Das alles erklärt rein gar nichts zur Deutung des Namens. Dabei ist von den Schreibweisen des frühen Mittelalters auszugehen, bei denen die Verwendung von Latein durchaus das vorkommende 't' erklären kann.
Spätere Schreibweisen heranzuziehen ist anachronistisch. Auch weil es zu Einflüssen jenseits der Etymologie gekommen ist. Die Rechtschreibung folgt weder immer der Etymologie noch der Aussprache. Sonst würde die Mehrheit der Deutschen 'schp' und 'scht' statt 'sp' und 'st' schreiben. Das sagt also nichts dazu aus, wie es zu den beiden frühmittelalterlichen Schreibungen hinsichtlich des Anfangskonsonanten kam.
Die einfache Erklärung ist da immer noch eine lateinische Schreibung mit 't'.
Jedenfalls haben die Beiträge nichts mit dem zu tun, was du daraus schließen möchtest, Stilicho.
Wir haben eine frühe Überlieferung mit 'th' und eine mit 't'. Wenn du das 't' für ursprünglich annimmst, musst du das 'th' erklären. Wer das 'th' annimmt, kann immer noch auf eine lateinische Schreibweise verweisen, die dann in späterer Zeit ihre Wirkung getan haben kann, was aber erst einmal unerheblich ist.
Denn für eine Verschreibung von 't' zu 'th' haben wir eben keine einfache Erklärung. Da die Texte, die der Volkssprache nahestehen oder darin verfasst sind, 'th' haben, wäre dies wichtig. Deshalb würde ich die Schreibung mit 'th' als wahrscheinlich bevorzugen, ohne aber 't' ganz ausschließen zu wollen. Vorsicht hat der Wissenschaft noch nie geschadet und gerade bei Völkernamen mag es zu seltsamen Gedankensprüngen gekommen sein.
Der erste Schritt muss doch die Untersuchung des Namens und damit seine Zerlegung sein. Naheliegend ist, 'Th/Tü/o/ur'-ing' zu trennen. Also Leute, die durch den ersten Namensbestandteil bestimmt sind.
Dort stehen nun o und u und ü nebeneinander. Die Sprachgeschichte zeigt, dass sich aus dem indogermanischen 'u' u.a. vor 'r', germanisch gleichwertig 'u/o' entwickelte, was dann auseinanderfiel und sich bis zum Mittelhochdeutschen in 'ü' (und auch in 'ö', 'o', 'u') veränderte. Tor/Tür wäre auch ein Beispiel für diesen Laut.
Nun muss gefragt werden, ob die Terwingen auf Turwingen oder Torwingen zurückgehen, sonst können wir diese wegen der Minimalpaarbildung schon mal ausschließen. Mir ist nur leider nicht bekannt, welcher e-Laut bei Terwingen vorliegt. Umgekehrt hätte sich ein germanisches 'e' sprachgeschichtlich zu 'e', 'i', 'a' oder 'ae' entwickelt. Und schon das spricht eben dagegen, womit die Terwingen wohl als Namensquelle raus sind.
Wer jetzt versucht ist, von Abkömmlingen des Gottes Thor zu reden, dem sei nur um die Ohren gehauen, dass der soweit im Süden anders hieß.
Für Tu/or komme ich gerade nur auf Tür und Tor und für Thu/or nur dann auf Thuris, wenn das s wirklich zur Endung gehört. Ersteres würde am ehesten auf eine Landschaft verweisen, welche ja mehrfach für germanische Ethnonyme Pate standen. Das zweite würde auf eine Pejorative Fremdbezeichnung führen. Aber ich habe die Morpheme nicht nachgeschlagen, die genannten Wörter kamen mir als Beispiel in den Sinn. Es wäre also gut, wenn hier noch jemand nachschlägt. Ich bin dazu gerade zu krank.
Und auch bei den Hemun-duren wäre der Vokal zu überprüfen.