1 weltkrieg+2. weltkrieg= ein Krieg?

ursi

Natürlich ist es wie immer weitaus komplexer. Ich bitte meine nachlässige Formulierung zu entschuldigen. Besser wäre es sicher so gewesen:

...daß diese "Fakten" auch ein Nährboden für die nationalsozialistische Diktatur waren.

Danke für den Link, aber ich muß gestehen, kein Anhänger der Sonderweg-Theorie zu sein. ;)
 
Tekker schrieb:
ursi

Natürlich ist es wie immer weitaus komplexer. Ich bitte meine nachlässige Formulierung zu entschuldigen. Besser wäre es sicher so gewesen:

...daß diese "Fakten" auch ein Nährboden für die nationalsozialistische Diktatur waren.

Danke für den Link, aber ich muß gestehen, kein Anhänger der Sonderweg-Theorie zu sein. ;)



Ich bin auch keine Anhängerin dieser Theorie ;)
 
sry wenns nich mehr sooo direkt reinpasst. aber ich persönlich finde die zusammenlegung vom 1. und 2. weltkrieg aufgrund von aktion und reaktion völliger schwachsinn.

dann können wir gleichnoch den deutsch-französischen Krieg und achje..vllt noch den 7-jährigen mit reinpacken.. da sie hass in andern ländern säten und auch reaktionen hervorriefen.

eine argumentation aufgrund von aktion und reaktion ist plöt :yes:
 
ist ja bekanntlich ansichtssache ob etwas blöd ist oder nicht.

in der ursprungsfrage ging es um den denkansatz 1+2 WK ein krieg?

natürlich habe ich versucht diese frage; hilfestellung einfach einzuleiten, da das thema sehr komplex ist und sicherlich verschiedene denkansätze beinhaltet;
sowie um dem frager und den anderen forenteilnehmern eine vorlage für die diskusion und die weiterführung des themas bzw der beantwortung der frage des fragenden zu gewährleisten.

weiterhin habe ich versucht meinen denkansatz neutral zu halten, da viele leute dazu neigen das thema zu politisieren.

da ich annahm das dies hier ein geschichtliches forum ist und keine politische stammtischrunde, hatte ich eigendlich erwartet, das jemand mit anderen denkansätzen das ganze weiterführt.
leider kommen dabei aber solche postings dabei zu tage, die einfach auf eigene ansätze verzichten und sich auf den punkt zurückziehen das find ich plöd.

mein lieber hänsel wenn du das blöd findest, bin ich gerne bereit, deinen ausführungen zu lauschen wie du diese frage beantworten würdest.

mein lieber ponzelar, es steht mir nicht zu den fragenden zu beurteilen, ob dieser denn das abitur machen darf oder nicht, oder ob er geeignet ist.
da bin ich die falsche institution.
aber ich wundere mich manchmal auch welche leute abitur haben! und wie wenig sie daraus machen. das finde ich weitaus schlimmer als das menschen die möglichkeit auf bildung nutzen und dann trotz schlechter vorzeichen etwas aus seinem leben zu machen und sich nicht scheuen bei nichtwissen zu fragen. denn wer nicht fragt bleibt dumm^^

lieber tekker danke für die mitwirkung, da ich hier noch nicht und auch vielleicht nie angemeldet bin so denn mein nick für dich unter dem man mich im netz finden kann. karthager

da ich normalerweise ein freund direkten aussprechens bin habe ich zu diesem vertragsstück das mir dazu einfallende wort gewählt. das soll aber keinen verschrecken der dieses machwerk als hochwertiges vertragsmaterial betrachtet oder diesen von meiner meinung dazu überzeugen.

lieber ruthger.
was soll ich an diesen fakten denn bitte differenzieren?

oder ist es nicht so das die politik und die politiker der weihmarer republik es nicht geschafft haben die unten von mir beschriebenen probleme zu lösen?

ist es nicht so das rechtsradikale und linksradikale gruppen mit ihrem tun und den strassenschlachten zur destabilisierung beigetragen haben?

ist es nicht so das die politische kaste es nicht geschafft hatte die demokratie, unter den bedingungen der damaligen wirtschaft sowie den bedingungen des versailler vertrages, aufrecht zu halten?
und führte deren versagen nicht dazu das ein mann wie hitler hier die macht ergreifen konnte?
ich bin ja gerne bereit mich eines besseren belehren zu lassen. das dazu auch politische tricks, das ausland und innerdeutsche intriegen beigetragen haben will ich auch gar nicht absprechen. aber die kann ich in ein 200 seiten aufsatz packen.

es erschreckt vielleicht das ich einen komplexen sachverhalt auf seine fehler reduziere, wenn ich aber ein einfaches, schnell nachvollziehbares ergebnis darlegen will, kann ich keine 200 seitenlange abhandlung hier darstellen.
zumindest kann ich für mich in anspruch nehmen auf die ursprüngliche frage geantwortet zu haben.

wünsche ein schönes wochenende und hoffe das jemand nochmal versucht die eingangsfrage zu beantworten.

karthager (hier noch nicht per pm oder sonstwie erreichbar)
alias gast
 
Gast schrieb:
ist ja bekanntlich ansichtssache ob etwas blöd ist oder nicht.

So ist es.

Gast schrieb:
weiterhin habe ich versucht meinen denkansatz neutral zu halten

Ob das gelungen ist, ist wohl auch Ansichtssache:


Gast schrieb:
fakt ist das der versailler vertrag schrott war

Verrät "Schrott" einen neutralen Denkansatz?


Gastfakt ist das die weihmarer regierung [B schrieb:
unfähig[/B] war deutschland zu händeln.

Fakt ist, daß es nicht nur eine Weimarer Regierung gab, sondern deren mehrere. Und daß dieses Regierungen unter schwierigen Umständen Ergebnisse erzielt haben, die man neutral und differenziert betrachten kann - das Pauschalurteil "unfähig" ist weder neutral noch differenziert.


Gast schrieb:
fakt ist das die reparationen überzogen waren.

Fakt ist, daß im Versailler Vertrag die Höhe der Reparationen gar nicht festgelegt war, daß über die Höhe der Reparationen immer wieder verhandelt wurde und die Zahlungen noch vor 1933 gestundet bzw. sehr ermäßigt wurden.


Gast schrieb:
lieber ruthger.
was soll ich an diesen fakten denn bitte differenzieren?

Beschäftige Dich eingehend mit den Fakten, und vielleicht wird Dir ein Licht aufgehen.
 
hyokkose schrieb:
So ist es.



Ob das gelungen ist, ist wohl auch Ansichtssache:

meine ansicht oder deine stand nie zur debatte zum thema.
kannst du halten wie du willst


Verrät "Schrott" einen neutralen Denkansatz?

ja oder willst du das machwerk politisch betrachten, wenn du meinst nur zu ich harre deiner abhandlung bitte mehr als einen satz.




Fakt ist, daß es nicht nur eine Weimarer Regierung gab, sondern deren mehrere. Und daß dieses Regierungen unter schwierigen Umständen Ergebnisse erzielt haben, die man neutral und differenziert betrachten kann - das Pauschalurteil "unfähig" ist weder neutral noch differenziert.

wenn ich mir die leistungen vom heutigen standpunkt anschaue ist unfähig das einzig richtige wort. schliesslich haben diese leute es versaubeutelt das die nazis an die macht kamen. das sie auch gute entscheidungen gebracht haben, habe ich nie abgesprochen. im endergebniss haben sie aber versagt.
ausserdem stand eine abhandlung über die positiven leistungen der whr-regierugn nicht in der eingangfrage und kann gesondert gehandhabt werden.




Fakt ist, daß im Versailler Vertrag die Höhe der Reparationen gar nicht festgelegt war, daß über die Höhe der Reparationen immer wieder verhandelt wurde und die Zahlungen noch vor 1933 gestundet bzw. sehr ermäßigt wurden.
und? am thema vorbei was du da schreibst.
er war ein schlüsselthema und die politiker haben nicht geschafft ihn in die republik einzubinden. fakt: versagen der politiker.
führt zu machtergreifung nationalsozialisten--------2 wk- das ist hier das thema nicht ob der vertrag gut schlecht mist grün gelb oder rotkariert ist.




Beschäftige Dich eingehend mit den Fakten, und vielleicht wird Dir ein Licht aufgehen.

gebe ich mal in gleicher weise zurück. lese alles und betrachte den grund des threads und du wirst vielleicht auf die frage antworten und nicht am thema vorbei über den vertrag von versailles diskutieren.
vielleicht geht dir dann ein licht auf und du leistetst einen guten beitrag zur beantwortung der frage : sind 1 und 2 wk als ein einzelner krieg zu betrachten.
 
Gast schrieb:
hyokkose schrieb:
Verrät "Schrott" einen neutralen Denkansatz?

ja

Dann ließe sich auch ganz neutral sagen, daß Deine bisherigen Beiträge hier auch als "Schrott" zu bezeichnen sind, denn undifferenzierte Schlagworte sind keine Fakten.


Gast schrieb:
oder willst du das machwerk politisch betrachten, wenn du meinst nur zu ich harre deiner abhandlung bitte mehr als einen satz.

Du hast ja noch keinen einzigen Satz abgeliefert, um Deine "neutrale" Ansicht zu untermauern. Im übrigen hast Du ja mehrfach die Meinung kundgetan, eine Diskussion über den Vertrag von Versailles würde "am Thema vorbei" gehen, womit eigentlich schon alles über Deine Diskussionsfähigkeit gesagt ist.



Gast schrieb:
wenn ich mir die leistungen vom heutigen standpunkt anschaue ist unfähig das einzig richtige wort. schliesslich haben diese leute es versaubeutelt das die nazis an die macht kamen.

Wer sind denn "diese Leute"? Sämtliche Politiker der Weimarer Zeit? Diejenigen Spitzenleute, die es "versaubeutelt" haben, hießen von Papen und von Hindenburg. Oder willst Du hier Friedrich Ebert und Walter Rathenau für die "Machtergreifung" 1933 verantwortlich machen?



ausserdem stand eine abhandlung über die positiven leistungen der whr-regierugn nicht in der eingangfrage und kann gesondert gehandhabt werden.

Auch eine Abhandlung über die negativen Leistungen stand nicht in der Eingangsfrage, falls Du das noch nicht gemerkt haben solltest.

Daß Du es für angebracht findest, nur die negativen Leistungen an den Pranger zu stellen und die positiven auszublenden, sagt eigentlich alles über Dein Verständnis von "Neutralität".



Gast schrieb:
hyokkose schrieb:
Fakt ist, daß im Versailler Vertrag die Höhe der Reparationen gar nicht festgelegt war, daß über die Höhe der Reparationen immer wieder verhandelt wurde und die Zahlungen noch vor 1933 gestundet bzw. sehr ermäßigt wurden.
und? am thema vorbei was du da schreibst.
er war ein schlüsselthema und die politiker haben nicht geschafft ihn in die republik einzubinden. fakt: versagen der politiker.
führt zu machtergreifung nationalsozialisten--------2 wk- das ist hier das thema nicht ob der vertrag gut schlecht mist grün gelb oder rotkariert ist.

Du merkst offensichtlich gar nicht, daß das Thema dieses 'Fakts' hier gar nicht der Versailler Vertrag ist, sondern die Höhe der Reparationszahlungen, und die standen eben nicht im Versailler Vertrag.
Die Höhe der Reparationszahlungen, das war Dein Argument - schon vergessen?

Für das Eingeständnis, daß das Aufgreifen Deiner 'Argumente' "am Thema vorbei" geht, bin ich Dir sehr dankbar.


Gast schrieb:
sind 1 und 2 wk als ein einzelner krieg zu betrachten.

Klare Antwort: Nein, es waren zwei Kriege. Natürlich hätte es ohne die Ergebnisse des 1. Weltkriegs keinen 2. Weltkrieg gegeben. Das ist aber noch lange kein Grund, von einem einzigen Krieg 1918-1945 zu sprechen.
 
Gast schrieb:
gebe ich mal in gleicher weise zurück. lese alles und betrachte den grund des threads und du wirst vielleicht auf die frage antworten und nicht am thema vorbei über den vertrag von versailles diskutieren.
vielleicht geht dir dann ein licht auf und du leistetst einen guten beitrag zur beantwortung der frage : sind 1 und 2 wk als ein einzelner krieg zu betrachten.


Das ist Ansichtssache.
Du kannst auch sagen, daß der Nährboden für die deutsch- französischen Konflikte schon durch die Karolinger angelegt wurde und man daher von einem tausendjährigen Krieg sprechen müßte.
Wenn man darüberhinaus die Ansicht vertritt, daß alles irgendwie zusammenhängt, dann muß man den Schuldigen überhaupt bei denen suchen, die am Zustandekommen des Urknalls mitgearbeitet haben.
Natürlich hingen der I. und der II. WK miteinander zusammen. Aber der II. WK war nicht einfach eine Fortsetzung des I., auch wenn gewisse Grund- Voraussetzungen unverändert geblieben waren, z.B. das Sich- Bedrohtfühlen der Mittelmächte durch die Nachbarn und umgekehrt.
Ein wesentlicher Unterschied liegt schon in der Tatsache, daß Hitler eine ganz andere Ideologie vertrat als Wilhelm II. Die Kriegsgründe Nazi- Deutschlands waren andere als die des Kaiserreichs, auch wenn viele Deutsche das nicht gesehen haben.
 
@hyokkose
1. es ist wochenende und ich habe keine lust mich mit jemanden zu streiten der auf deine art und weise hier rumtrollt.
2. von einem moderator erwarten die leute mehr als du hier ablieferst. sub omnibus kanonibus, solltest mal ein buch über höflichkeit und das kommunizieren von kritik lesen, vielleicht hilft es dir einige dinge aus anderem lichte zu betrachten und anders zu kommunizieren. im gegensatz zu dir habe ich mich bis dato an die forenregeln gehalten(und mich auch weiter daran halten) und versucht nicht persönlich zu werden und werde mich aus höflichkeit nicht dazu hinreissen lassen auf deinen letzten beitrag einzugehen.


@ rüdiger

natürlich stimme ich mit dir darüber ein das die eingangsfrage mehrere ansichten zuläßt und auch mehrerer deutungsmöglichkeiten.

auch stimme ich dir zu das wilhelm II und hitler zwei vollkommen verschiedene personen waren und auch für komplett andersgeartete werte einstanden.

ich muss aber an einem punkte wiedersprechen.

wenn wir diese beiden weltkriege in die deutung der eingangsfrage einbeziehen, sollte man was vor und nach dem 1 und 2 wk einfach mal ausser acht lassen und sich auf das ende des 1 den beginn des 2 und die zeit dazwischen festlegen.
wo ich dir einen denkansatz geben möchte ist dein punkt das man davon ausgehen muss das alles irgendwie zusammenhängt.
das ist doch eigendlich so! alles spielt in irgendeiner form zusammen und führt zu ergebnissen.

ich werde dir nochmal schreiben, wie ich zu diesem eingangsgedankengang gekommen bin, vielleicht kannst du ihn verbessern.

1. betrachte ich die siegerseite entente:
aus der sicht dieser seite ist es richtig dem besiegten land abzunehmen, reparationen zu fordern und einfluss auf die politische und wirtschaftliche neugestalltung des besiegten zu nehmen.
weiterhin dafür zu sorgen das der besiegte auch militärisch schwach bleibt.
man hat viele familienmitglieder verloren und ist sicher das man im recht ist.

2. betrachte ich die verliererseite.
diese fühlte sich nicht besiegt, findet die forderungen überzogen, sieht den in ihren augen ungerechten landverlust und fühlt sich einfach betrogen.
wut entsteht.

3. betrachte ich dies aus der heutigen sicht und versuche dabei neutral zu bleiben( so weit es eben geht)
gewinnerseite diktiert verliererseite die bedingungen, nimmt land. besser wäre es gewesen der sieger hätte dem verlierer ein bündniss angeboten und hätte den verlierer auf seine seite gezogen, diesen fehler machten schon die gallier als sie rom eroberten vae victis.

dann betrachte ich das junge pflänzlein der demokratie das in deutschland trotz rechtem und linkem widerstand gestallt annimmt.
und schaue über den verlauf.

dort finde ich wirtschaftliche probleme, dort finde ich verträge die den staatshaushalt belasten, dort finde ich groll, dort finde ich hass und kommunisten die versuchen die russische revolution nach deutschland zu holen. dann finde ich dort eine politische kaste, welche nicht in der lage ist diese probleme abzustellen und dort finde ich die größte gefahr seit menschengedenken: hungernde menschen ohne arbeit.

wenn ich alle diese gedankengänge zusammenfasse, kommt für mich als ergebnis dieser zeitperiode folgendes auf die eingangsfrage als ergebnis.

aufgrund dieses gedankenganges ist es durchaus gerechtfertigt, den 2 weltkrieg als fortsetzung der 1wk zu betrachten wenn man die zeit zwischen den beiden wk als "verschnaufspause" sieht.

ich hoffe dir damit ein besseres verständniss meines gedankenganges vermittelt zu haben. und hoffe auf sachliche anmerkungen und gedankengänge die ich vielleicht übersehen habe. und wünsch ein schönes wochenende.
 
Gast schrieb:
2. von einem moderator erwarten die leute mehr als du hier ablieferst. sub omnibus kanonibus, solltest mal ein buch über höflichkeit und das kommunizieren von kritik lesen, vielleicht hilft es dir einige dinge aus anderem lichte zu betrachten und anders zu kommunizieren.

Gemessen an dem, was ich hier vorgefunden und einer Überprüfung vorgefunden habe, war meine Kritik äußerst moderat und sachlich:

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=133209&postcount=31


Gast schrieb:
im gegensatz zu dir habe ich mich bis dato an die forenregeln gehalten(und mich auch weiter daran halten) und versucht nicht persönlich zu werden und werde mich aus höflichkeit nicht dazu hinreissen lassen auf deinen letzten beitrag einzugehen.

Vielleicht darf ich Dich an den ersten Satz Deines Beitrags erinnern:
Gast schrieb:
ich habe keine lust mich mit jemanden zu streiten der auf deine art und weise hier rumtrollt.

Auch dieses Beispiel Deiner 'Höflichkeit' dürfte wohl für sich selbst sprechen.

* * *

Gast schrieb:
gewinnerseite diktiert verliererseite die bedingungen, nimmt land. besser wäre es gewesen der sieger hätte dem verlierer ein bündniss angeboten und hätte den verlierer auf seine seite gezogen, diesen fehler machten schon die gallier als sie rom eroberten vae victis.

Denselben 'Fehler' machte Caesar mit Vercingetorix - und denselben 'Fehler' machte schon das Deutsche Reich mit Frankreich 1870/71. Was lernen wir daraus?

* * *

Völlig ausgeblendet bleibt bei der bisherigen Perspektive die andere Hälfte des Weltkriegs, die sich in Ostasien und dem Pazifik abspielte und mit dem Einsatz der Atombombe endete. Auch das gehört zum Zweiten Weltkrieg, der in dieser Hinsicht ganz gewiß keine Fortsetzung des 1. Weltkriegs war.
 
Die These vom Zweiten 30jährigen Krieg ist eigentlich nicht nachvollziehbar.

Die Zusammenfassung von WK 1 und WK 2 zu einem Krieg ist völlig willkürlich. Wenn man bereits das Jahr 1919 aufgrund des Waffenstillstandes von 1918 zu den Friedensjahren zählt, verbrachte das Deutsche Reich von den 32 Kalenderjahren der Jahre 1914 bis 1945 gerade 12 Kalenderjahre im Kriegszustand und 20 (!) - mehr als 60 Prozent der in Rede stehenden Zeitspanne - im Frieden. Wie kann man da von einem Krieg sprechen und könnte man dann nicht gleich die Geschichte von 1000-1999 zu der Geschichte des X-ten Tausendjährigen Krieges zusammenfassen?:confused:

In den 20 Friedensjahren führten viele Weggabelungen weg vom WK 2. Ich denke da mal an die Außenpolitik von Stresemann und an mutige demokratische Politiker, die den Deutschnationalen und Nazis Paroli boten.

Dass sich dann doch der Weg zum WK 2 durchsetzte, war keine zwangsläufige Folge des WK 1 oder gar des Versailler Vertrages:

Gerade in den ersten zehn Jahren der Weimarer Republik (1919-1929) waren die Belastungen des Versailler Vertrag für die Deutschen besonders spürbar. Dennoch spielte Hitler und dessen NSDAP bei den Reichstagswahlen in dieser Zeitspanne so gut wie keine Rolle.

Der Aufstieg Hitlers erfolgte nach der WWK von 1929 und hatte vor allem wirtschafts- und innenpolitische Gründe. Doch in dieser Zeitspanne (1930-1933) war der Weg zur Revision des Versailler Vertrages längst beschritten und wurde die Reparationenfrage überwunden.

Zudem stand gerade Hitler mit seinen völkischen Ideen für eine Tradition, die bereits vor dem Ersten WK wirksam und somit vom Versailler Vertrag unabhängig gewesen ist. Schon im Alldeutschen Verband und der Deutsch-Österreichischen Arbeiterpartei gab es Vorstellungen zum Lebensraum, der im Osten erworben werden sollte.

Die These vom Zweiten Dreissigjährigen Krieg ist sehr effekthascherisch und somit wundert auch nicht, dass ein deutsches Printmedium diese These auf seinem Titelblatt eifrig aufgegriffen hat. Der Spiegel kann ja manchmal so ein Käseblatt sein... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstbestimmungsrecht der Völker?

Heißt das, Mallorca ist deutsch, Neukölln türkisch und EuroDisney japanisch?
 
Gandolf schrieb:
Dass sich dann doch der Weg zum WK 2 durchsetzte, war keine zwangsläufige Folge des WK 1 oder gar des Versailler Vertrages:

Ich denke nicht, daß sich die These auf eine "Zwangsläufigkeit" gründet. Aber da der WK II nunmal eine historische Tatsache ist, kann man eine solche Theorie zumindest aufstellen.
 
Wie Gandalf völlig richtig herausstellt, ist es bei einem 20jährigen Frieden zwischen den Kriegen unpassend von einem "30jährigen Krieg" zu sprechen. Auch bei vielen Zusammenhängen und Bezügen vom 2. zum 1.Weltkrieg kann man nur bei sehr "freier Auslegung" von einer unmittelbaren oder gar zwangsläufigen Abfolge sprechen.
Trotzdem liegt meines Erachtens im Versailler Vertrag einer der Gründe für den Machtantritt der Nationalsozialisten und damit in der Folge einer der Gründe für den Kriegsausbruch zum 2.WK.
 
War der Versailler Vertrag eine Ursache für den Zweiten WK?

Arne schrieb:
Trotzdem liegt meines Erachtens im Versailler Vertrag einer der Gründe für den Machtantritt der Nationalsozialisten und damit in der Folge einer der Gründe für den Kriegsausbruch zum 2.WK.
Dass der Versailler Vertrag eine Belastung für die Weimarer Republik darstellte, ist völlig unstreitig. Man kann in dem Vertrag auch eine von mehreren Ursachen für den Untergang dieser Republik sehen und für den Aufstieg von Hitler. Nur nebenbei sei angemerkt, dass der Untergang der Republik - insgesamt gesehen - eher den Charakter einer Selbstpreisgabe der Demokratie als den eines Eingriffs von Außen hatte und dass für Hitlers Aufstieg vor allem innenpolitische und wirtschaftliche Gründe verantwortlich waren.

Doch kann man im Versailler Vertrag - wie Arne meint - wirklich eine Ursache für den Ausbruch des Zweiten WK sehen?

Bis zum Münchener Abkommen (1938) war die Versailler Ordnung bereits in einem unerhörten Maße verändert worden: Auflösung der Interalliierten Militärkommission, Ende der Reparationen, Räumung des Ruhrgebiets, Rückgabe des Saargebiets, Stationierung von Wehrmachtssoldaten im Rheinland, Anschluss Österreichs und des Sudetenlands an Deutschland, etc.

Ferner diente das Danzig/Korridor-Problem Hitler für seinen Angriff auf Problem lediglich als Vorwand ("Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht"). Tatsächlich ging es ihm um die Verwirklichung seiner Vorstellungen vom Lebensraum, der Hitlers Rassenideologie zufolge im Osten kämpfend erobert werden sollte. Diese Vorstellungen wiederum standen interessanterweise in einer Tradition, die bereits vor dem Versailler Vertrag wirksam gewesen ist (Alldeutscher Verband, Deutsch-Österreichische Arbeiterpartei, etc.) und somit schon aus rein logischen Gründen keine Folge des "Versailler Systems" sein kann.

Wenn man schon den Westmächten in Zusammenhang mit dem Ausbruch des Zweiten WK einen Vorwurf machen möchte, dann doch eher den, dass sie durch eine Politik der Schwäche, insbesondere der mangelnden Rüstung, Hitler es ermöglicht haben, die Versailler Ordung problemlos auf den Kopf zu stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um die Antwort kurz zu halten: Meinst du nicht, daß die Schwächung der jungen Republik durch die Belastungen des Versailler Vertrages ein Grund war, daß sie nicht erfolgreich den Angriffen der Extremisten stand hielt?
 
Arne schrieb:
Um die Antwort kurz zu halten: Meinst du nicht, daß die Schwächung der jungen Republik durch die Belastungen des Versailler Vertrages ein Grund war, daß sie nicht erfolgreich den Angriffen der Extremisten stand hielt?
Das schon, ABER ich sehe im Versailler Vertrag keine Ursache für den Ausbruch des Zweiten WK.
 
Gandolf schrieb:
Das schon, ABER ich sehe im Versailler Vertrag keine Ursache für den Ausbruch des Zweiten WK.

Ich sehe darin auch nur einen kleinen Dominostein. Wobei nicht gesagt sein soll, daß man das Fallen der Steine nicht zu einem späteren Zeitpunkt aufhalten hätte können. Es ist also keinesfalls so, daß eine Zwangsmäßigkeit mit den Friedensbedingungen eingesetzt hat. Es gab in der Folge viele weitere Versäumnisse und Fehler, wie zum Beispiel die von die angesprochene Nachgiebigkeit auf Hitlers Forderungen etc. Auch soll damit keinesfalls gesagt sein, daß die Alleiirten eine große Schuld am Kriegsausbruch tragen. Wenn man das mit einbezieht ist es ein winziges Teilchen in einem großen Puzzle der Gründe.
 
das kleinste "winzige Teilchen" liegt nahe der Null

Ursachenzusammenhänge gibt es natürlich viele. So setzt zum Beispiel die Mutter eines Mörders mit dessen Geburt eine Ursache für dessen spätere mörderische Tat. ABER man sollte die Bedeutung solch fernliegender Ursachenketten nicht zu hoch hängen.

Ich stimme Dir zu: der Kausalitätsfaktor "Versailler Vertrag" sollte im Hinblick auf den Ausbruch des Zweiten WK gegen Null gewichtet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gandolf schrieb:
Das schon, ABER ich sehe im Versailler Vertrag keine Ursache für den Ausbruch des Zweiten WK.

Ohne nun deine (auch weiter oben geäußerten) Thesen in Frage stellen zu wollen (ich sehs ähnlich), aber: Ohne den Krieg von 1914-1918 wäre der 2. WK nur schwer denkbar...
 
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