Ludendorff vertrat in seinen Publikationen - inkl. dem Tannenbergbund - zusammen mit seiner Frau eine nordisch-völkische Ideologie. Und hatte ebenfalls eine Meinung dazu, wie es zum Ausbruch des Weltkrieges kam, der nicht vom Kaiserreich verursacht worden ist.
Ludendorff machte in der "Volkswarte" eine internationale Verschwörung für den Ausbruch verantwortlich. Im Kern ging es um eine Verschwörung im Umfeld von Freimaurern, der katholischen Kirsche und natürlich den Juden (vgl. Piper, S. 158ff)
Hinsichtlich der überstaatlichen Mächte herrschte bei Ludendorff eine gewisse "Unklarheit". "War das fasschistische Italien einerseits das Schwert Roms, waren die Jesuiten von allen überstaatlichen Mächten die gefährlichste, so waren sie einerseits völlig verjudet, wie auch die Freimaurer der Errichtung der jüdischen Weltherrschaft dienten. Den Ersten Weltkrieg hatte andererseits der Jesuitengeneral aus der Schweiz dirigiert, in Zusammenarbeit mit dem "römischen Erzberger", dem Bankhaus Morgan und den freimaurerischen Arbeiter-Internationalen." (ebd.)
Der eigentliche Beschluss, dass der Weltkrieg statt zu finden habe, so Ludendorff, wurde auf dem Freimarerkongress 1889 in Paris beschlossen. "Die Religion ist ein Mittel der Politik, "Rom und Juda stellen alles in den Dienst zur Erreichung der Weltherrschaft, ..."(ebd. )
Eine harte Kritik der Sicht von Ludendorff kam von Rosenberg (ebd. S. 159). Rosenberg kritisierte die "kindliche Bauklotzspielereien" einer kabbalistischen Zahlenmystik. Zumal Lundendorff in Fortführung obiger Argumentation den Versuch unternahm, durch absurde Rechenbeispiele zentrale Ereignisse der Weltgeschichte zu erklären. Die Quersumme aus "1914" ergibt beispielsweise die Zahl 15 und die Konsonanten des Wortes Jahweh würden in der Kabbala mit 10 und 15 wiedergegeben. (ebd.).
Nur aus diesem Grund und weil er - siehe oben - beschlossen wurde, sei er ausgebrochen udn entlastete damit das Kaiserreich vollständig von seinem Anteil am Zustandekommen des Weltkrieges.
In der Kritik von Rosenberg an Ludendorff grenzte sich die NS-Bewegung deutlich gegen diese Strömung innerhalb der völkischen Bewegung ab und erklärte die Sicht von Ludendorff als "psychisches Problem" als Ergebnis seiner Abhängigkeit von seiner zweiten Frau, der "völkischen Frauenrechtlerin, Mathilde Ludendorff.
So waren diese Erklärungen zum Ausbruch des WW1, anders als die "Dolchstoßlegende", an der der sich Hindenburg aktiv beteiligt hatte und andere, kein Deutungsmuster, das sich durchsetzen konnte.
Piper, Ernst (2015): Alfred Rosenberg. Hitlers Chefideologe. München: Buch & media.