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Sein Norddeutscher Bund ist am Ende wenig mehr als die Wiederauferstehung der mit der Olmützer Punktation beerdigten Erfurter Union gewesen, mit einigen territorialen Zugewinnen für Preußen und einer entsprechend stärkeren Stellung gegenüber den Kleinstaaten wohl, aber die Einigung dieses Raumes ist eigentlich etwas, dass der Zollverein und die Erfurter Union bereits voweg genommen hatten.
Bismarck war ohne Zweifel jemand, der es blendend verstand gegebene Gelegenheiten auszunützen, allerdings würde ich meinen, wird man hier auch sehen müssen, dass Bismarck den Vorteil hatte stets aus einer starken Position heraus die verhandeln, die sich auf preußens militärischer Macht gründete und dass er verwirklichte, was die großen Linien der europäischen Politik zuließen und wahrscheinlich machten, dass er allerdings relativ wenig selbst gestaltete.
Mit dem wesentlichen Unterschied, das der Norddeutsche Bund gegenüber den Erfurter Unionspprojekt von den Großmächten anerkannt worden war.
Bei dem Krieg gegen Österreich war die französische Neutralität wohl nicht so ganz unwichtig.
Und 1870 war es ebenfalls hilfreich, das Petersburg mit dafür Sorg trug, das man in Wien sich nicht den Revanchegelüsten hingab.
Das waren keine Positionen der Stärke, sondern diese war nicht ohne Gefährdung.
Wobei dabei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Österreich im besiegten Zustand gar keine andere Wahl hatte als das anzuerkennen, Napoleon III. sich Zugeständnisse in Luxemburg und Belgien versprach und Großbritannien ohne kontinentalen Partner mangels Landheer ohnehin nichts dagegen unternehmen konnte.
Was sind denn bitte "viele kleine Kriege"?
Und deine Behauptung, das diese Kriege nicht erwähnt werden, stimmt nun auch ganz und gar nicht.
Und wieso führte Bismarck diese Kriege? Deine Ausführung, ich kann mich ja irren, klingt so, als ob du der Auffassung bist, das Bismarck diese Kriege verschuldet hat. Dem ist auch nicht so.
Hier findest du ein paar Infos zu den drei Kriegen.
https://www.geschichtsforum.de/thema/ursachen-des-deutsch-franzoesischen-krieges-1870-71.37437/
https://www.geschichtsforum.de/them...-71-und-der-gruendung-des-kaiserreichs.56569/
https://www.geschichtsforum.de/thema/deutscher-krieg-1866.38342/
https://www.geschichtsforum.de/thema/der-vergessene-deutsch-daenische-krieg-von-1864.46852
So eine Liga hätte Bismarck durchaus noch um die "Früchte des Krieges" bringen können.
Als der preußische Vertreter Redern Gortschakow über den Austritt Preußen aus dem Deutschen Bund informierte, vermied dieser eine eindeutige Stellungnahme. Die russische Regierung dachte nicht daran, die Auflösung des Deutschen Bundes anzuerkennen und beließ ihren Gesandten in Frankfurt und wies ihm später auch an, dem Bundestag nach Augsburg zu folgen. Na, das war ja schon einmal ein toller Auftakt für Bismarck.
Anfang Juni 1866 hatte Gortschakow sich dahingehend geäußert, das Frankreich, England und eben Russland im geeigneten Moment eingreifen sollten. Diesen Moment sah Gortschkow am 01.Juli 1866 für gekommen an. Er schlug den französischen Botschafter Talleyrand in Petersburg vor, das Preußen das Recht abgesprochen werde, den alten Bund zu verlassen und einen neuen im Norden Deutschlands zu gründen. Zu diesem Zwecke sollten London, Paris und Petersburg eine gemeinsame Note in Berlin Bismarck überreichen.
Gortschakow war zu spät dran und Bismarck hatte Glück, hatte Napoleon III. auf Wunsch Kaiser Franz-Josephs der Nacht vom 04.07. auf dem 05.07.1866 seine Mediationsangebote an den preußischen und italienischen König gerichtet. Am 06.Juli ließ der französische Außenminister in Petersburg anfragen, ob Russland die französischen Forderungen auch mit Gewalt unterstützen würde.
Die einzige Macht die hier wirklich hätte intervenieren können war Russland und das hatte zwar verlautbart die preußischen Schritte nicht anerkennen zu wollen, so weit mir bekannt aber auch so gar keine Schritte unternommen eine tatsächliche militärische Intervention gegen Preußen vorzunehmen.
Diesen Moment sah Gortschkow am 01.Juli 1866 für gekommen an. Er schlug den französischen Botschafter Talleyrand in Petersburg vor, das Preußen das Recht abgesprochen werde, den alten Bund zu verlassen und einen neuen im Norden Deutschlands zu gründen. Zu diesem Zwecke sollten London, Paris und Petersburg eine gemeinsame Note in Berlin Bismarck überreichen.
Wir wissen nicht, wo das möglicherweise hätte enden können. Daraus geht aber auch deutlich hervor, das Gortschakow wohl den alten Deutschen Bund mit der Vormachtstellung Österreichs wohl erhalten wollte; es ist also nicht so, wie von dir ausgeführt.
Es gab wohl niemanden, der sich nun über die neue Großmacht Deutsches Reich freute; sie war viel zu stark und somit eine mögliche Bedrohung für das europäische Gleichgewicht. Der Deutsche Bund hingegen war erheblich angenehmer und Spielplatz der anderen Mächte mit allen ihren Intrigen und Einflussmöglichkeiten.
Die Kriege und das Verhalten der anderen Mächte waren nicht oder wenn nur bis zu einem gewissen Grade kalkulier- und planbar. Ich würde das "Krisenmanagement" um die Kriege herum also nicht als gering veranschlagen und bestimmt auch nicht die damit verbundenen Gefahren. Nimm nur 1864. Was hätte geschehen können, wenn London und Paris sich entschlossen hätten, militärisch zu intervenieren? Eine ganze Menge meine ich, aber Bismarck hat mit seiner Diplomatie schon einiges geleistet, das dies eben nicht geschah.
Es gab wohl niemanden, der sich nun über die neue Großmacht Deutsches Reich freute;
Die Mitglieder des Deutschen Bund hatten vor allem erheblich divergierende Interessen untereinander. Primär ging es den anderen Mächten nicht um die Möglichkeiten an Intrigen und Einflussnahme. Die Nachbarn sorgten sich primär vor der Entstehung einer neuen, zentraleuropäischen Großmacht.Der Deutsche Bund hingegen war erheblich angenehmer und Spielplatz der anderen Mächte mit allen ihren Intrigen und Einflussmöglichkeiten.
1906 war Bismarck schon seit 16 Jahren raus aus dem Geschäft,Da das Dt. Kaiserreich keinen und später keinen relevanten, überseeischen Kolonialbesitz requirierte/requirieren konnte und weiterhin über keine (relevanten) überseeischen Militär-, Handels- bzw. Hafenstationen verfügte, blieb das Kaiserreich beispielsweise für die britische Politik allgemein - abgesehen von der Tendenz zur splendid isolation - als möglicher Absprachen- und Bündnispartner im Vergleich beispielsweise mit dem Russischen Reich uninteressant mangels Masse und relevanten Konflikten, wie dies Eyre Crowe 1906 in seinem Memo zutreffend formuliert hatte.
aber ich habe eine andere Frage dazu: das dt. Kaiserreich bemühte sich doch, auch als "Kolonialmacht" aufzutreten (ich zähle jetzt die dt. Kolonien des späten 19. und frühen 20. Jhs. nicht eigens auf) - hatte denn Bismarck überhaupt Einfluß auf die Kolonialbestrebungen und wurden die dt. Kolonien seitens z.B. GB und F als Lappalien angesehen?Es ist ein Glück, dass wir ihn (Bismarck) los sind. Er war eigentlich nur noch Gewohnheitsregente (sic!), tat was er wollte, und forderte immer mehr Devotion. Seine Größe lag hinter ihm.
danke für den Lesetipp, auf die Schnelle hab ich diese Vorschau gefunden:Axel Riehl, Der Tanz um den Äquator
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