Balduin
Gesperrt
Liebe Geschichtsfreunde,
ich wollte mit diesem etwas provokanten Titel zu einer Diskussion einladen. Vorneweg möchte ich den Stöhnern unter euch sagen, die jetzt schon denken "Kommt der mir wieder mit der RAF und den Typen, als wenn da nicht schon genug drüber gequatscht worden wäre", dass ich dieses Thema sehr wichtig finde, mich es sehr interessiert und deshalb ein "Mitteilungs- und Gesprächsbedürfnis" habe .
Die Entstehung der RAF, ihre Ziele und Aktionen werden wohlbekannt sein. Doch möchte ich auf diesen, für mich, schwer erklärlichen Werdegang zum größten Feind der Bundesrepublik eingehen.
Baader, sehr mystifiziert und wohl auch viele Psychologen scheiterten an ihm, war mit Ensslin und Mohnhaupt die Führung der RAF, angeklagt im Stammheimer Prozess, wurde dieser Prozess zu einer politischen Katastrophe für die Ankläger. Ich möchte besondere Betonung auf das Wort "Politisch" legen, da immer wieder erklärt wurde, dass die RAF nicht politisch anzusehen war. Dieser Prozess, der hinausgezögert wurde, in dem der Vorsitzende Dr. Prinzig zurücktretren musste, war ein reines Dilema, dem Staat wurden seine Grenzen aufgezeigt.
Doch wie konnte sich der Staat auf diesen "Kampf" einlassen ? Wie konnten die RAFler die BRD an den Abgrund treiben ?
Wurde der Prozess nicht falsch angeganen ? Für die RAF-Gefangen galten Sonderregeln, die "Isolations"folter"" wurde publik, der Prozess dauerte an, es gab immer mehr Sympathisanten und dass ein ex-Us-Präsident vorgeladen werden sollte, setzte diesem Drama noch die Krone auf.
Diese gesamte Haft, 5 Jahre lang, sind für mich ein großes Theaterstück von Baader und Co. Angefangen, dass Raspe in seiner Zelle Pizza machte, Baader eine riesige Bibliothek (m.W.n. an die 900 Bücher), ein privates Telefonnetz aufgebaut wurde und Baader und Rapse täglich sich mit Arznei aufputschen konnten. Wie konnte das die Republik zulassen ? Es war die erste große Krise in Westdeutschland, und die Gefangenen provozierten und gewannen oftmals.
Dieses Versagen setzte sich bei der Schleyer Entführung fort, einzig die Landshut Befreiung glückte. Dass die RAF-Inhaftierten sich selber umbrachten, steht meiner Meinung nach nicht in Frage. Sie sahen den Selbstmord als Kampf für die Revolution an. Doch wie konnte es so weit kommen, dass 6 Leute die BRD spalten konnten, dass Gesetze erlassen wurden... ?
Ich habe hier einmal einige Denkansätze gegeben, zu diskutieren, wie es soweit kommen konnte, dazu wären bestimmt auch Beiträge von etwas älteren (räusper) Forenmitgliedern erwünscht, die die ganze Situation und Stimmung, die in der Gesellschaft damals herrschten, aus ihrer Sicht und Erfahrung wiedergeben.
Ich möchte nicht, dass die Ideologie der RAF diskutiert wird, es ist jedem sein Recht zu denken, was er von den Ideen und Visionen der Roten Armee Fraktion halten soll.
Lg
Balduin
ich wollte mit diesem etwas provokanten Titel zu einer Diskussion einladen. Vorneweg möchte ich den Stöhnern unter euch sagen, die jetzt schon denken "Kommt der mir wieder mit der RAF und den Typen, als wenn da nicht schon genug drüber gequatscht worden wäre", dass ich dieses Thema sehr wichtig finde, mich es sehr interessiert und deshalb ein "Mitteilungs- und Gesprächsbedürfnis" habe .
Die Entstehung der RAF, ihre Ziele und Aktionen werden wohlbekannt sein. Doch möchte ich auf diesen, für mich, schwer erklärlichen Werdegang zum größten Feind der Bundesrepublik eingehen.
Baader, sehr mystifiziert und wohl auch viele Psychologen scheiterten an ihm, war mit Ensslin und Mohnhaupt die Führung der RAF, angeklagt im Stammheimer Prozess, wurde dieser Prozess zu einer politischen Katastrophe für die Ankläger. Ich möchte besondere Betonung auf das Wort "Politisch" legen, da immer wieder erklärt wurde, dass die RAF nicht politisch anzusehen war. Dieser Prozess, der hinausgezögert wurde, in dem der Vorsitzende Dr. Prinzig zurücktretren musste, war ein reines Dilema, dem Staat wurden seine Grenzen aufgezeigt.
Doch wie konnte sich der Staat auf diesen "Kampf" einlassen ? Wie konnten die RAFler die BRD an den Abgrund treiben ?
Wurde der Prozess nicht falsch angeganen ? Für die RAF-Gefangen galten Sonderregeln, die "Isolations"folter"" wurde publik, der Prozess dauerte an, es gab immer mehr Sympathisanten und dass ein ex-Us-Präsident vorgeladen werden sollte, setzte diesem Drama noch die Krone auf.
Diese gesamte Haft, 5 Jahre lang, sind für mich ein großes Theaterstück von Baader und Co. Angefangen, dass Raspe in seiner Zelle Pizza machte, Baader eine riesige Bibliothek (m.W.n. an die 900 Bücher), ein privates Telefonnetz aufgebaut wurde und Baader und Rapse täglich sich mit Arznei aufputschen konnten. Wie konnte das die Republik zulassen ? Es war die erste große Krise in Westdeutschland, und die Gefangenen provozierten und gewannen oftmals.
Dieses Versagen setzte sich bei der Schleyer Entführung fort, einzig die Landshut Befreiung glückte. Dass die RAF-Inhaftierten sich selber umbrachten, steht meiner Meinung nach nicht in Frage. Sie sahen den Selbstmord als Kampf für die Revolution an. Doch wie konnte es so weit kommen, dass 6 Leute die BRD spalten konnten, dass Gesetze erlassen wurden... ?
Ich habe hier einmal einige Denkansätze gegeben, zu diskutieren, wie es soweit kommen konnte, dazu wären bestimmt auch Beiträge von etwas älteren (räusper) Forenmitgliedern erwünscht, die die ganze Situation und Stimmung, die in der Gesellschaft damals herrschten, aus ihrer Sicht und Erfahrung wiedergeben.
Ich möchte nicht, dass die Ideologie der RAF diskutiert wird, es ist jedem sein Recht zu denken, was er von den Ideen und Visionen der Roten Armee Fraktion halten soll.
Lg
Balduin