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... warum z.B. in Russland, Irland und Portugal kaum Hexenverfolgung stattgefunden hat ?
Begünstigt wurden die Hexenprozesse auch durch juristische Systeme mit „geringer Distanz“. In England (und ich nehme jetzt mal an auch in Irland) lag die Pflege des Staatsrechts weitgehend in der Hand von vom König ernannter gelehrter Juristen, die als Reiserichter arbeiteten. Die zweimal jährlich tagenden königlichen Kriminalgerichte traten zumeist in größeren Ortschaften zusammen. Als Ortsfremde standen die Richter außerhalb der lokalen Netzwerke und waren Verdächtigungen und Gerüchten gegenüber wesentlich skeptischer. da sie hohe Ansprüche an Beweisverfahren hatten und ihren Urteilen objektive Kriterien zugrunde legten endeten Hexenprozesse meist mit einem Freispruch. Folterungen wurden vom englischen Recht auch nur im Falle politischer Kriminalität zugelassen, was das erpressen von Geständnissen erschwerte.
Ganz Unrecht hast du damit meines Erachtens nach nicht, aber man sollte vorsichtig sein England und Irland hier in einen Topf zu werfen.
In England waren Hexenprozesse sehr viel weiter verbreitet als in Irland, und endeten auch öfter mit dem Tod. Vor allem im 17. Jahrhundert scheint es in England so gewesen zu sein, daß lokal immer mal wieder Hexenprozesse begannen, die dann eine ganze Reihe von Opfern hatten. In der Mitte des 17. Jahrhunderts kam dann noch dazu, daß der "Witchfinder General" Matthew Hopkins in verschiedenen Teilen Südenglands "Jagd" auf Hexen machte.
Und auch wenn du Recht hast, daß Folterung im englischen Recht unzulässig war, hat Matthew Hopkins trotzdem gefoltert, wenn auch auf andere Art. Statt seine Opfer so zu foltern wie es aus dem kontinental-europäischen Raum eher bekannt ist, hat er mit Schlafentzug gearbeitet, wobei das Opfer anscheinend bis zum Punkt der totalen Erschöpfung/Geständnis Treppen auf und ab geführt wurde. Es sollte vielleicht noch hinzugefügt werden, daß es den Posten des "Witchfinder General" offiziell nicht gab, aber seine Aktivitäten und die seiner Kollegen lange Zeit vom Parlament geduldet wurden.
Irland zeichnet sich dadurch aus, daß es im Vergleich zu England und Schottland eine geringe Anzahl von Hexenprozessen gab. Persönlich wären mir neun Prozesse zwischen 1300 und 1800 bekannt, wobei ich freilich nicht behaupten möchte, daß ich wirklich alle kenne! :still:
Um Gotteswillen, natürlich liegt es mir fern Irland und England in einen Topf zu werfen.
Der Korinther schrieb:Was die Gegenüberstellung von England und Irland angeht, liegst du vollkommen richtig.
Im Vergleich mit Kontinentaleuropa war die Intensität der englischen Hexenprozesse aber wesendlich geringer. Es wurden aber nicht nur weniger Gerichtsverfahren geführt, sonder auch die Anzahl der Todesurteile in den geführten Prozessen war deutlich niedriger.
Die Periode der intensiveren Hexenverfolgung, die vor allem durch Hopkins ausgelöst wurde, blieb aber zeitlich und räumlich sehr scharf begrenzt. Nur in der Grafschaft Essex und deren Umland, und auch nur während eines Zeitraums von weniger als fünf Jahren, intensivierte sich die Hexenverfolgung in England dermaßen. [...] Das ganze Phänomen der Hexenverfolgung wie sie Hopkins betrieb, stellt nach meiner Meinung eine Ausnahme dar.
Ja, das anfängliche Fehlen eines Gesetzes ist ganz erstaunlich! Genauso erstaunlich, dass das Gesetz dann bis 1983 in Kraft geblieben sein soll! [1]Während des Mittelalters und nach der Eroberung durch England gab es in Irland anscheinend schlichtweg kein Gesetz gegen Hexerei. Trotzdem gab es bis 1586 als ein Gesetz gegen Hexerei erlassen wurde, zumindest zwei Hexenprozesse. ...
Erwähnenswert wären vielleicht die Umstände des ersten Hexenprozesses in Irland, 1324/25 als Dame Alyce Kyteler mit einigen anderen der Hexerei angeklagt wurde.
Anscheinend hat sich die Vorstellung von Hexerei, die strafrechtlich verfolgt werden sollte, in Irland nie richtig durchgesetzt, sondern blieb "ausländisch" und fremd. ...
Ich finde, das diese Hinweise gut zusammen passen und mindestens eine partielle Erklärung für die abweichende Entwicklung in Irland darstellen.Begünstigt wurden die Hexenprozesse auch durch juristische Systeme mit „geringer Distanz“. In England (und ich nehme jetzt mal an auch in Irland) lag die Pflege des Staatsrechts weitgehend in der Hand von vom König ernannter gelehrter Juristen, die als Reiserichter arbeiteten.
Für diese These spricht einiges.Dinge die auf dem Kontinent vielleicht sehr schnell als Hexenwerk erkannt wurden, konnten in Irland mit dem Werk von Feen, Kobolden etc erklärt werden, was dann bedauerlich/katastrophal sein konnte, aber nichtsdestotrotz höhere Gewalt. Feen oder Kobolde, oder ähnliches hatten aber nichts mit dem Teufel zu tun, und waren von grundauf auch nicht direkt böse oder schlecht, sondern bewegen sich, wenn man so will, in einem anderen System als "Hexen".
Gegen individuelles Versagen ist natürlich kein Land gefeit: "In Ballyvadlea bei Clonmel in Irland wurde am 15. März 1895 [sic] eine 26jährige bildhübsche und unbescholtene Frau als Hexe verbrannt", und zwar durch ihren Ehemann (und dessen Sippe), der "von der Überzeugung durchdrungen (war), daß ihm Hexen seine Frau entführt und and deren Stelle einen Dämon zurückgelassen hatten, der nur die Gestalt seines Weibes aufwies".
Während der Hexenverfolgung wurden in Westeuropa die schönsten Frauen umgebracht. Deswegen sehen osteuropäische Frauen auch besser aus.
Während der Hexenverfolgung wurden in Westeuropa die schönsten Frauen umgebracht. Deswegen sehen osteuropäische Frauen auch besser aus.
Auf Grund derartiger herausragender Beiträge werden Dir die erweiterten Schreibrechte vermutlich honoris causa und rückwirkend verliehen! :ironie:
Während der Hexenverfolgung wurden in Westeuropa die schönsten Frauen umgebracht. Deswegen sehen osteuropäische Frauen auch besser aus.
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