Robert Guiskard
Aktives Mitglied
Da in dem Grönland-Strang die Frage aufgeworfen wurde, in wie weit und wie scharf Wikinger als Pan-Skandinavisches Phänomen von den anderen Gruppen in Skandinavien im Frühmittelalter trennbar sind oder mit ihnen identisch waren und welche Bedeutung der Begriff Wikinger in der damaligen Zeit (Frühmittelalter) hatte möchte ich alles bezüglich des Begriff Wikinger gerne hier fortführen:
Ich äußerte dazu bereits folgende These gegenüber fingalo:
fingalo:
Aber mehrere Könige fuhren mehrfach auf Wiking, während sie in "Amt und Würden" waren, also als Könige. Steht nicht in den Quellen explizit, dass Könige in dieser Zeit auf Wiking fuhren? Ich dachte, dies so gelesen zu haben.
Natürlich unterlag das Wort im Laufe der Zeit einem Wandel in Bezug auf seine Wertigkeit. Während es anfangs also positiv besetzt war, wurde es im Laufe der Zeit dann schleichend als eine Bezeichnung für etwas negatives wahrgenommen.
Kann es sein, dass wir wie in etlichen anderen Fällen auch einfach von verschiedenen Zeiten reden? Und daher von zwei verschiedenen Bewertungen des Begriffes?
Meines Wissens nach ist der Begriff Wikinger im Frühmittelalter im Skandinavischen Raum positiv belegt gewesen. Er bezeichnete einen bestimmten Typ von Seeräuber, mit bestimmten charakterlichen Merkmalen und bestimmten Werten und Normen.
Und diese charakterlichen Merkmale und Werte und Normen wurden meiner Ansicht nach zunächst positiv wahrgenommen, als Rollenvorbild, als Modell für die kriegerische Gesellschaft. Erst mit der Christianisierung wandelte sich das dann.
Aber wird nicht gerade im Danelag immer klar zwischen Dänen und Wikingern getrennt? Die Einwohner des Danelag waren gerade eben keine Wikinger.
Worauf ich anspiele sind beispielsweise die klar quantifzierbaren Mengen an Danegeld die gezahlt wurden, viele Tonnen von Edelmetallen die in skandinavische Länder flossen sowie die Frage der Finanzierung der Einigungskriege gerade der norwegischen Könige.
Bei Olav Tryggvason reichte es immerhin noch, die Truppen nach Norwegen mitzunehmen und das Land damit zu erobern. Neben der ganzen Beute und weiteren Zahlungen erhielten er und Sven Gabelbart für den Abzug alleine bereits 16 000 Pfund Silber. Das war für die damalige Zeit ein unvorstellbares Vermögen.
Oder nehmen wir Harald Graumantel, König von Norwegen, der ebenfalls zusammen mit den Dänen auf Wiking ging.
Aber meiner Ansicht nach ging es bei den Wiking Fahrten der Könige in dieser Zeit nicht allein um das Erzielen von Beute für sich selbst, sondern auch um den Aufbau einer absolut treuen und durch die Wiking Fahrten auch militärisch erprobten Gefolgschaft die dann im Sinne des germanischen Gefolgschaftswesen einen harten Kern der eigenen Truppen bzw eine Machtgrundlage für den jeweiligen König bildete. Als Musterbeispiel hierfür könnte man Sven Gabelbart nehmen, der sich gegen seinen eigenen Vater eine Hausmacht durch Wiking Fahrten aufbaute bis er mächtig genug war seinen Vater zu stürzen.
Ich äußerte dazu bereits folgende These gegenüber fingalo:
Ich kann daher deine scharfe Trennung zwischen Bauern/Viehzüchtern etc und den Wikingern so nicht teilen, da die Wikinger als Gruppe für die damaligen Bauern/Viehzüchter aus dem gleichen Kulturraum gedanklich und kulturell nicht so klar abtrennbar sind, in Teilen auch identisch waren, und kulturell wie moralisch für viele Nicht-Wikinger Vorbild waren.
Nicht weil beide Gruppen identisch wären (auch wenn sie es in vielen Fällen waren), aber weil beide Gruppen die gleichen Werte und Normen in Bezug auf Moral und ihre Einstellung zur Gewalt hatten, ist eine klare Trennung zwischen der Lebenswirklichkeit und Welt der Wikinger und der Lebenswirklichkeit und Welt der skandinavischen Bauern meiner Ansicht nach eine Verfälschung.
fingalo:
Kein König wurde in den Quellen als Wikinger bezeichnet
Aber mehrere Könige fuhren mehrfach auf Wiking, während sie in "Amt und Würden" waren, also als Könige. Steht nicht in den Quellen explizit, dass Könige in dieser Zeit auf Wiking fuhren? Ich dachte, dies so gelesen zu haben.
Natürlich unterlag das Wort im Laufe der Zeit einem Wandel in Bezug auf seine Wertigkeit. Während es anfangs also positiv besetzt war, wurde es im Laufe der Zeit dann schleichend als eine Bezeichnung für etwas negatives wahrgenommen.
Kann es sein, dass wir wie in etlichen anderen Fällen auch einfach von verschiedenen Zeiten reden? Und daher von zwei verschiedenen Bewertungen des Begriffes?
Meines Wissens nach ist der Begriff Wikinger im Frühmittelalter im Skandinavischen Raum positiv belegt gewesen. Er bezeichnete einen bestimmten Typ von Seeräuber, mit bestimmten charakterlichen Merkmalen und bestimmten Werten und Normen.
Und diese charakterlichen Merkmale und Werte und Normen wurden meiner Ansicht nach zunächst positiv wahrgenommen, als Rollenvorbild, als Modell für die kriegerische Gesellschaft. Erst mit der Christianisierung wandelte sich das dann.
Du spielst auf Danelag an. Das waren Dänen, nicht Norweger.
Aber wird nicht gerade im Danelag immer klar zwischen Dänen und Wikingern getrennt? Die Einwohner des Danelag waren gerade eben keine Wikinger.
Worauf ich anspiele sind beispielsweise die klar quantifzierbaren Mengen an Danegeld die gezahlt wurden, viele Tonnen von Edelmetallen die in skandinavische Länder flossen sowie die Frage der Finanzierung der Einigungskriege gerade der norwegischen Könige.
Natürlich ernährte der Krieg den Krieg. Aber nach Bezahlung der Trupen blieb kaum was übrig.
Bei Olav Tryggvason reichte es immerhin noch, die Truppen nach Norwegen mitzunehmen und das Land damit zu erobern. Neben der ganzen Beute und weiteren Zahlungen erhielten er und Sven Gabelbart für den Abzug alleine bereits 16 000 Pfund Silber. Das war für die damalige Zeit ein unvorstellbares Vermögen.
Oder nehmen wir Harald Graumantel, König von Norwegen, der ebenfalls zusammen mit den Dänen auf Wiking ging.
Aber meiner Ansicht nach ging es bei den Wiking Fahrten der Könige in dieser Zeit nicht allein um das Erzielen von Beute für sich selbst, sondern auch um den Aufbau einer absolut treuen und durch die Wiking Fahrten auch militärisch erprobten Gefolgschaft die dann im Sinne des germanischen Gefolgschaftswesen einen harten Kern der eigenen Truppen bzw eine Machtgrundlage für den jeweiligen König bildete. Als Musterbeispiel hierfür könnte man Sven Gabelbart nehmen, der sich gegen seinen eigenen Vater eine Hausmacht durch Wiking Fahrten aufbaute bis er mächtig genug war seinen Vater zu stürzen.