timotheus
Aktives Mitglied
William Wallace schrieb:Obwohl man sagen muss, dass die Verhandlungen damals auf keinen Fall so fair und gerecht waren wie heute.
Obwohl ich durchaus nachvollziehen kann, wie Du das meinst, klingt diese Aussage etwas pauschal - einmal abgesehen davon, daß sie nur noch bedingt mit dem Thema zu tun hat.
Es läßt sich darüber streiten, wie fair und wie gerecht heutige Gerichtsverhandlungen sind bzw. ablaufen - ansonsten müßten sich mE auch heutige Gerichte nicht mit Dingen befassen wie
- Berufungsverfahren, bei denen im Nachgang festgestellt wird, daß ein falsches Urteil gefällt wurde bzw. ein Urteil, das nicht rechtens war
- Zeugenmanipulation und -einschüchterung
- Falschaussagen und Meineid
etc. ...
Eine generelle Aussage bzgl. der Fairness und Gerechtigkeit mittelalterlicher Rechtssprechung ist zudem nicht so einfach, weil keiner von uns damals gelebt hat und mW auch keiner von uns sich per Zeitmaschine o.ä. in diese Zeit zurückbegeben kann. Eine Übertragung des heutigen Verständnisses von Fairness und Gerechtigkeit auf jene Zeit halte ich aus bereits genannten Gründen (vgl. vorige Beiträge) für nicht ganz unproblematisch!
Zuletzt noch eines...
Nach nochmaligem Durchlesen bin ich auf eine Textpassage gestoßen, die mir etwas sauer aufstößt - bitte nicht persönlich nehmen :sorry:
Wellington schrieb:In den Hexenprozessen des Mittelalters gab es schließlich mannigfaltige Anschuldigungen gegen Unschuldige, nur um diesen eines auszuwischen, bzw. diesen zu schaden um so günstig einen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen und günstig an dessen Hab und Gut zu kommen.
Zwar hast Du recht, was die Anschuldigungen gegen Unschuldige angeht bzw. das Aus-dem-Weg-räumen von Konkurrenten, ABER: Hexenprozesse sind keine Erscheinung des Mittelalters mehr, sondern der Frühen Neuzeit!