Was die Welt im Innersten zusammenhält

Die Frage lautet : Welche Themen sind essentiell, um zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält ?

Klaus, du gehst vielleicht von der falschen Lektüre aus, wenngleich du wahrscheinlich durch Faust zu der gestellten Frage gekommen bist.

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr,
Herauf, herab und quer und krumm,
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, dass wir nichts wissen können!
Was sagt Faust bis hierher?
Nun er sieht sich als fleißigen, überaus klugen Herren. Doch es ehrt ihn nicht, er schätzt es nicht, es gibt ihm keine Zufriedenheit, keine Ruhe.
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud’ entrissen,
Bilde mir nicht ein was rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab’ ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Der obere Gedanke wird fortgeführt und er sagt direkter, dass alles Wissen ihm selbst nicht hilft. Er ist unglücklich.
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab’ ich mich der Magie ergeben,
Ob mir, durch Geistes Kraft und Mund,
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Dass ich nicht mehr, mit sauerm Schweiß,
Zu sagen brauche was ich nicht weiß;
Dass ich erkenne was die Welt
Im Innersten zusammenhält,

Schau alle Wirkenskraft und Samen
Und tu’ nicht mehr in Worten kramen.
Theorie hilft ihm kaum im Leben weiter, also trachtet er danach endlich die Wahrheit zu finden, sich endlich sicher sein zu können.

Er bedient sich dann der Magie, die ihm alle Wahrheiten über die Welt offenbaren soll.
Und wo führt Mephisto ihn hin? Ins Leben.
Verjüngen lässt er sich - war´s nach eigenem direkt gewählten Wunsch?
Und was er ahnte, erhält er als Antwort.
Das Leben, das Fühlen, das Erleiden, Freude, Übermut, Trauer, ... all das läd er sich auf und fragt er sich dann je noch einmal nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält?

Und welche Welt meint er?
Wie ich meine, spricht er nicht von der Welt um uns herum, sondern um die in uns selbst.
Also kann da nicht alles Mögliche, Vorstellbare, Individuelle! dafür verantwortlich sein?


Wir sehen es an den bisherigen Antworten. Genannt wurde bspw. der Wille und richtet sich dieser eigene Wille nicht nach allem was eben diesen einen Menschen ausmacht?

Die Lösung wird wohl nicht allgemein nennbar sein können, man wird sie nicht nachlesen, sondern nur selbst erleben können.
Oder wie es Goethe schrieb:

Schau alle Wirkenskraft und Samen
Und tu nicht mehr in Worten kramen.
 
Ich denke, dass Existenz nicht unbedingt einen Sinn oder Kausalität voraussetzt.

Naja, das Kausalität besteht ist doch unbestreitbar. Du argumentierst ja auch mit ihr.
["Wenn man X annimmt..., ...kann Y nicht bestehen."]

Der Ursprung vielleicht nicht, aber die Entwicklungen der Existenz schon.

Wäre das nicht so, wäre ja auch jedes Forschen unmöglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man eher wissen, wie das Römische Reich funktionierte ?
(bzw. irgendwann nicht mehr )​
Das ist nicht provokativ oder so gemeint; aber weshalb sollte man vom Römischen Reich wissen müssen, wenn man sich z.B. für Japanische Geschichte interessiert? Na gut, von Rom sollte man schon gehört haben.

Aber, muss es unbedingt einen Sinn haben, z.B. von Gaius Iulius Caesar zu wissen? Genügt es nicht, einfach Spaß an diesem Wissen zu haben und es eventuell noch mit anderen zu teilen?
Mit der Geschichte ist es bei mir wie mit der Kunst, an erster Stelle steht die Lust darauf und der Spaß daran. Fürs profane Leben brauche ich beides nicht.



Naja, das Kausalität besteht ist doch unbestreitbar. Du argumentierst ja auch mit ihr.
["Wenn man X annimmt..., ...kann Y nicht bestehen."]

Der Ursprung vielleicht nicht, aber die Entwicklungen der Existenz schon.

Wäre das nicht so, wäre ja auch jedes Forschen unmöglich.
In unserer sichbaren Welt existiert diese Kausalität. In der Quantenwelt sind Ursache und Wirkung jedoch oft nicht auszumachen oder umgekehrt, also die Unschärferelation. CERN (der Teilchenbeschleuniger bei Genf) forscht an dieser Welt, wo Ursache und Wirkung aufgehoben sind.
 
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