Kriegseintritt der USA 1941

Wann genau versenkten die Deutschen das erste amerikanische Handelsschiff?
Unter US-Flagge:
24.03.1941, USA-Frachter MAHUKONA, 2512 BRT durch U-106 im Mittelatlantik
Für einen Kriegseintritt kann das allerdings - bei Respekt vor den Opfern - nicht dienen.

21.05.1941, USA-Frachter ROBIN MOOR, 4999 BRT durch U-69 wegen Bannguttransport.
- dito -
 
Das sehe ich anders. Dazu gehört mehr als ein paar Zwischenfälle, Atlantiküberwachung und den USA freibleibende/freistehende Kriegs- und Materiallieferungen.

z. B.
Nach der Bismarck hätte noch ein Westentaschenschlachtschiff (Scheer?)zum Handeslkrieg in den Atlantik auslaufen sollen, was in letzter Minute abgesagt wurde.
Die USA hatten durch Funkaufklärung (Enigma) Kenntniss und hatten ein Flottengeschwader in den Nordatlantik geschickt um das Panzerschiff abzufangen.
Was wäre passiert? amerikanisch/deutsche Seeschlacht?

Bis zu Pearl Harbour machte es durchaus Sinn die USA aus dem Krieg zu halten. Dann nicht mehr.


Aber seis drum, die Kriegserklärung an die USA ist jedenfalls nicht zu den gravierenderen Fehlern Hitlers zu rechnen.


OT: Hat eigentlich einer der anderen Kriegsgegner eine förmliche Kriegserklärung erhalten? Ich wüsste außer den USA keinen.
 
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OT: Hat eigentlich einer der anderen Kriegsgegner eine förmliche Kriegserklärung erhalten? Ich wüsste außer den USA keinen.
ZB Belgien und die NL haben förmliche Noten bekommen, die man als Kriegserklärung deuten muss, ebenso die SU.

Die Abfangaktion (Scheer oder anderes) ist mir nicht bekannt. Ich suche mal.
EDIT: Kann sich nur um die Lützow handeln, ab 10.6.1941, ansonsten lag nichts bereits (bis auf Scharnhorst in Brest, die aber unter britischer Blockade lag und ohne Gneisenau nicht tätig werden sollte). Beide Schiffe haben mit den USA nichts zu tun, die Lützow wurde beim Auslaufen von der britischen Aufklärung erfaßt (ULTRA) und beim Abfangen torpediert. Einzige ULTRA-Unsicherheit war, dass man das Verlassen der Ostsee zunächst der "Tirpitz" zurechnete.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist der Gedankengang von Sebastian Haffner, der in seinem Buch "Anmerkungen zu Hitler" im Kapitel über Hitlers Fehler in etwa folgendermaßen argumentiert:

************
Der krönende und unerklärbarste Fehler: die Kriegserklärung an Amerika

1.)
Einladung Amerikas, gegen Deutschland Krieg zu führen --> großer Gefallen für Roosevelt, der wegen Widerständen im eigenen Land den Krieg nicht selbständig anfangen konnte

2.)
Hitler hatte sich bisher nicht im geringsten provozieren lassen und hatte mit Japan eine Bedrohung geschaffen, die die USA von Europa ablenken sollte --> dies hatte gerade den gewünschten Erfolg gebracht: Pearl Harbor --> wenn Deutschland weiter still hielt, hätte Roosevelt wohl keine Handhabe für Krieg gegen Deutschland gehabt

3.)
Nibelungentreue zu Japan scheidet aus, deutsch-italienisch-japanischer Dreierpakt war ein rein defensives Bündnis

4.)
Erhofft sich Hitler nach einer Westinvasion eine mildere Behandlung des besiegten Deutschlands? Vieles spricht dagegen!

5.)
Erhoffte Hitler einen Streit in der entstehenden sowjetisch-amerikanischen Koalition, um so seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen? Vieles spricht dagegen, vor allem, daß Hitler nichts unternahm, Zwietracht zu säen

6.)
Hitler: „Wenn das deutsche Volk einmal nicht mehr stark und opferbereit genug ist, sein eigenes Blut für seine Existenz einzusetzen, so soll es vergehen und von einer anderen, stärkeren Macht vernichtet werden“ --> Vernichtung als Bestrafung für das Scheitern des deutschen Volkes

7.)
„Halten um jeden Preis“ --> Hitler kämpft um Zeit --> Zeit für die Ausrottung der Juden
 
ZB Belgien und die NL haben förmliche Noten bekommen, die man als Kriegserklärung deuten muss, ebenso die SU.

Die Abfangaktion (Scheer oder anderes) ist mir nicht bekannt. Ich suche mal.
EDIT: Kann sich nur um die Lützow handeln, ab 10.6.1941, ansonsten lag nichts bereits (bis auf Scharnhorst in Brest, die aber unter britischer Blockade lag und ohne Gneisenau nicht tätig werden sollte). Beide Schiffe haben mit den USA nichts zu tun, die Lützow wurde beim Auslaufen von der britischen Aufklärung erfaßt (ULTRA) und beim Abfangen torpediert. Einzige ULTRA-Unsicherheit war, dass man das Verlassen der Ostsee zunächst der "Tirpitz" zurechnete.

Es war die Scheer, IFZ 1979 Heft3.

Eine Kriegserklärung nach Beginn der Feinseligkeiten ist imho irgendwie sinnlos....
 
Es war die Scheer, IFZ 1979 Heft3.

Du läßt einen auch ganz schön ins Leere laufen, :winke:
gemeint war also der November 1941 (die an ULTRA gescheiterte Folgeoperation nach Bismarck war Lützow im Juni 1941).

Bei den Besprechungen am 17.9. (Scheer) und 30.11.41 (Tirpitz) wurden lediglich festgelegt, dass Scheer und Tirpitz nach Norwegen gehen bzw. dort bleiben. Bei Scheer wurde zunächst noch überlegt, einen Atlantikdurchbruch vorzusehen, auf Hitlers Anordnung sollte der Atlantik den U-Booten überlassen werden.

Bezüglich der Aktionen ist das richtig dargestellt. Der Chef-Historiker der US-Navy, Morison, spricht von einem "de facto naval war" nach dem GREER-Zwischenfall vom 4.9.1941. Nach den Absprachen mit der Royal Navy hatten die auf Island stationierten US-Seestreitkräfte die Aufgabe, Durchbrüche durch die Dänemarck-Straße abzufangen. Verfügbar waren hierfür zunächst die für die Island-Operation eingesetzten Schlachtschiffe NEW YORK und ARKANSAS, sowie zwei leichte Kreuzer und zahlreiche Zerstörer (T.F. 19). Ab September handelte es sich um drei Schlachtschiffe (IDAHO, NEW MEXIKO und MISSISSIPPI), 2 schwere Kreuzer und zwei Dest.Squad. - Cinclant Operation Plan No. 7 vom 1.9.1941. Der Verband lief am 5.11.1941 aus, um den gemeldeten Durchbruch der "TIRPITZ, PRINZ EUGEN und weitere Grosskampfschiffe aus norwegischen Gewässern" abzufangen. Laut Morison war es "für die alten und schwächeren US-Schlachtschiffe glücklicherweise so, dass deutsche Schiffe gar nicht ausgelaufen waren"

Der Vorgang wurde schon 1957 von Morison publiziert (Band I, S. 74-84) und später auf ULTRA-Meldungen zurückgeführt.
 
danke schon mal. ich hab nie verstanden warum,wenn es eh schon an allen ecken und enden brannte ,dann auch noch die usa angegriffen wurde.
aus meiner sicht waren verträge und bündnisse damals eh nicht viel wert ,deshalb dacht ich es wäre doch gut japan ,, im stich zu lassen " und dadurch würden die amerikanischen kräfte im pazfikraum gebunden ?

zitat repo :Im Atlantik verbesserte sich die Lage dadurch.
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warum sollte sie sich dadurch verbessern ?

zitat silesia :Führer erwartet, dass mit dem Eintritt Amerikas in den Krieg Frankreich unter Druck gesetzt wird. Er will Frankreich auf unsere Seite ziehen und zum Kampf in Afrika und gegen England-Amerika einsetzen

wurde etwa erwartet , daß frankreich auf die seite deutschlnds wechselt ? oder hab ich das falsch verstanden ?

michi
 
Für einen Kriegseintritt kann das allerdings - bei Respekt vor den Opfern - nicht dienen.
Danke für die genauen Daten zu den amerikanischen Handelsschiffen, die von Deutschland bereits Anfang 1941 versenkt wurden.

Die deutschen Angriffe auf amerikanische Handelsschiffe dienten FDR für die Begründung seines Schießbefehls, innerhalb der "amerikanischen Verteidigungszone" das Feuer auf deutsche U-Boote zu eröffnen.
 
Hatte Roosevelt nicht schon vor der Kriegserklärung die Erlaubnis gegeben deutsche U-Boote zu versenken, da sie den Welthandel behinderten?

Wenn, wäre es die angemessene Reaktion auf die deutscherseits erklärten Kriegszonen der warnungslosen Versenkung von Handelsschiffen.

Im Prinzip verfuhren danach aber alle U-Boot-Nationen während des Zweiten Weltkriegs:

Admiral Nimitz im Nürnberger Prozeß, Fall Dönitz:
Er wies darauf hin, dass der uneingeschränkte U-Boot-Krieg gegen Japan bereits am 7.12.1941 angeordnet worden ist, mit der warnungslosen Versenkung japanischer Handelsschiffe, ohne Blockadezonen oder Sperrgebiete.
- die wiedergegebene Befragung von Nimitz und die Vorlage und Interpretation von Kranzbühler ist in Band VIII, vom 5.3.1946.
- Als Prozeßaktennummer Dönitz-100 ist dann das Affidavit von Nimitz verlesen worden, Band XVII, vom 2.7.1946.
 
Die USA und der Kriegseintritt 1941

Hallo liebe Historiker,
ich besuche die 12 Klasse eines Gymnasiums und muss nun eine Facharbeit über das Thema "Zwischen Quarantäne und Kriegsbegeisterung - Der Kriegseintritt der USA in den 2 WK" schreiben.
Die Einteilung beiinhaltet natürlich mehrere Unterthemen: Vorwort, Historische Einleitung/Beschreibung der Zusammenhänge (Verhalten der USA bis ´41, bis hierhin kein Problem), Analyse der Quarantänerede von Franklin D. Roosevelt,Die innenpolitische Lage in der USA im Bezug auf die Kriegsbegeisterung, [siehe Analyse dazu] -> (dazu: Pearl Harbor [Reaktion], Propaganda, Schicksal japanischer Bürger in den USA); Anschneiden: Gründe für Kriegseintritt,Gründe für die Neutralität der USA/Interessen der USA (im Krieg)/Beziehung der USA zu anderen Nationen in Beziehung auf die Gründe für den Kriegseintritt (dieser Punkt verbunden mit einem Fazit, Bezug auf die Fragestellung aus der Einleitung)
(das Problem bezieht sich auf die unterstrichenen Teile)


Nunja eigentlich bin ich gut in Geschichte, machs ganz gerne und hab daher auch LK aber das Thema wurd mir durch den Lehrer mehr oder weniger zugeschoben (meine Vorschläge seien zu weit von der eigentlichen Oberstufenthematik entfernt, blabla... wer die Facharbeit hinter sich hat weiß, dass der Lehrer ein zufälliger Faktor ist..).
Nachdem ich relativ erfolglos im Internet gestöbert habe (bin dabei glücklicherweise auf dieses Forum gestoßen ;-]) hab ich mir einige Bücher aus der Unibibliothek hier besorgt. Die gehe ich gerade durch und naja irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich nicht das Buch habe, was die Thematik genau betrifft. Die Zeit ist knapp und das Thema kann ich nicht mehr ändern, daraus ergibt sich mein Problem. Ich hab einfach ein Thema, das zwar ganz interessant ist, zu dem ich jedoch nicht die Fülle an sehr gutem Material habe, wie es vielleicht nötig wäre (bzw wie es beispielsweise andere Leute in der Stufe haben, Thema: Das Magnetfeld der Erde, gehen in die Bücherreich und leihen sich drei Bücher mit genau dem Titel aus, mit denen sie wohl auch gut klarkommen werden). Auch mein Lehrer sprach davon, dass wenig gut(e) (passende) Literatur besser sei, als viel Mist, was natürlich verständlich ist.

Naja ich denke die Arbeit wird auch so fertig werden, um die Arbeit zu erleichtern und die Qualität der Arbeit zu erhöhren wollte ich hier dann einfach mal fragen, ob jemand sein Wissen zu dem entsprechnden Thema mit mir teilen möchte oder gutes Material kennt. :confused:

Der Text ist jetzt doch länger geworden als geplant, danke an alle, die es sich angetan haben und ihrn gelesen haben. :respekt:

Gruße, Kreek
 
Hallo Kreek, lass Dich von dem, was Deine Mitschüler haben oder zu haben glauben nicht verunsichern (Kopiert ist nicht kapiert!). Das wichtigste ist: Hast Du die Quarantäne-Rede vorliegen?

Und dann noch, damit Dir Leute, die sich mit dem Thema auskennen, helfen können: Welche Bücher hast Du schon?
 
Es gibt hier im Forum bereits einige Themen, die sich mit dem Kriegseintritt der USA befassen. Dort findest du weitere Hinweise.

Dazu noch ein Tipp, die Aufsätze (nicht ganz auf dem neusten Stand, aber durchgehend brauchbar) sind hier digital verfügbar:

http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv.html

Economic Appeasement. Zur britischen und amerikanischen Deutschlandpolitik vor dem Zweiten
Weltkrieg, v. Hans-Jürgen Schröder, (A) 30 (1982), 82-97.

Zum Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg, v. Eugene C. Murdock, (F) 4 (1956),
9 3-114.
 
Erstmal ein Dankschön an alle, die ersten Antworten kamen ja wirklich schnell :yes:

@El Quijote
Ja die Quarantänerede hab ich vorliegen, einmal auf Englisch (Link aus dem aneren Thread FDR Quarantine Speech) und auf Deutsch leider nur als Kopie, da ich sie online niergendwo gefunden habe.
Bücher hab ich mir relativ viele ausgeliehen, wobei ich nach dem ersten Durchschaun schon gemerkt hab, dass einige nicht das zu meinem Thema beinhalten, was die Überschrift verspricht.
-Chamberlin, William Henry : Amerikas zweiter Kreuzzug . - Bonn : Athenäum-Verlag , 1952
-Thöne, Karin : Entwicklungsstadien und Zweiter Weltkrieg . - Berlin : Duncker & Humblot , 1974
-Colby, Benjamin : Roosevelts scheinheiliger Krieg . - 2. Aufl. . - Leoni am Starnberger See : Druffel , 1978
-Dahms, Hellmuth Günther : Roosevelt und der Krieg . - München : Oldenbourg , 1958
-Winkler, Allan M. : The politics of propaganda . - New Haven [u.a.] : Yale Univ. Press , 1978
-Schlauch, Wolfgang : Ruestungshilfe der USA 1939-1945 . - 2. Aufl. . - Koblenz : Bernard & Graefe , 1985
-Harriman, William Averell : In geheimer Mission . - Stuttgart : Seewald , 1979 (über die Diplomatie zwischen Churchill,Stalin und Roosevelt)
-Dobson, Alan P. : US wartime aid to Britain 1940-1946 . - London : Croom Helm , 1986
-weitere allg Bücher über den 2 Wk, für die Einleitung
 
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