäre sehr interessant!

Ja gibt es. Ob da ne Übersetzung dabei ist wag ich mal angesichts althistorischer bzw. altphilologischer "Traditionen" zu bezweifeln. Die Serie "The Oxyrhynchos Papyri" begann 1898, da sind bis 2000 heute 67 Bände erschienen. Der gefragte Papyrus sollte da publiziert sein. Eine italienische Reihe gibt es auch noch, Papiri greci et latini, besteht aus 15 Bänden...


tela schrieb:
Und vielleicht noch allgemeiner gefragt: Gibts auch Editionen ägyptischer Papyri?

Meinst du jetzt sowas wie ein Gesamtwerk aller ägyptischer Papyrii?
 
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