buschhons
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[...] um ein astronomisches Ereignis wie z.B. die Tag-Nacht-Gleiche einigermasen genau zu bestimmen. Für meine Theorie wäre +/- 1 Tag gegeben, während für den ägyptischen Kalender bis zu 5 Tage Unterschied wären.
Es wäre astronomisch ganz einfach genauer.
Was die astronomische Genauigkeit anbelangt:
Die von Dir beschriebene Genauigkeit wäre nur für das Jahr der Einführung des Kalenders gegeben. Wäre Dein minoischer Kalender - der wie bei den Ägyptern ein Wandeljahr-Kalender gewesen ist - bspw. 10 Jahre gelaufen, so wären zu den 1-2 Tagen möglicher Abweichung noch 2,5 Tage tatsächliche Abweichung hinzugekommen. Nach 50 Jahren wären die "kalendarischen Tagundnachtgleichen" von den tatsächlichen Tagundnachtgleichen schon 12,5 Tage entfernt gewesen.
Die Ägypter haben das gewusst, wie durch archäologische Quellen bezeugte Parallelkalender mit 365,25 Tagen statt nur 365 Tagen zeigen. Ihnen scheint die dauernde Abweichung von der Sonne egal gewesen zu sein. Sie genossen stattdessen den Vorteil gar nicht schalten zu müssen. Bei den Ägyptern waren die fünf Zusatztage am Ende des Jahres der Beibehaltung von 12 praktischen, gleich langen Monaten zu 30 Tagen geschuldet. Daran fügte man ganz praktisch fünf Zusatztage. Bei den Minoern aber hätte man 31 "kleine Monate" zu 10 Tagen und dazwischen 5 "kleine Monate" zu 11 Tagen. Der Kalender wäre extrem unpraktisch eingerichtet gewesen.
Dein hypothetischer minoischer Kalender ist ein astronomisch ungenauer Wandeljahrkalender, wie bei den Ägyptern, der ohne jede Schaltung möglich gewesen wäre (siehe Ägypter), und dennoch sollen sich die Minoer eine komplizierte Schaltung ausgedacht und ans Bein gebunden haben. Das begreife ich einfach nicht. Denn wer jedem Jahr immer stur 365 Tage gibt, ohne ab und zu mittels Schaltung mit der Sonne auszugleichen, der kann innerhalb des immer gleich langen Kalenderjahres erst recht keine komplizierte Einschiebung von Tagen gebrauchen.
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