Wer sind "nicht wenige" und wo hast Du das gehört?
Ich hatte dazu vor einigen Jahren einen Bericht gesehen, weiß es jedoch auch durch Gespräche mit früheren DDR-Bürgern.
Alle Bekannten haben einhellig gesagt, so hart hätten Sie sich den Westen bzw. die Verhältnisse in der BRD nicht vorgestellt. Klar im ersten Moment siehst du die Freiheit und die neuen Möglichkeiten, aber was hilft es dir, wenn du theoretisch alles kaufen kannst aber kein Geld dafür hast? Wenn die Miete teurer wird und ein Kilo Kirschen fast unbezahlbar wird? Wenn du als Frau arbeiten musst und monate- oder jahrelang wartest bis es einen Kindergartenplatz für dein Kind gibt, von Hortplätzen oder Tagesschulen ganz zu schweigen?
Linientreue, die von Sportlern verlangt wurde, klar ist die bitter, aber auch da hatten sich einige damit arrangiert. Tatsache ist, dass z.B. eine Freundin von mir ihre Tochter aus dem Eislaufkader rausnehmen mußte, als ihr Mann erst keine Arbeit bekam, weil sie sich schon allein die Ausstattung nicht leisten konnten, von den Stunden ganz zu schweigen. Bei weitem nicht alle Talente erhalten Stipendien oder finden Förderer, umal wenn es sich dabei um Kinder halandelt die erst am Anfang stehen. Und auch bei uns mußt du dich nach den Förderern richten. Was meint ihr wohl, wie es zu den Doping-Skandalen z.B. im Radrennsport kommt. Man will doch keine Looser fördern, sondern erwartet Gewinner, egal wie. Doping? Du darfst dich nur nicht erwischen lassen! Wer abloost verliert die Förderung. Das ist von Anfang an klar und wird auch eindeutig, allerdings nur unter vier Augen, so kommuniziert. Ich hab eine zeitlang in einer Sportschuhfirma gearbeitet, ich was wie der Hase läuft ...
Sich dann hinzustellen und den Entrüsteteten zu spielen (siehe Telekom), ist ein typisches Beispiel für Doppelmoral. Wenn man die Sportler derart unter Druck setzt, muß man sich nicht wundern.
Drüben wurde ihnen (Sportlern, Talenten) jedenfalls alles gestellt.
Wie gesagt, das sieht man sicher anders, wenn man drinsteckt und auf einmal sehen muß wo man bleibt.
Freiheit, sagt man, ist unbezahlbar. Für viele, wenn auch sicher nicht für alle, wurde es zur traurigen Realität. Nur möchte man das allzugern vergessen und unter den Teppich kehren, weil unser politischer und marktwirtschaftlicher Mechanismus ja so viel besser ist.
Fragt sich nur, warum seit Jahren und Jahrzehnten so viel von der Null-Bock-Generation und fehlenden Perspektiven die Rede ist. :grübel:
Und wir werden nicht nur vom Staat bespitzelt, sondern sogar von unseren Chefs. Ebenso wie Obama in der Kritik steht, weil er die Foltermetoden abschaffen will. Dabei traut er sich nicht einmal die Täter wirklich wirklich vor Gericht zu stellen. Der Unterschied ist doch nur, dass die kommunistischen Länder offen ausübten, was im goldenen Westen hinter verschlossenen Türen geschah.
Aber okay, das ist Tagespolitik und soll hier nicht diskutiert werden.
Sorry dafür!
Aber als alleinerziehende Mutter, die jeden Euro dreimal umdrehen muß, sieht man manches anders.