Der Rassebegriff biologisch und politisch

Das alles ist naives und irreales Wunschdenken.

1. Bisher wurde von Dog Soup auf "Putnam" und seine Ergebnisse verwiesen.

2. Es wurde Dir eine Studie vorgelegt, die diese These eindeutig bestätigt

3. Es werden Dir via Pinker weitere Fakten präsentiert, die das Zurückgehen von bestimmten Formen von Rassimus sehr deutlich dokumentieren.

und

4. Es wurde von Dir bisher keine verifizierbare Argumentation vorgelegt. Das ist für mich keine Grundlage für eine weitere Diskussion. Da sollte schon ein wenig mehr kommen wie obiges Statement.

OT: Und noch als Ergänzung: Auf "Spon" gibt es gerade eine Geschichte über einen "rassistischen" Werbespot von VW. An diesem Vorgang kannst Du erkennen, dass das durchaus nicht "naiv" ist, was da in den USA im Rahmen der Sensibilisierung gegenüber Stereotypen konsequent passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das halte ich für einen frommmen Wunsch, der an der Realität völlig vorbeigeht. Die Ablehnung des "Andersartigen", die Ausgrenzung von Minderheiten, die Diskriminierung des "Fremden" und die damit einhergehenden stereotypen Vorurteile werden nicht dadurch beseitigt oder auch nur eingegrenzt, indem man den "Nigger" zum Afro-Amerikaner, den "Zigeuner" zum Sinti oder den "A*******" zum Gay macht.

Das alles ist naives und irreales Wunschdenken.

„Nomen est omen“ Dieter. Wenn ich jemanden als Afro-Amerikaner tituliere habe ich seine Herkunft vor Augen und reduziere ihn nicht auf die Hautfarbe. Ähnliches gilt auch für andere Personengruppen die allein schon durch eine mit negativen Stereotypen belegte Namensgebung entwürdigt werden. Wenn es den Menschen abgewöhnt werden kann andere auf Hautfarbe, Sexualität oder andere Gruppenzugehörigkeitsmerkmale zu reduzieren - was auch durch die Namensgebung geschieht - haben wir schon eine Menge gewonnen.

Wenn wir es dulden, dass Menschen in dieser Art und Weise angesprochen werden, dann befürworten wir implizit das damit transportierte Bild.

Schade, dass du das nicht so zu sehen scheinst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und was du da schreibst halte ich schon mal ganz grundsätzlich für den Ausdruck eines verdammt unangenehmen Menschenbilds.

Das ist nicht MEIN Menschenbild, denn es berifft einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung, der nahezu unverändert über Jahrhunderrte hinweg in seinem Hass auf "Andersartigkeit" trotz Kriegen, Deportationen und Pogromen an seiner Verblendung festhält - leider. Der immanente braune Bodensatz in allen Staaten legt da ein beredtes Zeugnis ab.

Davor das Gesicht zu verschließen, nenne ich naiv und einfältig - was uns keinesfalls davon abhalten sollte, solche immerwährenden Auswüchse zu bekämpfen und ihnen entgegenzutreten.

Wenn wir es dulden, dass Menschen in dieser Art und Weise angesprochen werden, dann befürworten wir implizit das damit transportierte Bild.

Schade, dass du das nicht so zu sehen scheinst.

Ich bezweifle nicht die Notwendigkeit der Ächtung diskriminierender Stereotype, sondern lediglich die nachhaltige Wirksamkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Schade, dass du das nicht so zu sehen scheinst.

Ich sehe das nicht anders als du - allerdings bezweifle ich die Wirksamkeit solcher Maßnahmen beim Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung. Dennoch plädiere ich natürlich für die Beseitigung jeder diskriminierenden Stereotype - damit da kein Missverständnis entsteht.
 
MOD-Hinweis

Es erscheint nun vorsorglich ein Hinweis auf die Forenregeln angebracht, da das Thema scharf auf der Trennlinie zwischen historischer Diskussion und Tagespolitik/weltanschaulichen Bekundungen verläuft:


weltanschauliche oder politische Bekundungen zum Rassismus oder zur Eindämmung desselben sind nicht Gegenstand des Geschichtsforums.
http://www.geschichtsforum.de/regeln.php


Ergo kann zB die Entwicklung des Rassismus zB in der Nachkriegs-USA diskutiert werden (wie oben erfolgt), von Prognosen, Weltanschauungen oder tagespolitischen Analysen ist aber Abstand zu nehmen.
 
Dann versuche ich mal eine historische Einordnung von Rassismus :

Den größten Teil seiner (Entwicklungs-)Geschichte verbrachte der Homo Sapiens als Jäger und Sammler. Von den wenigen noch existierenden Vertretern dieser Kulturform wissen wir, dass man dort zwischen drei Arten von Mitmenschen unterscheidet : Freund, Feind und Fremder. Die Feinde waren meist bekannte Nachbarn, mit denen man sich im Kriegszustand befand, Fremde kamen meist von weiter her und wurden als Feinde, zumindest aber mit Misstrauen behandelt. Zur Erkennung achtete man natürlich auf Äußerlichkeiten, z. B. ethnische Merkmale. Der Mensch nutzt übrigens einen riesigen Bereich seines überdimensionalen Gehirns zur Gesichtererkennung, ein Hinweis darauf, dass die Unterscheidung von Individuen und deren Klassifizierung ein wichtiger Teil der menschlichen Überlebensstrategien bildet.

Mit Beginn der Landwirtschaft, vor +/- 8.000 Jahren, bildeten sich größere Verbände bis hin zu Nationalstaaten. Diese waren meist ethnisch recht homogen, oder sie wurden es (natürlich nicht in Staaten, die durch Kolonialmächte gebildet wurden). Auch hier sind Fremde meist Angehörige anderer Staaten, gegenüber denen zunächst ein gewisses Misstrauen angebracht war.

Später begannen sich die Ethnien und Völker aufzulösen, die Staaten blieben aber bestehen. Durch Kolonialismus, Sklaverei, Auswanderung in die (ex-)Kolonien, Tourismus, Anwerben von Arbeitskräften und Migrationsbewegungen aller Art leben nun in den meisten Staaten verschiedene Menschentypen. Dabei ist es schwierig, von Ethnien zu sprechen - gehören denn ein Amerikaner hellerer und dunklerer Hautfarbe nicht eher derselben Ethnie an ? Sie sprechen dieselbe Sprache, mögen dieselbe Musik, haben dieselben Vorstellung davon, was gut ist und was schlecht ... nur nicht dieselbe Hautfarbe. (vgl. auch mein früherer Beitrag http://www.geschichtsforum.de/397062-post51.html ).

Die Hautfarbe als Unterscheidungsmerkmal anzusehen wurde unzweckmäßig, für die wirtschaftliche und soziale Fortentwicklung eines Landes sogar hinderlich. Deshalb ist man dazu übergegangen, eine Differenzierung aufgrund der Hautfarbe als negativ zu propagieren und an deren Überwindung zu arbeiten.

Kurz gesagt : Xenophobie ist der Normalfall, deren Überwindung eine Kulturleistung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nicht MEIN Menschenbild, denn es berifft einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung, der nahezu unverändert über Jahrhunderrte hinweg in seinem Hass auf "Andersartigkeit" trotz Kriegen, Deportationen und Pogromen an seiner Verblendung festhält - leider. Der immanente braune Bodensatz in allen Staaten legt da ein beredtes Zeugnis ab.

Davor das Gesicht zu verschließen, nenne ich naiv und einfältig - was uns keinesfalls davon abhalten sollte, solche immerwährenden Auswüchse zu bekämpfen und ihnen entgegenzutreten.

Um kurz einzuordnen, was du hier zitierst, da der Beitrag selbst nicht mehr sichtbar ist: Ich hatte kurz vor dem Korinther hier einen Beitrag geschrieben, den du offenbar direkt gesehen und beantwortet hast. Nachdem ich den Beitrag des Korinthers gelesen hatte, habe ich meinen Beitrag wieder gelöscht. Da hattest du aber scheinbar schon geschrieben.

Um das Thema abzuschließen: Hier hat keiner das Gesicht davor verschlossen, dass es besagte Meinungen und Strukturen gibt (im Gegenteil, möchte ich meinen). Nun wurden dir aber auch gleichzeitig aus vielerlei Quellen und Richtungen gut belegte historische Möglichkeiten einer Änderung des rassistischen Weltbilds vorgelegt, die alle sprachliche Sensibilität als ein entscheidendes Merkmal herausgestellt haben. DU warst derjenige, der daraufhin patzig auf eine "Ist mir trotzdem egal"-Verweigerungshaltung umgestiegen ist und zur Untermalung mit Wörtern wie Nigger und Arschficker um sich geworfen hat. Da hat es mir gereicht und ich habe mit dem von dir zitierten Beitrag geantwortet. Der Ausschnitt in deinem Post fasst den grundsätzlichen Tenor schon ganz gut zusammen.

Ich habe den Beitrag gelöscht, weil ich fand, dass bei vergleichbarem Inhalt mein Beitrag ungleich härter und persönlicher formuliert war als der des Korinthers, und es ist nicht Sinn der Sache, dass wir uns hier gegenseitig an die Kehle gehen. Allerdings verbitte ich mir auch im Gegenzug, dass du deine Mitdiskutanten als plüschig-ahistorische Naivchen abkanzelst, nur weil sie nicht deiner Meinung sind.

Eine argumentative Gegenposition bleibst du nach wie vor schuldig. Aber da wir den empirischen Teil der Diskussion geschlossen haben, ist das wohl auch kaum möglich. Und solltest du noch etwas anderes auf meine Beiträge zu antworten haben, sind wahrscheinlich ab jetzt die PN der bessere Ort dafür.

Zurück zum Thema.

Später begannen sich die Ethnien und Völker aufzulösen, die Staaten blieben aber bestehen. Durch Kolonialismus, Sklaverei, Auswanderung in die (ex-)Kolonien, Tourismus, Anwerben von Arbeitskräften und Migrationsbewegungen aller Art leben nun in den meisten Staaten verschiedene Menschentypen. Dabei ist es schwierig, von Ethnien zu sprechen - gehören denn ein Amerikaner hellerer und dunklerer Hautfarbe nicht eher derselben Ethnie an ? Sie sprechen dieselbe Sprache, mögen dieselbe Musik, haben dieselben Vorstellung davon, was gut ist und was schlecht ... nur nicht dieselbe Hautfarbe. (vgl. auch mein früherer Beitrag http://www.geschichtsforum.de/397062-post51.html ).

Kurz gesagt : Xenophobie ist der Normalfall, deren Überwindung eine Kulturleistung.

Das finde ich jetzt so auch nicht richtig, zumal hier Ursache und Wirkung nicht differenziert werden und die Geschichte des Rassismus mehr oder weniger zu einem langen ruhigen Fluss verarbeitet wird.

Man könnte vielleicht sagen, dass Rassismus der Versuch ist, realpolitisch und wirtschaftlich motivierte Expansion über rechts- und wissenschaftsgeschichtliche Kategorien zu legitimieren, und dass diese Kategorien gerade wegen dem enormen kulturellen Einfluss des Kolonialismus extrem erfolgreich waren. Daher haben sie sich auch so tief in unser Verständnis von Zivilisation, Fortschritt, Menschlichkeit usw. eingegraben. Da würde ich zeitlich mal so den "legal turn" im 17. Jahrhundert und den" scientific turn" im 19. Jahrhunderts verorten.

Wir sollten vielleicht auch versuchen, Rassismus und Xenophobie auseinanderzuhalten. Es ist nicht dasselbe und dieser synonyme Gebrauch macht die Analyse bloß schwerer.
 
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Nun wurden dir aber auch gleichzeitig aus vielerlei Quellen und Richtungen gut belegte historische Möglichkeiten einer Änderung des rassistischen Weltbilds vorgelegt, die alle sprachliche Sensibilität als ein entscheidendes Merkmal herausgestellt haben.
ich will nicht penetrant oder nörgelig erscheinen, aber ich komme doch noch einmal auf die (nicht von dir!) gerne als weltfremd abgetane schöngeistige Literatur zurück: denn gerade die wichtige und richtige Erwähnung der sprachlichen Sensibilität führt beinah von selbst in diesen Bereich. Für die Darstellung der Geschichte und Entwicklung rassistischer Haltungen in einem Kulturkreis kann die Literatur (sofern die Literaten Interesse an diesem Thema hatten) eine der wichtigsten wenn nicht sogar nahezu die einzige Quelle sein und die entsprechenden Literaten verfügten über die erforderliche sprachliche Sensibilität. z.B. haben wir kaum überlieferte Äusserungen aus der nordamerikanischen Unterschicht der Mitte des 19. Jhs., weil diese die eigene Sprechweise nicht für die Nachwelt aufgezeichnet hat - aber wir haben Mark Twain, der einen realistischen Blick in diesen Bereich zum Thema Rassismus künstlerisch verarbeitet hat.
Mark Twain hatte das Interesse, mit literarischen Mitteln gegen Rassismus aufmerksam zu machen - Edgar Allen Poe beispielsweise war das egal (Poe, der geniale Lyriker und Novellist, hatte sich kaum zu Farbigen und Indianern geäußert)

sprachliche und intellektuelle Sensibilität ist dann allerdings auch notwendig, wenn man die aus unterschiedlichen Zeiten (!) stammenden literarischen Quellen auswertet - hier kann der moralisch-didaktische Impetus freilich auch übers Ziel hinausschießen, indem z.B. gefordert wird, man müsse den Huck Finn von Twain entschärfen (tatsächlich vorgekommen! nicht hier, sondern draußen in der weiten Welt), gerade für jugendliche Leser (da ist 1. das "entschärfen" krass fehl am Platz und 2. ist Huck Finn ebensowenig ein Jugendbuch wie z.B. Moby Dick ein Jugendbuch ist...) Klar ist aber auch, dass ein Meisterwerk wie der Huck Finn für deutsche Leser eine sensible und notfalls kommentierte Übersetzung benötigt: z.B. ist in den gebräuchlichen Übersetzungen die Sprechweise des Sklavenjungen Jim etwas unglücklich übertragen - ich denke da an das Gespräch von Jim und Huck über den Umstand, dass es verschiedene Sprachen gibt (ein geniales, in seinem Tiefsinn und seiner Menschlichkeit aber sehr verborgenes Juwel ist dieser kleine Dialog)

realistische/naturalistische Literatur kann konservieren, was andere Druckmedien aus verschiedensten Gründen nicht konserviert bzw. aufgezeichnet haben - da ist dann eben der sensible Leser und ggf der ebenso behutsame Historiker gefordert.

man könnte es auch kürzer fassen: es ist nie ok, Quellen zu verändern :)
 
Man könnte vielleicht sagen, dass Rassismus der Versuch ist, realpolitisch und wirtschaftlich motivierte Expansion über rechts- und wissenschaftsgeschichtliche Kategorien zu legitimieren, und dass diese Kategorien gerade wegen dem enormen kulturellen Einfluss des Kolonialismus extrem erfolgreich waren. Daher haben sie sich auch so tief in unser Verständnis von Zivilisation, Fortschritt, Menschlichkeit usw. eingegraben. Da würde ich zeitlich mal so den "legal turn" im 17. Jahrhundert und den" scientific turn" im 19. Jahrhunderts verorten.
ergänzt von einem (diffusen) Gefühl der kulturellen Überlegenheit, basierend auf der brutalen militärischen, technischen und wirtschaftlichen Überlegenheit - jedenfalls auf der Seite der Kolonisatoren.
 
Worte haben immer eine Inhalts- und eine Ausdrucksseite, nach Ferdinand de Saussure signifiant (Signifikant, Ausdrucksseite) und signifié (Signifikat, Inhaltsseite).

piez01-01.jpg

Es ist schon richtig, dass sich mit der Ersetzung von Schimpfworten durch neutrale oder positive Worte nicht gleich auch die diskriminierenden Haltungen, die hinter den Schimpfworten stecken auflösen. Und wir wissen ja alle dass es Geusenwörter* und umgekehrt Dysphemismen** gibt.
Nichtsdestotrotz transportieren Worte häufig viel mehr, als nur eine sachliche Beschreibung sondern auch eine Wertung, die Teil des Signifié (also der Inhaltsseite ist), teilweise aber in onomatopoetischer (lautmalerischer) Weise (also auf der Aussdrucksseite), beeinflusst werden. So kann man "Nigger" einfach viel verächtlicher ausspucken, als man Afroamerikaner (o. Subsaharianer) sagen kann. Das liegt schon an der Silbenanzahl. Dagegen ist z.B. "Maximalpigmentierter" schon wieder die Verballhornung des politisch Korrekten.

Also: Die Verwendung neutraler oder positiver Begriffe für diskriminierte gesellschaftliche Gruppen ist insofern wünschenswert, als dass mit diesen Begriffen eben nur ein Sachverhalt transportiert wird, aber dieser nicht negativ bewertet ist. Es kann natürlich immer passieren, dass die negative Bewertung des Sachverhaltes sich auch auf das neue Wort überträgt. Muss aber nicht.

*semantische Verschiebung eines negativen Wortes zu einer positiven oder neutralen Bedeutung
**semantische Verschiebung eines positiven oder neutralen Wortes zu einer negativen Bedeutung
 
Irenäus Eibl-Eibesfeldt (* 15. Juni 1928 in Wien) ist ein österreichischer Verhaltensforscher. … Er betrieb umfangreiche Forschungen zur Ethologie und Humanethologie, die er als selbstständigen Forschungszweig begründete. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze, unter anderem zur Grenze zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten bei Tier und Mensch sowie zu Universalien im menschlichen Verhalten.
So stellt Wikipedia diesen Forscher vor. Ich habe von ihm mit großem Interesse sein Buch „Die Biologie menschlichen Verhaltens“ gelesen. Wie der Titel schon sagt, nähert er sich dem menschlichen Verhalten auf dem Weg der Biologie. Dazu hat er umfangreiche Feldforschung bei traditionell organisierten Gesellschaften betrieben, die keinen Kontakt untereinander oder mit der Industriegesellschaft hatten, so dass man Lerneffekte von anderen Kulturen ausschließen kann.
Während zahlreicher Forschungsaufenthalte in Afrika, Südamerika und Ostasien untersuchte er unter anderem die Mimik diverser Volksstämme und wies Universalien nach, also universelle und mutmaßlich angeborene Gemeinsamkeiten, etwa beim Zeigen von Wut, Trauer, Erstaunen, Verlegenheit, Freude und selbst beim Grüßen (siehe: Augengruß). Aus seinen Forschungsansätzen entwickelte sich mit der Humanethologie eine neue wissenschaftliche Disziplin.
Im Abschnitt „Kritik“ schreibt Wiki:
Eibl-Eibesfeldt ist als „führender Verhaltensforscher“ anerkannt; zugleich wird ihm vorgeworfen, „seinen Ruf aber auch vielfach zur Unterstützung fremdenfeindlicher Ideologien eingesetzt“ zu haben. Dabei steht Eibl-Eibesfeldts Überzeugung, Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung an Tieren ließen sich teilweise auf die Menschen übertragen und es gebe eine dem Menschen angeborene "Fremdenfurcht" im Mittelpunkt der Kritik. Der Spiegel bezeichnete 1989 Eibl-Eibesfeldt Thesen von der den Menschen angeborenen "Fremdenfurcht" als „chauvinistisch“. Wie seinem „väterlichen Freund Konrad Lorenz“ wird ihm vorgeworfen, anthropologische Begründungen für gesellschaftlich bedingte Verhaltensweisen und einen biologischen Reduktionismus zu vertreten. Der Spiegel kritisierte, Eibl-Eibesfeldt verbreite dadurch „chauvinistische Thesen“.
Offenbar akzeptieren die Kritiker nicht, dass Eibl-Eibesfeldt bei Menschen eine universelle Fremdenfurcht beobachtet hat. Auch ich habe in diesem Thread (#166) eine Rotbewertung bekommen für den Kommentar
Klaus schrieb:
Kurz gesagt : Xenophobie ist der Normalfall, deren Überwindung eine Kulturleistung.
Die politisch korrekte Sichtweise ist mMn, dass die natürliche Disposition des Menschen Nächstenliebe sei und Xenophobie nur durch irgendwelchen gesellschaftlichen Aberrationen zu Stande käme.

Er hätte er demnach keine Forschung betreiben dürfen, bei der eine Erkenntnis droht, die nicht erwünscht ist.

Stellen wir Denkverbote auf, die ein bestimmtes Weltbild schützen sollen ?
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Vielleicht wäre es (nicht nur deshalb) sinnreich, auch seine Kritiker zu lesen?

Der Beobachter ist Teil des Systems.
 
@Klaus

Ich finde man sollte unterscheiden zwischen dem "Individuum Mensch" und der "Masse/Meute Mensch" - ein Gedanke den Elias Canetti in "Masse und Macht" ausgeführt hat.

In der Eröffnung seines Buches schrieb er vom "Umschlagen der Berührungsfurcht". - Das natürliche Hemmnis der Berührung untereinander wird in einer gleichgesinnten Masse, die als Ziel und Zwang ihr Wachstum und schließlich ihre Entladung hat, ausgeschaltet. Die natürliche Xenophobie der "Gruppenteilnehmer" wird auf die Außenstehenden gelenkt und schweißt die Masse noch mehr zusammen.

Der Menschenschwarm beginnt zu fressen, zu wachsen und Dinge zu tun, die dem "Individuum Mensch" unbegreiflich sind...
 
Der Begriff "Rasse" ist in der modernen Biologie nicht mehr üblich.

So? Das scheint sich bis zum immerhin bedeutendsten Evolutionsbiologen der letzten 100 Jahre noch nicht herumgesprochen zu haben. Der schrieb nämlich im Jahre 2002:

"There is a widespread feeling that the word "race" indicates something undesirable and that it should be left out of all discussions. This leads to such statements as "there are no human races". Those who subscribe to this opinion are obviously ignorant of modern biology." (Ernst Mayr)
 
So? Das scheint sich bis zum immerhin bedeutendsten Evolutionsbiologen der letzten 100 Jahre noch nicht herumgesprochen zu haben. Der schrieb nämlich im Jahre 2002:

Hat es sich auch nicht, zumal er mit den Studien der neueren Humangenetik der letzten 30 Jahre wenig, um nicht zu sagen nichts, am Hut hatte.:winke:
 
Hat es sich auch nicht, zumal er mit den Studien der neueren Humangenetik der letzten 30 Jahre wenig, um nicht zu sagen nichts, am Hut hatte.:winke:

Im Gegenteil. Die neuere einschlägige Forschung weist einen deutlichen Trend weg von der ideologisch geprägten Verbannung des Rassebegriffes auf, die in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts die wissenschaftliche Folklore dominierte. Gerade in den Publikationen der vergangenen 10 Jahre erlebt der totgesagte Rassebegriff ein bemerkenswertes Revival.

Abgesehen davon ist es schon ziemlich billige Polemik, einem Biologen vom Format eines Ernst Mayr zu unterstellen, er sei zu senil gewesen, um mitzukriegen, was common sense in der aktuellen Biologie sei. Wer etwas Einblick in die Szene hat, der weiß, dass Mayr bis ins hohe Alter sehr genau verfolgt hat, was sich in der Forschung tat.
 
Im Gegenteil. Die neuere einschlägige Forschung weist einen deutlichen Trend weg von der ideologisch geprägten Verbannung des Rassebegriffes auf, die in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts die wissenschaftliche Folklore dominierte. Gerade in den Publikationen der vergangenen 10 Jahre erlebt der totgesagte Rassebegriff ein bemerkenswertes Revival.

Mitnichten.

"One ques-tion that interested him was whether scientists could define races or ethnic groups through genetic markers. Either race was something “real”—in genetic terms—or it was a social and cul-tural phenomenon: People gained a fuzzy impression of one an- other based on language, culture, and physical characteristics, but in reality these were superficial differences. Every genetic study had supported the second conclusion. Many systems of breaking down human beings into subtypes had been developed, but each yielded a different number of races—from three to 60, depending on the biases of the scien- tist. Nearly always, a wide range of alleles for each gene could be found in each population. Arbitrarily one might say that a race was a particular cluster of haplogroups, but the people in these groups looked different, spoke differently, and came from various cultures—in other words, the man on the street would say they belonged to different races. Genetically, race does not really exist."

Das ist der Stand 2010, und auch 2013.:winke:
Wo Du Deinen abwegigen Standpunkt her hast, ist mir ein Rätsel.

Aber eine Bemerkung am Rande: das der Begriff in Diskussionen oder umgangasprachlich benutzt wird, bedeutet nicht, dass er als (human-)genetische Kategorie bzw. Differenzierungsmerkmal verwendet wird, geschweige denn noch nach ghM akzeptiert ist. Das weiß man allerdings, wenn man in aktuellen Standard-Enzyklopedien zur Humangenetik blättert.

Abgesehen davon ist es schon ziemlich billige Polemik, einem Biologen vom Format eines Ernst Mayr zu unterstellen, er sei zu senil gewesen, um mitzukriegen, was common sense in der aktuellen Biologie sei. Wer etwas Einblick in die Szene hat, der weiß, dass Mayr bis ins hohe Alter sehr genau verfolgt hat, was sich in der Forschung tat.
Du hast den sachlichen Hinweis oben nicht verstanden.

Der bezog sich auf den Fakt, dass er mit diesen Forschungen nichts zu tun hatte. Das dazu inhaltlich nichts Gegenteiliges kommt, ist schon erhellend. An einer Senilitätsdiskussion habe ich dagegen kein Interesse, ist auch völlig belanglos und mir auch egal. Ich halte mich an die humangenetische Fachliteratur in dieser Frage, und da taucht er nicht auf.
 
Mitnichten.

"One ques-tion that interested him was whether scientists could define races or ethnic groups through genetic markers. Either race was something “real”—in genetic terms—or it was a social and cul-tural phenomenon: People gained a fuzzy impression of one an- other based on language, culture, and physical characteristics, but in reality these were superficial differences. Every genetic study had supported the second conclusion. Many systems of breaking down human beings into subtypes had been developed, but each yielded a different number of races—from three to 60, depending on the biases of the scien- tist. Nearly always, a wide range of alleles for each gene could be found in each population. Arbitrarily one might say that a race was a particular cluster of haplogroups, but the people in these groups looked different, spoke differently, and came from various cultures—in other words, the man on the street would say they belonged to different races. Genetically, race does not really exist.
Natürlich gibt es nach wie vor viele Wissenschaftler, die den Rassebegriff ablehnen. Es ist folglich keine Kunst, einen von ihnen zu zitieren. Deine Behauptung war aber, dass der Rassebegriff in der Wissenschaft ausgedient habe. Und das ist falsch. Denn das würde implizieren, dass es keine nennenswerten Wissenschaftler gibt, die ihn für ein seriöses wissenschaftliches Konzept halten. Nun ist aber gerade im Gegenteil gerade in jüngster Vergangenheit zu beobachten, dass der Rassebegriff zunehmend von bedeutenden Wissenschaftlern verteidigt wird.

Fazit: Deine These impliziert, dass es heute keine nennenswerten Wissenschaftler mehr gibt, die den Rassebegriff befürworten. Und diese These kann man nicht mit einem ausgesuchten Zitat eines "linientreuen" Wortspenders belegen.

Hingegen lautet meine These, das es auch heute (und gerade heute wieder) bedeutende Wissenschaftler gibt, die den Rassebegriff verteidigen. Und um diese These zu belegen, genügt (wie jeder mit Minimalkenntnissen in Wissenschaftsheorie weiß) sogar schon ein Beispiel. Ich kann dir aber gerne auch mehrerere Beispiele nennen. Es ist aber erstaunlich, dass du dich in dieser Sache überhaupt zu Wort meldest, obwohl du offenbar selber keinen einzigen derartigen Wissenschaftler kennst, wo doch so prominente Forscher auf beiden Seiten dieser Debatte engagiert sind.
 
...
Abgesehen davon ist es schon ziemlich billige Polemik, einem Biologen vom Format eines Ernst Mayr zu unterstellen, er sei zu senil gewesen, um mitzukriegen, was common sense in der aktuellen Biologie sei. Wer etwas Einblick in die Szene hat, der weiß, dass Mayr bis ins hohe Alter sehr genau verfolgt hat, was sich in der Forschung tat.

Man sollte weder Polemik noch Unterstellung unterstellen.

hatl


Gerne nehme ich an,
dass der Mayr im Alter von 98 noch die geistige Taufrische hatte und seine ungebrochene Lernfähigkeit auch im Alter von 80 noch reichlich genießen durfte.
Insofern kann auch ich nicht den Einwand Silesias nachvollziehen.
Und hat denn nicht auch der Heesters erst mit hundert die volle Pracht seiner Kunst entfaltet?
 
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