Das ist nicht MEIN Menschenbild, denn es berifft einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung, der nahezu unverändert über Jahrhunderrte hinweg in seinem Hass auf "Andersartigkeit" trotz Kriegen, Deportationen und Pogromen an seiner Verblendung festhält - leider. Der immanente braune Bodensatz in allen Staaten legt da ein beredtes Zeugnis ab.
Davor das Gesicht zu verschließen, nenne ich naiv und einfältig - was uns keinesfalls davon abhalten sollte, solche immerwährenden Auswüchse zu bekämpfen und ihnen entgegenzutreten.
Um kurz einzuordnen, was du hier zitierst, da der Beitrag selbst nicht mehr sichtbar ist: Ich hatte kurz vor dem Korinther hier einen Beitrag geschrieben, den du offenbar direkt gesehen und beantwortet hast. Nachdem ich den Beitrag des Korinthers gelesen hatte, habe ich meinen Beitrag wieder gelöscht. Da hattest du aber scheinbar schon geschrieben.
Um das Thema abzuschließen: Hier hat keiner das Gesicht davor verschlossen, dass es besagte Meinungen und Strukturen gibt (im Gegenteil, möchte ich meinen). Nun wurden dir aber auch gleichzeitig aus vielerlei Quellen und Richtungen gut belegte historische Möglichkeiten einer
Änderung des rassistischen Weltbilds vorgelegt, die alle sprachliche Sensibilität als ein entscheidendes Merkmal herausgestellt haben. DU warst derjenige, der daraufhin patzig auf eine "Ist mir trotzdem egal"-Verweigerungshaltung umgestiegen ist und zur Untermalung mit Wörtern wie Nigger und Arschficker um sich geworfen hat. Da hat es mir gereicht und ich habe mit dem von dir zitierten Beitrag geantwortet. Der Ausschnitt in deinem Post fasst den grundsätzlichen Tenor schon ganz gut zusammen.
Ich habe den Beitrag gelöscht, weil ich fand, dass bei vergleichbarem Inhalt mein Beitrag ungleich härter und persönlicher formuliert war als der des Korinthers, und es ist nicht Sinn der Sache, dass wir uns hier gegenseitig an die Kehle gehen. Allerdings verbitte ich mir auch im Gegenzug, dass du deine Mitdiskutanten als plüschig-ahistorische Naivchen abkanzelst, nur weil sie nicht deiner Meinung sind.
Eine argumentative Gegenposition bleibst du nach wie vor schuldig. Aber da wir den empirischen Teil der Diskussion geschlossen haben, ist das wohl auch kaum möglich. Und solltest du noch etwas anderes auf meine Beiträge zu antworten haben, sind wahrscheinlich ab jetzt die PN der bessere Ort dafür.
Zurück zum Thema.
Später begannen sich die Ethnien und Völker aufzulösen, die Staaten blieben aber bestehen. Durch Kolonialismus, Sklaverei, Auswanderung in die (ex-)Kolonien, Tourismus, Anwerben von Arbeitskräften und Migrationsbewegungen aller Art leben nun in den meisten Staaten verschiedene Menschentypen. Dabei ist es schwierig, von Ethnien zu sprechen - gehören denn ein Amerikaner hellerer und dunklerer Hautfarbe nicht eher derselben Ethnie an ? Sie sprechen dieselbe Sprache, mögen dieselbe Musik, haben dieselben Vorstellung davon, was gut ist und was schlecht ... nur nicht dieselbe Hautfarbe. (vgl. auch mein früherer Beitrag
http://www.geschichtsforum.de/397062-post51.html ).
Kurz gesagt : Xenophobie ist der Normalfall, deren Überwindung eine Kulturleistung.
Das finde ich jetzt so auch nicht richtig, zumal hier Ursache und Wirkung nicht differenziert werden und die Geschichte des Rassismus mehr oder weniger zu einem langen ruhigen Fluss verarbeitet wird.
Man könnte vielleicht sagen, dass Rassismus der Versuch ist, realpolitisch und wirtschaftlich motivierte Expansion über rechts- und wissenschaftsgeschichtliche Kategorien zu legitimieren, und dass diese Kategorien gerade wegen dem enormen kulturellen Einfluss des Kolonialismus extrem erfolgreich waren. Daher haben sie sich auch so tief in unser Verständnis von Zivilisation, Fortschritt, Menschlichkeit usw. eingegraben. Da würde ich zeitlich mal so den "legal turn" im 17. Jahrhundert und den" scientific turn" im 19. Jahrhunderts verorten.
Wir sollten vielleicht auch versuchen, Rassismus und Xenophobie auseinanderzuhalten. Es ist nicht dasselbe und dieser synonyme Gebrauch macht die Analyse bloß schwerer.