Köbis17
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Die deutsche Marinegeschichte wird zumeist immer bis 1945 beleuchtet und findet wohl auch bis zu diesen Zeitpunkt mehr oder minder große Beachtung.
Momentan interessiere ich mich verstärkt für die Marinen im geteilten Deutschland.
Einen interessanten historischen Beitrag dazu habe ich als Einleitung anzubieten, der aus Sicht der DDR und der Angehörigen der Volksmarine eine neue Aufrüstung der Bundesmarine seit den Ende der 70er Jahre versucht zu erklären.
Diese Aufrüstung der Bundesmarine hatte natürlich nach heutiger Sicht, den Grund, in einer zuvor verstärkten Rüstung der Sowjets zur See zu suchen.
Aber wie standen die Bundes- und Volksmarine im taktischen wie technischen Blickwinkel sich gegenüber, vielleicht auch ohne der Einbindung in militärische Blocksysteme?
Bisher hatte ich den Eindruck, daß die Bundesmarine auf ihre U-Boote baute, die Volksmarine auf U-Jagt und groß angelegte Landetechnik ausgelegt war.
Was wisst Ihr zu dem Thema?
Momentan interessiere ich mich verstärkt für die Marinen im geteilten Deutschland.
Einen interessanten historischen Beitrag dazu habe ich als Einleitung anzubieten, der aus Sicht der DDR und der Angehörigen der Volksmarine eine neue Aufrüstung der Bundesmarine seit den Ende der 70er Jahre versucht zu erklären.
Die BRD-Marine im Konfrontationskonzept der NATO
Fregattenkapitän d.R. Fred Fleischer / Marinekalender der DDR 1985
Die BRD nimmt in der vom Imperialismus gegenüber den sozialistischen Staaten betriebenen Politik der Erpressung, der Bedrohung bis ihn zur militärischen Konfrontation einen besonderen Platz ein. Um diese Rolle im Rahmen des „Kreuzzuges“ gegen den Kommunismus spielen zu können, ist das ökonomische, wissenschaftliche-technische und vor allem das militärische Potential der BRD seit Ende der 70er Jahre beträchtlich an Umfang und Qualität gesteigert worden. Hauptgrund dafür ist die immer stärkere Einbindung dieses Staates in die zunehmend hektischer betrieben Vorbereitungen der USA auf einen Krieg gegen die Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages, in das geradezu krampfhafte Bestreben der NATO, eine militärische Überlegenheit über den realen Sozialismus zu erzwingen. Die Mitgliedschaft der BRD in der NATO wurde von der Regierung in Bonn zum wichtigsten Kriterium ihrer Politik, zum Kernpunkt der BRD-Staatsräson erhoben.
In diese gefährliche militärpolitische und militärische Orientierung auf Konfrontationskurs gegenüber den sozialistischen Staaten sind die Streitkräfte der BRD fest integriert. Das betrifft in vollen Maße auch die Seestreitkräfte, die gemäß eine allgemeinen Entwicklungstendenz in der NATO seit den 70er Jahren eine größere Bedeutung als vordem erhalten haben.
Führende Politiker und Militärs der NATO sehen in den Seestreitkräften ein militärisches Mittel, das sich ausgezeichnet zur militärischen Absicherung des aggressiven außenpolitischen Kurses eignet und als Droh- und Erpressungsinstrument gegenüber der sozialistischen Staatengemeinschaft sowie gegenüber national befreiten Staaten eingesetzt werden soll. Der Inspektor der BRD-Marine, Vizeadmiral Ansgar Bethge, hat in den vergangenen Jahren mehrfach und recht präzise die Eigenarten der Seestreitkräfte hervorgehobenen, die sie so geeignet für die imperialistische Konfrontationsstrategie erscheinen lassen:
Aus solchen und ähnlichen Erklärungen der BRD-Marineführung wird deutlich, daß der Auftrag der Seestreitkräfte der Bundeswehr darin besteht, die expansiven und aggressiven Ziele des Monopolkapitals gewaltsam durchzusetzen. Die BRD-Marine, die gegenwärtig über rund 37.000 Mann Personal, 13 Raketenzerstörer und -fregatten, 40 Raketenschnellboote, 24 U-Boote, etwas 140 andere Schiffe und Boote sowie 190 Flugzeuge und Hubschrauber verfügt, ist schwerpunktmäßig in das operativ-taktische und strategische Konzept zur Kriegführung an der sogenannten europäischen Nordflanke der NATO einbezogen. Diesem Raum wird seitens der Nordatlantikpaktes große strategische Bedeutung beigemessen. Zu ihm werden gerechnet: das BRD-Territorium nördlich der Elbe, Dänemark und Norwegen, Ostsee und Nordsee und die zwischen ihnen liegenden Meerengenzone, Seegebiete des nördlichen Atlantiks und neuerdings auch Seegebiete des Europäischen Nordmeeres, die der Nordwestküste der UdSSR vorgelagert sind.
- Seestreitkräfte verfügen über ein weites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten; sie ermöglichen eine schnelle Schwerpunktbildung und sind offensiv und defensiv flexibel einsetzbar.
- Seestreitkräfte sind zur überraschenden Anlandung von Truppen befähigt.
- Seestreitkräfte können durch ihre Präsenz und ihr gezieltes Vorgehen in ausgewählten Seegebieten dem politischen Willen der NATO Nachdruck verleihen und die Politik anderer Staaten beeinflussen.
- Seestreitkräfte können durch ihr Erscheinen Gegenpotentiale neutralisieren und unwirksam machen.
- Seestreitkräfte sollen jeden denkbaren Feind durch gezielte Präsenz dazu veranlassen, den damit erhobenen Anspruch auf ungehinderte Nutzung des Seeraumes als Normalzustand zu empfinden.
Die Beherrschung dieses Raumes wird von der NATO-Führung als eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Kriegführung gegen die Warschauer Vertragsstaaten angesehen.
In den Ergebnissen der Falkland/Malwinen-Aggression, die Großbritannien mit aktiver Unterstützung und politischer Rückendeckung der USA und der NATO durchführte, sehen die Verfechter imperialistischer Konfrontationspolitik eine Bestätigung der eigenen Konzeption für den Seekrieg an der Nordflanke der NATO. Einige Hauptgedanken dieser Konzeption äußerte US-Admiral James Holloway 1982 in der BRD-Zeitschrift „Marineforum“. Hier entwickelte er seine Vorstellungen über den Ausbau einer „Vorwärtsstrategie“ zur See, „bei der die Ozeane als Sperren in der Verteidigung und als Zugangswege zur Ausübung von Einfluss im Ausland ausgenutzt werden“. Ziel dieses Prinzips sei es, in einem allgemeinen Krieg den Feind näher an seine eigenen Grenze zum Kampf zu stellen. Holloway forderte den Ausbau einer Kriegs- und Handelsmarine, die anderen Flotten überlegen ist und die Fähigkeit und Bereitschaft zu längerer Kriegführung und Versorgung „in jedem, wenn auch noch so fernen Gebiet unserer Welt besitzt“.
Ergänzend dazu hält Vizeadmiral Günter Fromm, Befehlshaber der Flotte der BRD, den Ausbau und die Aufrechterhaltung sicherer Seeverbindungen zwischen den USA und ihrem europäischen Hauptkriegsschauplatz für erforderlich, „da sichere und zeitgerechte Zuführung von Verstärkungen und Nachschub auch in den Raum der Nordflanke … eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgversprechende Vorwärtstrategie in Zentraleuropa sind“ - so war 1982 in der BRD-Zeitschrift „ Marineforum“ zu lesen.
Die Seestreitkräfte der BRD betrachten die Ostsee, den Bereich der Ostseezugänge und die Nordsee als ihr gegenwärtiges Hauptoperationsgebiet. Als vorwiegend für die Ostsee geeignete Kampfmittel betrachten ihre Admirale Marine-Jagdbomber, U-Boote, Kampfhubschrauber, Raketenschnellboote und Minen. Seekriegsmittel für die Nordsee sollen in erster Linie Raketenzerstörer und -fregatten, Tornado-Jagdbomber, U-Jagd- und Aufklärungsflugzeuge des Typs „Atlantic“ und die geplanten U-Boote des Typs 211 sein. Diesen Kräften und Mitteln der BRD-Marine werden in einem möglichen Aggressionskrieg gegen die sozialistischen Staaten umfangreiche Aufgaben gestellt: Da wäre als erstes das offensive Hineinwirken in die Ostsee mit fliegenden und schwimmenden Stoßkräften zu Beginn und im Verlaufe eines Krieges zu nennen, wobei eine breite Skala von herkömmlichen, nuklearen und chemischen Waffen zum Einsatz gebracht werden soll. Ein weiteres, erklärtes Anliegen ist die Sperrung der Ostseeausgänge für die Seestreitkräfte der Warschauer Vertragsstaaten und das gleichzeitige Offenhalten der Ostseezugänge für Verstärkungskräfte der NATO, um die Ostsee als „unzerstörbare Rollbahn“ gegen die Flanken der sozialistischen Ostseeanliegerstaaten nutzen können.
Für die NATO soll in jedem Falle ein günstiges operatives Regime in der Ostsee aufrechterhalten werden, wozu in einer Spannungsperiode die frühzeitige Vorentfaltung von Kräften – z.B. U-Booten – bis in die nördliche Ostsee und das präventive Minenlegen gehören.
In der Nordsee hat die BRD-Marine an der Heranführung überseeischer Verstärkung, des Nachschubs und der Versorgung teilzunehmen, um die Aggressionsfähigkeit der westeuropäischen Partnerstaaten der USA im Kriege und die Aktionsfähigkeit der NATO-Streitkräfte auf dem europäischen Kontinent zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Aufgaben soll die BRD-Marine vor allem mit den Seestreitkräften Dänemarks und Norwegens zusammenwirken. Bei der Notwendigkeit der Verstärkung dieser Kräfte will die NATO vor allem auf Kontingente der USA, Großbritanniens und der Niederlande zurückgreifen.
Diese Kräftepotential umfaßt nach Angaben in der westlichen Militärpresse:
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Bis 1984 werden die Seestreitkräfte der BRD mit vier neuen Waffensystemen voll ausgerüstet. Einen besonderen Stellenwert hat hat dabei das Marinejagdbombenflugzeug „MRCA Tornado“, weil es sich für alle Arten der Kriegführung eignen soll. Es ist vorgesehen, davon 112 Maschinen in Dienst zu stellen. Für den Einsatz vor allem in der Nordsee und angrenzenden Seegebieten vorgesehen sind sechs Raketen-Fregatten vom Typ 122 „Bremen“, die jeweils ach Startanlagen für Harpoon-Schiff-Schiff-Raketen und Sea-Sparrow-Schiff-Luft-Raketen sowie zwei Kampfhubschrauber mit sich führen. Zehn neue Raketenschnellboote (Flugkörperschnellboote des Typs 143 A) sind unter anderem für das „Hineinwirken“ in die Ostsee gedacht. Mit dem ferngesteuerten Minenräumsystem „Troika“ will die BRD-Marine ihre Minenräumkapazität erheblich steigern und eine höhere Effektivität der Minenabwehr erreichen. Außerdem sollen bis zum Beginn der 90er Jahre beschafft bzw. umgebaut werden:
Politiker und Militärs der USA fordern seit Jahren, daß die NATO-Verbündeten mehr für den Konfrontationskurs tun, das heißt höhere eigene Rüstungsbeiträge leisten sollen, damit sie im angewiesenen Gebiet militärisch im weitgehenden Maße auf USA-Unterstützung verzichten und die USA ihrerseits weltweit und außerhalb des NATO-Bereiches ein höheres Maß an militärischer Stärke als bisher demonstrieren können. Maßgebliche Militärs der BRD arbeiten deshalb daran, Rolle, Engagement und Einsatz der Seestreitkräfte der BRD im eigenen Großmachtinteresse und gemäß den USA-Wünschen zu verstärken. So verlangte der Generinspekteur der BRD umfassender zu definieren. Er stellte dazu 1983 im „Marineforum“ die Frage: „Wo enden oder beginnen denn unsere Seeverbindungen - wieweit westlich, wie weit nördlich – bei relativ schwacher Präsenz … (der) Verbündeten?“ und Vizeadmiral Ansgar Bethge äußerte in diesen Zusammenhang bereits 1982 in der BRD-Zeitschrift „Wehrtechnik“, daß im Interesse des Konfrontationskurses der USA „das Gefechtsfeld Nordatlantik und Norwegensee in wenigen Jahren anders beurteilt werden“ müsse. Vizeadmiral Günther Fromm fordert in seinem im November 1982 in der „Marinerundschau“ erschienen Artikel, die Bereichsgrenzen der NATO in See viel flexibler zu handhaben. Wörtlich: „ Es gibt eine Reihe von Plänen, Abkommen und Absprachen, die diese Grenzen durchlässig und überschreitbar machen, die im Grunde genommen darauf hinauslaufen, daß wir überhaupt keine Grenzen mehr kennen“.
- 3 modernisierte Rakentenzerstörer Typ 103 B „ Lütjens“ (auf Harpoon-Raketen umgerüstet);
- 13 modernisierte U-Boote des Types 206 A (mit neuer Sonar-Anlage, Feuerleitanlage, Sehrohr und optoelektronischer Technik);
- 10 Minenkampfboote Typ 343 (ab 1987 als Minenleg- und -räumschiffe zugeführt, mit akustischer Minenräumtechnik, 40-mm-Geschütz, leichten Fla-Raketen sowie Werfern für Funkmeß- und Infrarottäuschungskörpern ausgerüstet);
- 20 Minenjagdboote Typ 232 (ab 1991 für direkte Minenbekämpfung mit moderner Minenräumtechnik und Minentauchern zugeführt);
- eine Anzahl Flottendienstboote Typ 423 (ab 1990 als Spezialschiffe für elektronische Kampfführung vorgesehen) und
- etwa 20 Marine-Kampfhubschrauber eines mittelschweren Tys, der vor allem Präzisions-Lenkraketen und FEK-Technik einsetzen kann.
Bei alldem drängen der BRD-Militärs darauf, stärker denn je in führenden Positionen der NATO vertreten zu sein. Dazu General Altenburg in der 83er Aprilausgabe des „Marineforums“: „Hierzu gehört auch immer wieder die Stellen- und Spitzenstellenbestzung in integrierten Stäben: Sie werden feststellen, daß die heutige Besetzung nicht den Aufgaben entspricht, die wir wahrnehmen oder der wir in Zukunft wahrnehmen werden.“ Dieser Anspruch läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Aus alldem geht hervor, daß die Seestreitkräfte der BRD im NATO-Konzept zur Erfesselung und Führung offensiver Operationen gegen sozialistische Flottenkräfte, insbesondere der UdSSR, in Atlantik und Nordsee einen erheblich höheren Stellenwert als bisher erhalten sollen. Die Erweiterung des Auftrages der Seestreitkräfte der BRD-Admiralität auf die operativ.strategische Seekriegsführung der NATO. Aus diesem Grunde hat sie ihre Bereitschaft erklärt, bei einem möglichen Abzug von Seestreitkräften der USA und Großbritannien aus der NATO-Vertragsbereich in andere Räume oder Gebiete (z.B. Falkland, in die Golf-Region oder Nahost) durch Einsatz eigener Seestreitkräfte ausgleichend zu wirken. Zugleich soll damit ein größerer Spielraum geschaffen werden für die Durchsetzung expansionistischer Interessen des BRD-Imperialismus. In der „Süddeutschen Zeitung“ von 15.Juli 1983 war dazu u.a. zu lesen: „Der strategische Begriff Vorneverteidigung erhielt damit für die Marine eine neue Dimension. Hatte man sich bisher – was die U-Boote angeht – auf die Ostsee und das Vorfeld der Häfen der Baltischen Flotte der Sowjetunion beschränkt, wurde nun der Weg ins Nordmeer frei.“
Diese Tatsachen sind entlarvend für die unwahren Behauptungen von Politkern, Militärs und Ideologen der BRD, die BRD-Marine habe angeblich nur einen Verteidigungsauftrag; sie sei nur eine „Mittlere Marine“; der Staat stelle für deren Auftrag viel zu wenig Finanzen zur Verfügung usw. Diese Behauptungen sollen die Öffentlichkeit irreführen und den Aggressionsauftrag kaschieren. Doch allein das recht offene und dabei großsprecherische Bekenntnis von Vizeadmiral Fromm in der 83er Dezember-Ausgabe der BRD-Zeitschrift „Marineforum“ unterstreicht: Auch für die Marine der BRD liegt Konfrontationskurs an. Fromm schrieb: „Sicher könnte ich unsere U-Boote auch gegen die neuesten schweren Einheiten der Sowjets ansetzen und mit ihnen auch in der Norwegen-See operieren. Unsere Boote sind gut bewaffnet und schwer ortbar.“ Nach solchen „Bekenntnissen“ eines führenden Angehörigen der Seestreitkräfte der BRD wird einmal mehr deutlich, daß es im Interesse der zuverlässigen Erhaltung des Friedens und des jederzeit zuverlässigen Schutzes des sozialistischen Vaterlandes zu den Pflichten der Armeen und Flotten der sozialistischen Militärkoalition gehört, die imperialistischen Streitkräfte und ihre friedensgefährdenden Aktivitäten zu jeder Stunde und in jede Lage sehr wachsam im Auge zu behalten.
Diese Aufrüstung der Bundesmarine hatte natürlich nach heutiger Sicht, den Grund, in einer zuvor verstärkten Rüstung der Sowjets zur See zu suchen.
Aber wie standen die Bundes- und Volksmarine im taktischen wie technischen Blickwinkel sich gegenüber, vielleicht auch ohne der Einbindung in militärische Blocksysteme?
Bisher hatte ich den Eindruck, daß die Bundesmarine auf ihre U-Boote baute, die Volksmarine auf U-Jagt und groß angelegte Landetechnik ausgelegt war.
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