Verläuft die B 68 zwischen Lippe und Diemel auf einer alten Römerstrasse?

Lautlingen scheint Posten auf wieder einer anderen Strecke gewesen zu sein:

Nach meinen Informationen ("Die Römer an Donau und Iller", Karte S. 153) war das zunächst dieselbe Strecke. Erst ein gutes Stück östlich von Lautlingen gabelte sich die Straße - nordöstlich Richtung Burladingen (Alblimes-Straße) südöstlich Richtung Donau (Verbindung zur Donausüdstraße).

Ich sehe keinen Anhaltspunkt, dass es außerdem auf der von Dir verlinkten Berg-und-Talstrecke zwischen Weilstetten und Burladingen eine Römerstraße gegeben hat.
 
Sind Walsheim (Duisburg-Walsum ? Wikipedia), Waldorf (Waltrop ? Wikipedia) und Walstätte (Walstedde ? Wikipedia) rein prinzipiell etymologisch auch als Orte erklärbar, an denen Romanen gelebt haben? Wirklich nur vom Prinzip her, wir wissen ja alle dass in der Realität niemals römische Siedler in Westfalen gelebt haben.

Walstedde wird offenbar erstmals als Uuelonstedi (Welonstedi) genannt. Daher würde ich hier eher ein altgermanisches Wort für wählen vermuten, vergl. altnord. velja, got. waljan, ahd. wellan.

Siegfried Auermann ('Germanenglaube im Christenglauben') vermutete hier gar ein altes Schlachtfeld (von altnord. valr, die Erschlagenen auf dem Schlachtfeld; vergl. Walhall):

"Der Ortsname Walstedde, zwischen Münster und Ham, will wohl ein Schlachtfeld bezeichnen und es wäre wohl gerade daraufhin in dieser Gegend der Entscheidungskämpfe sowohl zwischen Germanen und Römern als zwischen Franken und Sachsen eine besondere Untersuchung über die geschichtliche Grundlage dieser Namensgebung wünschenswert."

Waltrop erscheint erstmals als Walthorpe. Ein Welschdorf würde ich zwar nicht völlig ausschließen, jedoch aus Sparsamkeitsgründen eher an ein Walddorf denken.

Walsum ist natürlich durch seine Lage unmittelbar am rechten Rheinufer und römische Münzfunde besonders interessant, hier könnte man schon eine römische Niederlassung vermuten. Leider wurde der alte Ort aber offenbar weitgehend vom Rhein erodiert, allfällige archäologische Funde sind mithin eher auszuschließen.

Das wollte ich auch noch gefragt haben. Auf den westfälischen Hellweg kann man die 10 Leugen nicht abbilden, oder?

Daran habe ich mir bislang die Zähne ausgebissen. Die ziemlich genau 9 Leugen (20 km) zwischen den Ortskernen von Geseke und Paderborn bilden eine Ausnahme.


@Divico, hast du auch Rotte (Siedlung) ? Wikipedia zur Kenntnis genommen?

"Die meist im 17. Jahrhundert entstandenen Rotten waren im 19. Jahrhundert Gemeinden, deren Verwaltung ein Rottmeister vorstand."

Das ist ein wenig spät, oder? Der Begriff scheint ein Lehnwort aus dem Französischen zu sein.

Die Rotte ist ja ursprünglich eine militärische Abteilung, dazu Grimm:

b) rotte als abtheilung auf andere als heeresverhältnisse übertragen. die bürgerschaft der städte war in rotten eingetheilt, die unter einem rottmeister standen. Schm. 2, 187 (vgl. brem. wb. 3, 531): da seine einwohner zur vertheidigung der mauren in gewisse rotten vertheilet wurden. Möser phant. 2, 137. rott jede abtheilung einer gewissen zu einem geschäft bestimmten anzahl männer. Stalder 2, 285. dann übergehend in die bedeutung 'rechtliche genossenschaft, bezirk'. so in Ostfriesland röt als quartier in den städten, bezirk, gemeinde auf dem lande. ten Doornkaat Koolman 3, 56a.


Nach meinen Informationen ("Die Römer an Donau und Iller", Karte S. 153) war das zunächst dieselbe Strecke. Erst ein gutes Stück östlich von Lautlingen gabelte sich die Straße - nordöstlich Richtung Burladingen (Alblimes-Straße) südöstlich Richtung Donau (Verbindung zur Donausüdstraße).

Ich sehe keinen Anhaltspunkt, dass es außerdem auf der von Dir verlinkten Berg-und-Talstrecke zwischen Weilstetten und Burladingen eine Römerstraße gegeben hat.

Danke für den Hinweis. Du hast natürlich Recht, der Weg zwischen Weilstetten und Burladingen dürfte kaum eine Hauptstraße für Schwertransporte gewesen sein. Es ist aber denkbar, dass hier ein schneller militärischer Verbindungsweg bestand. Solange sich an der Strecke jedoch keine bestätigenden Funde zeigen, wie es bei den meisten anderen errechneten Straßen der Fall ist, ist sie mit großer Vorsicht zu genießen.
 
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Rottweil - der letzte Stand der Karte

Der Verlauf der sogenannten Römerstraße Neckar-Alb-Aare ist in roter Farbe dargestellt.

Die nicht als ursprünglich römisch erwiesenen (hypothetischen) Stationen sind jetzt in der Farbe Magenta eingetragen.

Bochingen sollte noch erwähnt werden, das ich weiter oben irrtümlich als nicht bewiesen römisch bezeichnete; der Ort ist natürlich doch römisch, inklusive Straßenfund:

Die umgestürzte Wand innerhalb einer römischen Gutsanlage in Oberndorf-Bochingen erlaubte erstmals die Rekonstruktion eines solchen Gebäudes bis unters Dach. Außerdem konnte 2009 ein originales Straßenstück der Fernstraße Rottweil-Rottenburg von 70 m Länge nachgewiesen werden. [Wikipedia]

Östlich von Sulz fand ich gestern an einer weiteren noch einzutragenden Straße den interessanten Ortsnamen Fürnsal, Erstnennung 1110 als Virnsul , also "die alte Säule".

Eine Korrektur noch: weiter oben schrieb ich, es gäbe auf der Schwäbischen Alb keine erhaltenen lateinischen Ortsnamen. Mindestens eine Ausnahme könnte es aber geben, nämlich Bitz. Zumindest behauptet das eine Dorfchronik auf die sich Wikipedia beruft:

"Die Römer nutzten eine Wasserstelle neben der Straße. Aus der lateinischen Bezeichnung für Zisterne pucio (ital.: puzzo) leitet sich nicht nur das Wort Pfütze sondern auch der heutige Ortsname Bitz ab."

Sollte diese Deutung tatsächlich richtig sein, dann deutete die fehlende Lautverschiebung auf ein erstaunlich langes Vorkommen von Romanen in dieser Gegend.


[Edit] Ups, ein Fehler: Ostdorf sollte in Magenta dargestellt sein (und ist überhaupt etwas zweifelhaft).
 

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Eine Korrektur noch: weiter oben schrieb ich, es gäbe auf der Schwäbischen Alb keine erhaltenen lateinischen Ortsnamen. Mindestens eine Ausnahme könnte es aber geben, nämlich Bitz. Zumindest behauptet das eine Dorfchronik auf die sich Wikipedia beruft:

"Die Römer nutzten eine Wasserstelle neben der Straße. Aus der lateinischen Bezeichnung für Zisterne pucio (ital.: puzzo) leitet sich nicht nur das Wort Pfütze sondern auch der heutige Ortsname Bitz ab."

Sollte diese Deutung tatsächlich richtig sein, dann deutete die fehlende Lautverschiebung auf ein erstaunlich langes Vorkommen von Romanen in dieser Gegend.

Die angegebene Quelle (von 1910) ist sicher mit Vorsicht zu genießen.
Wahrscheinlich hat es noch nicht einmal eine römische Siedlung gegeben:

Mit ziemlicher Sicherheit gibt es bereits zu dieser Zeit beim heutigen Hindenburgplatz eine Wasserstelle neben der Straße - die spätere Dorfhülbe (Funde römischer Goldmünzen), aber keine römische Siedlung.


Um 260 Die Römer werden vertrieben

Die Alemannen dringen von Norden her bis zu uns in das römische Gebiet vor und beenden die Herrschaft der Römer. Sie besiedeln aber zunächst nur die Täler und gründen die Ortsnamen mit Endung "ingen" nach dem Namen ihres Stammesoberhauptes. Um 600 - 700 Alemannen siedeln auch in Bitz Erstmals besteht eine alemannnische Siedlung im Bereich des Bitzer Ortkerns (vermutlich im Bereich Staiglestraße / Zeppelinstraße). Über den Namen der damaligen Siedlung ist leider nichts überliefert, lediglich die 1906 beim Bau des Schulhauses entdeckten Reihengräber in der Langestraße zeugen noch aus dieser Zeit.
Gemeinde Bitz - Vor- und Frühgeschichte

Anfang 14. Jahrhundert Bützzer velt, 1356 Bütz, 1431 Bütze (= eingezäuntes Feldstück). Reihengräber be*zeugen eine Siedlung des 7. Jahrhunderts, die aber wieder eingegangen sein dürfte. Die An*fänge des heutigen Orts gehen wohl auf eine herrschaftliche Neubesiedlung des Hochmittelalters zurück.
OrtsNormDB
 
Der Verlauf der sogenannten Römerstraße Neckar-Alb-Aare ist in roter Farbe dargestellt.
Das ist wohl die heutige Ferienstraße, oder?

Wäre es nicht besser, den tatsächlichen Verlauf der alten Römerstraßen als Ausgangsbasis zu nehmen? Anstatt moderner und "hypothetischer" Streckenverläufe?

Leider habe ich dazu noch keine genaue und vollständige Karte auftreiben können.

Hier sind einige Strecken (leider sehr schematisch und unvollständig) eingetragen:
Die Roemer in Sulz - kurze Geschichte)

Was bei dieser Karte auf jeden Fall fehlt, ist die Verbindung zwischen Geislingen-Häsenbühl und Rottenburg.
Die wird von der Touristikstraße ja erfasst, zumal der Straßenverlauf zwischen Rangendingen und Hirrlingen noch sichtbar ist:
Römerstrasse: Hirrlingen/Rangendingen

Zur Straßenkreuzung beim Kastell Geislingen-Häsenbühl:
http://www.roemerstrasse.net/filead...äsenbühl/TafGeisl_HäsenbühlScreenInternet.pdf

Was man auf der schematischen Karte sieht (und in Deiner Karte fehlt), ist die Verbindung Rötenberg-Waldmössingen, die auch heute noch sichtbar ist:
Exkursion

Korrekt ist auch das Schema der Straßen um Sulz. Um nach Waldmössingen bzw. Rottenburg zu gelangen, überquerten die Römer den Neckar Richtung Norden und bogen dann auf der linken Neckarseite entweder nach links (Richtung Waldmössingen) oder nach rechts (Richtung Sumelocenna/Rottenburg) ab.
 
Hallo Sepiola,

vielen herzlichen Dank für Deine wertvollen Hinweise, die prompt zu einem halben Dutzend neuer 9/10-Leugenstrecken auf Römertrassen geführt haben!

In der aktualisierten Karte im Anhang sind sie in roter Farbe eingetragen.

  • Rötenberg - X - Mariahochheim
  • Hochmössingen - VIIII - Dietersweiler*
  • Waldmössingen - X - Epfingen
  • Epfingen - X - Rottenburg
  • Epfingen- VIIII - Hechingen-Stein
  • Hasenbühl - VIIII - Lautlingen
*Mit Ausnahme von Dietersweiler sind alle vermuteten Stationen als römisch erwiesen.

[Edit] Außerdem (noch nicht eingetragen, es geht Schlag auf Schlag):

  • Brandsteig (Straßenstation) - X - Kastell Sulz

Mit meiner (errechneten) Annahme, die Hauptroute der Kinzigtalstraße ab Rottweil verlaufe über Schramberg, stehe ich übrigens nicht allein:

"Rolf Prof. Dr. Pfefferle, 07.10.2014 11:23
Die römische Straße Straßburg - Rottweil führte nach meinen Forschungen nicht über die Brandsteig. Diese Straße ist ein Abzweig von der eigentlichen Heerstraße und führt sehr wahrscheinlich nach Sulz am Neckar. Die eigentliche Heerstraße steig bei Wolfach auf die Berghöhe zwischen Kinzig und Gutach und führt als Hochstraße über Schramberg nach Rottweil (römische Wagenspur 1,07 m, kartografierte Römerstraßen). Der Abzweig der Römerstraße zur Brandsteig liegt vermutlich auf dem Brechsattel. Diese Trassenführung ins Kinzigtal ist von mir noch nicht erforscht. Die Wegstrecke über die Brandsteig nach Rottweil ist etwa 10 km länger.
" [Quelle]
 

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Hallo Sepiola,

vielen herzlichen Dank für Deine wertvollen Hinweise, die prompt zu einem halben Dutzend neuer 9/10-Leugenstrecken auf Römertrassen geführt haben!

In der aktualisierten Karte im Anhang sind sie in roter Farbe eingetragen.

  • Rötenberg - X - Mariahochheim
  • Hochmössingen - VIIII - Dietersweiler*
  • Waldmössingen - X - Epfingen
  • Epfingen - X - Rottenburg
  • Epfingen- VIIII - Hechingen-Stein
  • Hasenbühl - VIIII - Lautlingen
*Mit Ausnahme von Dietersweiler sind alle vermuteten Stationen als römisch erwiesen.

Ich habe jetzt nicht alles überprüft, aber schon bei Rötenberg bin ich stutzig geworden. Was hat denn Rötenberg auf der Straßenkarte zu suchen?
Die in Rötenberg erhaltenen Säulen stammen vom Brandsteig, das steht doch im Link:
Danach wurde die evangelische Kirche von Rötenberg angesteuert, wo im Außenbereich römische Säulen stehen, die erwiesenermaßen vom Brandsteig stammen.
Was ist in "Epfingen" (gemeint ist wohl Empfingen) römisch nachweisbar? Weder bei vici.org noch im Buch "Die Römer in Baden-Württemberg" (3. Auflage, Frankfurt 1986) finde ich etwas.



Außerdem (noch nicht eingetragen, es geht Schlag auf Schlag):

  • Brandsteig (Straßenstation) - X - Kastell Sulz
Damit bist Du wieder weg von der tatsächlich nachweisbaren antiken Straßenführung. Die ging nämlich von der Staßenstation Brandsteig zum Kastell Waldmössingen. Von dort zweigte die Straße nach Sulz ab.
Kastell (Waldmössingen) - Vici.org


Jetzt habe ich mir mal den Spaß gemacht, die Strecke Waldmössingen-Sulz-Rottenburg-Burladingen-Lautlingen zu "vermessen":


Kastell Waldmössingen - Kastell Sulz: 16,4 km
Kastell Sulz - Rottenburg: 32,5 km
(etwa auf halber Strecke: Villa Rustica Bierlingen)
Rottenburg - Kastell Burladingen: 33,0 km
(etwa auf halber Strecke: Villa Rustica Hechingen-Stein)
Kastell Burladingen - Kastell Lautlingen: 16,4 km

Ist das nicht eine auffällige Häufung von 11-Meilen-Abständen, wie sie an der Bernsteinstraße in Pannonien festgestellt wurde? :pfeif:
 
Ich habe jetzt nicht alles überprüft, aber schon bei Rötenberg bin ich stutzig geworden. Was hat denn Rötenberg auf der Straßenkarte zu suchen?

"Vermutlich lief damit die römische Handelsstraße von Straßburg nach Rottweil über das Gebiet des heutigen Rötenberg. Viele Steine aus dem Ruinenfeld wurden in der Neuzeit in Rötenberger Häusern verbaut." [Wikipedia]

Was ist in "Epfingen" (gemeint ist wohl Empfingen) römisch nachweisbar?

Hoppla, ja natürlich ist Empfingen gemeint:

"Römisches Gebäude 'Eichenbühl'" [Quelle]

Damit bist Du wieder weg von der tatsächlich nachweisbaren antiken Straßenführung. Die ging nämlich von der Staßenstation Brandsteig zum Kastell Waldmössingen. Von dort zweigte die Straße nach Sulz ab.

Schau noch einmal hin! Die bei vici.org dargestellen Straßen sind in meiner Karte vorhanden.

Jetzt habe ich mir mal den Spaß gemacht, die Strecke Waldmössingen-Sulz-Rottenburg-Burladingen-Lautlingen zu "vermessen":

Kastell Waldmössingen - Kastell Sulz: 16,4 km
Kastell Sulz - Rottenburg: 32,5 km

Wenn Du ganz genau hinschaust, wirst Du feststellen, dass Kastell Sulz überhaupt nicht an der Straße Waldmössingen-Empfingen-Rottenburg liegt, sondern mehr als 1,5 km weiter südöstlich [Edit: am gegenüber liegenden liegenden Flußufer!].

Gleiches gilt für Burladingen, das nicht direkt an der Straße Rottenburg-Schlatt-Winterlingen liegt.

Wenn man die Punkte den richtigen Straßen zuordnet geht alles perfekt auf. Es ist nur etwas unübersichtlich, weil viele Straßen zeitweise auf gemeinsamen Trassen verlaufen.
 
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Tabelle der Distanzen

Der besseren Übersichtlichkeit halber habe ich einmal alle (?) relevanten, d.h. sinnvollen Distanzen zwischen den vermuteten Stationen in obiger Karte in eine Tabelle eingetragen.

(Zahlenwerte in Gallischer Leuga à 2,2 km)

[Edit] Das sind sämtlichst nachgewiesene römische Standorte!
 

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"Vermutlich lief damit die römische Handelsstraße von Straßburg nach Rottweil über das Gebiet des heutigen Rötenberg. Viele Steine aus dem Ruinenfeld wurden in der Neuzeit in Rötenberger Häusern verbaut." [Wikipedia]

Ja, und?
Dass Steine vom Brandsteig im 2 km entfernten Rötenberg verbaut wurden (genauso stehts im zitierten Artikel), macht aus dem Dorf Rötenberg keinen römischen Standort.

Schau noch einmal hin! Die bei vici.org dargestellen Straßen sind in meiner Karte vorhanden.
Und wenn ich die nehme, sind es von der Straßenstation Brandsteig bis zum Kastell Sulz eher 25 km.
Aber egal, das Kastell Sulz ist ja in Deiner neuesten Aufstellung gar nicht mehr vertreten.

Wenn Du ganz genau hinschaust, wirst Du feststellen, dass Kastell Sulz überhaupt nicht an der Straße Waldmössingen-Empfingen-Rottenburg liegt, sondern mehr als 1,5 km weiter südöstlich [Edit: am gegenüber liegenden liegenden Flußufer!].
Schon klar. Ich habe ja die Strecke von Kastell zu Kastell gemessen.

Gleiches gilt für Burladingen, das nicht direkt an der Straße Rottenburg-Schlatt-Winterlingen liegt.
Aber immerhin an einer Straße, sogar mit nachgewiesener Straßenstation!

Bei Deiner neuen Aufstellung frage ich, wie viele der dort aufgeführten Distanzen wirklich "sinnvoll" sind.

Was soll z. B. die Direktverbindung vom Gutshof Weilstetten nach Rottweil?
Weilstetten lag an der Straße Lautlingen-Häsenbühl, vom Häsenbühl bog man nach Rottweil ab (das müssen insgesamt 25 km oder mehr gewesen sein, die Straßenabschnitte waren ja nicht alle pfeilgerade).

Und wozu eine Direktverbindung zwischen Gültstein und Bierlingen, die nicht über Rottenburg lief?
Welchen Sinn macht es, zwei Gutshöfe - 5 km am Zentralort vorbei - durch eine 22,2-km-Extrastraße zu verbinden?

Auf der einen Seite verbindest Du irgendwelche Gutshöfe querfeldein, auf der anderen Seite lässt Du wichtige Verkehrsknotenpunkte und nachgewiesene Straßenstationen links liegen. Mich wundert ein wenig, dass Du das Kastell Granario/Köngen bisher noch nicht einbezogen hast. Da ist eine Straßenstation bezeugt, es gab eine Verbindung nach Rottenburg, und das sogar noch mit einer ungefähren Distanz von X + X oder X + VIIII Leugen! :D
Nachgewiesen außerdem noch durch einen Meilenstein:
Epigraphik Datenbank
Aber dann haut das mit Kirchentellinsfurt und Oberensingen vielleicht nicht mehr so richtig hin.
 
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Ja, und?
Dass Steine vom Brandsteig im 2 km entfernten Rötenberg verbaut wurden (genauso stehts im zitierten Artikel), macht aus dem Dorf Rötenberg keinen römischen Standort.

Geschenkt. Zur Brandsteig und Umgebung ist die Forschung offenbar gerade erst wieder in Gang gekommen, da sollte man mal abwarten. Die Bevölkerung wurde zur Mithilfe aufgerufen.

"Aichhalden-Rötenberg. Die archäologische Denkmalpflege untersuchte bei Rötenberg im Winter 2013 die römische Fundstelle am "Brandsteig" mit einem überraschenden Ergebnis. Der Ort ist auch bekannt als "Schänzle" oder "Stadt". Die geophysikalischen Messungen ergaben, dass dort nicht – wie angenommen – eine Straßenstation lag, das heißt, ein Kontrollposten mit Herberge, sondern ein ausgedehnter provinzial-römischer Tempelbezirk. Vergleiche finden sich in der Schweiz oder im Trierer Land, teilt die Denkmalpflege mit." [Quelle]

Und wenn ich die nehme, sind es von der Straßenstation Brandsteig bis zum Kastell Sulz eher 25 km.

Was heißt "eher"? Hast Du das geschätzt oder mit einem Kartenmesser im Schulatlas abgerollt? ;)

Wenn Du nachmisst, kommst Du auf der modernen Strecke (die auf weite Strecken der römischen gleicht) auf 22,4 km. Die neuzeitlichen Umwege herausgerechnet ergeben sich glatte 10 Leugen. Eine Anleitung befindet sich im Anhang.

Hier die Koordinaten zum Kopieren:
from:48.2987863194, 8.39710242227 (Brandsteig) to:48.3597219999, 8.63666699987 (Sulz)

Bei Deiner neuen Aufstellung frage ich, wie viele der dort aufgeführten Distanzen wirklich "sinnvoll" sind.

Mit "sinnvoll" meinte ich, dass in der Tabelle keine Zick-Zack-Routen über mehrere Etappen enthalten sind.

Über die einzelnen Strecken kann und muss sogar diskutiert werden. Aufgrund der theoretischen Methode und des riesigen Arbeitsgebietes von der Adria bis an die Nordsee ist es für mein Ein-Mann-Team unmöglich, überall Alles im Einzelnen perfekt zu recherchieren. Das ist zwar schade, lässt sich aber zugunsten des Gesamtzusammenhanges nicht vermeiden.

Man könnte den Rest seines Lebens mit der Erforschung nur der Römerstraßen um Rottweil verbringen, nur kann das nicht mein Ziel sein.

Und wozu eine Direktverbindung zwischen Gültstein und Bierlingen, die nicht über Rottenburg lief?

Weil es sich vielleicht um eine Diretissima von Rottweil nach Cannstatt handelte? Entlang dieser vermuteten Strecke liegt eine ganze Kette von Villae. Ist es vorstellbar, dass diese nicht an das Straßennetz angeschlossen waren?

Mich wundert ein wenig, dass Du das Kastell Granario/Köngen bisher noch nicht einbezogen hast. Da ist eine Straßenstation bezeugt, es gab eine Verbindung nach Rottenburg, und das sogar noch mit einer ungefähren Distanz von X + X oder X + VIIII Leugen!

Wir können ja nicht alles auf einmal machen, es ist ohnehin schon kompliziert genug. Aber bitte, nehmen wir einmal Köngen:

  • VR Geislingen - X - VR Boll (via Therme Unterböhringen)
  • VR Boll - VIIII - Köngen (Grinario)
  • Köngen - VIIII - VR Möhringen (via Kemnat)
  • Köngen - X - Kastell Cannstatt (via VR Berkheim)
  • Köngen - VIIII - Winterbach* (via VR Kirchberg)
  • Köngen - VIIII - VR Mittelstadt (via VR Oberensingen)
  • Köngen - VIIII - Vicus Erkenbrechtsweiler (via VR Oberensingen)
  • Köngen - X - Gniebel (röm. Siedlungsreste, via Vicus Neckartailfingen)

[Edit] Die von Gniebel vermutlich weiter über den Vicus Pfrondorf nach Rottenburg verlaufende Straße kommt heute mit gewaltigen modernen Umwegen auf 23,2 km.

*Winterbach ist nicht als ursprünglich römischer Standort erwiesen, aber:

Im Sommer des Jahres 1046 - am 28. August - unterschrieb Heinrich III. aus dem Herrscherhaus der Salier in Winterbach eine Bestätigungsurkunde über Besitzungen des Klosters Lorsch. Ein Absatz in dem Schriftstück schließt mit den Worten "Actum Winterbach, feliciter Amen". Frei übersetzt heißt dies: "Geschehen in Winterbach. Mit Glückwunsch! Amen". Winterbach war zu jener Zeit also schon ein Ort, der einen Kaiser samt Gefolge beherbergen konnte. Aus weiteren Urkunden wird geschlossen, dass der damalige Hof Winterbach salischer Familienbesitz war. [...] Zumindest gibt es eine ganze Reihe archäologischer Quellen, die immerhin in die Zeit des 8. Jahrhunderts zurückreichen. Und noch älter könnten die über Winterbacher Markung führenden Spuren einer fränkischen Trasse sein, die über der ursprünglich römischen Straße gefunden wurden. [Quelle]
 

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Ein praktisches Beispiel zur Methode

Hier einmal ein aktuelles Beispiel der Arbeitsweise:

Nachdem die Distanz Köngen–Mittelstadt mit 9 Leugen bekannt war, ergab sich die Frage, wohin diese Route weiter verläuft. In Google Earth, wo ich alle mir derzeit bekannten römischen Standorte eingetragen habe, fiel Dußlingen (zwei Villae) ins Auge.

Eine kurze Überprüfung ergab unbefriedigende 21,1 km von dort nach Mittelstadt. Allerdings berücksichtigt diese automatisch ermittelte Strecke nicht die beiden römischen Standorte Kirchentellinsfurt und Jettenburg. Zudem quert sie zwei Mal den Neckar.

Also ist Handarbeit gefragt, indem man zu Maps wechselt, wo es möglich ist die Route entsprechend zu ändern.

So sieht dann das Ergebnis (22,1 km) aus.

Mittelstadt - X - Dußlingen (via Kirchentellinsfurt und Jettenburg)

Wie man sieht, verläuft diese Route zwischen Mittelstadt und Kirchtellinsfurt auf der selben Trasse wie die Strecke Köngen–Kirchentellinsfurt.

Man muss zwischen Trassen und Straßen unbedingt differenzieren. Über eine Trasse können streckenweise mehrere Straßen verlaufen, jede mit ihren jeweiligen eigenen Stationen. Auf den ersten Blick ergibt das ein völlig ungeordnetes Bild mit unregelmäßigen Abständen.
 
Auf die Gefahr hin zu langweilen...

...hätte ich hier noch eine schöne lange Route in 9/10-Leugen-Schritten, von Pforzheim (Portus) über die Kastelle Cannstatt und Eschenz bis nach Winterthur (Vitudurum):

  • Pforzheim (Vicus) - X - Eberdingen (via VR Pforzheim)
  • Eberdingen - X - Kastell Cannstatt (via VR Münchingen)
  • Kastell Cannstatt - X - Köngen (via VR Berkheim)
  • Köngen - VIIII - Mittelstadt (via Oberensingen)
  • Mittelstadt - X - Dusslingen (via Kirchentellinsfurt und Jettenburg)
  • Dusslingen - VIIII - Bisingen-Steinhöfen* [sic!]
  • Steinhöfen - VIIII - Weilen unter den Rinnen**
  • Weilen unter den Rinnen - VIIII - Hausen ob Verena (via Kleinkastell Frittlingen)
  • Hausen ob Verena - X - Engen
  • Engen - VIIII - Büßlingen (via Engen und Stetten*)
  • Büßlingen - VIIII - Kastell Eschenz
  • Kastell Eschenz - X - Winterthur (Vitudurum)

* Steinhöfen und Stetten sind die einzigen Orte in der Auflistung ohne (mir derzeit bekannte) römische Siedlungsfunde (in Stetten immerhin ein Steinmauerweg).

**Rinnen = Wagenspuren
 
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Geschenkt. Zur Brandsteig und Umgebung ist die Forschung offenbar gerade erst wieder in Gang gekommen, da sollte man mal abwarten.
Oh, sehr interessant, dann müssen wir mit einem "großangelegten Tempelbezirk" statt nur einer schnöden Straßenstation rechnen.
Hier noch ausführlicher:
http://www.denkmalpflege-bw.de/file...en_und_service/nachrichtenblaetter/2013-4.pdf
Jedenfalls lautet auch der aktuelle Stand:
Divico schrieb:
Auf dem „Brandsteig“ befand sich also in römischer Zeit ein Pass-Heiligtum an einer Fernstraße
Was heißt "eher"? Hast Du das geschätzt oder mit einem Kartenmesser im Schulatlas abgerollt? ;)
Ich habe mir sowohl die direkten Entfernungen der Streckenabschnitte wie auch die modernen Wege anzeigen lassen. :schlau:

Wenn Du nachmisst, kommst Du auf der modernen Strecke (die auf weite Strecken der römischen gleicht) auf 22,4 km.
Die römische Strecke läuft vom Brandsteig zum Kastell Waldmössingen und von dort nach Sulz. Das sind günstigstenfalls ca. 24 km (auf modernen Wegen 26 km).
Auf 22,4 km komme ich nur, wenn ich mich um den römischen Straßenverlauf herummogle und mir zwischen Brandsteig und Sulz einen Weg "querfeldein" suche.

Weil es sich vielleicht um eine Diretissima von Rottweil nach Cannstatt handelte?
Eine "Direttissima", die als "Umgehungsstraße" an Rottenburg vorbeiführt? Ich finde, darüber muss man nicht diskutieren.

  • Köngen - VIIII - Mittelstadt (via Oberensingen)
  • Mittelstadt - X - Dusslingen (via Kirchentellinsfurt und Jettenburg)
  • Dusslingen - VIIII - Bisingen-Steinhöfen* [sic!]
  • Steinhöfen - VIIII - Weilen unter den Rinnen**
  • Weilen unter den Rinnen - VIIII - Hausen ob Verena (via Kleinkastell Frittlingen)
  • Hausen ob Verena - X - Engen
  • Engen - VIIII - Büßlingen (via Engen und Stetten*)
  • Büßlingen - VIIII - Kastell Eschenz
Was der hier zitierte Abschnitt für einen Sinn ergeben soll, müsstest Du erst mal erklären.

Da werden Orte mit geringfügigen, fehlenden oder zumindest fragwürdigen Befunden miteinander verbunden (und für solche Verbindungen auch Umwege in Kauf genommen), andererseits werden so gut wie alle bekannten römischen Straßenverläufe und alle wichtigen Städte und größere Kastelle gemieden.

- Den Meilenstein von Köngen, der die Entfernung nach Rottenburg mit 29 Meilen angibt, ignorierst Du. Da läge Kirchentellinsfurt auf direkter Strecke. Stattdessen machst Du einen Umweg über Mittelstadt.

- Bevor die Route den Zentralort Rottenburg erreicht, biegt sie nach Süden ab und läuft dann längere Zeit fast parallel zur nachgewiesenen Römerstraße. Wozu zwei parallele Routen?

- Am Kastell Geislingen/Häsenbühl mit seiner Straßenkreuzung läuft sie in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.

- Auch am Zentralort Rottweil läuft die Route in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.

- Auch Tuttlingen (Kastell aufgrund von Funden vermutet, Ausgrabung wegen Überbauung nicht möglich) steuert sie nicht an, wieder läuft sie in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.

- Von Engen-Bargen könnte sie nun relativ direkt zum Kastell Eschenz laufen. Stattdessen macht sie nun einen 10-km-Umweg, um einen Gutshof anzusteuern.
 
Was der hier zitierte Abschnitt für einen Sinn ergeben soll, müsstest Du erst mal erklären.

Da werden Orte mit geringfügigen, fehlenden oder zumindest fragwürdigen Befunden miteinander verbunden (und für solche Verbindungen auch Umwege in Kauf genommen), andererseits werden so gut wie alle bekannten römischen Straßenverläufe und alle wichtigen Städte und größere Kastelle gemieden.
Ich wollte eigentlich fragen, ob die präsentierte Strecke den Verlauf einer Römerstraße wiedergibt? Das scheint aber offenkundig, wenn ich mir die Kritik am Verlauf anschaue, nicht der Fall zu sein.

Von daher stellt sich schon die Frage, was genau dies beweisen soll? Dass es möglich ist von den wohl in die Tausende gehenden römischen Fundorten gezielt solche auszuwählen, die rund 20 km auseinanderliegen?
 
Die römische Strecke läuft vom Brandsteig zum Kastell Waldmössingen und von dort nach Sulz.

Du würdest also eine zusätzliche Abkürzung über Fluorn kategorisch ausschließen?

Eine "Direttissima", die als "Umgehungsstraße" an Rottenburg vorbeiführt? Ich finde, darüber muss man nicht diskutieren.

Warum nicht? Es gab auch damals Querstraßen. Du musst doch auf "Deiner" Strecke Brandsteig–Sulz auch in Waldmössingen 90 Grad abbiegen.

- Den Meilenstein von Köngen, der die Entfernung nach Rottenburg mit 29 Meilen angibt, ignorierst Du. Da läge Kirchentellinsfurt auf direkter Strecke. Stattdessen machst Du einen Umweg über Mittelstadt.

Aber nein, der Meilenstein gibt die Entfernung auf der Straße von Köngen nach Rottenburg an, die wohl oberhalb des westlichen Neckarufers über Gniebel und Tübingen verlief.

Es gab aber auch, man sollte es kaum glauben, Straßen auf der anderen Seite des Flusses. Eine oder mehrere Straßen müssen z.B. die Standorte Mittelstadt, Pliezhausen, Jettenburg und Dußlingen mit dem Rest der römischen Welt verbunden haben.

Und genau das macht auf sehr sparsame Weise die errechnete Route von Köngen nach Dußlingen.

- Bevor die Route den Zentralort Rottenburg erreicht, biegt sie nach Süden ab und läuft dann längere Zeit fast parallel zur nachgewiesenen Römerstraße. Wozu zwei parallele Routen?

Ganz einfach, weil man es nicht schafft, mit einer einzigen Straße alle bekannten Orte sinnvoll zu verbinden. Alles was ich mache ist, dass ich auf Basis einer inzwischen bewährten Methode möglicht sparsame Routen suche.

- Am Kastell Geislingen/Häsenbühl mit seiner Straßenkreuzung läuft sie in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.

Man musste halt in Endingen abbiegen, wenn man nach Häsenbühl wollte. Einen Postreiter hat das nicht interessiert, der ist einfach von Station zu Station geritten.

-Auch am Zentralort Rottweil läuft die Route in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.

Irgendwie mussten Weilen unter den Rinnen und Frittlingen auch angebunden sein. Und überhaupt, warum stand in Frittlingen ein Kleinkastell ohne eine Straße, die es hätte bewachen sollen?

- Auch Tuttlingen (Kastell aufgrund von Funden vermutet, Ausgrabung wegen Überbauung nicht möglich) steuert sie nicht an, wieder läuft sie in wenigen Kilometern Entfernung vorbei.

Dazu müsste man beim Vicus Oberflacht abbiegen auf die Strecke über Wurmlingen, Tuttlingen und weiter über Worndorf und der Villa rustica in Meßkirch Richtung Kastell Ennetach.

- Von Engen-Bargen könnte sie nun relativ direkt zum Kastell Eschenz laufen. Stattdessen macht sie nun einen 10-km-Umweg, um einen Gutshof anzusteuern.

Für einmal würde ich mir hier zu Recht Schummelei vorwerfen lassen. Die Strecke über Stetten mit seiner Steinmauerstraße zu führen, war wirklich etwas frech.

Allerdings ist auch auf der direkteren Route von der VR Engen (47.889536524, 8.78927046678) über das ebenfalls römische Anselfingen eine Distanz von etwa 20 km nach Büßlingen möglich.

Auf der von Dir vorgeschlagenen Direktstrecke VR Engen–Eschenz liegt der Hohentwil, aber keine römischen Orte, jedenfalls soweit mir bekannt. Westlich resp. östlich dieses alten Vulkankegels findet man die römischen Standorte Büßlingen und Bruderhof (47.7819546927, 8.84856370457). Das sieht also eher so aus, als ob hier zwei Straßen um den Hohentwil herumführten.


Von daher stellt sich schon die Frage, was genau dies beweisen soll? Dass es möglich ist von den wohl in die Tausende gehenden römischen Fundorten gezielt solche auszuwählen, die rund 20 km auseinanderliegen?

Wie Du auf der letzten Rottweil-Karte sehen kannst, sind dort schon fast alle bekannten römischen Orte sparsam miteinander verbunden, ohne eine nicht nur militärisch unsinnig große Anzahl langer Stichstraßen anzunehmen.

Die bisher einsam verwaisten Orten Jettenburg, Dußlingen, Weilen u. d. Rinnen, Frittlingen und Engen konnten jetzt, siehe letzter Beitrag, mit einer einzigen durchlaufenden Strecke verbunden werden, die ganz offenbar vom Kastell Frittlingen bewacht wurde.

Falls jemand noch weitere römische Orte kennt, die nicht auf der Karte enthalten sind, möge er sich bitte melden!
 
Hier die relevanten Kartenausschnitte um Rottenburg und Rottweil.

Die oben diskutierte errechnete Straße von Köngen Richtung Eschenz ist rot dargestellt.

[Edit] Wie man sieht, wartet nördlich von Rottenburg noch etwas Arbeit. Dort müssen noch etliche Villen an das Verkehrsnetz angebunden werden. Es lässt sich aber jetzt schon abschätzen, dass eine Strecke von Pfrondorf über Tübingen, Pfäffingen, Poltringen und Altingen nach Gültstein ziemlich genau, ich wage es kaum zu schreiben, 22 km lang sein sollte.
 

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