Spätrömische Kastelle und ihre Truppen

Ashigaru

Premiummitglied
Ich interessiere mich sehr für die spätrömischen Kastelle, die ja im Grunde der hochmittelalterlichen Burg architektonisch schon sehr ähnlich waren, ähnlicher zumindest als z.B. die fränkischen oder slawischhen Burgwälle.
Leider gibt es darüber kein so schönes Buch wie Anne Johnsons "Römische Kastelle" über die früh- und mittelkaiserzeitlichen Militärlager.

Daher möchte ich folgende Fragen aufwerfen:

1. Spätrömische Kastelle sind ja nicht mehr so "genormt" wie ihre Vorläufer aus dem 1. - 3. Jahrhundert. Kann man dennoch anhand der Größe und Bauform bestimmte Typen zu bestimmten Truppenteilen zuordnen?

2. Auch die Innenbauten sind ja recht vielfältig (und leider oft noch nicht so gut erforscht). Gab es bestimmte Gebäude außer den Mannschaftsbarracken, die einfach "dazugehörten", sowie das Stabsgebäude bei mittelkaiserzeitlichen Kastellen.

3. Ebenso vielfältig sind die Grundrisse dieser Kastelle - die berühmte "Spielkartenform" verschwindet bis auf Britannien völlig, stattdessen gibt es eine Mischung aus quadratischen, rechteckigen oder polygonalen Formen. Gibt es bestimmte Gründe dafür, warum z.B. das Kastell in Boppard rechteckig ist, während ein Nachbarlager in Andernach eine vieleckige Form hat? Hängt das vielleicht damit zusammen, dass es keine zentrale Stelle mehr gab, die den Bau von Kastellen regelte?

4. Befestigte Städte wie Bitburg, Neumagen oder Worms - waren das eher stark befestigte Zivilsiedlungen oder lagen da auch reguläre militärische Einheiten?
 
Spätrömische Kastelle

Ein Charakteristikum der spätrömischen Kastelle sind die, im Gegensatz zu früheren Bauten, vorstehenden Ecktürme. Des weiteren wurden im 4. Jahrhundert, vor allem unter Valentinian I., neue Befestigungsanlagen in Trapezform errichtet. Ein gutes Beispiel dafür ist das spätantike Kastell Altrip -> dort solltest du auch weitere Infos finden ;)
 
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