Hier eine Menge interessanter Lesestoff zum Thema:
Freemedia Medien & Verlag: StoneWatch
Auch wenn es nicht durchgängig auf alle Felsmalerein zutrifft (vielleicht nichtmal auf die Mehrzahl) erkennt man doch, dass viele solcher "Kunstwerke" (ich nenne sie nur hilfsweise "Kunst") an Stellen angebracht sind, die entweder schwer zugänglich sind oder nur mit Mühe betrachtet werden können. Als Beispiele nenne ich ein Bild, das an der Decke einer sehr niedrigen Höhle angebracht ist. Man muss sich auf den Rücken legen, um es überhaupt in Gänze betrachten zu können. Ein anderes Beispiel sind riesige Felszeichnungen in Amerika, deren Form man nur aus großer Höhe sehen kann.
Offensichtlich hatte mindestens ein Teil der Kunstwerke nicht den Zweck, von menschlichen Augen betrachtet zu werden. Trotzdem haben die Künstler erheblichen Aufwand betrieben und ihre Arbeit mit großer Ernsthaftigkeit verrichtet - angefangen damit, dass Rohstoffe für die Farben gesammelt und verarbeitet werden mussten. Es muss eine Erklärung dafür geben, dass dieser Aufwand betrieben wurde, wenn es nicht vordergründig um "Dekoration der Wohnung" ging.
Leider liegen uns außer den Kunstwerken selbst keine Informationen vor. Uns bleibt also nur "Rückprojektion" heutiger Erklärungsmuster. Das finde ich aber auch gar nicht so schlimm, denn:
Die Menschen, die solche Kunstwerke hinterlassen haben, hatten zwar nur eine sehr niedrig stehende materielle Kultur. Biologisch betrachtet, waren sie uns aber sehr ähnlich. Ich bezweifele jedenfalls, dass das menschliche Gehirn in den paar tausend Jahren große Entwicklungssprünge gemacht hat. Die psychische Struktur des Steinzeit-Sapiens dürfte sich von der des modernen Menschen kaum unterschieden haben.
Deshalb ist es vielleicht hilfreich, sich anzuschauen, warum heutige Kinder malen. Das Malen scheint typisch menschlich zu sein. Offenbar erfüllt es bestimmte Grundbedürfnisse. Dabei geht es nicht um das fertige Bild. Das verschenken Kinder oft, sobald ihr Bild fertig ist. Es geht um den Prozess des Malens selbst. Man könnte sagen: Die Kinder malen, um sich "ein Bild von der Welt" zu machen. Dabei bilden sie nicht die Wirklichkeit ab, sondern ihre eigenen seelischen Befindlichkeiten. Sie malen Dinge, von denen sie fasziniert sind und die sie nicht vollends verstehen.
Hier ein Link dazu: Georg Keller (Ergotherapeut): Wie Kinder malen! (Fachartikel)
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, den Steinzeit-Sapiens die gleichen Motive, aber höhere Kunstfertigkeit zuzubilligen. Und damit sind wir schon ganz nah bei "religiösen" Hintergründen. Religion entwickelte sich aus dem Umstand, dass die Menschen Eigenschaften ihrer Lebenswelt sahen, die für sie von vitaler Bedeutung waren, die mit dem damaligen Wissen aber nicht rational erklärt werden konnten. Die Sonne, das Wetter, Feuer, dass Frauen Kinder bekommen, dass Beutetiere wanderten etc.
MfG
Freemedia Medien & Verlag: StoneWatch
Auch wenn es nicht durchgängig auf alle Felsmalerein zutrifft (vielleicht nichtmal auf die Mehrzahl) erkennt man doch, dass viele solcher "Kunstwerke" (ich nenne sie nur hilfsweise "Kunst") an Stellen angebracht sind, die entweder schwer zugänglich sind oder nur mit Mühe betrachtet werden können. Als Beispiele nenne ich ein Bild, das an der Decke einer sehr niedrigen Höhle angebracht ist. Man muss sich auf den Rücken legen, um es überhaupt in Gänze betrachten zu können. Ein anderes Beispiel sind riesige Felszeichnungen in Amerika, deren Form man nur aus großer Höhe sehen kann.
Offensichtlich hatte mindestens ein Teil der Kunstwerke nicht den Zweck, von menschlichen Augen betrachtet zu werden. Trotzdem haben die Künstler erheblichen Aufwand betrieben und ihre Arbeit mit großer Ernsthaftigkeit verrichtet - angefangen damit, dass Rohstoffe für die Farben gesammelt und verarbeitet werden mussten. Es muss eine Erklärung dafür geben, dass dieser Aufwand betrieben wurde, wenn es nicht vordergründig um "Dekoration der Wohnung" ging.
Leider liegen uns außer den Kunstwerken selbst keine Informationen vor. Uns bleibt also nur "Rückprojektion" heutiger Erklärungsmuster. Das finde ich aber auch gar nicht so schlimm, denn:
Die Menschen, die solche Kunstwerke hinterlassen haben, hatten zwar nur eine sehr niedrig stehende materielle Kultur. Biologisch betrachtet, waren sie uns aber sehr ähnlich. Ich bezweifele jedenfalls, dass das menschliche Gehirn in den paar tausend Jahren große Entwicklungssprünge gemacht hat. Die psychische Struktur des Steinzeit-Sapiens dürfte sich von der des modernen Menschen kaum unterschieden haben.
Deshalb ist es vielleicht hilfreich, sich anzuschauen, warum heutige Kinder malen. Das Malen scheint typisch menschlich zu sein. Offenbar erfüllt es bestimmte Grundbedürfnisse. Dabei geht es nicht um das fertige Bild. Das verschenken Kinder oft, sobald ihr Bild fertig ist. Es geht um den Prozess des Malens selbst. Man könnte sagen: Die Kinder malen, um sich "ein Bild von der Welt" zu machen. Dabei bilden sie nicht die Wirklichkeit ab, sondern ihre eigenen seelischen Befindlichkeiten. Sie malen Dinge, von denen sie fasziniert sind und die sie nicht vollends verstehen.
Hier ein Link dazu: Georg Keller (Ergotherapeut): Wie Kinder malen! (Fachartikel)
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, den Steinzeit-Sapiens die gleichen Motive, aber höhere Kunstfertigkeit zuzubilligen. Und damit sind wir schon ganz nah bei "religiösen" Hintergründen. Religion entwickelte sich aus dem Umstand, dass die Menschen Eigenschaften ihrer Lebenswelt sahen, die für sie von vitaler Bedeutung waren, die mit dem damaligen Wissen aber nicht rational erklärt werden konnten. Die Sonne, das Wetter, Feuer, dass Frauen Kinder bekommen, dass Beutetiere wanderten etc.
MfG