In unserem Abschnitt wurde die Grenze auf westlicher Seite überwacht durch:
Bayerische Grenzpolizei (BGP)
Bundesgrenzschutz (BGS)
Zoll
US Army
In unserem Grenzabschnitt gab es auf bundesdeutscher Seite eine kleine Straße die dem Grenzverlauf einigermaßen folgte. Auf der waren BGP, BGS und Zoll mit normalen Streifenwagen unterwegs. Allerdings in sehr großen zeitlichen Abständen. Es gab Schichten, da sahen wir vorstehend genannte westliche Grenzbeamte überhaupt nicht.
Sobald wir einen Streife sahen, mußten wir eine sog. "B-Meldung" (Beobachtungs-Meldung) via Grenzmeldenetz an den Zugführungspunkt abgeben.
Inhalt, soweit erkennbar:
Ort
Zeit
Dienstherr (BGP, BGS, Zoll)
Autotyp
Fahrtrichtung oder Fahrzeug hat gestoppt
Dienstgrad
Bewaffnung
Autokennzeichen
Handlung
Mindestens einmal am Tag flog ein Hubschrauber des BGS bzw. der US Army den Grenzverlauf ab, und zwar mit diesen Helikoptern:
Bell OH-58 ? Wikipedia
Bell UH-1 ? Wikipedia
Auch das mußte natürlich als "Vorbeiflug" gemeldet werden.
Die US Army ist in sehr unregelmäßigen Abständen an der Grenze Patrouille gelaufen, meistens in Gruppenstärke (ca. 10 bis 12 Soldaten). Das waren die Einzigen die uns zugewunken haben und denen wir auch zurückwinkten.
Kontakt mit der BGP, dem BGS und Zoll hatte ich nur, wenn ich als Absicherungsposten feindwärts der Minensperre eingesetzt war.
1. Fall
Arbeiten an der Minensperre.
Während meiner Dienstzeit wurde in einem Grenzabschnitt die Minensperre step by step geräumt und neue Minen verlegt. Dazu sah man es als notwendig an, daß ein Postenpaar diese Arbeiten "feindwärts" absichert. Ich hatte ein paarmal das "Vergnügen".
Ablauf:
Information über die Arbeiten im Minenfeld während der Vergatterung. Nennung des Namens des Offiziers der Grenzpioniere, der die Arbeiten führt. Abholung der Grenzpioniere am Grenzsignalzaun. Dann wechseln auf die andere Seite der Minensperre (trassierter Weg). Es gab bei uns in der Kompanie eine
informelle Regel, ich weiß nicht, ob es die auch woanders gab, entgegen den Vorschriften läuft der Postenführer als erster durch die Minensperre auf dem freigegebenen trassierten Weg.
Bei Arbeiten an der Minensperre war immer ein Streifenwagen der BGP oder des BGS vor Ort. Ob es da Informationskanäle zwischen den Grenztruppen und der BGP bzw. dem BGS gab, entzieht sich meiner Kenntnis.
Der Beamte der BGP bzw. des BGS kam dann auf uns zu, grüßte "Hallo" oder "Guten Tag", fragte wie lange die Arbeiten heute dauern und ob eventuell Minen gesprengt werden. Ich habe zurückgegrüßt, benannte das voraussichtliche Ende der Arbeiten und sagte ihm, ob es zu Sprengungen kommen könnte (Vorab Info durch den Offizier der Grenzpioniere). Tja, und dann war 8 h stehen angesagt, wir durften uns feindwärts der Minensperre nicht setzen.
2. Fall
Meliorationsarbeiten
In einem Grenzabschnitt bei uns gab es einen kleinen Bach der von Ost nach West floß und wahrscheinlich immer noch fließt. Die Minensperre endete ca. 20 Meter rechts und links dieses Baches. Natürlich mußten die unregelmäßigen Arbeiten an diesem Bach "abgesichert" werden. Wenn man da als Sicherungsposten eingesetzt war, fragte der Beamte der BGP bzw. des BGS natürlich auch immer, wann die Arbeiten enden würden.
Selbstverständlich mußte ich nach Dienstende meinen Vorgesetzten immer möglichst genau das Gespräch schildern und es wurde m. w. dann auch protokolliert; mein Posten wurde ebenfalls befragt.
M.