Natürlich habe ich keine Glaskugel.
Und wenn man über alternative Geschichte diskutiert, kann man nur versuchen, möglichst viele Fakten einzubeziehen, aber es bleibt viel Spekulation, denn Menschen reagieren nicht nur sachlich, sondern oft emotional oder trotzig.
Dieses Thema begann mit der Fragestellung: Wie hätte Bismarck das Ziel erreichen können, keinen Krieg gegen Rußland zu führen.
Natürlich weiß jeder, daß Deutschland sich eindeutig zugunsten Ö-U entschied. Aber es geht ja nicht darum, was war, sondern, was er hätte anders machen müssen, umd das obige Ziel zu erreichen.
Hierfür bin ich einfach mal in die Vergangenheit gegangen, ab wann die Deutsch-Russische Freundschaft zu zerbrechen begann.
Und so stieß ich auf 1878.
Die Frage, wie sich Frankreich verhalten hätte, ist natürlich nicht vorausbestimmbar.
Im Wikipedia unter
Frieden von San Stefano ? Wikipedia
steht: "Da sich Großbritannien und Frankreich in diesem enormen russischen Machtzuwachs in ihren Interessen beeinträchtigt sahen, schickten sie ihre Mittelmeerflotten an die Meerengen, um Präsenz zu zeigen."
Es bleibt natürlich rein spekulativ, aber hätte sich eine militärische Lösung angebahnt, bei welcher Deutschland die Russen unterstützt, wäre es nicht auszuschließen, daß der Krieg sich ausbreitet.
Es stimmt schon, die Ausführung ist spekulativ und nicht ohne Fantasie.
Da es in Realität nie Pläne gab, Ö-U zu zerschlagen, entwickelte sich die Geschichte so, wie sie es tat.
Daher kann man sich vielleicht auf das Fazit als Antwort auf die ursprüngliche Frage einigen:
Um einen Krieg gegen Rußland zu vermeiden, hätte man die Geschichte so sehr verändern müssen, daß es mit der Realität wenig zu tun hat.
Daran krankt im Übrigen jeder Versuch, die Alternativgeschichte zu verfassen. Je detaillierter oder weiter sie ausgeführt wird, desto spekulativer wird sie.
Der verlauf der Geschichte wird oft von zufälligen Ereignissen erheblich bestimmt, daher ist das Verfolgen einer Alternativgeschichte
eher eine Glaubensfrage, nicht eine Wissenschaft.