@Divico, hast du auch Rotte (Siedlung) ? Wikipedia zur Kenntnis genommen?
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Walahfried Strabo verweist mit seinem Namen auf "welsche"?Wie würdest Du denn walah interpretieren, wenn nicht als "welsch" (= römisch)? Soviel Althochdeutsch verstehe ich dann auch noch.
Lautlingen scheint Posten auf wieder einer anderen Strecke gewesen zu sein:
Sind Walsheim (Duisburg-Walsum ? Wikipedia), Waldorf (Waltrop ? Wikipedia) und Walstätte (Walstedde ? Wikipedia) rein prinzipiell etymologisch auch als Orte erklärbar, an denen Romanen gelebt haben? Wirklich nur vom Prinzip her, wir wissen ja alle dass in der Realität niemals römische Siedler in Westfalen gelebt haben.
Das wollte ich auch noch gefragt haben. Auf den westfälischen Hellweg kann man die 10 Leugen nicht abbilden, oder?
@Divico, hast du auch Rotte (Siedlung) ? Wikipedia zur Kenntnis genommen?
Nach meinen Informationen ("Die Römer an Donau und Iller", Karte S. 153) war das zunächst dieselbe Strecke. Erst ein gutes Stück östlich von Lautlingen gabelte sich die Straße - nordöstlich Richtung Burladingen (Alblimes-Straße) südöstlich Richtung Donau (Verbindung zur Donausüdstraße).
Ich sehe keinen Anhaltspunkt, dass es außerdem auf der von Dir verlinkten Berg-und-Talstrecke zwischen Weilstetten und Burladingen eine Römerstraße gegeben hat.
Eine Korrektur noch: weiter oben schrieb ich, es gäbe auf der Schwäbischen Alb keine erhaltenen lateinischen Ortsnamen. Mindestens eine Ausnahme könnte es aber geben, nämlich Bitz. Zumindest behauptet das eine Dorfchronik auf die sich Wikipedia beruft:
"Die Römer nutzten eine Wasserstelle neben der Straße. Aus der lateinischen Bezeichnung für Zisterne pucio (ital.: puzzo) leitet sich nicht nur das Wort Pfütze sondern auch der heutige Ortsname Bitz ab."
Sollte diese Deutung tatsächlich richtig sein, dann deutete die fehlende Lautverschiebung auf ein erstaunlich langes Vorkommen von Romanen in dieser Gegend.
Gemeinde Bitz - Vor- und FrühgeschichteMit ziemlicher Sicherheit gibt es bereits zu dieser Zeit beim heutigen Hindenburgplatz eine Wasserstelle neben der Straße - die spätere Dorfhülbe (Funde römischer Goldmünzen), aber keine römische Siedlung.
Um 260 Die Römer werden vertrieben
Die Alemannen dringen von Norden her bis zu uns in das römische Gebiet vor und beenden die Herrschaft der Römer. Sie besiedeln aber zunächst nur die Täler und gründen die Ortsnamen mit Endung "ingen" nach dem Namen ihres Stammesoberhauptes. Um 600 - 700 Alemannen siedeln auch in Bitz Erstmals besteht eine alemannnische Siedlung im Bereich des Bitzer Ortkerns (vermutlich im Bereich Staiglestraße / Zeppelinstraße). Über den Namen der damaligen Siedlung ist leider nichts überliefert, lediglich die 1906 beim Bau des Schulhauses entdeckten Reihengräber in der Langestraße zeugen noch aus dieser Zeit.
OrtsNormDBAnfang 14. Jahrhundert Bützzer velt, 1356 Bütz, 1431 Bütze (= eingezäuntes Feldstück). Reihengräber be*zeugen eine Siedlung des 7. Jahrhunderts, die aber wieder eingegangen sein dürfte. Die An*fänge des heutigen Orts gehen wohl auf eine herrschaftliche Neubesiedlung des Hochmittelalters zurück.
Das ist wohl die heutige Ferienstraße, oder?Der Verlauf der sogenannten Römerstraße Neckar-Alb-Aare ist in roter Farbe dargestellt.
Hallo Sepiola,
vielen herzlichen Dank für Deine wertvollen Hinweise, die prompt zu einem halben Dutzend neuer 9/10-Leugenstrecken auf Römertrassen geführt haben!
In der aktualisierten Karte im Anhang sind sie in roter Farbe eingetragen.
*Mit Ausnahme von Dietersweiler sind alle vermuteten Stationen als römisch erwiesen.
- Rötenberg - X - Mariahochheim
- Hochmössingen - VIIII - Dietersweiler*
- Waldmössingen - X - Epfingen
- Epfingen - X - Rottenburg
- Epfingen- VIIII - Hechingen-Stein
- Hasenbühl - VIIII - Lautlingen
Was ist in "Epfingen" (gemeint ist wohl Empfingen) römisch nachweisbar? Weder bei vici.org noch im Buch "Die Römer in Baden-Württemberg" (3. Auflage, Frankfurt 1986) finde ich etwas.Danach wurde die evangelische Kirche von Rötenberg angesteuert, wo im Außenbereich römische Säulen stehen, die erwiesenermaßen vom Brandsteig stammen.
Außerdem (noch nicht eingetragen, es geht Schlag auf Schlag):
- Brandsteig (Straßenstation) - X - Kastell Sulz
Ich habe jetzt nicht alles überprüft, aber schon bei Rötenberg bin ich stutzig geworden. Was hat denn Rötenberg auf der Straßenkarte zu suchen?
Was ist in "Epfingen" (gemeint ist wohl Empfingen) römisch nachweisbar?
Damit bist Du wieder weg von der tatsächlich nachweisbaren antiken Straßenführung. Die ging nämlich von der Staßenstation Brandsteig zum Kastell Waldmössingen. Von dort zweigte die Straße nach Sulz ab.
Jetzt habe ich mir mal den Spaß gemacht, die Strecke Waldmössingen-Sulz-Rottenburg-Burladingen-Lautlingen zu "vermessen":
Kastell Waldmössingen - Kastell Sulz: 16,4 km
Kastell Sulz - Rottenburg: 32,5 km
"Vermutlich lief damit die römische Handelsstraße von Straßburg nach Rottweil über das Gebiet des heutigen Rötenberg. Viele Steine aus dem Ruinenfeld wurden in der Neuzeit in Rötenberger Häusern verbaut." [Wikipedia]
Und wenn ich die nehme, sind es von der Straßenstation Brandsteig bis zum Kastell Sulz eher 25 km.Schau noch einmal hin! Die bei vici.org dargestellen Straßen sind in meiner Karte vorhanden.
Schon klar. Ich habe ja die Strecke von Kastell zu Kastell gemessen.Wenn Du ganz genau hinschaust, wirst Du feststellen, dass Kastell Sulz überhaupt nicht an der Straße Waldmössingen-Empfingen-Rottenburg liegt, sondern mehr als 1,5 km weiter südöstlich [Edit: am gegenüber liegenden liegenden Flußufer!].
Aber immerhin an einer Straße, sogar mit nachgewiesener Straßenstation!Gleiches gilt für Burladingen, das nicht direkt an der Straße Rottenburg-Schlatt-Winterlingen liegt.
Ja, und?
Dass Steine vom Brandsteig im 2 km entfernten Rötenberg verbaut wurden (genauso stehts im zitierten Artikel), macht aus dem Dorf Rötenberg keinen römischen Standort.
Und wenn ich die nehme, sind es von der Straßenstation Brandsteig bis zum Kastell Sulz eher 25 km.
Bei Deiner neuen Aufstellung frage ich, wie viele der dort aufgeführten Distanzen wirklich "sinnvoll" sind.
Und wozu eine Direktverbindung zwischen Gültstein und Bierlingen, die nicht über Rottenburg lief?
Mich wundert ein wenig, dass Du das Kastell Granario/Köngen bisher noch nicht einbezogen hast. Da ist eine Straßenstation bezeugt, es gab eine Verbindung nach Rottenburg, und das sogar noch mit einer ungefähren Distanz von X + X oder X + VIIII Leugen!
Oh, sehr interessant, dann müssen wir mit einem "großangelegten Tempelbezirk" statt nur einer schnöden Straßenstation rechnen.Geschenkt. Zur Brandsteig und Umgebung ist die Forschung offenbar gerade erst wieder in Gang gekommen, da sollte man mal abwarten.
Divico schrieb:Auf dem „Brandsteig“ befand sich also in römischer Zeit ein Pass-Heiligtum an einer Fernstraße
Ich habe mir sowohl die direkten Entfernungen der Streckenabschnitte wie auch die modernen Wege anzeigen lassen. :schlau:Was heißt "eher"? Hast Du das geschätzt oder mit einem Kartenmesser im Schulatlas abgerollt?
Die römische Strecke läuft vom Brandsteig zum Kastell Waldmössingen und von dort nach Sulz. Das sind günstigstenfalls ca. 24 km (auf modernen Wegen 26 km).Wenn Du nachmisst, kommst Du auf der modernen Strecke (die auf weite Strecken der römischen gleicht) auf 22,4 km.
Eine "Direttissima", die als "Umgehungsstraße" an Rottenburg vorbeiführt? Ich finde, darüber muss man nicht diskutieren.Weil es sich vielleicht um eine Diretissima von Rottweil nach Cannstatt handelte?
Was der hier zitierte Abschnitt für einen Sinn ergeben soll, müsstest Du erst mal erklären.
- Köngen - VIIII - Mittelstadt (via Oberensingen)
- Mittelstadt - X - Dusslingen (via Kirchentellinsfurt und Jettenburg)
- Dusslingen - VIIII - Bisingen-Steinhöfen* [sic!]
- Steinhöfen - VIIII - Weilen unter den Rinnen**
- Weilen unter den Rinnen - VIIII - Hausen ob Verena (via Kleinkastell Frittlingen)
- Hausen ob Verena - X - Engen
- Engen - VIIII - Büßlingen (via Engen und Stetten*)
- Büßlingen - VIIII - Kastell Eschenz
Ich wollte eigentlich fragen, ob die präsentierte Strecke den Verlauf einer Römerstraße wiedergibt? Das scheint aber offenkundig, wenn ich mir die Kritik am Verlauf anschaue, nicht der Fall zu sein.Was der hier zitierte Abschnitt für einen Sinn ergeben soll, müsstest Du erst mal erklären.
Da werden Orte mit geringfügigen, fehlenden oder zumindest fragwürdigen Befunden miteinander verbunden (und für solche Verbindungen auch Umwege in Kauf genommen), andererseits werden so gut wie alle bekannten römischen Straßenverläufe und alle wichtigen Städte und größere Kastelle gemieden.
Die römische Strecke läuft vom Brandsteig zum Kastell Waldmössingen und von dort nach Sulz.
Eine "Direttissima", die als "Umgehungsstraße" an Rottenburg vorbeiführt? Ich finde, darüber muss man nicht diskutieren.
- Den Meilenstein von Köngen, der die Entfernung nach Rottenburg mit 29 Meilen angibt, ignorierst Du. Da läge Kirchentellinsfurt auf direkter Strecke. Stattdessen machst Du einen Umweg über Mittelstadt.
- Bevor die Route den Zentralort Rottenburg erreicht, biegt sie nach Süden ab und läuft dann längere Zeit fast parallel zur nachgewiesenen Römerstraße. Wozu zwei parallele Routen?
- Am Kastell Geislingen/Häsenbühl mit seiner Straßenkreuzung läuft sie in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.
-Auch am Zentralort Rottweil läuft die Route in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.
- Auch Tuttlingen (Kastell aufgrund von Funden vermutet, Ausgrabung wegen Überbauung nicht möglich) steuert sie nicht an, wieder läuft sie in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.
- Von Engen-Bargen könnte sie nun relativ direkt zum Kastell Eschenz laufen. Stattdessen macht sie nun einen 10-km-Umweg, um einen Gutshof anzusteuern.
Von daher stellt sich schon die Frage, was genau dies beweisen soll? Dass es möglich ist von den wohl in die Tausende gehenden römischen Fundorten gezielt solche auszuwählen, die rund 20 km auseinanderliegen?
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