Brecht schrieb:
Lieber Repo,
ich bin nun kein Wirtschaftswissenschaftler, aber ich gehe davon aus das die Inflation 1923 und die Weltwirtschaftskrise ZWEI unterschiedliche Krisen waren. Dein Posting klingt aber eher so, als das du von einer Krise ausgehst, die nur unterbrochen ist. Eine interessante These, kannst du die vielleicht ein wenig mehr fundieren?
Hallo Bert,
natürlich sind es zweierlei Krisen.
Worum es mir geht ist die Inflation.
Der Staat konnte seine Schulden nicht mehr bezahlen. Also hat er seine Bürger beschissen! Das traf überwiegend die Gruppe die man das Bürgertum, den Mittelstand nennt, Beamte, Pfarrer, Lehrer usw. kleinere Gewerbetreibende, Handwerker, eben alle die ihr Geld zur Alterversorgung auf der Bank hatten, die Kriegsanleihen gezeichnet hatten.
Gruppen die im allgemeinen als besonders Staatstreu gelten.
Die standen fast alle vor dem nichts!!!!
Ich kenne den Fall eines Landgerichtsrats der 1914 als gutbetucht gelten konnte, der konnte in den 20ern nur noch mit äußerster Mühe das Medizinstudium des einzigen Sohnes finanzieren.
Mit dieser finanziellen "Maßnahme" hat sich die Republik diese Kreise zu Feinden gemacht.
Für mich einer der entscheidenden Punkte für das Scheitern der Republik.
Grüße Repo
ursi schrieb:
Stimmt, das beruhte aber auf Gegenseitigkeit.
Die KPD hat mit Liebkknecht und Luxemburg gleich zu Anfang ihre einzigen Köpfe verloren, die Lenin oder später Stalin gewachsen waren. Ihre Nachfolger waren nicht in der Lage eine eigenständige Politik zu machen.
Es ist irgenwo schon verhängnisvoll, dass sich ausgerechnet in Rußland unter einer Intellektuellen-Clique der Sozialismus dem Namen nach druchgesetzt hat, und von da an alle anderen Parteien weltweit gegängelt und in grundfalsche Richtungen getrieben hat. (z. B. Hinnahme der Nazi-Machtübernahme aus taktischen Gründen)
Aber das ist natürlich total OT Sorry!
Grüße Repo