Die näheren Umstände der Mobilisierung habe ich wegen dieser Aussage aufgezeigt:
Über die nach dem 14.8. anrückenden Elsaß-Armee und 1. Armee muss man sich nicht wundern, schließlich bestanden diese nunmehr zu 60% aus Mob-Auffüllungen (Abläufe und Daten siehe oben). Wie gesagt, das hat alles nichts mehr mit Fähigkeiten am 4.8. oder zwischen dem 4. und 8.8. zu tun.
Bis zu diesem Zeitpunkt war Joffre überzeugt, den laufenden Aufmarsch und die Versammlung mit den begrenzten Vorstößen so steuern zu müssen, dass das deutsche Zentrum geschwächt und Teile auf den deutschen linken Flügel abgezogen werden. Die volle Tragweite der deutschen Operationen - bzw. die Kräfteverteilung des Moltke-Planes - war überhaupt nicht erkannt, deswegen hielt sich Joffre alle Optionen offen bzw. verhielt sich restriktiv bei Kräftezuweisungen.
Wenn Wiki im Übrigen die beiden Zahlen 500.000 und 880.000 in Relation stellen sollte, so ist das ziemlicher Blödsinn. Die 880T sind das stehende frz. Heer, die passende Vergleichsgröße zu den 500T sind 2,35 Mio.
Mit dem Thema hier haben diese Dispositionen in den Abschluss der Mobilisierung hinein nichts mehr zu tun.
Wie erklären sich dann Du, Hamilton/Herwig und Kennedy den Umstand, dass französische Truppen schon am 4. August 1914 die Weisung erhielten, ins Elsass einzurücken und bereits am 8. August Mühlhausen zu besetzen? Wie lässt es sich erklären, dass Frankreich binnen vier Tagen zwei Armeen in Stellung bringen und zu einer Offensive auf gegnerisches Territorium vorschicken konnte?
wenn Du jetzt die Aussage "ab dem 14.8." verstanden wissen willst, ist das die Richtigstellung, die ich angesprochen habe:Was also oben mit dem 4.8. und 8.8. angesprochen wird, hat nichts mit den Mob.-Vorgängen in Frankreich zu tun, betrifft die in Friedenszeiten vorhandene "Deckungsgruppe" von 6 Korps, gebildet aus dem "stehenden Heer" von 45 Divisionen. ... Diese ganze Mobilmachung hatte also mit den Vorgängen 4.8./8.8. nichts zu tun, außer das bereits vorhandene und seit dem 1.8. alarmierte Deckungskräfte 25 km vorwärts Belfort einen möglichen deutschen Aufmarsch fixieren sollten. Das waren auch nicht 2 Armeen, sondern 2 Divisionen.
Das war ja wohl kaum alles. Erkennbar daran, dass weniger als eine Woche nach der Besetzung Mühlhausens - am 14. August - zwei französische Armeen unter Noel de Castelnau und Augustin Dubail sowie die französische Vogesengruppe ("Armee d’Alsace") unter General Paul Marie Pau in Richtung Oberrhein vorgerückt sind.
Über die nach dem 14.8. anrückenden Elsaß-Armee und 1. Armee muss man sich nicht wundern, schließlich bestanden diese nunmehr zu 60% aus Mob-Auffüllungen (Abläufe und Daten siehe oben). Wie gesagt, das hat alles nichts mehr mit Fähigkeiten am 4.8. oder zwischen dem 4. und 8.8. zu tun.
Da muss nichts offen bleiben. Joffres Dispositionen und Absichten sind zB in dem genannten Beitrag von Doughty detailliert anhand der Akten und Kommandeursbesprechungen untersucht worden. Das "Fixieren" des linken deutschen Flügels sollte absichern und die deutsche Seite veranlassen, ggf. Kräfte vom Zentrum auf den entsprechenden Flügel zu verlagern. Joffre "meinte" zwischen dem 14. und 21.8., das "Schema des deutschen Angriffs verstanden" zu haben. Das änderte sich rigoros am 21.8., als klar wurde, das erheblich mehr Kräfte über den linken Flügel, Belgien und Luxenburg, auf Nordfrankreich zu marschierte.Welche operative Absicht hinter diesem Vorgehen stand, das man zweifellos Offensive nennen darf, muss wohl offen bleiben, die die Truppen am 20. und 21. August geschlagen wurden und sich zurückgezogen haben. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass sie nur und es ging ja wohl kaum darum, nur "den deutschen linken Flügel fixieren" sollten.
Laut Wiki waren auf französischer Seite 500.000 Soldaten beteiligt. Ziemlicher Aufwand, wenn man bedenkt, dass die stehenden Kräfte nur aus 880.000 Mann bestanden und dass es hier nur um einen "Nebenschauplatz" ging.
Bis zu diesem Zeitpunkt war Joffre überzeugt, den laufenden Aufmarsch und die Versammlung mit den begrenzten Vorstößen so steuern zu müssen, dass das deutsche Zentrum geschwächt und Teile auf den deutschen linken Flügel abgezogen werden. Die volle Tragweite der deutschen Operationen - bzw. die Kräfteverteilung des Moltke-Planes - war überhaupt nicht erkannt, deswegen hielt sich Joffre alle Optionen offen bzw. verhielt sich restriktiv bei Kräftezuweisungen.
Wenn Wiki im Übrigen die beiden Zahlen 500.000 und 880.000 in Relation stellen sollte, so ist das ziemlicher Blödsinn. Die 880T sind das stehende frz. Heer, die passende Vergleichsgröße zu den 500T sind 2,35 Mio.
Mit dem Thema hier haben diese Dispositionen in den Abschluss der Mobilisierung hinein nichts mehr zu tun.
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