Zitat:"Wenn ich recht sehe, hat sich Jesus nach den Synoptikern nur vor dem Hohen Priester im Prozess als Sohn Gottes bekannt, sonst nirgends."
Wenn die Formulierung "Gottes Sohn" eine Alltagsfloskel ist, dann spielt es doch überhaupt keine Rolle wie oft er sich vor dem Hohe Priester so nannte. Außerdem ist er ja auch nicht wegen Gotteslästerung und auch nicht auf Befehl des Sanhedrin hingerichtet worden, sondern nach römischen Usus und Anklage und den Römer war es gar egal welchen Beinamen er hatte. Solche Titlierungen sind noch im arabischen und auch im türkischen Sprachraum heute alltäglich: Mutter aller Schlachten, Vater der Gelehrsamkeit (Abu Talib), Sohn des Buches (Ibn Kutub), Sohn des Glücks, Sohn des Glaubens, aber auch (wie im Text schon erwähnt) Sohn des Esels bzw- Hundes (Eschol esek bzw.- Köpek) usw. Diese Sprachen benutzen viele bildhafte Umschreibungen, sodas es naheliegend ist, das der Übersetzungs oder vielmehr Deutungsfehler bei denen begann, die diese von aus dem aramäischen Raum stammenden Erzählern dieser Geschichten, auf einer Fremdsprache aufschrieben. In diesem Fall halt auf Griechisch, Menschen aus der hellenistischen geprägten Welt, denen es nicht auffällt, wenn Kamele anstelle von Schifftauen nicht durch Nadelöhr gehen.