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Was ist das abschließende Fazit? Macht Stadtluft wirklich frei?
Es gibt doch auch diesen Leitspruch "Landluft macht eigen und Stadtluft frei". Was haltet ihr davon?
Und wie würdet ihr den Spruch "Landluft macht eigen" interpretieren? Mir ist schon klar das diese Sprüche eher in der Neuzeit geprägt wurden und nicht im Mittelalter selber entstanden sind. Trägt der Spruch ""Landluft macht eigen" nicht auch eine gewisse Freiheit in sich? Ich verstehe eigen irgendwie als eigenständig. Sehe ich das falsch?
lg
Achso, dankeschön. Da bin ich gar nicht drauf gekommen.
Ja das macht auch mehr Sinn ;-)
Aber das Landluft hörig gemacht hat war doch nicht nur schlecht für die Bauern oder? Ich meine sie hatten ihre Abgaben zu leisten, aber waren doch persönlich freier als andere Untertanen. Zum Beispiel mussten Bauern nicht in den Krieg ziehen. Ich frage mich nun, was hörige, Unfreie oder Leibeigene wirklich dazu bewegt hat in die Stadt zu ziehen. Schließlich mussten sie dort auch erst einmal auf die Beine kommen und eine ungewisse Zukunft stand bevor.
Beim durchlesen habe ich gefunden, das die Stadtbewohner einen großen Ansturm der Landebevölkerung vermeiden wollten, indem sie das Bürgerrecht einführten.
Bedeutet das, das ein Landarbeiter in der Stadt leben konnte ohne das Bürgerrecht zu besitzten?
Du schreibst: das Bürgerrecht konnte nur erwerben, wer Hauseigentum und Besitz in der Stadt nachwies, Steuern und Abgaben leistete und dem Wehrdienst bei der Verteidigung der Stadt nachkommen konnte.
Klingt für mich auch irgendwie nicht nach der gesuchten "Freiheit". Aber wahrscheinlich sah man dieses Thema im Mittelalter ganz anders, frei sein in unserem heutigen Verständis gab es ja damals noch nicht.
Obwohl es also auch in der Stadt des Mittelalters eine scharfe soziale Schichtung gab und der Existenzkampf hart war, übte sie doch eine große Faszination auf Landbevölkerung aus, die es in die Städte zog.Dem Ruf "Stadtluft macht frei", dem das Faktum "Landluft macht eigen" gegenübersteht, folgten viele, die in ihrem ländlichen Wohnsitz Lasten und Bindungen unterworfen waren. Dahinter verbirgt sich eine Revolution gar nicht zu überschätzenden Ausmaßes ... Die Bewohnerschaft der neuen Gebilde, der vor allem im 13. und 14. Jh. planmäßig gegründeten "stette", war rechtlich und sozial freilich gemischt ...
Wer von der Einförmigkeit und der vergleichsweise einschichtigen Lebensweise des Landes kommt - "Burg" und "Dorf" sind ständisch gesehen eindeutige Fälle -, steht in der Stadt vor einem mehrdeutigen Eindruck. Da ist neben dem ruhelosen, auf den Plätzen herumlungernden Volk der fahrenden Schüler, ... die überreiche Hochfahrenheit der Kaufmannshäuser, da sind die "schädlichen Leute", wie sie in den Chroniken heißen, Kuppler, Bauernfänger, Säckelschneider bis zum Landstreicher und falschen Pilgrim herunter, neben den würdigen Repräsentanten der Rats- und Zunftaristokratie ...
(Otto Borst, Alltagsleben im Mittelalter, Frankfurt 1983, S. 189, 203)
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