Harii, Heruli, Haena
Haallo Barbarossa
"Steige hoch, du roterAdler
Hoch über Sumpf und Sand
Hoch über dunkle Kiefernwälder
etc, etc
(für Mitleser: Bitte nicht mit dem Kurierdienst "Rote Radler" verwechseln)
Du hast zweifellos ganz Recht mit Deiner Vermutung über die Harier. Allerdings ist die Nennung bei Tacitus meines Wissens die Einzige.
Tatsächlich sind diese "Harii" (Heermänner?,[Ver]heerer?) weit im Südosten, in der Steppe oder Waldsteppe anzusetzen, etwa da, wo man bei Jordanes die "Heruli" findet, fast am Asowschen Meer.
Diese Namensform "Heruli" könnte ein Dimunitiv von "Harii" sein (ist es meiner Meinung nach), also "Die kleinen (jungen) Heermänner". Der zeitliche Abstand macht diesen Wandel glaubhaft.Was Jordanes über sie sagt, und vor Allem wenn man das umfangreiche Material berücksichtigt, das Du bei Procop findesr (Gotenkrieg, Perserkrieg), so kann eigentlich gar kein Zweifel sein. Kein "Volk", keine Ethnie hätte solche Blutzölle überlebt. Nur ein todesverachtender Kriegerbund regeneriert sich ohne Probleme nach Verlusten.
Es gibt bei Procop nicht nur Angaben über Sitten und Gebräuche der Heruler, sondern auch eine grosse Zahl von Anführernamen, germanische, iranische, und undefinierbare.
Allerdings scheinen die Heruler sich zu Prokops Zeiten denn doch zu einem Volk, oder eher mehreren Völkern, mausern zu wollen, denn ihre Aufenthaltsräume haben sich gewandelt, und damit der wirtschaftliche Hintergrund.
.Aber das ist ein weites Feld, denn diese Männerbünde sind indo-europäisches Erbe, haben aber anscheinend weiter ausgestrahlt
.So findet man im Iran die "Mayrija", Jungmänner, die ausserhalb des Stammes/Volkes zusammengeschlossen in der "Haëna" leben. Sie kämpfen "Brahnak"(nackt, ungepanzert), mit primitiven Waffen unter einer schwarzen Fahne. Den Anhängern Zarathustras sind sie ein Gräuel: "Zweibeinige Wölfe, schlimmer als die Vierbeinigen..."
Auch die Alanen scheinen solche "Wolfskrieger"gekannt zu haben, wie Spuren in ihren Sagen zeigen.
Bei den kaukasischen (nicht-indo-iranischen) Lazen gab es noch im 19. Jh einen Kriegerbund, der als Elite galt, tollkühn kämfte, unter einer schwarzen Fahne mit Wolfs-Emblem.
Weiter westlich finden sich Erinnerungen in den Chansons-de-Geste mit dem schönen Jüngling "Aymer le chetiv" (oder li caitis, bei Wolfram von Eschenbach "Heimrich der Schétis"), das ist "Amalrich der Heimatlose".
Seib Bruder "Guilleaume au courte Nez" sagt von ihm:
"mein andrer Bruder ist der edle Aimers.
Der tritt in keine Laube, in kein festes Haus,
Nur alletag in Wind und Sturm
Haut er in Stück die Sarrazen und Slaven."
Wolfram von Eschenbach schreibt über ihn:
"ez war Heimrich der Schêtis.
sin mannheit moht erbarmen
daz man in hiez den armen
ouch müete daz sin edelkeit.
erne hete der erden nit sô reit
alz ein gezelt möht umbehabn..."
(Willehalm)
Seine Gefolgschaft ist im französischen Lied beschrieben;
" Mit schlechten Waffen sind's gerüstet.
Die Schild zerhauen und zerklüftet,
und ihre Halsberg ungebürstet,
vom Regen rostig und vom Sturm verwüstet."
(les Narbonnais)
oder
"Den vierten Trupp führt Aimers li Caitis
vierhundert Knappen, stolz und hehr
die Schild zerhauen kreuz und quer
die Halsberg steif, vom Roste schwer
der Helm zerschrammt, und schartig ihre Wehr
und alles schwarz von eingedicktem Blut."
(Chanson de Guilleaume)
Ich darf da vielleicht daran erinnern, dass auch Ariovist sich vor Caesar rühmt, er und seine Männer hätten jahrelang unter keinem Dach geschlafen.
Die Spartaner schickten ihre Jungmänner für eine bestimmte Zeit in den Wald, nur mit einem Dolch bewaffnet: "Siehzu, wie Du durchkommst!"(durch Rauben und Stehlen bei Heloten und Periöken")
Bei Herodot lesen wir, dass sich Banden junger Skythen in der Wildnis herumtrieben, dort kriegerischen "Amazonen" begegneten und sich von da an mit ihnen zu regelmässigen
rituellen Orgien trafen, aud denen angeblich das Volk der Sauromaten entstand.
Die Skythen athmeten in ihren "Saunas" Hanfrauch ein (Herodot), und es gibt Anzeichen,wenn auch nur schwache, dass Goten und Burgunder gelegentlich dieser Droge nicht abhold waren. Aber der Gebrauch von Fliegenpilz als Droge (und sein Gegengift Mandragora kommt aus einer anderen Ecke. Die Pilz-Dekoration an den sogenannten "hunnischen Kesseln" lässt vermuten, dass der Pilzgenuss auch den Hunnen bekannt war .
Es muss da ein ganzes Folklore drumherum gegeben haben, denn die Mandragora ist zu deutsch die "Alraune"
(lateinisch auch "orcibeta", Höllenrübe) und die "Haliarunnas" waren "gotische Zauberfrauen", die, von König Filimer in die Wildnis gejagt, sich dort mit "umherschweifenden bösen Geistern" paarten ud so zu Ahnfrauen der - nein, nicht der Sauromaten - der Hunnen wurden (Jordanes).
Tatsächlich kann der Pilzgebrauch nicht sehr verbreitet gewesen sein, denn im Gegensatz zu Hanf und Mohn lässt er sich nicht eüchten und anbauen. Aber da wir durch Procop wissen, dass ein kleiner Teil der Heruler nach Skandinavien auswanderte (wo es angeblich Runen-Inschriften gibt "IK ERULS") war es vieleicht diese Kerngruppe, die den Pilzgenuss nach Skandinavien brachte.
Genug für heute
Wünsche wohl zu speisen!
(keine Fliegenpilze bitte!
Boiorix
Haallo Barbarossa
"Steige hoch, du roterAdler
Hoch über Sumpf und Sand
Hoch über dunkle Kiefernwälder
etc, etc
(für Mitleser: Bitte nicht mit dem Kurierdienst "Rote Radler" verwechseln)
Du hast zweifellos ganz Recht mit Deiner Vermutung über die Harier. Allerdings ist die Nennung bei Tacitus meines Wissens die Einzige.
Tatsächlich sind diese "Harii" (Heermänner?,[Ver]heerer?) weit im Südosten, in der Steppe oder Waldsteppe anzusetzen, etwa da, wo man bei Jordanes die "Heruli" findet, fast am Asowschen Meer.
Diese Namensform "Heruli" könnte ein Dimunitiv von "Harii" sein (ist es meiner Meinung nach), also "Die kleinen (jungen) Heermänner". Der zeitliche Abstand macht diesen Wandel glaubhaft.Was Jordanes über sie sagt, und vor Allem wenn man das umfangreiche Material berücksichtigt, das Du bei Procop findesr (Gotenkrieg, Perserkrieg), so kann eigentlich gar kein Zweifel sein. Kein "Volk", keine Ethnie hätte solche Blutzölle überlebt. Nur ein todesverachtender Kriegerbund regeneriert sich ohne Probleme nach Verlusten.
Es gibt bei Procop nicht nur Angaben über Sitten und Gebräuche der Heruler, sondern auch eine grosse Zahl von Anführernamen, germanische, iranische, und undefinierbare.
Allerdings scheinen die Heruler sich zu Prokops Zeiten denn doch zu einem Volk, oder eher mehreren Völkern, mausern zu wollen, denn ihre Aufenthaltsräume haben sich gewandelt, und damit der wirtschaftliche Hintergrund.
.Aber das ist ein weites Feld, denn diese Männerbünde sind indo-europäisches Erbe, haben aber anscheinend weiter ausgestrahlt
.So findet man im Iran die "Mayrija", Jungmänner, die ausserhalb des Stammes/Volkes zusammengeschlossen in der "Haëna" leben. Sie kämpfen "Brahnak"(nackt, ungepanzert), mit primitiven Waffen unter einer schwarzen Fahne. Den Anhängern Zarathustras sind sie ein Gräuel: "Zweibeinige Wölfe, schlimmer als die Vierbeinigen..."
Auch die Alanen scheinen solche "Wolfskrieger"gekannt zu haben, wie Spuren in ihren Sagen zeigen.
Bei den kaukasischen (nicht-indo-iranischen) Lazen gab es noch im 19. Jh einen Kriegerbund, der als Elite galt, tollkühn kämfte, unter einer schwarzen Fahne mit Wolfs-Emblem.
Weiter westlich finden sich Erinnerungen in den Chansons-de-Geste mit dem schönen Jüngling "Aymer le chetiv" (oder li caitis, bei Wolfram von Eschenbach "Heimrich der Schétis"), das ist "Amalrich der Heimatlose".
Seib Bruder "Guilleaume au courte Nez" sagt von ihm:
"mein andrer Bruder ist der edle Aimers.
Der tritt in keine Laube, in kein festes Haus,
Nur alletag in Wind und Sturm
Haut er in Stück die Sarrazen und Slaven."
Wolfram von Eschenbach schreibt über ihn:
"ez war Heimrich der Schêtis.
sin mannheit moht erbarmen
daz man in hiez den armen
ouch müete daz sin edelkeit.
erne hete der erden nit sô reit
alz ein gezelt möht umbehabn..."
(Willehalm)
Seine Gefolgschaft ist im französischen Lied beschrieben;
" Mit schlechten Waffen sind's gerüstet.
Die Schild zerhauen und zerklüftet,
und ihre Halsberg ungebürstet,
vom Regen rostig und vom Sturm verwüstet."
(les Narbonnais)
oder
"Den vierten Trupp führt Aimers li Caitis
vierhundert Knappen, stolz und hehr
die Schild zerhauen kreuz und quer
die Halsberg steif, vom Roste schwer
der Helm zerschrammt, und schartig ihre Wehr
und alles schwarz von eingedicktem Blut."
(Chanson de Guilleaume)
Ich darf da vielleicht daran erinnern, dass auch Ariovist sich vor Caesar rühmt, er und seine Männer hätten jahrelang unter keinem Dach geschlafen.
Die Spartaner schickten ihre Jungmänner für eine bestimmte Zeit in den Wald, nur mit einem Dolch bewaffnet: "Siehzu, wie Du durchkommst!"(durch Rauben und Stehlen bei Heloten und Periöken")
Bei Herodot lesen wir, dass sich Banden junger Skythen in der Wildnis herumtrieben, dort kriegerischen "Amazonen" begegneten und sich von da an mit ihnen zu regelmässigen
rituellen Orgien trafen, aud denen angeblich das Volk der Sauromaten entstand.
Die Skythen athmeten in ihren "Saunas" Hanfrauch ein (Herodot), und es gibt Anzeichen,wenn auch nur schwache, dass Goten und Burgunder gelegentlich dieser Droge nicht abhold waren. Aber der Gebrauch von Fliegenpilz als Droge (und sein Gegengift Mandragora kommt aus einer anderen Ecke. Die Pilz-Dekoration an den sogenannten "hunnischen Kesseln" lässt vermuten, dass der Pilzgenuss auch den Hunnen bekannt war .
Es muss da ein ganzes Folklore drumherum gegeben haben, denn die Mandragora ist zu deutsch die "Alraune"
(lateinisch auch "orcibeta", Höllenrübe) und die "Haliarunnas" waren "gotische Zauberfrauen", die, von König Filimer in die Wildnis gejagt, sich dort mit "umherschweifenden bösen Geistern" paarten ud so zu Ahnfrauen der - nein, nicht der Sauromaten - der Hunnen wurden (Jordanes).
Tatsächlich kann der Pilzgebrauch nicht sehr verbreitet gewesen sein, denn im Gegensatz zu Hanf und Mohn lässt er sich nicht eüchten und anbauen. Aber da wir durch Procop wissen, dass ein kleiner Teil der Heruler nach Skandinavien auswanderte (wo es angeblich Runen-Inschriften gibt "IK ERULS") war es vieleicht diese Kerngruppe, die den Pilzgenuss nach Skandinavien brachte.
Genug für heute
Wünsche wohl zu speisen!
(keine Fliegenpilze bitte!
Boiorix