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Da muss ich reingrätschen. Also erstmal: ob <-v-> oder <-b->, die Aussprache ist /b/ oder /β/. Und b hat nicht einfach p ersetzt, sondern das ist ein in der Westromania und Teilen der Italoromania typischer Prozess der Lenisierung bzw. Sonorisierung: p-t-k wird zu b-d-g (im Übrigen in der Hochdeutschen Lautverschiebung genau umgekehrt), im Spanischen kommt dann noch aufgrund der gleichen Aussprache des Konsonanten v mit dem Konsonanten b und dem Gleichschreiben von u und v eine Verwechslung der Phoneme /u/ und /b/ dazu:Im Spanischen scheint das "v" auszusprechende "b" einfach dass "p" ersetzt zu haben.
Im Russischen ist Zwiebel Luk, was ich, wie Bakenbart oder Apelsin für ein Lehnwort halte (ob es nicht doch ein indoeuropäisches Erwort ist, weißlich nicht).@Zwiebel : Vielleicht haben sie auch mehrere Pflanzen als Lauch bezeichnet und es später dann praktisch gefunden, den lateinischen Ausdruck zu übernehmen.
Diese vermaledeite Rechtschreibkorrektur!
Und ich hatte eigentlich "Steuerbücher" geschrieben.Steuerbürger gehen oft nicht weiter zurück.
Hab jetzt das vermaledeite Ding deaktiviert.Riothamus schrieb:Ceterum censeo emendationem diabolicam esse expellendam.
Z. B. sind deutsche Worte wie Spiegel (< speculum), Zwiebel (<cepola < cepa) oder Kirsche (< ceresia) aus dem Lateinischen als Fremdwort übernommen worden (ob bereits in der Antike oder erst im FrühMA vermag ich nicht zu beurteilen).
... und für die Pfanne (lat. patina > vulgärlatein panna)(Ich werde mich übrigens gleich kulinarisch einer Zwiebel zuwenden - die kommt zu den gebratenen Erdäpfeln und Schweinespeck in die Pfanne - dank hierbei den Römern für die Zwiebel
@Zwiebel : Vielleicht haben sie auch mehrere Pflanzen als Lauch bezeichnet und es später dann praktisch gefunden, den lateinischen Ausdruck zu übernehmen.
Der Spiegel kann nicht aus dem antiken speculum entlehnt sein, sonst hätte ihn die Lautverschiebung erfasst:
... und für die Pfanne (lat. patina > vulgärlatein panna)
Es ist durchaus möglich, dass ein aus einer Fremdsprache entlehntes Wort mit einem einheimischen Wort interferiert. Sepiola hatte das Bsp. hamaca/hammock gebracht, das mit niederländisch hangen (dt. hängen) interferierend zu hangmat (Hängematte) umgebildet wurde. So etwas ist möglich.Als Süddeutscher versteht man das hochmittelalterliche 'zwibolla' für Zwiebel recht einfach. Schneebolla=Schneeball oder besser Wurzelbolla=Wurzelballen. Mit dem zwi für zwei ergibt sich dann "2 Ballen". Schaut man sich Zwiebelgewächse an, so haben wir öfters "Doppelzwiebeln", die sich unter der äußeren Schale befinden. Siehe Scharlotten. Das wurde bestimmt oft weggezüchtet.
Oder mach ich mirs zu einfach ?
Allerdings ist Zwiebel feminin, Ball und Bällen maskulin, abgesehen von dem nur schwach betonten Schwa [tsvi:bl, tsvi:bəl]
soll natürlich heißen: "die mittelhochdeutsche..."die mitteldeutsche bolle
Dann vergleiche doch mal aus deinen Beispielen die Zwiebel und die Kirsche miteinander.
wobei die Orange im Arabischen noch die Bitterorange (Pomeranze) ist und burtuqāl (< Portugal) die Süßorange.
...und meinte ursprünglich die nicht verwandte Süßkartoffel. Als die Spanier in die Anden kamen, übertrugen sie aufgrund der oberflächlichen äußeren Ähnlichkeit der Knollen den in der Karibik erlernten Namen auf das andine Produkt.
Hallo liebe Leute,
noch einen kurzen Einschub meinerseits. Ihr seid doch sprachwissenschaftlich recht gut unterwegs.
Gibt es denn irgendein Wort, bei dem man zweifelsfrei nachweisen kann, dass es Cheruskisch ist? Irgendein Wort, wo man sich ziemlich sicher ist, dass es aus der römischen Eisenzeit stammt und einer bestimmten Region zuzuordnen ist?
Oder ist Cheruskisch eine zu 100% tote und vergessene Sprache, von der Null Komma Nichts mehr übrig ist?
Oder springt die Geschichtswissenschaft erst dann zu dem Zeitpunkt ein, wo man zwischen Gotisch, Alemannisch oder Fränkisch unterscheiden kann? Und alles, was davor war, bleibt für immer im Dunkel?
In der Wikipedia wird das aufgedröselt: Germanische Sprachen – Wikipedia Germanische Sprachen
Westgermanisch (Südgermanisch)
Rhein-Wesergermanisch
Altfränkisch und das fängt erst im 3. Jhrdt. an
Ich gehe das jetzt mal praktisch an:
Sippe A aus dem Leinetal spricht 100 v.Chr. und 100 n.Chr Cheruskisch. Dann gibt es Bewegung, die Cherusker gehen in den Stammesverband der Sachsen auf und lernen eine komplett neue Sprache? Ich denke mal nicht.
Die Sachsen werden besiegt und sprechen danach nur noch Fränkisch. Sippe A ist aber immer noch da und die wird, egal was passiert, bestimmte Begriffe oder was auch immer überliefert haben.
Irgendwo habe ich einen Denkfehler, würde mich über eine Aufklärung sehr freuen.
Grüße
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