Was genau ist Stalinismus?

Dass der Stalinismus ein menschenverachtendes und mörderisches System war, habe ich in meinem Posting oben deutlich zum Ausdruck gebracht.

Gleichfalls muss man aber sachlich festhalten, dass Stalin die Sowjetunion durch Industrialisierung und Kollektivierung der Landwirtschaft auf den zweiten Platz der weltweiten Industrieproduktion katapultierte und die UdSSR durch eine unglaublichen Kraftanstrengung ins moderne Indusriezeitalter führte.

Was die geschundene Bevölkerung hier zustande brachte, kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden: Gewaltige Kraftwerke, Staudämme, Industriekombinate, Bergwerke, Eisenbahnen, Kanäle und Straßen - all das entstand in dieser Phase des Stalinismus.

Aber natürlich: zu welchem Preis?
 
Dass der Stalinismus ein menschenverachtendes und mörderisches System war, habe ich in meinem Posting oben deutlich zum Ausdruck gebracht.

Gleichfalls muss man aber sachlich festhalten, dass Stalin die Sowjetunion durch Industrialisierung und Kollektivierung der Landwirtschaft auf den zweiten Platz der weltweiten Industrieproduktion katapultierte und die UdSSR durch eine unglaublichen Kraftanstrengung ins moderne Indusriezeitalter führte.

Was die geschundene Bevölkerung hier zustande brachte, kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden: Gewaltige Kraftwerke, Staudämme, Industriekombinate, Bergwerke, Eisenbahnen, Kanäle und Straßen - all das entstand in dieser Phase des Stalinismus.

Aber natürlich: zu welchem Preis?

Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich Dich physisch wie auch psychisch destablisiere und von mir abhängig mache, dann wirst Du mir auch Leistungen erbringen.
Soweit zur Versachlichung des Stalinismus.

Sibirien wäre ohne den Archipel Gulag nie so ausgebeutet worden. Ausgebeutete beuten die Natur aus. Erinnert mich seltsamer Weise an den Kampf des Sozialismus gegen den Kapitalismus. Man darf zu Recht fragen, ob es überhaupt einen Sozialismus gegeben hat?
 
@ Hurvenik

In meinem Posting Nr. 14 habe ich auf diesen Urgrund des Stalinismus ganz ausführlich hingewiesen, Hurvenik.

Mir ging es hier lediglich noch um eine Ergänzung, die selbstverständlich im Kontext dazu gesehen werden muss.

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Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich Dich physisch wie auch psychisch destablisiere und von mir abhängig mache, dann wirst Du mir auch Leistungen erbringen.
Soweit zur Versachlichung des Stalinismus.

Sibirien wäre ohne den Archipel Gulag nie so ausgebeutet worden. Ausgebeutete beuten die Natur aus. Erinnert mich seltsamer Weise an den Kampf des Sozialismus gegen den Kapitalismus. Man darf zu Recht fragen, ob es überhaupt einen Sozialismus gegeben hat?
Also, nur durch Repressalien alleine sind die Bürger eines Landes wohl kaum zu solchen Leistungen zu bewegen. Neben den vielen Verbannten arbeiteten auch viele Freiwillige, entweder aus Überzeugung oder aber wegen der besseren Bezahlung/besseren Versorgung. Einen großen Schritt bei der Industrialisierung Sibiriens wurde in der Zeit des Zweiten Weltkrieges (1941 bis1945) realisiert. Hier gab es nach dem Verlust der alten Industriezentren, infolge der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht und ihrer Verbündeten, eine Notwendigkeit des Neuaufbaus hinter dem Ural, dem sich auch viele Sowjetbürger freiwillig anschlossen. Außerdem wurden auch nach dem Stalinismus massiv an der Erschließung Sibiriens gearbeitet, daran waren auch Bürger der DDR beteiligt (z.B. beim bau der BAM).
 
Also, nur durch Repressalien alleine sind die Bürger eines Landes wohl kaum zu solchen Leistungen zu bewegen. Neben den vielen Verbannten arbeiteten auch viele Freiwillige, entweder aus Überzeugung oder aber wegen der besseren Bezahlung/besseren Versorgung. Einen großen Schritt bei der Industrialisierung Sibiriens wurde in der Zeit des Zweiten Weltkrieges (1941 bis1945) realisiert. Hier gab es nach dem Verlust der alten Industriezentren, infolge der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht und ihrer Verbündeten, eine Notwendigkeit des Neuaufbaus hinter dem Ural, dem sich auch viele Sowjetbürger freiwillig anschlossen. Außerdem wurden auch nach dem Stalinismus massiv an der Erschließung Sibiriens gearbeitet, daran waren auch Bürger der DDR beteiligt (z.B. beim bau der BAM).
Nachdem ich für meinen vorherigen Beitrag zu diesem Thema meinen ersten roten Stern kassiert habe, möchte ich mich nun nochmal dazu äußern. Der rot Bewerter bemängelte das ich vergaß zu erwähnen das der Stalinismus 12 Millionen Menschen das Leben kostete. Natürlich ist das ein wichtiges Thema, das müßte ich als Russin wohl am besten wissen, aber das war hier nicht die Fragestellung. Es ging hier nicht darum wieviele Menschen Stalin und sein System auf dem Gewissen hat oder was damals alles schief lief. Ich denke das ist und wird immer mal wieder an einer anderen Stelle besprochen.
Der oben zitierten Beitrag macht mich dann doch wieder ein wenig rasend:motz: . Es ist doch weithin bekannt mit welchen Mitteln Stalin und seine Anhänger gearbeitet haben. Natürlich gab es sogenannte "Freiwillige". Den "Freiwilligen" wurde von den Parteimitgliedern das Messer auf die Brust gesetzt, entweder du gehst freiwillig oder wir stecken dich wegen Landesverrates für 20 Jahre in den Gulag. Also war die Auswahl ja recht klein. Entweder man ging "freiwillig" einige Jahre oder man wurde für 20 Jahre weg gebracht. Zu der besseren Bezahlung oder der besseren Versorgung hätte ich dann mal gerne nähere Informationen. Meines Wissens nach, entschuldigt meine Ausdrucksweise, waren das ganz ganz arme Schweine.
Ich denke manch einer verherrlicht aus weiter Entfernung und nach Jahrzehnten das damalige System.
 
Nachdem ich für meinen vorherigen Beitrag zu diesem Thema meinen ersten roten Stern kassiert habe, möchte ich mich nun nochmal dazu äußern. Der rot Bewerter bemängelte das ich vergaß zu erwähnen das der Stalinismus 12 Millionen Menschen das Leben kostete. Natürlich ist das ein wichtiges Thema, das müßte ich als Russin wohl am besten wissen, aber das war hier nicht die Fragestellung. Es ging hier nicht darum wieviele Menschen Stalin und sein System auf dem Gewissen hat oder was damals alles schief lief. Ich denke das ist und wird immer mal wieder an einer anderen Stelle besprochen.
Der oben zitierten Beitrag macht mich dann doch wieder ein wenig rasend:motz: . Es ist doch weithin bekannt mit welchen Mitteln Stalin und seine Anhänger gearbeitet haben. Natürlich gab es sogenannte "Freiwillige". Den "Freiwilligen" wurde von den Parteimitgliedern das Messer auf die Brust gesetzt, entweder du gehst freiwillig oder wir stecken dich wegen Landesverrates für 20 Jahre in den Gulag. Also war die Auswahl ja recht klein. Entweder man ging "freiwillig" einige Jahre oder man wurde für 20 Jahre weg gebracht. Zu der besseren Bezahlung oder der besseren Versorgung hätte ich dann mal gerne nähere Informationen. Meines Wissens nach, entschuldigt meine Ausdrucksweise, waren das ganz ganz arme Schweine.
Ich denke manch einer verherrlicht aus weiter Entfernung und nach Jahrzehnten das damalige System.
Hallo Liljana, definitiv verherrliche ich nicht den Stalinismus. Ich gehe mal von einem Missverständnis aus. Meine Aussagen bezogen sich ja auf einen Beitrag Hurvinek's. Ich möchte hier nicht den Eindruck entstehen lassen, Sibirien wäre einzig in der Zeit der Stalinismus erschlossen worden. Das während der Zeit des Stalinismus viele Verbannte unter schrecklichen Bedingungen in Sibirien arbeiten mußten, ist nun wirklich bekannt, auch das dabei viele umkamen. Die Erschließung Sibiriens nur den Verbannten zu zuschieben ist aber einfach unkorrekt. In den 60er, 70er und 80er wurden eben viele echte Freiwillige angeworben, die wegen der besseren Versorgung und Bezahlung nach Sibirien gingen. Auch die DDR-Bürger die, die in den 70er und/oder 80er Jahren an Teilen der BAM und der Erdgasleitung von Orenburg nach Uschhorod mitgebaut haben, wurden nicht gezwungen.
 
Ich verstehe die Irritationen nicht ganz. Dass der Stalinismus ein mörderischse System war, hat in diesem Thread niemand bestritten. Ganz im Gegenteil!

Wenn man sich darüber erst einmal verständigt hat, sollte es möglich sein, auch die Fortschritte bei der Industrialisierung der Sowjetunion und der landwirtschaftlichen Produktion im Einzelnen zun erläutern und zu untersuchen. Dass diese "Fortschritte" vom GULAG und zahllosen Opfern begleitet waren, bleibt dabei durchaus präsent.
 
Außerdem wurden auch nach dem Stalinismus massiv an der Erschließung Sibiriens gearbeitet, daran waren auch Bürger der DDR beteiligt (z.B. beim bau der BAM).

Eine der vielen grassierenden Irrtümer zur DDR-Zeit: BAM und Drushbatrasse sind nicht ein und dasselbe. Die BAM war eine Eisenbahnlinie und die Drushbatrasse die Erdgasleitung von Orenburg (Südural) nach Ushgorod (ukrainische Grenzstadt).
Und um den ganzen Irrtum noch eins drauf setzend: in den Nachrichten der letzten Woche der allseits schlecht informierten deutschen Medien (da sitzen und laufen studierte Leute umher) wird dann auch noch die Erdölleitung - die die Weissrussen oder Russen Anfang 2007 dicht gemacht haben - als Drushbatrasse bezeichnet.
 
@ Hurvenik

In meinem Posting Nr. 14 habe ich auf diesen Urgrund des Stalinismus ganz ausführlich hingewiesen, Hurvenik.

Mir ging es hier lediglich noch um eine Ergänzung, die selbstverständlich im Kontext dazu gesehen werden muss.

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Gut gut. Hab verstanden, Diteer.:cool:
 
Eine der vielen grassierenden Irrtümer zur DDR-Zeit: BAM und Drushbatrasse sind nicht ein und dasselbe. Die BAM war eine Eisenbahnlinie und die Drushbatrasse die Erdgasleitung von Orenburg (Südural) nach Ushgorod (ukrainische Grenzstadt).
Und um den ganzen Irrtum noch eins drauf setzend: in den Nachrichten der letzten Woche der allseits schlecht informierten deutschen Medien (da sitzen und laufen studierte Leute umher) wird dann auch noch die Erdölleitung - die die Weissrussen oder Russen Anfang 2007 dicht gemacht haben - als Drushbatrasse bezeichnet.
Hallo Hurvinek, das die BAM nicht die Erdgastrasse Druschba ist, ist mir durchaus bekannt. Wenn Du mein zweites Posting zu diesem Thema gelesen hast, wirst Du dies auch feststellen. Aber auch an der BAM, haben meines wissens DDR-Eisenbahnbauingenieure mitgearbeitet. Auf jedenfall wurde kräftig materielle Hilfe gewährt. Genau genommen war die DDR ja am Bau von zwei Erdgastrassen in der Sowjetunion beteiligt. An der Druschba-Trasse von Ohrenburg bis Ushgorod und an der Erdgastrasse von Urengoi bis Ushgorod
 
Hallo Hurvinek, das die BAM nicht die Erdgastrasse Druschba ist, ist mir durchaus bekannt. Wenn Du mein zweites Posting zu diesem Thema gelesen hast, wirst Du dies auch feststellen. Aber auch an der BAM, haben meines wissens DDR-Eisenbahnbauingenieure mitgearbeitet. Auf jedenfall wurde kräftig materielle Hilfe gewährt. Genau genommen war die DDR ja am Bau von zwei Erdgastrassen in der Sowjetunion beteiligt. An der Druschba-Trasse von Ohrenburg bis Ushgorod und an der Erdgastrasse von Urengoi bis Ushgorod


Richtig, Urengoi wurde nach Orenburg in Angriff genommen, in den 80ern. Aber die 5 Eisenbahningeniuere an der BAM sind für mich kein Indiz für massenhafte DDR-Hilfe in der Sowjetunion.
 
Also für Dich primär Terror, der auch vor den eigenen Leuten nicht halt macht?

Nein, da hätten wir wohl einen Haufen Figuren in der Weltgeschichte, auf die das zutreffen würde.

Die Frage ist, was man mit "Stalinismus" eigentlich umschreiben will: Ereignis, Methoden, Ideologie oder etwas ganz anderes?

Mit dem Radek war nur der Hinweis auf die Glorifizierung verbunden.
 
Stalinismus ist nicht etwa dem Geist oder Genius Stalins entsprungen, sondern ergab sich aus der Tatsache, dass die Revolution am Ausbleiben der Weltrevolution gescheitert war. Stalin hatte sich an die Partespitze gepokert und sah sich in internationaler politischer Isolierung. Es galt den Sozialismus in einem Land zu behaupten und dazu musste der äussere und der innere Feind mit allen Mitteln niedergehalten werden. Die Machtmittel waren oft der blanke Terror. Es wurden imaginäre Staatsfeinde erfunden, verfolgt und vernichtet, dem Volk wurde das als Kampf für den Frieden suggeriert.
Sozialismus in einem Lande - ist das übersetzt nicht eigentlich Nationalsozialismus? Trotzki scheute sich nicht diese Definition zu gebrauchen. Der Terror gleicht sich auch. Ist der Faschismus eine Spielart des Stalinismus und war Hitler demnach ein Schüler Stalins? Oder haben beide voneinander abgeguckt?
 
Es wurden imaginäre Staatsfeinde erfunden, verfolgt und vernichtet,... dem Volk wurde das als Kampf für den Frieden suggeriert.

Ganze Teile des Volkes wurden als Staatsfeinde angesehen und gleich mit liquidiert, auf verschiedenste Weise, manches ist so etwas aus dem Blick geraten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Holodomor

Das Stalins Terror und sein "Wirken" irgendetwas mit dem "Ausbleiben von Ereignissen" zu tun hatte (außer vielleicht dem fiktiven Ereignis seiner Ermordung), bezweifele ich.
 
Nein, da hätten wir wohl einen Haufen Figuren in der Weltgeschichte, auf die das zutreffen würde.

Die Frage ist, was man mit "Stalinismus" eigentlich umschreiben will: Ereignis, Methoden, Ideologie oder etwas ganz anderes?

Mit dem Radek war nur der Hinweis auf die Glorifizierung verbunden.

Ich würde meinen, ein ganzes System.
Das zunächst Schwierige am Begriff ist ja, dass er als solcher kein beschreibender, sondern von Beginn an ein "Kampfbegriff" ist, der von Stalins Gegnern ins Leben gerufen wurde.

Zudem könnte man auf die Idee kommen, hier zuviel an die Person Stalins zu binden, was außer acht ließe, warum etwa der Terror in konzentrischen Kreisen das ganze Land überzog. Es läßt außer Betracht, dass sich in der Peripherie der Sowjetunion eine ganze Anzahl an lokalen Führern zu kleinen "Stalins" aufschwangen und bestimmte Machtstrukturen somit erfolgreich kopierten.

Auch die extreme Ausübung der Gewalt, etwa die Kulakenverfolgung, die Schauprozesse bzw der große Terror 1936-8 hatte z.T. ihre Vorläufer in der Revolution von 1917 und den Bürgerkriegsjahren, die in der SU ja außerordentlich brutal waren.
Ansätze dessen, was den Stalinismus ausmachten, finden sich also bereits vor Stalin wieder.

Was ist also Neues mit Stalin hinzugekommen, dass den Begriff als solchen rechtfertigen kann?

Ist ein Schlüssel etwa die völlige Ausschaltung der innerparteilichen Gegner, die fast schon phobische Stilisierung jeglicher anderlautender Meinung als feindlich, die unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt zur Folge hatte?
Die flexible Erweiterung des Feinbegriffes auf Ethnien oder Klassenfeinde?
 
Sozialismus in einem Lande - ist das übersetzt nicht eigentlich Nationalsozialismus? Trotzki scheute sich nicht diese Definition zu gebrauchen. Der Terror gleicht sich auch. Ist der Faschismus eine Spielart des Stalinismus und war Hitler demnach ein Schüler Stalins? Oder haben beide voneinander abgeguckt?

Nein, eigentlich nicht.
Die Systeme ähneln sich meiner Ansicht nur dann sehr, wenn man, wie etwa in der Totalitarimustheorie vertreten, einen sehr oberflächlichen Vergleich wagt und etwa formale Kriterien anlegt.

Folgst Du etwa der Basis beider Systeme, ihrer Ideologien, so wirst unweigerlich zur Erkenntnis gelangen, dass der Marxismus-Leninismus (auf den Stalin sich ja berief) eben keine Vernichtungsideologie ist.

Andererseits sind dennoch das System der GULAGs bedrückendes Beispiel für die Praxis in der Sowjetunion, man kann hier zwar ebenfalls darauf verweisen, dass dies keine Vernichtungslager waren, aber zumindest wurde der Tod ihrer Insassen billigend in Kauf genommen.
Ich muß gestehen, angesichts der erschreckenden Opferzahlen bezüglich der GULAGs und der kalten Nutzung in ökonomischen Sinn, fällt mir eine differenzierte Betrachtungsweise recht schwer...
 
Sozialismus in einem Lande - ist das übersetzt nicht eigentlich Nationalsozialismus? Trotzki scheute sich nicht diese Definition zu gebrauchen. Der Terror gleicht sich auch. Ist der Faschismus eine Spielart des Stalinismus und war Hitler demnach ein Schüler Stalins? Oder haben beide voneinander abgeguckt?

Ich stimme hier Scarlett zu.
Wenn man überhaupt diese Frage stellt, dann eher anders herum - also: Ist der Stalinismus eine Spiellart des Faschismus, der m. E. als Oberbegriff stehen muß.
Ich denke auch nein, denn obwohl sich die Regime oft auch in ihrem Aufbau bzw. in ihrem Unterdrückungssystem sehr ähneln, so ist doch die Ideologie eine ganz andere, bzw. bei einigen faschistischen Militärdiktaturen ist eine Ideologie gar nicht erkennbar und dient einzig der absoluten Machausübung. Diese Form der Machtausübung einer einzelnen Person oder einer sehr kleinen Gruppe von Personen ist aber der Zweck jeder Diktatur und ist damit bei allen gleich.
Wichtiges Unterscheidungskriterum ist also nur, wie eine absolute Machtausübung gerechtfertigt wird. Bei den Kommunisten war es die Lehre von Marx, Engels und Lenin - also die angebliche Gesetzmäßigkeit der Entstehung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung, bei Hitler war es die "Lehre" des sogenannten "Herrenvolkes", das angeblich durch einen höheren Entwicklungsstand über allen anderen Völkern stehen sollte und somit das angebliche moralische Recht haben sollte, andere Völker nach belieben zu versklaven oder auszurotten - so zu sagen nach dem Gesetz der Natur - der Stärkere setzt sich durch. Bei Mussolini und bei den Japanern dürfte das ähnlich gewesen sein.

Interessant ist dabei, daß der Stalinismus in der UdSSR und seinen Satelliten auch nach dem Tod von Stalin weiter existierte - zumindest von der Regierungsform her, auch wenn der Name Stalins weitgehend von der Bildfläche verschwand, also bei Straßen und Städten der Name Stalin getilgt wurde.
 
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