Die Erfolge der Araber schulden wahrlich nicht ihrer großen strategischen Fähigkeiten, sie schlugen lediglich zu einem sehr guten Zeitpunkt zu.
Das Sassanidenreich und Byzanz hatten zwar seit dem Testamentsfrieden von Kaiser Arcadius ein weniger kriegerisches Verhältnis zueinander, doch die machtpolitischen Interessen sprachen einfach gegen ein solches Bündnis gegen die Araber zumal davon auszugehen ist, dass weder die Byzantiener noch die Perser die Lage richtig eingeschätzt haben, die Perser hätten sicherlich nie mit ihrer Vernichtung gerechnet.
Ein weiteres Problem ist die militärische Philosophie der Sassaniden gewesen. Die Römer und die Perser haben gerade zu ihrer Spätphase immer mehr auf schwere Reiter gesetzt, also ein Wettrüsten zwischen den damaligen zwei Supermächten, doch gegen die flinken Reiter der Araber bringt so eine Taktik nichts. Bei der Schlacht an der Brücke setzten die Perser auf die Taktik mit den Bogenschützen und waren prompt erfolgreich. Es ist davon auszugehen, dass wenn die Perser mit dem alten normadisch-parthischen Stil gekämpft hätten - also flinke Reiter mit Bögen - hätten die Araber sehr viel größere Schwierigkeiten gehabt oder wahrscheinlich sogar gegen Persien verloren. Eine Taktik wie in Carrhae hätte deutlich größere Verluste den Arabern zugefügt, aber mit der Taktik des damaligen Sassanidenreiches war es nicht machbar die Araber zu schlagen, außer man wäre deutlich in der Überzahl gewesen.
Eine weitere Komponente, die eine wichtige Rolle im Zerfall des Irans spielt, ist die innenpolitisch angespannte Lage gewesen. Spätestens seit der Rebellion von Mazdaq war der Iran sehr wacklig, die einfache Bevölkerung unzufrieden, die ehemalige Staatsreligion unter Zugzwang vom Christentum im Westen und dem Buddhismus im Osten, zum Teil hat der Islam auch die heutige Einheit des Irans gefördert und die schnelle Oppositionsstellung der Shia von Seiten der Buyiden im heutigen iranisch-irakischen Territorium stärkte das iranische Bewusstesein zu der neuen Religion. Der Iran war schon vor der Eroberung instabil und durch Jahrhunderte der religiösen Ungewissheit geprägt, ein Vakuum, das der Islam gut füllen konnte, deshalb hielt es sich im Iran im Großen und Ganzen in Grenzen mit großen Volksaufständen.