Warum wurde die Gründung der BRD nicht gefeiert?

schmetterling

Neues Mitglied
Warum wurde die Gründung der BDR nicht gefeiert ??
Mir fällt lediglich dazu ein:
-wirtschaftlicher Aufbau
-Teilung in zwei Staaten

Hat jemand vielleicht Anregungen zu diesem Thema?!:grübel:
Vielen dank im Vorraus!!
Lg schmetterling
 
Heißt das nicht eher BRD?

Warum sollte man denn feiern,schliesslich lagen die grossen Städte Deutschlands in Trümmern,die Wirtschaft musste sich auch erst erholen,Deutschland war geteilt(wie du ja schon sagtest) usw.

Aber ich bin überzeugt,dass sich trotzdem so manch einer freute,dass es überhaupt wieder einen deutschen Staat gab.
 
Warum wurde die Gründung der BDR nicht gefeiert ??
Mir fällt lediglich dazu ein:
-wirtschaftlicher Aufbau
-Teilung in zwei Staaten

Hat jemand vielleicht Anregungen zu diesem Thema?!:grübel:
Vielen dank im Vorraus!!
Lg schmetterling

Weil es weder durch Wahl noch durch Volksabstimmung erfolgte. Siehe 24. Mai 1949 mit der Inkraftsetzung des Grundgesetzes.
Weil die Teilung Deutschlands alles andere als ein Feiertag gewesen sein durfte.
 
Der Nichtfeiertag hängt mit dem Alleinvertretungsanspruch zusammen.So wurde dann zufällig, aus Sicht der damaligen westdeutschen Regierung, historisch passenderweise der 17.Juni im August 1953 als "Tag der Deutschen Einheit" gesetzlicher Feiertag erhoben.
 
Der Nichtfeiertag hängt mit dem Alleinvertretungsanspruch zusammen.

Da Deutschland geteilt wurde (Teilung begann auf Teheran-Konferenz 1943), hat man keinen Nationalfeiertag eingeführt. Der erste deutsche Nationalfeiertag nach 1945 war der 3. Oktober 1990. Mit Alleinvertretungsanspruch hat das nichts zu tun.
 
ich hätte jetzt eher gedacht, daß man sich eher schämte. Denn wurde das nicht kurzfristig entschieden, als man von der DDR-Gründung erfuhr? Aslo hatte man schnell ne Gründung beschlossen, um der erste dt. Staat nach dem Krieg zu werden und bei einer evtl. internationalen Anerkennung einen Vorteil zu erlangen.
Und damit war man indirekt auch der erste Stolperstein einer vorher zugesagten Einheit.

So meine unfachliche Meinung ....
 
Denn wurde das nicht kurzfristig entschieden, als man von der DDR-Gründung erfuhr? Aslo hatte man schnell ne Gründung beschlossen, um der erste dt. Staat nach dem Krieg zu werden und bei einer evtl. internationalen Anerkennung einen Vorteil zu erlangen.
Sorry @Speaker, eher umgekehrt. Die DDR war die Reaktion auf die Bundesrepublik. Zuvor hoffte man, auch den Westen "sozialistisch" zu machen.

Tante Wiki sagt schon alles:
Die Bundesrepublik Deutschland ist der erste Staat auf deutschem Boden, welcher den Namen Deutschland im Staatsnamen trägt. Sie wurde am 23. Mai 1949 in den drei westlichen Besatzungszonen gegründet. An diesem Tag wurde das Grundgesetz als Provisorium für eine Verfassung in Kraft gesetzt. Das Grundgesetz enthielt in der Präambel „(…) Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden“ ein „Wiedervereinigungsgebot“, das im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung verwirklicht werden konnte. Bonn wurde am 3. November 1949 zur vorläufigen Hauptstadt erklärt.
Die Gründung der DDR erfolgte am 7. Oktober 1949 in der Sowjetischen Besatzungszone.
 
hmm, naja, is ja nach diversen Texten auch Auslegungssache. Was wurde denn zuerst geplant, also was war dann evtl. Reaktion oder Zuvorkommen? Kann aber auch daran liegen, daß ich gelehrte Sachen in der Schule nicht mehr ganz so auf die Reihe bekomme, was uns damals darüber erzählt wurde.

Aber allein die Tatsache, daß man auf westlicher offiziell an der Einheit festhielt, aber als erster n eignen Staat gründet erscheint mit irgendwie kontrovers/suspekt.
 
ich hätte jetzt eher gedacht, daß man sich eher schämte. Denn wurde das nicht kurzfristig entschieden, als man von der DDR-Gründung erfuhr? Aslo hatte man schnell ne Gründung beschlossen, um der erste dt. Staat nach dem Krieg zu werden und bei einer evtl. internationalen Anerkennung einen Vorteil zu erlangen.
Und damit war man indirekt auch der erste Stolperstein einer vorher zugesagten Einheit.

So meine unfachliche Meinung ....

Die Vorgeschichte der DDR-Verfassung und die des Grundgesetzes der BRD kannst du nachlesen. Die SED bastelte schon ab 1946 an einer - für die Sowjetunion genehmen - Verfassung.
Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik ? Wikipedia
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ? Wikipedia
 
ich hätte jetzt eher gedacht, daß man sich eher schämte. Denn wurde das nicht kurzfristig entschieden, als man von der DDR-Gründung erfuhr? Aslo hatte man schnell ne Gründung beschlossen, um der erste dt. Staat nach dem Krieg zu werden und bei einer evtl. internationalen Anerkennung einen Vorteil zu erlangen.
Und damit war man indirekt auch der erste Stolperstein einer vorher zugesagten Einheit.

So meine unfachliche Meinung ....


Ich glaube nicht, dass man sich dafür geschämt hat, die Bundesrepublik gegründet zu haben, warum auch.
Es war doch schon länger klar, dass es kein geeintes Deutschland geben kann.

Und zudem meine ich, dass es doch jeder Jahr eine Feierstunde im Bundestag gab am 23. Mai. - aber ich kann mich auch irren, was ich aber nicht glaube.

Gruß....
glaube
 
eben aus diesen Gründen kann ich echt nicht den Ursprung erkennen, welches Ziel Aktion und welches Reaktion war. Erste Verfassungsentwürfe der Ostdeutschen ab 1946 - Reaktion der Westdeutschen. Oder Gründung der BRD im Mai - Reaktion der DDR im Oktober.

Schließlich konnten nichtmal die Westalliierten den genauen Plan der SED-Führung durchschauen, Bildung einer gesamtdeutschen Lösung oder Bildung eines sozialistischen Staates in der SBZ.

Von daher denke ich, daß die Gründung der BRD von den Westdeutschen als Not-oder provisorische Lösung gesehen werden konnte, welche keiner Feier o.ä. bedurfte.
 
Von daher denke ich, daß die Gründung der BRD von den Westdeutschen als Not-oder provisorische Lösung gesehen werden konnte, welche keiner Feier o.ä. bedurfte.

Einen Festakt im Parlamentarischen Rat gab es am 23. Mai 1949. Die sich ankündigende DDR war bestimmt nicht der Anlass. Denn die musste noch sehr lange um weltweite Anerkennung kämpfen. Eine dt. Erstgründung im Osten war wahrscheinlich aus ideologischen Gründen seitens der Sowjetunion und der SED nicht angestrebt. Beide Staaten wurden erst 1973 in die UNO aufgenommen. Südkorea und Nordkorea wurden sogar erst 1991 UNO-Mitglieder.
 
Was sollte man am Anfag unserer Repulik feiern?
Ich denk mal das die Menschen in der Zeit auch sehr Skeptisch waren und andere Problee hatten.
Man hat ja auch schon am Anfang der Weimarer Republik gefeiert,das sich was verändert,dann 1933 und alles ist ja irgendwie schiefgelaufen .
Daher denk ich das die Menschen sehr vorsichtig mit Feiern wahren
 
Ich glaube nicht, dass man sich dafür geschämt hat, die Bundesrepublik gegründet zu haben, warum auch.
Es war doch schon länger klar, dass es kein geeintes Deutschland geben kann.

gegründet zu haben ? Das ist wohl an der Geschichte vorbei

Die Ausarbeitung des GG erfolgte bekanntlich auf Anweisung der
Besatzungsmächte.
Ist die nachfolgende Gründung der Bundesrepublik nicht ebenso als Weisung der Besatzungsmächte zu verstehen ?

Da gibts weder was zu schämen - noch was zu feiern.
 
Balticbirdy schrieb:
Sorry @Speaker, eher umgekehrt. Die DDR war die Reaktion auf die Bundesrepublik. Zuvor hoffte man, auch den Westen "sozialistisch" zu machen.

Na ja, man darf aber nicht außer Acht lassen, das die Sowjetunion sich auf der letzten Konferenz der Außenminister in London1947 nicht gerade eben kooperativ verhalten hat. Sie lehnte die Gründung deutscher Zentralinstanzen konsequent ab. Des Weiteren lehnte sie die schrittweise Bildung einer gesamtdeutschen Regierung ab. Die UDSSR ging es um Reparationen aus dem Ruhrgebiet, obwohl sie doch über das bedeutende Industrierevier in Schlesien verfügte, und sie wollte nach wie vor aus der laufenden Produktion von allen Zonen, nicht nur "ihrer" Zone" Reparationen erhalten, obwohl sie selbst ihrer Verpflichtung gemäß den Potsdamer Abkommen nicht nachkam.

Den USA und Großbritannien ging es aber darum, „ihre“ Zonen aufzubauen, sie lebensfähig und handlungsfähig zu machen, natürlich um den eigenen Aufwand für ihre Zonen drastisch reduzieren zu können.

Es stellt sich doch die Frage, ob die Sowjetunion damals überhaupt ein Interesse an ernsthafte Verhandlungen über Deutschland hatte. Wie lässt sich sonst ihre Blockade wie sie in Paris und London deutlich hervortrat erklären.

Der amerikanische Außenminister Byrnes hat sogar eine Neutralisierung Deutschlands ins Gespräch gebracht, den die Sowjetunion aber auswich.
 
Zuletzt bearbeitet:
gegründet zu haben ? Das ist wohl an der Geschichte vorbei

Die Ausarbeitung des GG erfolgte bekanntlich auf Anweisung der
Besatzungsmächte.
Ist die nachfolgende Gründung der Bundesrepublik nicht ebenso als Weisung der Besatzungsmächte zu verstehen ?

Da gibts weder was zu schämen - noch was zu feiern.


Was soll die Haarspalterei ?

Es ist doch kein Geheimnis, dass die Ausarbeitung des Grundgesetzes auf Anweisung der Besatzungsmächte erfolgte, nichts desto trotz gab es seit Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland - so habe ich es zumindest gelernt.

Sonntägliche Grüße......
 
Was soll die Haarspalterei ? ... nichts desto trotz gab es seit Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland...

Och, lass' mich Dein Haar noch ein wenig spalten! :winke:
Die Frage, an welchem Stichtag Staaten entstanden sind, ist eine sehr beliebte bei den Staats- und Verfassungsrechtlern. In unserem Falle ist es so, dass sich die "Staatwerdung" über einen gewissen Zeitraum erstreckte (hier nach: Schmidt-Bleibtreu/Klein, Kommentar zum GG, 7. Aufl., S. 72).

  • Mit der Annahme des Grundgesetzes war die BRD noch nicht entstanden, sondern der Vorgang begann mit dem Tage nach dessen Verkündung im Bundesgesetzblatt Nr. 1, also am 24.05.1949.
  • Der Vorgang endete an dem Tage, an dem sich alle im GG vorgesehenen Staatsorgane konstituiert hatten. Bundestag und Bundesrat traten erstmals am 07.09. zusammen (deshalb von vielen auch als Gründungstag angesehen), und am 20.09. stellte der Bundeskanzler die Bundesregierung dem Bundestag vor - "von diesem Tage datiert das Bestehen der BRD" (ebd.)
Möglicherweise hat also auch "die Qual der Wahl" dazu beitragen, dass es vorerst keinen "Staatsgründungsfeiertag" gab.

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat das schön geschrieben und bestätigt meine Äußerung.
Wir könnten das sonntägliche Motto "Friede [in] den Hütten" schnell realisieren, wenn (a) Du zugestehst, dass man einen analytischen Unterschied zwischen "Staatsfeiertag" (hier: Tag der Deutschen Einheit) und "Staatsgründungsfeiertag" machen kann und wenn (b) die anderen zusichern, den Link im Übrigen zu beherzigen und das Gebommel einzustellen. :yes:
 
Der parlamentarische Rat wurde eröffnet mit einer Feierstunde im Bonner Museum Koenig.

Es gibt von Carlo Schmidt das Statement, dass noch nie ein entscheidender Umbruch einer großen Nation in makabrerer Umgebung begonnen worden wäre.
"Wir standen unter den Landesfahnen zwischen ausgestopften Bären, Löwen und Giraffen. Aber die Stunde lies wohl keinen kalt" (Gedächtniszitat)
 
Zufälligerweise habe ich gerade das genaue Zitat von Carlo Schmid zur Hand:

"Am 1. September 1948 versammelten sich die Abgeordneten mit den Ministerpräsidenten der Länder und Vertretern der alliierten Militärregierungen, Gästen und Journalisten zur Eröffnung der Arbeiten des Parlamentarischen Rates im Museum Koenig zu Bonn. Wohl kaum hat je ein Staatsakt, der eine neue Phase der Geschichte eines großen Volkes einleiten sollte, in so skurriler Umgebung stattgefunden. In der Halle dieses in mächtigen Quadern hochgeführten Gebäudes standen wir unter den Länderfahnen – rings umgeben von ausgestopftem Getier aus aller Welt. Unter den Bären, Schimpansen, Gorillas und anderen Exemplaren exotischer Tierwelt kamen wir uns ein wenig verloren vor. Die bizarre Umgebung ließ trotz der Beethovenschen Musik, mit der die Feier eröffnet und beschlossen wurde, keine rechte Feierlichkeit aufkommen; gleichgültig jedoch war keinem von uns zumute.“

Schmid, Carlo: Erinnerungen, München 1981, S. 357.
 
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