Der Steuerzahler kam danach in den Besitz der Immobilien, was man bestimmt gegenrechnen kann. Ich kenne ausgedehnte Wohn- und Gewerbegebiete auf ehemals sowjetisch besetztem Territorium (z. B. Wünsdorf im Süden von Berlin, Potsdam, Neuruppin). Leider hat die Bundeswehr einige Flächen sofort übernommen, wodurch sie dem verfügbaren Bundesvermögen entzogen wurden. Insgesamt denke ich aber, daß die BRD trotz der Zahlungen an Rußland nicht schlecht gefahren ist.
saxo kann zwar zur Zeit nichts erwidern, dennoch kann das so nicht stehenbleiben:
1. Bundeswehr-Vermögen ist Bundesvermögen, da wird nichts entzogen.
2. Die erworbenen Flächen kann man nur insgesamt betrachten, Rosinen sind da nicht herauszupicken. Es kommt auf den Gesamtwert an, dem die Gesamtkosten gegenüberstehen.
3. Die Immobilien sind Vermögensgegenstände, richtig. Um einen Nettowert zu bestimmen, sind die Lasten abzuziehen. Die ehemaligen Kasernenstandorte verursachten Abbruchkosten bzw. in seltenen Fällen Gebäudesanierungen. Der größte Posten bei den Lasten sind allerdings Bodensanierungen und Abrisse von Außenanlagen, da die militärische Nutzung großflächig Altlasten verursacht hat (aus verwendeter Munition, Handhabungsverluste bei Treibstoffen, Havarien etc.). Die in den 50er bis 80er Jahren verwendeten Stoffe sind vorsichtig gesagt problematisch. Die Sanierungsmaßnahmen wurden seit dem Abzug durch den Bund in Großprojekten (ähnlich wie die Wismut-Sanierung) durchgeführt.
4. Zieht man die Lasten ab, ist das Ergebnis nach meiner Einschätzung mit Sicherheit negativ (ohne das ich das hier belegen will). Grundstücksverkäufe selbst von vielen Hunderttausend qm sind da als Erlöse ein Tropfen auf den heißen Stein.
Zieht man die militärischen Altlasten mit den sonstigen in der ehemaligen DDR (Greifswald, Braunkohle-Tagebau usw.) zusammen, dürften da bis heute allein mindestens 50 Mrd. Euro Sanierungskosten drinstecken, Umrüstungen und sonstige Anpassungsmaßnahmen (Kraftwerke, Deponien etc.) nicht mitgerechnet.