Konradin
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Michael VIII. Palaeologos (geboren um 1225, gestorben 1282) war ab 1258 Kaiser von Nicaea und wurde, nachdem er 1261 Konstantinopel von den Lateinern zurückerobert hatte, Kaiser des gesamten Byzantinischen Reiches (1261-1282).
Der letzte lateinische Kaiser, Balduin II. (geb. 1217/18, gest. 1273, Kaiser 1228-1261), entkam bei der Wiedereroberung mit knapper Not.
Vielen gilt Michael VIII. als letzter wirklich mächtiger byzantinischer Kaiser; unter ihm erlebte die byzantinische Kunst eine letzte, zwar kurze, aber prachtvolle Blüte.
Ihm ist viel zu verdanken. So bescherte er wohl dem einstigen Großreich noch einmal eine Schonfrist von nahezu zwei Jahrhunderten, bis zum endgültigen Fall.
Folgener Auszug erschien mir ganz interessant:
"Nach all den Verträgen und Bündnissen, all der Zwietracht und dem Blutvergießen, all den heroischen Träumen und enttäuschten Hoffnungen der vergangenen 60 Jahre kam es dann beinahe zufällig zur Wiedergewinnung Konstantinopels. Im Hochsommer des Jahres 1261 hatte Michael Palaiologos den inzwischen zum Cäsar ernannten Feldherrn Alexios Strategopulos mit einem kleinen Heer nach Thrakien entsandt, um sicherzustellen, dass es an der bulgarischen Grenze ruhig blieb; zudem sollte er vor den Mauern Konstantinopels etwas mit dem Säbel rasseln und dabei die Verteidigungsanlagen unter die Lupe nehmen. Als Alexios Selymbria erreichte, hörte er von der griechischen Bevölkerung, die lateinische Garnison sei auf venezianischen Schiffen zwecks eines Angriffs auf die nikäische Insel Daphnusia unterwegs, einen nützlichen Stützpunkt, von dem sich die Zufahrt vom Schwarzen Meer in den Bosporus kontrollieren ließ. Sie setzte ihn zudem von einem Hintertürchen in den Befestigungsmauern in Kenntnis, durch welches Bewaffnete leicht in die Stadt gelangen konnten. Der nach Michaels Rückzug aus Galata im September 1260 für ein Jahr geschlossene Waffenstillstand mit dem Lateinischen Reich war theoretisch zwar immer noch in Kraft. Doch die Lateiner hatten ihn bereits durch ihren Angriff auf Daphnusia gebrochen, und Alexios Strategopulos wollte die günstige Gelegenheit auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen. Noch in derselben Nacht schlich sich eine kleine Abteilung seiner Leute unbemerkt in die Stadt ein, überrumpelte ein paar Wachen und warf sie kurzerhand von der Brüstung. Dann öffneten sie lautlos eines der Tore. Im Morgengrauen des 25. Juli 1261 ergoß sich dann das übrige Heer nach Konstantinopel. Es traf auf keinen nennenswerten Widerstand.
Balduin, der im Blachernenpalast schlief, erwachte vom Tumult und ließ auf der Flucht um sein Leben Kaiserkrone und Zepter zurück. Zu Fuß durcheilte er die Stadt von einem Ende zum anderen und entging mit knapper Not der Gefangennahme, obwohl er am Arm verwundet war. Irgendwie gelangte er zum Großen Palast und fand im kleinen Hafen Bukoleon ein Handelsschiff vor, auf dem er zusammen mit dem venezianischen Podesta und einigen anderen nach Euböa entkam, Euböa befand sich in lateinischer Hand. Unterdessen setzte Alexios Strategopulos und seine Leute das ganze venezianische Viertel in Brand. Als die Seefahrer nach ihrer Rückkehr von Daphnusia ihre Häuser zerstört und die Zurückgebliebenen verängstigt und dichtgedrängt am Kai wiederfanden, verging ihnen die Lust auf einen Gegenangriff. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als nach Venedig zurückzusegeln. Griechischee Chroniken berichten triumphierend, unter der verbliebenen fränkischen Bevölkerung habe sich überall Panik ausgebreitet. Einige hätten, als Mönche und Nonnen verkleidet, in Klöstern Zuflucht gesucht, um der Rache der Soldaten des Cäsars zu entgehen, andere sich verborgen, wo immer sie ein Versteck fanden, manche, so heißt es, sogar in den Kloaken.
Ihre Ängste waren allerdings überflüssig, denn es kam nicht zu einem Massaker. Nach und nach wagten sie sich aus ihren Verstecken hervor und begaben sich - viele unter dem Gewicht ihrer kostbaren Habe strauchelnd - zum Hafen, wo die 30 venezianischen Schiffe auf sie warteten und zudem ein großes Schiff, das unlängst von Sizilien eingetroffen war. Über ihre Zahl gibt es keine Angaben; alles in allem mögen es 1.000 gewesen sein. Kaum waren alle an Bord, machte sich auch diese Flotte auf den Weg nach Euböa. Anscheinend hatte man sich nicht einmal Zeit genommen, Proviant an Bord zu nehmen, denn es berichtet, dass viele der Flüchtlinge verhungerten, noch bevor sie Ziel erreichten.
Kaiser Michael schlief in 300 Kilometer Entfernung in seinem Lager bei Meteorion in Kleinasien, als die kaiserlichen Boten eintrafen. Laut Akropolites weckte ihn seine Schwester Eulogia, ihn an den Zehen kitzelte, und überbrachte ihm die Frohbotschaft. Zunächst glaubte er ihr kein Wort. Erst als man ihm die von Balduin zurückgelassenen Regalien übergab, war er von der Wahrheit der Nachricht überzeugt. Er traf sofort Vorbereitungen, und schon drei Wochen später, am 15. August 1261, zog er als der "neue Konstantin" (wie er sich selbst als zweiten "Gründer" Konstantinopels nannte) offiziell in die Hauptstadt ein. Der Einzug glich jedoch in keiner Weise einem Triumph. Da er sich der ungeheuren historischen und symbolischen Bedeutung des Ereignisses bewußt war, wollte er die Rückkehr als einen Akt der Danksagung begehen. Nachdem er die Stadt durch das Goldene Tor betreten hatte, hielt er inne, um die eigens zu diesem Anlaß von seinem Großlogotheten, dem Chronisten Georgios Akropolites, verfaßten Gebete zu hören. Dann schritt er hinter der großen Ikone der Hodegetria (der Wegweiserin) her - von der es allgemein hieß, der Evangelist Lukas habe sie eigenhändig gemalt - den traditionellen Weg die Mese entlang durch die ganze Stadt bis zur Hagia Sophia, wo Patriarch Arsenios eine zweite Krönungszeremonie vornahm. Diesmal wurden Michael und Theodora jedoch alleine gekrönt und ihr kleiner Sohn als ihr Erbe ausgerufen."
Der letzte lateinische Kaiser, Balduin II. (geb. 1217/18, gest. 1273, Kaiser 1228-1261), entkam bei der Wiedereroberung mit knapper Not.
Vielen gilt Michael VIII. als letzter wirklich mächtiger byzantinischer Kaiser; unter ihm erlebte die byzantinische Kunst eine letzte, zwar kurze, aber prachtvolle Blüte.
Ihm ist viel zu verdanken. So bescherte er wohl dem einstigen Großreich noch einmal eine Schonfrist von nahezu zwei Jahrhunderten, bis zum endgültigen Fall.
Folgener Auszug erschien mir ganz interessant:
"Nach all den Verträgen und Bündnissen, all der Zwietracht und dem Blutvergießen, all den heroischen Träumen und enttäuschten Hoffnungen der vergangenen 60 Jahre kam es dann beinahe zufällig zur Wiedergewinnung Konstantinopels. Im Hochsommer des Jahres 1261 hatte Michael Palaiologos den inzwischen zum Cäsar ernannten Feldherrn Alexios Strategopulos mit einem kleinen Heer nach Thrakien entsandt, um sicherzustellen, dass es an der bulgarischen Grenze ruhig blieb; zudem sollte er vor den Mauern Konstantinopels etwas mit dem Säbel rasseln und dabei die Verteidigungsanlagen unter die Lupe nehmen. Als Alexios Selymbria erreichte, hörte er von der griechischen Bevölkerung, die lateinische Garnison sei auf venezianischen Schiffen zwecks eines Angriffs auf die nikäische Insel Daphnusia unterwegs, einen nützlichen Stützpunkt, von dem sich die Zufahrt vom Schwarzen Meer in den Bosporus kontrollieren ließ. Sie setzte ihn zudem von einem Hintertürchen in den Befestigungsmauern in Kenntnis, durch welches Bewaffnete leicht in die Stadt gelangen konnten. Der nach Michaels Rückzug aus Galata im September 1260 für ein Jahr geschlossene Waffenstillstand mit dem Lateinischen Reich war theoretisch zwar immer noch in Kraft. Doch die Lateiner hatten ihn bereits durch ihren Angriff auf Daphnusia gebrochen, und Alexios Strategopulos wollte die günstige Gelegenheit auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen. Noch in derselben Nacht schlich sich eine kleine Abteilung seiner Leute unbemerkt in die Stadt ein, überrumpelte ein paar Wachen und warf sie kurzerhand von der Brüstung. Dann öffneten sie lautlos eines der Tore. Im Morgengrauen des 25. Juli 1261 ergoß sich dann das übrige Heer nach Konstantinopel. Es traf auf keinen nennenswerten Widerstand.
Balduin, der im Blachernenpalast schlief, erwachte vom Tumult und ließ auf der Flucht um sein Leben Kaiserkrone und Zepter zurück. Zu Fuß durcheilte er die Stadt von einem Ende zum anderen und entging mit knapper Not der Gefangennahme, obwohl er am Arm verwundet war. Irgendwie gelangte er zum Großen Palast und fand im kleinen Hafen Bukoleon ein Handelsschiff vor, auf dem er zusammen mit dem venezianischen Podesta und einigen anderen nach Euböa entkam, Euböa befand sich in lateinischer Hand. Unterdessen setzte Alexios Strategopulos und seine Leute das ganze venezianische Viertel in Brand. Als die Seefahrer nach ihrer Rückkehr von Daphnusia ihre Häuser zerstört und die Zurückgebliebenen verängstigt und dichtgedrängt am Kai wiederfanden, verging ihnen die Lust auf einen Gegenangriff. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als nach Venedig zurückzusegeln. Griechischee Chroniken berichten triumphierend, unter der verbliebenen fränkischen Bevölkerung habe sich überall Panik ausgebreitet. Einige hätten, als Mönche und Nonnen verkleidet, in Klöstern Zuflucht gesucht, um der Rache der Soldaten des Cäsars zu entgehen, andere sich verborgen, wo immer sie ein Versteck fanden, manche, so heißt es, sogar in den Kloaken.
Ihre Ängste waren allerdings überflüssig, denn es kam nicht zu einem Massaker. Nach und nach wagten sie sich aus ihren Verstecken hervor und begaben sich - viele unter dem Gewicht ihrer kostbaren Habe strauchelnd - zum Hafen, wo die 30 venezianischen Schiffe auf sie warteten und zudem ein großes Schiff, das unlängst von Sizilien eingetroffen war. Über ihre Zahl gibt es keine Angaben; alles in allem mögen es 1.000 gewesen sein. Kaum waren alle an Bord, machte sich auch diese Flotte auf den Weg nach Euböa. Anscheinend hatte man sich nicht einmal Zeit genommen, Proviant an Bord zu nehmen, denn es berichtet, dass viele der Flüchtlinge verhungerten, noch bevor sie Ziel erreichten.
Kaiser Michael schlief in 300 Kilometer Entfernung in seinem Lager bei Meteorion in Kleinasien, als die kaiserlichen Boten eintrafen. Laut Akropolites weckte ihn seine Schwester Eulogia, ihn an den Zehen kitzelte, und überbrachte ihm die Frohbotschaft. Zunächst glaubte er ihr kein Wort. Erst als man ihm die von Balduin zurückgelassenen Regalien übergab, war er von der Wahrheit der Nachricht überzeugt. Er traf sofort Vorbereitungen, und schon drei Wochen später, am 15. August 1261, zog er als der "neue Konstantin" (wie er sich selbst als zweiten "Gründer" Konstantinopels nannte) offiziell in die Hauptstadt ein. Der Einzug glich jedoch in keiner Weise einem Triumph. Da er sich der ungeheuren historischen und symbolischen Bedeutung des Ereignisses bewußt war, wollte er die Rückkehr als einen Akt der Danksagung begehen. Nachdem er die Stadt durch das Goldene Tor betreten hatte, hielt er inne, um die eigens zu diesem Anlaß von seinem Großlogotheten, dem Chronisten Georgios Akropolites, verfaßten Gebete zu hören. Dann schritt er hinter der großen Ikone der Hodegetria (der Wegweiserin) her - von der es allgemein hieß, der Evangelist Lukas habe sie eigenhändig gemalt - den traditionellen Weg die Mese entlang durch die ganze Stadt bis zur Hagia Sophia, wo Patriarch Arsenios eine zweite Krönungszeremonie vornahm. Diesmal wurden Michael und Theodora jedoch alleine gekrönt und ihr kleiner Sohn als ihr Erbe ausgerufen."