Weltliche Heilsbringer?

Die offensichtliche (und freche) Antwort ist natürlich: Sein Parteiprogramm!

Woher ein Politiker sein Programm hat und mit welcher Rechtfertigung (mit welcher "Vollmacht") er redet, ist ein etwas anderes Thema....

Moses hat seinen Leuten Feuer unterm Hintern gemacht - immer wieder! Als sie ums Goldene Kalb tanzten, war er nicht zimperlich. Ein totaler "Unsymp", bei Licht betrachtet...
Siehst Du Jesus auch als Politiker?
 
Nein! Eher schon Paulus, der ein konsequentes Missionsprogramm in Gang setzte...

Es gibt in der Geschichte häufig solche sich perfekt ergänzende "Paare":

* Marx - Lenin
* Jesus - Paulus
* Gandhi - Nehru
eventuell ist auch
* Cäsar - Augustus
so eine glückliche Konstellation, wenn auch etwas anders gelagert, aber Oktavian konnte lange Zeit im "Windschatten" des großen Cäsar segeln....
 
Diesmal lass ich mich nicht zu einer verbindlich Antwort verleiten.....
Die verschiedenen Varianten des Christentums musste ja jemand ausarbeiten, nicht wahr? Nestorianismus, Monophysiten, das Nicäertum, die arianische Variante,.....
Die Paulusbriefe definieren sicherlich einen Teil des christlichen Glaubensvorstellung...
 
Diesmal lass ich mich nicht zu einer verbindlich Antwort verleiten.....
Die verschiedenen Varianten des Christentums musste ja jemand ausarbeiten, nicht wahr? Nestorianismus, Monophysiten, das Nicäertum, die arianische Variante,.....
Die Paulusbriefe definieren sicherlich einen Teil des christlichen Glaubensvorstellung...
Nun, Jesus war ja, wie wir alle wissen, Jude. Ohne Paulus kein Christentum. Wenn nun aber Paulus ein Politiker war, was stellte dann sein politisches Programm dar?
 
Nein! Eher schon Paulus, der ein konsequentes Missionsprogramm in Gang setzte...

Na, politisch im engeren Sinne ist doch Paulus nirgends. Man vergleiche einfach mal O-Ton Paulus mit den Aussagen Jesu, wie sie von den Synoptikern überliefert werden:

Jesus:
"Ihr wißt, daß die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen mißbrauchen." (Markus-Evangelium 10)

Paulus:
"Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt." (Römerbrief 13)

Kurze Frage zwischendurch: Nachdem nun schon Moses und Paulus zu "Politikern" ernannt worden sind - welchen Sinn soll ich eigentlich dem Titel "Weltliche Heilsbringer" entnehmen?
 
Ich schüttel erst mal mit dem Kopf, wenn ich das hier alles lese.
Hätte ich das Thema gebracht, wäre es stillschweigend gelöscht worden.
Oder zumindest verschoben in den Smalltalk.
 
Das Thema war NICHT Jesus oder Paulus, sondern NEUZEIT ich kann natürlich nicht verhindern, das dies und das angesprochen wird.

Ich kann auch nicht verhindern, das jemand nach dem "Sinn" fragt - das kommt in diesem Forum zwar relativ selten vor, aber man kann hier ja eben alles fragen.

Und wer keinen Sinn darin sieht, der kann das ja auch gerne hier sagen.
Schöner wäre natürlich eine INHALTLICHE Beteiligung.
 
Das Thema war NICHT Jesus oder Paulus, sondern NEUZEIT ich kann natürlich nicht verhindern, das dies und das angesprochen wird.

Ich kann auch nicht verhindern, das jemand nach dem "Sinn" fragt - das kommt in diesem Forum zwar relativ selten vor, aber man kann hier ja eben alles fragen.

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Das Thema war "weltliche Heilsbringer"

Ich trau mich gar nicht nach dem Sinn zu fragen.
 
Ich möchte für mein Verständnis kurz zusammenfassen:
Der jüdische Glaube ist das politische Programm von Moses.
Der christliche Glaube ist noch nicht definiert.
Nun verhält es sich ja so, dass das politische Programm des Moses Teil des christlichen Glaubens ist. Paulus ist Politiker.

Und nun? Was ist das Christentum?
 
Anlässlich des "Vierzigjährigen": Das Private ist politisch!

Aber davon abgesehen:
In Zeiten der Staatsreligionen war Religion etwas Hochpolitisches und im speziellen Fall erst recht. Die monotheistischen Juden verweigerten sich dem römischen Kaiserkult. Der Streit unter den ersten Christen ging dann darum, ob die Juden unter sich bleiben sollten oder sich den "Heiden" öffnen sollten. Die Öffnung ist maßgeblich auf Paulus zurückzuführen und damit auch, dass das Christentum römische Staatsreligion wurde.
 
Dann definiere mal Politik. Was verstehst du darunter?
In einem oder in zwei Sätzen?

Nach Max Weber ist Politik der "Kampf um die Macht". Sobald wir den religiösen Bereich mit einbeziehen, wird das verwickelter, da es - möglicherweise - auch ein Reich gibt, das "nicht von dieser Welt" ist. In so einem erweiterten Sinne kann man bei Max Weber bleiben.

Ich selbst würde aber nicht dieser Vorstellung folgen, sondern eher der alt-griechischen des "Kosmos". Die Aufgabe der Politik besteht in der Definition und Aufrechterhaltung des (bzw eines möglichen) Kosmos, einer verbindlichen Ordnung, die immer eine religiöse oder quasi-religiöse Basis besitzt. Sollte es Streit darüber geben, dann ist das eben ein Streit, den es in allen Gebieten gibt. Um eine wissenschaftliche Lehrmeinung, um ein Stück Brot. Ich sehe diesen Streit nicht als essentiell oder definierend für "Politik"...

Ein Politiker, der nichts weiter macht als Wahlkampf, ist nicht wirklich ein Politiker, sondern eben - ein Wahlkämpfer. In einer Partei muss es dass wohl auch geben....

Vielleicht gibt es eine Unterscheidung zwischen "Realpolitikern" (die JEDE Politik mit tragen können) und "Visionären" (die nur einen ganz speziellen Kosmos unterstützen wollen)

Mich interessieren in diesem Thread Namen von Politikern, die einen Zustand des approximativen Chaos vorgefunden haben, und die da eine (visionäre) Ordnung erfolgreich implementiert haben. Diese Ordnung muss nicht neuartig sein; sie kann auch autokratisch sein. Offensichtlich ist die Durchsetzung eines autokratischen Kosmos sogar einfacher und häufiger. Aber auch haltbarer?

Ich habe den Politikartikel in der Wikipedia höchstens vor langer Zeit mal gelesen; ich gucke da nun hinein und finde ihn eigentlich sehr gelungen; der zweiten Satz lautet:
Allerdings gibt es letztlich bis heute keine Einigkeit darüber, ob Macht, Konflikt, Herrschaft, Ordnung oder Friede die Hauptkategorie von Politik ausmachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem oder in zwei Sätzen?

Nach Max Weber ist Politik der "Kampf um die Macht". Sobald wir den religiösen Bereich mit einbeziehen, wird das verwickelter, da es - möglicherweise - auch ein Reich gibt, das "nicht von dieser Welt" ist. In so einem erweiterten Sinne kann man bei Max Weber bleiben.

Ich selbst würde aber nicht dieser Vorstellung folgen, sondern eher der alt-griechischen des "Kosmos". Die Aufgabe der Politik besteht in der Definition und Aufrechterhaltung des (bzw eines möglichen) Kosmos, einer verbindlichen Ordnung, die immer eine religiöse oder quasi-religiöse Basis besitzt. Sollte es Streit darüber geben, dann ist das eben ein Streit, den es in allen Gebieten gibt. Um eine wissenschaftliche Lehrmeinung, um ein Stück Brot. Ich sehe diesen Streit nicht als essentiell oder definierend für "Politik"...


Ein Politiker, der nichts weiter macht als Wahlkampf, ist nicht wirklich ein Politiker, sondern eben - ein Wahlkämpfer. In einer Partei muss es dass wohl auch geben....

Vielleicht gibt es eine Unterscheidung zwischen "Realpolitikern" (die JEDE Politik mit tragen können) und "Visionären" (die nur einen ganz speziellen Kosmos unterstützen wollen)

Mich interessieren in diesem Thread Namen von Politikern, die einen Zustand des approximativen Chaos vorgefunden haben, und die da eine (visionäre) Ordnung erfolgreich implementiert haben. Diese Ordnung muss nicht neuartig sein; sie kann auch autokratisch sein. Offensichtlich ist die Durchsetzung eines autokratischen Kosmos sogar einfacher und häufiger. Aber auch haltbarer?

Ich habe den Politikartikel in der Wikipedia höchstens vor langer Zeit mal gelesen; ich gucke da nun hinein und finde ihn eigentlich sehr gelungen; der zweiten Satz lautet:

Hol mal tief Luft und lies dir mal selber diesen Unsinn durch.
Meine Güte, wo bin ich denn hier?
 
zumindest verbindet alle Politiker der Welt,dass sie fremden Menschen ihren Willen aufzwingen wollen,mehr oder weniger will doch jeder der Alfa-Wolf im Rudel sein.Und wer Macht besitzt ist oft gezungen sie zu missbrauchen um sie nicht zu verlieren.Dieser Umstand macht es einem Menschen nahe zu unmöglich ein "Heilbringer"zu sein oder aber zu bleiben
 
Das scheint mir eine sehr einseitige Auffassung von "Politik" zu sein... Gandhi war dann auch nicht "politisch?"

Politik ist laut meinem alten Duden "auf die Durchsetzung bestimmter Ziele bes. im staatlichen Bereich ... gerichtetes Handeln". In diesem Sinne war Gandhis Handeln eminent politisch, Paulus' nicht die Bohne.
 
In Zeiten der Staatsreligionen war Religion etwas Hochpolitisches und im speziellen Fall erst recht. Die monotheistischen Juden verweigerten sich dem römischen Kaiserkult.

Der konsequente Monotheismus der Juden und ihre Verweigerung des Kaiserkults wurde von den Römern toleriert. Solange die Juden treue Untertanen des Kaisers waren und ihre Steuern zahlten, war die Ausübung der jüdischen Religion nichts "Hochpolitisches" und auch kein Problem.
 
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