Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Danke für die Antworten, aber eigentlich war ja nur gemeint, ob irgendwann mal alle im Raum des heutigen Deutschlands platt gesprochen haben.
Ob nun Niederdeutsch eine eigenständige Sprache ist? Nunja, wenn man sich die Benrather Linie östlich des Rhein anschaut, würde man das wohl bejahen. Westlich des Rhein spaltet sie sich aber in den Rheinischen Fächer auf, hier hat wirklich jede Unterscheidung zwischen Nieder- und Oberdeutsch ihre eigene Isoglosse (die Benrather Linie ist ein Zusammenfall der wichtigsten Isoglossen, die das Niederdeutsche vom Oberdeutschen trennt).
Möglicherweise, aber das wäre eine Hypothese, mit der ich mich relativ weit aus dem Fenster zu lehnen glaube, hing diese Ausbreitung bzw. Nicht-Ausbreitung mit den karolingischen Sachsenkriegen zusammen, dass die Benrather Linie quasi das Ergebnis einer Stammesgrenze ist.
Wäre dann das Niederdeutsche (vom rheinischen Fächer abgesehen) etwa die moderne Nachfolgesprache der Sachsen? Und das Gebiet etwa das Siedlungsgebiet der Sachen?
Das ist nicht so einfach. Auch das Niederfränkische gehört z.B. zum Niederdeutschen, da es den Großteil der Lautverschiebung nicht mitgemacht hat.
Wie ist denn eigentlich die Benrather Linie ? Wikipedia entstanden?
Man sollte doch meinen, dass Sprachgrenzen da entstehen, wo unterschiedliche Bevölkerungen mit verschiedenen Sprachen sich ausbreiten, oder Bevölkerungen mit einer Sprache voneinander politisch oder geographisch getrennt werden.
Der Ansatz scheint mir schon richtig, allerdings würde ich den Akzent etwas anders setzen. Das Ende der Ausbreitung der 2. Lautverschiebung fällt zeitlich ungefähr mit dem Aufstieg des Karolingerreichs zusammen. Die Franken waren, so wäre meine These, in ihrem Kerngebiet nicht geneigt Sprechgewohnheiten anderer zu übernehmen, sondern setzen selbst die Maßstäbe. Einen Zusammenhang mit den Sachsen sehe ich nur insofern als sie im Ostreich die Karolinger beerbten und als "Niederdeutsche" die gleiche Sichtweise hatten, wie ich sie für die Franken skizziert habe.
Das ist nicht so einfach. Auch das Niederfränkische gehört z.B. zum Niederdeutschen, da es den Großteil der Lautverschiebung nicht mitgemacht hat.
Da ich unter Grünbebommelung ermahnt wurde, nicht mit Informationen hinter dem Berg zu halten, hier ein Ausschnitt aus einem noch unvollendeten Manuskript. Die Sprachbennungsverwirrungen sind angedeutet, insgesamt ist es vereinfacht:
" Die kontinentalen westgermanischen Dialekte, die die 2. Lautverschiebung nicht mitgemacht haben, sind
Altniederfränkisch (> Niederländisch, Rheinländisch),
Altsächsisch (= Altniederdeutsch > Mittelniederdeutsch > Niederdeutsch oder Plattdeutsch).
Als nördliche Grenze der Lautverschiebung gelten die Benrather und die Uerdinger Linie. Nördlich der Benrather Linie wird 'maken', südlich 'machen' gesagt. Nördlich der Uerdinger Linie wird 'ik' (bzw. 'ek'), südlich 'ich' (bzw. 'ech', 'esch') gesagt. Diese Linien, sowie auch die Speyrer Linie, sind nach den Orten benannt, bei denen sie den Rhein überqueren.
Während Friesisch eine eigenständige Sprache ist, ist umstritten, ob und inwieweit Niederfränkisch/ Niederländisch und Niederdeutsch/Plattdeutsch zur deutschen Sprache gehören. Ein Grund hierfür ist, dass die Abgrenzung der Begriffe Sprache und Dialekt umstritten ist. Eine oft genannte Unterscheidung besagt, dass die Sprecher verschiedener Dialekte einer Sprache sich noch untereinander verstehen können, was für die Sprecher unterschiedlicher Sprachen nicht gelte. Hiernach gehörte Niederdeutsch nicht zum Deutschen. Allerdings können Sprecher niederdeutscher Dialekte das Niederländische verstehen, einige sogar das nordgermanische Dänisch, und niemand wird diese 3 Sprachen als Dialekte einer Sprache betrachten."
Wie unterscheiden sich denn das heutige, unverschobene Fränkisch und das heutige Sächsisch?
Als West-/Ostgrenze wären dann die Siedlungsgebiete der Franken und Sachsen anzusehen. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich diese Grenze, wie mir scheint, so halbwegs in NRW als die Grenze zwischen Rheinland und Westfalen erhalten zu haben.
Nördlich der Benrather-Linie wäre das fränkische Gebiet der Niederrhein, das sächsische Gebiet das Münsterland. Die Grenzregion wäre sozusagen auf niederheinischer Seite die Kreise Wesel und Kleve und auf münsterländischer Seite die Kreise Borken und Recklinghausen.
Wie unterscheiden sich denn heute noch diese beiden Dialekte? Sprich: wie unterscheidet sich der Plattsprecher aus Wesel von seinem Nachbarn, dem Plattsprecher aus Borken?
Edit: Irgendwie kriege ich das mit der Formatierung nicht richtig hin.
" Die kontinentalen westgermanischen Dialekte, die die 2. Lautverschiebung nicht mitgemacht haben, sind
Altniederfränkisch (> Niederländisch, Rheinländisch),
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen