Jagdszene in der ersten Dekade des 18. Jhd. in Frankreich und HrR Deutscher Nation

Denn man trieb ja tage- oder wochenlang mit einem hohen Aufgebot an Treibern (natürlich wieder der Arme Bauer in Jagdfron) das Wild an einer mit Lappen weitläufig abgesperrten Stelle zusammen.

Eigentlich bin ich nicht so kleinlich, aber ich würde mal gern die Quellen wissen, dass der Bauer natürlich wieder seinen Kopf herhalten musste.
Ich meine, ich sehe es natürlich ein, dass der dritte Stand da in die noch bestehende Fron mit eingespannt wurde, aber mich stört einfach die Formulierung natürlich wieder.

Früher hätte ich wohl hier wieder nen Aufstand veranstaltet. :scheinheilig:
 
Eigentlich bin ich nicht so kleinlich, aber ich würde mal gern die Quellen wissen, dass der Bauer natürlich wieder seinen Kopf herhalten musste.
Ich meine, ich sehe es natürlich ein, dass der dritte Stand da in die noch bestehende Fron mit eingespannt wurde, aber mich stört einfach die Formulierung natürlich wieder.

Früher hätte ich wohl hier wieder nen Aufstand veranstaltet. :scheinheilig:

Ich kann eigentlich mit Prinz Eugens Zitat leben, denn es ist ja nicht falsch, und die Jagdleidenschaft des Adels und der hohe Wildbestand war tatsächlich eine enorme Belastung für die Landbevölkerung. Kein Grundherr kam auf die Idee, den Pachtzins herabzusenken, wenn Wiesen und Felder verwüstet wurden. Waffen oder bestimmte Jagdhunderassen durften die Bauern nicht besitzen, und das Wild durfte nur durch rufen vertrieben werden. Besonders Wildschweine lassen sich nach einiger Zeit so nicht mehr vertreiben. Ganz abgesehen davon mußten die Wachen gegen das Wild zusätzlich zur normalen Arbeitszeit verrichtet werden. In manchen Gegenden mussten eigene Saaten nur für das Schalenwild angelegt werden.
 
Ich kann eigentlich mit Prinz Eugens Zitat leben, denn es ist ja nicht falsch.

Seine Aussage passt schon, aber mich stört ein wenig dir Formulierung, da natürlich wieder sich nicht nur auf den Themenzusammenhang, in meinen Augen, beschränken könnte.

Ich bekenne mich wieder zu den bösen Leuten. :D

So und nun wieder weiter im Text. :winke:
Es ist nicht mein Anliegen den schönen Thread zu vergeigen.
 
Ich bekenne mich wieder zu den bösen Leuten. :D
hierzu nur soviel....:friends:

ansosnsten hab ch folgendes

Für ein eingestelltes Jagen bei Heidenheim wurden vom 13. August an pro Tag rd. 1000 Bauern und 73 berittene Postillons zu Botendiensten eingesetzt, um das Wild aus einem weiten Umkreis im Verlauf von rd. 20 Tagen in das eingestellte Jagen zusammenzutreiben. Insgesamt waren trotz der dringenden Feldarbeiten 21 240 Mann im Einsatz. Für die 5500 Wachtfeuer wurden rd. 2766 Klafter Holz (rd. 8500 fm Holz) zusätzlich verfeuert. Die Kosten solcher Jagden beliefen sich auf 30 000 bis 60 000 Gulden, das sind nach heutiger Kaufkraft ca. 2,5-5 Mio. DM.

Quelle: Der deutsche Wald
 
Seine Aussage passt schon, aber mich stört ein wenig dir Formulierung, da natürlich wieder sich nicht nur auf den Themenzusammenhang, in meinen Augen, beschränken könnte.

Ich bekenne mich wieder zu den bösen Leuten. :D

So und nun wieder weiter im Text. :winke:
Es ist nicht mein Anliegen den schönen Thread zu vergeigen.

In einer wissenschaftlichen Arbeit sollte man solche persönlichen Urteile unterlassen, auch wenn die geforderte Objektivität des Historikers natürlich nur eine Illusion ist. In einem öffentlichen Forum mit Geschichtsinteressierten, Fachpublikum und Laien kann eine persönliche Stellungnahme hingenomme werden oder u. U. sogar sympathisch wirken, zumal nichts sachlich falsches in der Aussage steckte.

Vielleicht noch etwas zu Jagdwaffen im 18. Jahrhundert. Für die Parforcejagd wurden meistens Degen und Saufedern benutzt. Das müde gehetzte Wild, Rothirsche oder Wildschweine wurde von der Meute gestellt und dann mit dem Hirschfänger, dem Degen oder der Saufeder erlegt. Unter Umständen trug man für gefährliches wild wie Wölfe oder Wildschweine noch Feuerwaffen.

Für Drück- und Treibjagden wurden Feuerwaffen verwendet, und da es peinlich gewesen wäre, das Ziel in Gegenwart eines Bediensteten zu verfehlen, kauften Leute, die sich das leisten konnten hochwertige, gezogene Gewehre, die oft mit kostbaren Intarsien verziert waren. Eine Muskete mochte auf kurze Distanzen befriedigen, um Hochwild gezielt erlegen zu können, brauchte man eine gezogene Büchse. Deutsche Büchsenmacher in Nürnberg oder Suhl genossen internationalen Ruf, und auch die legendären Pennsylvania- und Kentuckyrifles gehen auf Produkte deutschstämmiger Büchsenmacher in Pennsylvania zurück. Die nordamerikanischen Gewehre waren aber deutlich länger, als ihre deutschen Vorgänger und hatten ein kleineres Kaliber, was in Nordamerika auch im Grenzkrieg von Vorteil war, da man nicht überall genügend Pulver und Blei kaufen konnte. Eine solche Waffe beschreibt James F. Cooper in seinen Romanen, der damit seinen Romanhelden Natty Bumppo damit ausstattet.
 
Für Drück- und Treibjagden wurden Feuerwaffen verwendet, und da es peinlich gewesen wäre, das Ziel in Gegenwart eines Bediensteten zu verfehlen, kauften Leute, die sich das leisten konnten hochwertige, gezogene Gewehre, die oft mit kostbaren Intarsien verziert waren.
Oder sie wurden als "Staatsgeschenk" gemacht. Vor 2 Tagen hab ich ein geliehenes Buch (Hofjagd) zurückgegeben, da stand der Wert einer solchen Büchse drin aber mein Gedächtnis läßt mich leider im Stich! Er war jedenfalls "verdammt hoch"! Ich glaube als Währung stand Forint dabei und wenn mich nicht alles täuscht ein österreichischer Büchsenmacher...Schade hätte hier jetzt gut reingepasst. Vielleicht hat jemand gerade das Buch zur Hand.

Da das Thema "Jagdszenen.." handelt sollte die Vogeljagd nicht unerwähnt bleiben. Hier dürfte noch bis weit ins 18 Jhd. hinein die Armbrust mit verwendet worden sein. So die italienische Ballester oder die leichten deutschen Schnepper mit denen man je nach Einsatz auch Kugeln oder verschiedenste Bolzenarten abschießen konnte.
Noch im 17. Jhd. wurde die "Pulver"-Schußwafe im Buch "Der Vollkommene Teutsche Jäger" verdammt, wobei eher die Lautlosigkeit der traditionellen Jagdwaffen wie auch der Armbrust im Vordergrund gestanden haben dürfte.


Eine solche Waffe beschreibt James F. Cooper in seinen Romanen, der damit seinen Romanhelden Natty Bumppo damit ausstattet.
Eines meiner Lieblingsbücher. Bestimmt in meiner Jugend jedes 3 Mal gelesen und gesehen.
 
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Eine Muskete mochte auf kurze Distanzen befriedigen, um Hochwild gezielt erlegen zu können, brauchte man eine gezogene Büchse.
Von Musketen als Jagdwaffen im 18.Jh. habe ich noch nichts gehört. Normalerweise verwendete man Flinten für die Jagd auf Niederwild, diese hatten oftmals sehr lange Läufe, auch Modelle, die von hinten zu beladen waren gab es schon, aber diese waren eine Seltenheit.
 
Von Musketen als Jagdwaffen im 18.Jh. habe ich noch nichts gehört. Normalerweise verwendete man Flinten für die Jagd auf Niederwild, diese hatten oftmals sehr lange Läufe, auch Modelle, die von hinten zu beladen waren gab es schon, aber diese waren eine Seltenheit.

In Europa wurden Musketen wohl eher selten zur Jagd verwendet, da die Jagdberechtigten meist das nötige Kleingeld besaßen, sich eine "maßgeschneiderte" Büchse oder Flinte kaufen zu können. Ich dachte dabei mehr an die Verhältnisse in Nordamerika, wo die Jagd frei war. Da dürften wohl häufig der Brown Bess Muskete ähnliche Modelle benutzt worden seien, zumal Langgewehre wie sie die Büchsenmacher von Pennsylvania anfertigten durchaus nicht so weit verbreitet waren, wie zeitgenössische Stiche oder Filmproduktionen wie "Nordwestpassage", Der Letzte der Mohikaner oder der Patriot glauben machen wollen.

Die Jagd auf Fasane, Rebhühner und Schnepfen war überaus beliebt, wie zahlreiche Jagdbilder und Porträts zeigen. Federwild mit der Armbrust zu schießen, erforderte Geschicklichkeit und man braucht nicht auf Schrotkugeln zu beißen. Die Jagd ist nicht besonders aufwändig, man brauchte im Grunde nur ein Gewehr und einen ausgebildeten Jagdhund, der die Beute anzeigte, sie aufstöberte und apportierte. Man konnte dazu ein paar Freunde einladen oder kurzerhand ein paar Treiber mobilisieren und eine Kesseljagd organisieren, so wie noch heute gejagt wird. Die meisten Jagdreviere werden Niederwildreviere gewesen sein, und die beschriebene Art der Jagd war charakteristisch für den Landadel. Die hochfürstlichen Jagdreviere waren im Grunde genommen riesige Wildparks, wo das Schalenwild gehegt und gehätschelt wurde.


Die Armbrust erfreute sich offenbar großer Beliebtheit, ähnlich wie in den USA oder Frankreich manche Jäger Hochwild mit dem Bogen oder der Armbrust jagen. Ich erinnere mich, dass ein Herr de Antoine, der sich 1765 im Gevaudan aufhielt, das Amt eines Jägers und Armbrustspanners des Königs inne hatte.
 
Herrschaftliche Jagd und unehrliche Hundehaltung

...
Jäger des 18. Jhds, die Hunde nicht ständig um sich ertragen konnten, sie aber für die Jagd brauchten, gaben einen oder mehrere Jagdhunde bei einem Bauern in Pension, der sie trainieren und füttern mußte, sofern der gnädige Herr keinen eigenen Jäger hatte. Diese Dienstleistung wurde sogar schriftlich unter dem System von Abgaben festgehalten.
...
Fiel mir heute in die Hand:

In Rothenbuch, im Herzen des Spessarts, besaßen die kurmainzischen Landesherren
seit 1567 ein Jagdschloss als Ausgangspunkt für die herrschaftliche Jagd - ein ausgesprochenes Statussymbol in der frühen Neuzeit. Die Hohe Jagd im Winter ging auf Sauen, die Sommerjagd fiel in die Feistzeit der Hirsche und wurde deshalb Hirschfeistjagd genannt. Kurfürst Emmerich von Breidscheid-Bürresheim (1763 bis 1774 - im Volksmund wohl nicht ohne Grund »von Breitfass-Schütthinein« - genannt) ging als einer der jagdlustigsten Mainzer Kurfürsten in die Annalen ein. Ein Gemälde im Schloss Johannisburg zeigt ihn im Jagdanzug mit Gewehr und seinem Spürhund, einer Bracke.
Die höfischen Parforce- und Prunkjagden, die sich oft über zwei Wochen erstreckten, erforderten einen extremen Aufwand an Jagdfröhndern, Pferden und Jagdhunden. Zwar gab es in Rothenbuch eine kurfürstliche Hundehaltung, in denen die berühmten Leithunde abgerichtet und verpflegt wurden, doch die große Meute - nicht selten mehrere hundert Tiere -musste anderweitig untergebracht und versorgt werden. Nur die Abdeckereien verfügten grundsätzlich über genügend Kadaverfleisch, dessen Verkauf für den menschlichen Verzehr strikt verboten war. Deshalb wurden landesherrliche Wasenmeistereien mit Hundezwingern in unmittelbarer Nähe der Jagdreviere eingerichtet.
Das sogenannte Kernfleisch abgehäuteter Pferde- oder Rinderkadaver wurde zu Hundefutter verkocht und getrocknet. Außerdem diente das Luderfleisch zur Bestückung von Wolfs- und Fuchsfallen mit Ködern. Im gleichen, mit einem bestialischen Gestank verbundenen Arbeitsvorgang erfolgte auch die Gewinnung von Fett bzw. Unschlitt, das neben der Haut eine weitere wichtige Einnahmequelle der Schinder darstellte. Der fertige Rohstoff wurde auf eigene Rechnung an Seifensieder (Kernseife) und Kerzenzieher weiterverkauft. Die anfallende Fleischbrühe musste umgehend beseitigt werden, da sie innerhalb kürzester Zeit in Fäulnis überging und die Luft zum Atmen raubte. Die Bauern düngten mit dem Sud ihre Felder.

(Jutta Nowosadtko: Scharfrichter und Abdecker. Der Alltag zweier „unehrlicher Berufe“ in der Frühen Neuzeit. Paderborn 1994, S 145),
zitiert nach Monika Schmittner, Geächtete Lebenswelten: Die Aschaffenburger Scharfrichter und Abdecker in DER SPESSART 09/2008, S. 8
 
@Scorpio: Die Jagd auf Fasane, Rebhühner und Schnepfen war überaus beliebt, wie zahlreiche Jagdbilder und Porträts zeigen. Federwild mit der Armbrust zu schießen, erforderte Geschicklichkeit und man braucht nicht auf Schrotkugeln zu beißen.
Mit der Armbrust? Das stelle ich mir schwierig bis unmöglich vor. Eine im Zickzack auffliegende Bekassine ist ohne Schrot nicht zu treffen, zumal der Vogel kaum größer als eine Amsel ist. Man kann sie in den ersten Sekunden nicht mal mit dem Fernglas verfolgen.
Bei Fasanen und Rebhühnern, die relativ langsam und geradlinig auffliegen, mag es mit viel Glück einmal geklappt haben. Ohne Vorstehhund, der dem Jäger den Standort des sich drückenden Vogels anzeigt, so dass er sich auf den bevorstehenden Schuss einstellen kann - no chance. Ein Loch durch die geworfene Münze schießen gibt es nur in Western.
 
.....Eine im Zickzack auffliegende Bekassine ist ohne Schrot nicht zu treffen.....Bei Fasanen und Rebhühnern, die relativ langsam und geradlinig auffliegen, mag es mit viel Glück einmal geklappt haben....

Wer denkt gleich an John Wayne... :rofl:
Vögel kann man ja nicht nur im Flug schießen.
Wenn eine Schnepper mit Kugeln benutzt werden kann stellt sich die Frage ob nicht auch mehrere kleine Kugeln damit verschossen werden konnte um einen gewissen Streueffekt zu erreichen.

http://www.luederhniemeyer.com/hunting/28100_d.php
 
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@Prinz Eugen: Vögel kann man ja nicht nur im Flug schießen.

Schon richtig. Bei Enten aus dem Versteck heraus mit Lockvögeln. Oder an einer Fasanenkirrung. Aber eine sich drückende Schnepfe trittst du eher tot als dass du sie siehst. Es gilt übrigens heutzutage als unwaidmännisch, auf sitzende oder schwimmende Vögel zu schießen.
 
Im 18.Jhdt. erlebte die Beizjagd nach dem Hochmittelalter eine erneute Blüte.
Die Beizjagd war sehr kostspielig und erforderte viel speziell geschultes Personal.
 
Parforcehorn

Heute hatte ich zum ersten Male das Vergnügen mir ein halbstündiges Konzert von Parforcehörnern anhören zu dürfen.
Dabei haben die Leuts auch Einiges über das Musikinstrument erzählt und ich dachte mir, dass das an dieser Stelle eine geeignete Erweiterung für diesen Thread wäre.

Das Parforcehorn wurde einzig als Signalinstrument zu der gleichnamigen Jagd in Frankreich zur Zeit König Ludwig XIV. gespielt. Die Bläßer konnten es sich umhängen und so mit freien Händen ebenfalls an der Jagd teilnehmen.
Hauptsächlich wurde die Parforcejagd durch die Hörner eröffnet. Außerdem kündigten sie mit Fanfaren die erfolgreich beendete Jagd an, wenn sich die Herrschaft mit einem erlegten Hirsch auf dem Rückweg befand.
Zu dieser Zeit war das Jagdhorn im deutschsprachigen Raum noch nicht bekannt.
Doch noch zu Lebzeiten des Sonnenkönigs machte sich ein von der Jagd begeisterter junger böhmischer Graf auf, um seine Kavaliersreisen zu absolvieren. Auf Reisen kam er nach Versailles und war von der Parforcejagd und vor allem von den Hörnern beeindruckt, denn er kannte nur einstimmige Blechblaßinstrumente, die die Jagd eröffneten.
Mit vielen Eindrücken und Erfahrungen kam der Graf ins Böhmische zurück und ließ wenige Monate später zwei junge Jäger nach Frankreich schicken, um dass diese dort das Spielen der Hörner erlernten und mit Solchen in die Heimat zurück kamen.
Zurück wurde das Parforcehorn in Böhmen sehr berühmt und sein Ruf verbreitete sich bis nach Franken, Sachsen, Bayern, in die österreichischen Stammlande und selbst bis nach Brandenburg.
In Sachsen fanden sie einen glühenden Anhänger: August den Starken. Er selbst spielte das Parforcehorn und es soll auch vorgekommen sein, dass er manche Jagd mit dem Horn eröffnete.
Aus diesem Grund stehen vor Schloss Moritzburg die zwei Sandsteinfiguren mit den Parforcehörnern in den Händen.


Datei:Moritzburg2.jpg ? Wikipedia


Im Laufe der Zeit wurde das Instrument nicht nur bei Jagden gespielt, sondern es wurden eigens für Dieses auch Musikstücke komponiert. So habe ich heute bspw. ein Menuett von Georg Philipp Telemann gehört.
Desweiteren wurden solche Kompositionen auch Persönlichkeiten jener Zeit gewidmet. Eine Fanfare war für Marie Antoinette geschrieben wurden, was zeigt, dass das Parforcehorn noch immer top aktuell war.
Auf dem Gebiet der deutschen Staaten hatte es jedoch schon an Bedeutung verloren, da auch die Parforcejagd kaum mehr statt fand.
In Österreich taucht es zum letzten Male als glänzender Mittelpunkt bei öffentlichen Festlichkeiten für Kaiser Franz Joseph I. und seine Frau Elisabeth auf.
Doch bald darauf wurde das Parforcehorn vollständig von seinem Nachfolger, dem Waldhorn, verdrängt.
 
Mit der Armbrust? Das stelle ich mir schwierig bis unmöglich vor. Eine im Zickzack auffliegende Bekassine ist ohne Schrot nicht zu treffen, zumal der Vogel kaum größer als eine Amsel ist. Man kann sie in den ersten Sekunden nicht mal mit dem Fernglas verfolgen.
Bei Fasanen und Rebhühnern, die relativ langsam und geradlinig auffliegen, mag es mit viel Glück einmal geklappt haben. Ohne Vorstehhund, der dem Jäger den Standort des sich drückenden Vogels anzeigt, so dass er sich auf den bevorstehenden Schuss einstellen kann - no chance. Ein Loch durch die geworfene Münze schießen gibt es nur in Western.


Auf Jagdbildern des 17.- frühen 19. Jahrhunderts ist oft deutlich zu sehen, dass die Jäger auf sitzendes Federwíld schossen, dass man an einen Futterplatz gelockt hatte, eben weil es selbst mit einer Schrotpatrone nicht ganz einfach ist, einen Vogel im Flug zu schießen. Wenn ein Schwarm aufsteigt, ist es selbst mit modernen Schrotpatronen nicht einfach, einen einzelnen Vogel aufs Korn zu nehmen und zu treffen.
 
@Scorpio: Wenn ein Schwarm aufsteigt, ist es selbst mit modernen Schrotpatronen nicht einfach, einen einzelnen Vogel aufs Korn zu nehmen und zu treffen.
In der Praxis ist es heute meist üblich, einfach auf den fliegenden Vogel oder Schwarm mit Schrot draufzuhalten. Aus einem Link des NABU:
Die Gänse werden fast überall intensiv bejagt - mit verheerenden Folgen: In ganz Europa inklusive Russland werden wohl jährlich mehr als 200.000 Gänse geschossen. 2/3 aller Gänse tragen Schrote im Körper...
Die wenigsten Jäger erkennen die verschiedenen Arten, schon gar nicht bei Schlafplatzflügen in der Dämmerung. Deshalb kommt es auch hierzulande gar nicht so selten vor, dass Seeadler oder Kraniche beschossen werden - aber sehr selten kommt so etwas ans Licht, weil man dann den Kadaver meist unauffällig verschwinden lässt. Vogeljagd ist heutzutage ein Anachronismus, man sollte sich lieber der hohen Fuchs- und Schwarzwildbestände annehmen, die unsere Jäger nicht im Griff haben.

Noch im frühen 20. Jahrhundert wurden Singvögel auch in Deutschland massenhaft für die Ernährung gejagt. Gefangen auf "Finkenherden" und "Dohnenstiegen", geschossen mit "Vogeldunst". Erst 1907 waren Dohnenstiege verboten, ganz beendet wurde die legale Nachstellung auf Singvögel erst mit dem Reichsnaturschutzgesetz von 1935 (Die einzige vernünftige Maßnahme des dicken Reichsjägermeisters Hermann Göring).

In einer alten Lausbubengeschichte wird berichtet, wie sich ein Junge von einem reichen Schulkameraden und Fabrikantensohn für 50 Pfennig mit einer Vogelflinte in den Hintern schiessen ließ. :autsch:
 
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Da fällt mir ein, eigentlich kann es im Elsass kaum alteigesessenen Adel zum Schlösserbau gegeben haben. Das Gebiet war ja bis die Landvogteirechte an die französischen Könige gingen, Teil Vorderösterreichs. Außerdem gab es viele freie Reichsstädte.
Ich war gestern in einem Vortrag von Prof. Dr. Asch von der Uni Freiburg. Nach ihm hat wohl der elsässische Adel nach dem Übergang des Elsasses an Frankreich seinen Besitz behalten, ist dann aber auf die andere Rheinseite gewechselt.
Leider konnte er, soweit ich das verstanden habe, nicht erläutern, ob eine Art Integration des ansässigen Adels stattgefunden hat, d.h. ob diese vielleicht durch Vergünstigungen oder anderweitig in Chargen im französischen Staat gelockt worden wären.

Man muss allerdings bedenken, dass der Adel ja auch immer an der Ständevertretung bzw. Regierung hing. Wenn eine elsässische Familie also traditonell in der Regierung der Vorlande, früher mit Sitz in Ensisheim (siehe: Ensisheim ? Wikipedia ), beschäftigt war, war es vielleicht naheliegend dann der Verlegung der Regierung nach Freiburg zu folgen, wo ohnehin schon vor 1648 die Ständeversammlung der Vorlande existierte.
 
Mit der Armbrust? Das stelle ich mir schwierig bis unmöglich vor. Eine im Zickzack auffliegende Bekassine ist ohne Schrot nicht zu treffen, zumal der Vogel kaum größer als eine Amsel ist. Man kann sie in den ersten Sekunden nicht mal mit dem Fernglas verfolgen.
Bei Fasanen und Rebhühnern, die relativ langsam und geradlinig auffliegen, mag es mit viel Glück einmal geklappt haben. Ohne Vorstehhund, der dem Jäger den Standort des sich drückenden Vogels anzeigt, so dass er sich auf den bevorstehenden Schuss einstellen kann - no chance. Ein Loch durch die geworfene Münze schießen gibt es nur in Western.

Es war zu dieser Zeit durchaus "waidgerecht", Flugwild als "Infanteristen" abzuschießen, was heute streng verpönt ist. Auf Genrebildern aus dem 18. Jahrhundert sind häufiger Jäger abgebildet, die auf einem Gewässer versammelte Enten anpirschen, um sie als "Infanterist" abzuschießen, auf einer Abbildung benutzt ein abgesessener Jäger ein Pferd, als Deckung.

Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde aber die Jagd auf Flugwild mit Vogelflinten immer beliebter. Zarin Katherina kieß sich eine Garnitur von Waffen anfertigen. Sie bestand aus einer Steinschloßbüchse, einem Paar Steinschlosspistolen und einer Vogelflinte.

Im 18. Jahrhundert erlebte aber die Beizjagd noch einmal ein Revival. Als Beizvögel wurden Habichte und verschiedene Falkenarten. Das Ende des Siebenjährigen Krieges feierte Landgraf Friedrich II. 1764 mit einer mehrtägigen Beizjagd an der unteren Schwalm bei Wabern. Johann Heinrich Tischbein der Ältere wurde eigens engagiert und beauftragt einen Zyklus Reiherjagd zu malen, der heute in Schloss Eichenzell in Fulda hängt. Besonderer Kick bei der Reiherbeize war der Luftkampf zwischen Reiher und Falken. Bei dieser Jagd wurde ein kostbarer Islandfalke mit dem Namen Landgraf von einem Reiher getötet.
 
Von Musketen als Jagdwaffen im 18.Jh. habe ich noch nichts gehört. Normalerweise verwendete man Flinten für die Jagd auf Niederwild, diese hatten oftmals sehr lange Läufe, auch Modelle, die von hinten zu beladen waren gab es schon, aber diese waren eine Seltenheit.

In der Regel benutzte man Flinten für die Vogeljagd und Büchsen für größeres Wild. Bei der Lappjagd wurde aber teils auf kurze Entfernung geschossen und Posten verwendet. Es wurde ein Gewehr mit glattem Lauf verwendet, das mit mehreren kleinen Kugeln, Posten, geladen wurde, statt mit kleinen Schroten wie man sie für Flugwild oder Hasen verwendete.

Lappjagd wurde vor allem auf Rotwild, Füchse und Wölfe angewendet. Wenn ein Rudel bestätigt war, kreiste man es mit einer kilometerlangen Schnur ein, auf der im Abstand von einigen Metern bunte Tücher aufgespannt sind. Wölfe haben Angst, durch die Lappen zu gehen. Statt dessen laufen sie entlang der Lappen, um einen Ausweg zu suchen. Die Schützen werden entlang der Lappschnur aufgestellt. Im Idealfall laufen Wölfe den Schützen direkt vors Rohr. Meist wurde (und wird) auf kurze Entfernung geschossen. Ein Schütze kann aber auf kurze Entfernung nicht so schnell mit dem Lauf schwenken, wie das Wild sich bewegt. Daher ist eine Flinte, geladen mit Posten Buckshot eine ideale Waffe, da sie stark streut. Für solche Fälle wurden tatsächlich Musketen als Jagdwaffe verwendet. Für gezielten (Kugel)Schuss waren sie viel zu ungenau, für solche Fälle aber ideal.

Als die Briten sich in Indien festsetzten, begeisterten sie sich für die Tigerjagd. Bei den Drück- und Treibjagden wurden häufig Jagdelefanten verwendet. Immer wieder aber kam es vor, dass verwundete Tiger selbst Jagdelefanten angriffen. Die Schützen benötigten eine Art abgesägte Schrotflinte, die großkalibriges Blei spuckte. Die Lösung waren sogenannte Howdah-Pistols, geladen mit großkalibrigem Buckshot, mit dem sich selbst ein aufgesprungener Tiger erlegen ließ.
 
Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde aber die Jagd auf Flugwild mit Vogelflinten immer beliebter. Zarin Katherina kieß sich eine Garnitur von Waffen anfertigen. Sie bestand aus einer Steinschloßbüchse, einem Paar Steinschlosspistolen und einer Vogelflinte.

Im 18. Jahrhundert erlebte aber die Beizjagd noch einmal ein Revival. Als Beizvögel wurden Habichte und verschiedene Falkenarten.
das trifft sicher auf höfische Jagdevents der upper class zu - ansonsten waren dort, wo Wildgänse Rast machen und wo viele Wildenten vorhanden waren, das "jagen" per Vogelkoje – Wikipedia gebräuchlich.
 
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