mit
@Shinigami zu diskutieren bringt mir absolut nichts, denn er will immer das letzte Wort behalten, was man hier auch an deiner Diskussion mit ihm über eine Detailfrage (Orosius) sehen kann.
Achso, wenn ich mich mit jemandem darüber unterhalte ob Einwände von meiner Seite her gerechtfertigt sind oder nicht, dann ist das der Beweis dafür, dass ich das letzte Wort haben will und deswegen empfielt es sich generell auf meine Einlassungen nicht einzugehen.
Ich muss schon sagen, eine hochinteressante Einstellung zur Diskussionskultur vor allem von jemandem, der versucht Wikipedia-Zitate, in die er Dinge hineinließt, die da nicht drinnstehen als Basta-Argumente für seine Maximalpostulate zu nehmen.
Das weiß ich und habe es auch nicht bestritten. Aber hier geht es um antike Schriften, die erst durch arabische Übersetzungen – und dann in Toledo und Sizilien ins Lateinische übersetzt worden sind – wieder zu uns gekommen sind.
Und der Gedanke, das bei solchen Schriften die Probleme womöglich ganz anderswo gesehen wurden, als bei der antiken Philosophie, nämlich die Tatsache, dass sie aus arabischer Feder stammten und das vor dem Hintergrund der sukzessiven Verluste der Kreuzfahrerstaaten in der Levante und den dortigen Auseinandersetzungen, ist dir noch nicht gekommen?
Wäre das ggf. mal eine Überlegung wert?
Sie waren entscheidend für den Aufstieg der Wissenschaften in Westen –
Zitat:
Da Schriften mit einer Vielzahl von im Westen bis dahin noch nicht oder wenig bekannter wissenschaftlicher Themen zu übersetzen waren, standen die Übersetzer vor der Aufgabe, geeignete Übersetzungen für arabische Wörter zu finden, für die in der Zielsprache noch kein Äquivalent existierte. Sie lösten diese Aufgabe vielfach durch Entlehnungen aus dem Arabischen und trugen so wesentlich dazu bei, dass bis heute ein wesentlicher Teil des wissenschaftlichen und technischen Wortschatzes in den europäischen Sprachen arabischen Ursprungs oder arabisch aus anderen orientalischen Sprachen vermittelt ist.
Oder sind diese Dinge auch strittig?
Ja, ich würde meinen, dass sie so wie du das darstellst durchaus strittig sind.
Zeig mir mal an welchen Stellen in der Überlieferung der griechisch-römischen Philosophie arabische Lehnwörter eingegangen sind.
Das ist so weit ich das überblicken kann, nicht der Fall.
Wo natürlich arabische Lehnwörter enthalten sind, sind spätere Abhandlungen darüber und die Weiterentwicklung von in der Antike noch nicht ausdifferenzierten Spezialthemen, die als solche vorher noch keine Benennung hatten.
Wenig strittig wird deren Wert für den Fortschritt im lateinischen Raum gewesen sein, wobei ich die Behauptung, sie seien entscheidend für den Aufstieg der Wissenschaften im Westen für eine Übertreibung halte, weil man von tatsächlicher wissenschaftlicher Methodik im Hochmittelalter denn doch noch ein paar Jahrhunderte entfernt ist.
Allerdings in dieser Form, nicht als reine Abschriften/Übersetzungen, die ohne Lehnwörter auskamen, sondern als kommentierte Übersetzungen/Abhandlungen, die dann im Gegensatz dazu Lehnwörtern bedurften, wären die Schriften selbst dann nicht verfügbar gewesen, wenn sie vollständig und lückenlos im lateinischen Raum überliefert worden wären.
Ich denke hier werden in unzulässiger Weise die tatsächlichen Texte der antiken Philosophen mit den darauf aufbauenden Erkenntnissen aus dem arabischen Raum vermengt.