Richtig, Albert Ballin ist korrekt!
Albert Ballin wurde 1857 in Hamburg in eine jüdische Familie geboren und wurde 1888 in den Vorstand der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) berufen. 1899 wurde er Generaldirektor der Hapag und machte das Unternehmen zur führenden Schifffahrtslinie der Welt.
Ein wichtiger Geschäftszweig war der Transport von Auswanderern vor allem in die USA. Um die Rate der Zurückweisungen bei der Einreise in die USA aus medizinischen Gründen zu reduzieren, baute die HAPAG auf der Elbinsel Veddel die sog. Auswandererhallen, wo diese auf die Ausreise warten konnten und medizinisch untersucht wurden. Ein Teil dieser Gebäude wurde später rekonstruiert und bildet heute das Museum „BallinStadt – das Auswanderermuseum Hamburg“.
Da im Winter Transatlantikpassagen wegen des unruhigen Wetters weniger gebucht wurden, schickte Ballin die Augusta Victoria 1891 zu einer „Bildungs- und Vergnügungsfahrt“ ins Mittelmeer. Mit dem Erfolg dieser Fahrt war das Konzept der Kreuzfahrt erfunden.
Die Hapag fusionierte 1970 mit dem bremischen Norddeutschen Lloyd zur noch heute existierenden Reederei Hapag-Lloyd, die heute die fünftgrößte Containerreederei der Welt ist. Die Firma wird regelmäßig in der Presse erwähnt, z. B. letztes Jahr im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf eines Teils der HHLA, der Betriebsgesellschaft der meisten Containerterminals im Hamburg Hafen an MSC, die größte Reederei der Welt und Konkurrent von Hapag-Lloyd. Zuletzt war die Firma im Zusammenhang mit den Angriffen von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer in der Presse, von denen auch ein Schiff von Hapag-Lloyd betroffen war.
Das Hauptgebäude der Hapag-Lloyd liegt am Ballindamm an der Binnenalster in Hamburg. Da der Firmenname recht dezent auf dem Gebäude angebracht ist, ist das Gebäude auf vielen Fotos der Binnenalster zu sehen, ohne das es unbedingt als Firmensitz auffällt.
Der heutige größte private Anteilseigner an Hapag-Lloyd ist Klaus-Michael Kühne, der Mehrheitseigner der Logistikfirma Kühne + Nagel ist und auch als Sponsor und inzwischen Anteilseigner des HSV in Erscheinung getreten ist. Viele, die ihn vor allem in Zusammenhang mit dem HSV kennen, nehmen irrtümlich an, er habe etwas mit der Firma Carl Kühne KG zu tun, die unter anderem Gewürzgurken in Gläsern verkauft.
Ballin war gut mit dem Kaiser Wilhelm II bekannt, der ihn mehrfach in Hamburg besuchte. Anfang der zwanziger Jahre soll Wilhelm behauptet haben, er habe nicht gewusst, dass Ballin Jude war, was ihm aber niemand geglaubt hat, da Ballin aus seiner Religionszugehörigkeit nie ein Geheimnis gemacht hat.
Auch aufgrund seiner Kontakte zum Kaiser und ins Ausland versuchte Ballin vor dem Ersten Weltkrieg das Flottenrüsten zwischen Deutschland und Großbritannien zu verhindern und einen deutsch-englischen Ausgleich zu erreichen, allerdings ohne Erfolg. Während des Weltkriegs versuchte er dann ebenfalls erfolglos den uneingeschränkten U-Boot-Krieg und den Eintritt der USA in den Krieg zu verhindern.
Am 9. November 1918, dem Tag des Thronverzichts des Kaisers und der Ausrufung der Republik beging er mit einer Überdosis Beruhigungsmittel Selbstmord.
Albert Ballin – Wikipedia
BallinStadt – Wikipedia
@gruengruen, damit darfst Du die nächste Frage stellen.
PS:
Mein Posting
#10795 enthielt noch einen Hinweis auf den Namen Ballins: "... jetzt liegt der
Ball in Eurer Hälfte."