Wie die DDR sich selbst sah

Kirlon schrieb:
Das galt lange schon genauso in der alten Bundesrepublik: zehn Jahre Schulpflicht - unabhängig von der Schulform.

(sic!)

Das ist keine Begründung der Behauptung, sondern lediglich eine Behauptung - oder auch schlichtweg Blödsinn, zumindest in deinem Vergleich zwischen Bildung in der Bundesrepublik und der DDR.

bist...

10 Jahre Schulpflicht in der BRD??? Die Hauptschule hat aber immer noch 9 Klassen. Oder rechnest Du die Berufsschulpflicht dazu?

Das höhere Bildungsniveau möchte ich mal stark in Zweifel stellen.
Geflüchtete Oberschullehrer aus der DDR sind im Westen trotz damaligem sehr empfindlichen Lehrermangel in der Hauptschule gelandet, mit Zusatzprüfung konnten sie es in die Realschule schaffen, aber dann war Ende der Fahnenstange.

Der Lehrermangel und die Schulraumnot hat mich meine ganze Schulzeit begleitet, wir waren in der 8. klasse (damals sagte man 4.) 46 Schüler, als die Abiturienten dann weg waren, machte man aus 2 Klassen 3, und es wurde besser, bis der neue Sextaner-Jahrgang kam.

Jeder Lehrer der in den Ruhestand ging wurde bekniet, dass er noch 1-2 Jährchen dranhing. Wenn es gegangen wäre, vom Niveau her, hätten die die DDR-Oberschullehrer mit Handkuss genommen.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
10 Jahre Schulpflicht in der BRD??? Die Hauptschule hat aber immer noch 9 Klassen. Oder rechnest Du die Berufsschulpflicht dazu?

In der Bundesrepublik ist das Schulwesen Ländersache. Beispielsweise in NRW beträgt die Regelschulpflichtzeit zehn Jahre - auch in der Hauptschule.


Repo schrieb:
Das höhere Bildungsniveau möchte ich mal stark in Zweifel stellen.

Das sehe ich genauso wie du, Repo.

Die Behauptung, das Bildungsniveau in der DDR sei höher gewesen, hat Lungos aufgestellt. Ich teile weder seine Einschätzung, noch leuchtet mir seine "Begründung" ein!
 
Mein Russischlehrer ging 1976 in den Westen. Der wurde da mit Handkuss genommen. Fragt mich jetzt aber nicht wo und in welcher Schule.

Und, wie definiert sich Bidungsniveu? Ist es nicht so, das immer nur der Durchschnitt zählt? (in der Statistik) Das gab es drüben wie hüben.
Allerdings ist klar, das Lehrer mit ihrer marxistisch- leninistischen Grundausbildung genauer geprüft wurden im Westen.

Doch den Satz des Pythagoras kannten die genauso
 
Zuletzt bearbeitet:
Festzuhalten bleibt, dass im künstlerischen Bereich, die DDR-Ausbildung anscheinend besser war, als die westdeutsche. Siehe die vielen DDR-Schauspieler, die sich in allen Serien tummeln und das Deutsche Fernsehbalett des MDR. Ich kann mir vorstellen, dass in verschiedenen Ausbildungsberufen das Niveau nicht niedriger als im Westen war.:winke:
 
heinz schrieb:
Festzuhalten bleibt, dass im künstlerischen Bereich, die DDR-Ausbildung anscheinend besser war, als die westdeutsche. Siehe die vielen DDR-Schauspieler, die sich in allen Serien tummeln und das Deutsche Fernsehbalett des MDR. Ich kann mir vorstellen, dass in verschiedenen Ausbildungsberufen das Niveau nicht niedriger als im Westen war.:winke:

Da ist zu trennen zwischen dem handwerklichen Teil einer künstl. Ausbildung und des künstl. Profils welches durch die individuelle Biographie des angehenden Künstlers mehr-oder weniger erreicht wird. Von besser oder schlechter würde ich daher nicht sprechen, weil die Gegebenheiten der polit. Systeme die künstl. Auseinandersetztung unterschiedlich beeinflußt haben.
Richtig ist, das gerade das Beispiel der Schauspielausbildung zeigt, daß sich
der traditionelle Lehrkanon des "Ostens" mit z.B.regelgerechter Sprechausbildung gerade dann im Westen bewährt, als hier für TV+Movie eher das Casting System reussierte. Da war man froh, als da welche kamen die soger richtig sprechen konnten :D
 
Bei der Sprachausbildung könnt ihr recht haben. Wir haben in den 60ern Lehrer gehabt, die tatsächlich die Sprache die sie lehrten, überhaupt noch nie sprechen hörten.
Ich kann mich an einen English-Lehrer erinnern, er diktierte, wir saßen da und haben uns angeguckt, absolut nichts verstanden.
er hat es wohl selbst gemerkt, in den Sommerferien ging er 5 Wochen nach England, dann gings. (war eines der berühmten Kurzschuljahre)

Im Zuge der EU ist es eh ein Witz, dass bei uns Deutsche Fremdsprachen lehren.
Meine Frau war auf einer Sprachenschule, da war so etwas damals schon undenkbar.
Naja, mal wieder OT. Sorry

Grüße Repo

NS Meine Tochter sagt soeben, sie hätte an der PH einen English-Dozenten gehabt, der kein "th" aussprechen konnte. Anfang des 21. Jahrhunderts!
 
Zuletzt bearbeitet:
Repo schrieb:
NS Meine Tochter sagt soeben, sie hätte an der PH einen English-Dozenten gehabt, der kein "th" aussprechen konnte.

Wohl ein Nachfahre des berühmten Langenburger Bürgermeisters Fritz Gronbach.
Unvergessen ist noch immer die Rede, mit der Bürgermeister Fritz Gronbach 1965 die prominenten Gäste verabschiedete. Gronbach versuchte es auf Englisch. Prinz Philipp soll hinterher gesagt haben, er hätte den Bürgermeister sicher besser verstanden, wenn dieser deutsch gesprochen hätte.
 
Zitat:"Die Behauptung, das Bildungsniveau in der DDR sei höher gewesen, hat Lungos aufgestellt"

Und damit hat Lungos auch Recht. Ich habe beruflich mit Arbeitnehmern zu tun und bin im Bereich Erwachsenenbildung tätig, die Allgemeinbildung und auch die Fähigkeit Wissen praktisch zu nutzen, ist bei Leuten die im Osten sozialisiert wurden, merklich höher.
 
Kirlon schrieb:
Naja, solange du kein Besserwessi bist...
Lieber Kirlon, ich bin sicher kein "Besserwessi".:motz:

Zwar klingen meine Kommentare vielleicht manchmal so, aber ich habe nie auf falschen Behauptungen meinerseits bestanden und des öfteren falsche Aussagen nachträglich richtiggestellt.

Meine Behauptung, dass das Bildungsniveau in der DDR im allgemeinen besser war, lasse ich jedoch weiterhin stehen.

Das Niveau der Schulbildung auf Hauptschulen mit 9 Klassen ist jedoch nicht gerade vorbildlich. Viele dieser Hauptschüler können nur schwer lesen und von Rechtschreibung kann eher auch nicht die Rede sein.
Sofern es eine Pisa-Studie über Hauptschulen der Welt geben würde, da wäre Deutschland wahrscheinlich nur auf einem mittleren Platz (in der Nähe von Indien) anzusiedeln.

Ob die Hochschulen der DDR besser waren, das habe ich nicht behauptet und kann ich auch nicht beurteilen...

Nachtrag:
Übrigens meinte ich mit 10 Jahren Schulpflicht das reguläre Schulwesen (also Haupt-, Realschule und Gymnasium). In Deutschland gilt grundsätzlich die Schulpflicht bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (auch wenn manche Jugendlichen dies umgehen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Lungos schrieb:
Meine Behauptung, dass das Bildungsniveau in der DDR im allgemeinen besser war, lasse ich jedoch weiterhin stehen.

Was soll so eine Behauptung, wenn du weder Fakten als Beleg anführst, noch die ganze Thematik überhaupt sinnvoll darstellen kannst?


Lungos schrieb:
Das Niveau der Schulbildung auf Hauptschulen mit 9 Klassen ist jedoch nicht gerade vorbildlich. Viele dieser Hauptschüler können nur schwer lesen und von Rechtschreibung kann eher auch nicht die Rede sein.
Sofern es eine Pisa-Studie über Hauptschulen der Welt geben würde, da wäre Deutschland wahrscheinlich nur auf einem mittleren Platz (in der Nähe von Indien) anzusiedeln.

Das mag für bremische Hauptschulen gelten oder für solche in NRW - kaum jedoch für viele Absolventen solcher Schulen bspw. in Bayern und Baden-Württemberg.
Das Problem ist doch, dass du auch von der Pisa-Studie offensichtlich nur eine blasse Ahnung hast, diese aber dennoch als Beleg für deine oberflächlichen Theorien anführst.
Nebenbei bemerkt: Warum plötzlich die Nähe zu Indien? Ich behaupte, du weißt von den Bildungsverhältnissen in Indien ebenfalls nichts...


Lungos schrieb:
Nachtrag:
Übrigens meinte ich mit 10 Jahren Schulpflicht das reguläre Schulwesen (also Haupt-, Realschule und Gymnasium). In Deutschland gilt grundsätzlich die Schulpflicht bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (auch wenn manche Jugendlichen dies umgehen).

Zur zehnjährigen Schulpflicht in der Bundesrepublik habe ich mich bereits geäußert - ich bezweifele, dass du das gelesen hast.
Dein Vergleich ist allein schon deswegen obsolet, als dass es in der DDR ein dreigliedriges Schulsystem eben nicht gegeben hat.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen - und das auch noch ohne jegliche Grundlage.
 
Mercy schrieb:
Wohl ein Nachfahre des berühmten Langenburger Bürgermeisters Fritz Gronbach.
Oder unseres 2. Präsidenten "Equal goes it loose"
Nee, stimmt nicht, schriftlich ist der Dozent bestimmt eine Koryphäe.

Grüße Repo
 
florian17160 schrieb:
Allerdings ist klar, das Lehrer mit ihrer marxistisch- leninistischen Grundausbildung genauer geprüft wurden im Westen.
Ich denke auch, dass aufgrund der ideologischen Herkunft DDR-Lehrer nicht so hoch eingeschätzt wurden.


Übrigens meinte ich mit 10 Jahren Schulpflicht das reguläre Schulwesen (also Haupt-, Realschule und Gymnasium). In Deutschland gilt grundsätzlich die Schulpflicht bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (auch wenn manche Jugendlichen dies umgehen).
Ich hab als gymnasialer Elftklässler übrigens keinen 10.Klasse-Abschluss.
 
Nun beruhigt euch mal wieder. Es gibt sicher mehr aus dem Artikel herrauszulesen, als das Schulsystem.
(Übrigens, ich kann schreiben und lesen, wer hätte das gedacht?)
 
Kirlon schrieb:
Das mag für bremische Hauptschulen gelten oder für solche in NRW - kaum jedoch für viele Absolventen solcher Schulen bspw. in Bayern und Baden-Württemberg.
Nur noch ganz kurz zu dieser Aussage:

Ich bin aus Baden-Württemberg. Die dortigen Hauptschulen sind absolute Katastrophe...

Nachtrag:
Gut mit den Zahlen der Hauptschülern habe ich mich etwas verschätzt. Hier die aktuellen Absolventenzahlen:
- 10% ohne Abschluß
- 25% Hauptschule
- 40% Realschule
- 25% Fachhochschulreife oder höher
Quelle: http://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/293.0.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal im Archiv meiner ehem FH, eine Berufsbeschreibung für Sozialarbeiter aus DDR-Zeiten gefunden. Aus rein praktischer Sicht, müssen es herrliche Arbeitsbedingungen gewesen sein. Man war fast mit Polizeivollmachten ausgestattet: Zutrittsrecht zu dem Wohnungen von Leistungsempfängern, Kontrolle ob die vom Staat bereitgestellten Lebenshilfen auch pfleglich behandelt werden usw.
Aus dem letzten Wahlkampf sind mir solche Träumerien noch von unsren Provinzwahlkämpfern bestimmter konservativer Parteien in bezug auf Hartz IV-empfänger in guter Erinnerung. Da sieht man mal wie fortschrittlich der Osten damals schon war.:grübel:
 
Zitat:"Ich bin aus Baden-Württemberg. Die dortigen Hauptschulen sind absolute Katastrophe..."

Ich bin aus Niedersachsen und war in den 80ern selbst Hauptschüler. Es war damals schon eine Katastrophe! Letztes Jahr habe ich an einer Bildungseinrichtung gearbeitet, dort konnten Schulabbrecher ihren Hauptschulabschluß nachmachen. Die schwierigsten Kandidaten sind dort die Rußlanddeutschen. Sie fühlten sich dort sehr deplaziert, Klassenarbeiten waren nach 15 Minuten bei denen beendet und oft fast fehlerlos, wenn man von den Schwierigkeiten unserer teilweise unlogischen Grammatik absieht. Im Vergleich zu unseren deFacto- Analalphabeten mit langjähriger westlicher Schulerfahrung, kann ich durchaus nachvollziehen, warum der Frust gerade bei dieser Gruppe so groß ist.
____________
 
Nochmal kurz klarstellen:
Ich kenne viele Hauptschüler, die intelligent sind. Bei uns in einem Industrie-Dorf mit 5.000 Einwohnern, da gab es nur eine Hauptschule und jeder der eine höhere Schule besuchen wollte, der musste in die nächste Stadt 10km weit fahren. Folglich wurden etwa 2/3 der Schüler einfachheitshalber in die Hauptschule geschickt. Viele dieser Hauptschüler haben es jedoch später sehr bereut "nur" eine Hauptschule besucht zu haben...

In der DDR war mit der allgemeinen 10-Jahres-Schule das Bildungsniveau der allgemeinen Bevölkerung um Klassen besser.

Zwar liegen mir keine genauen Zahlen vor, aber in der DDR gab es viel mehr Personen mit akademischen Titeln und ich denke mal mehr als nur 25% Absolventen mit Fachoberschulreife oder höher...
 
Lungos schrieb:
In der DDR war mit der allgemeinen 10-Jahres-Schule das Bildungsniveau der allgemeinen Bevölkerung um Klassen besser.

...
Das hiess bei uns - politechnische Oberschule-.
Was mich heute noch ärgert, ab der 8. Klasse konnte man auf das Gymnasium gehen. Aber nur etwa 3 von 30 waren erlaubt. Der beste Schüler, ein Freund von mir durfte nicht, wahrscheinlich, weil sein Vater in einer LPG arbeitete. Wer wurde geschickt? Die Tochter vom Bio Lehrer, der Sohn vom Tierarzt und der Sohn vom Bezirksstaatsanwalt.( Der vom Tierarzt kam nach einem Jahr wieder zu uns, weil er das Pensum nicht schaffte)

Mein Freund ist dann drei Jahre zur Armee gegangen und hat sein ABI in der Abendschule nachgeholt und ist heute noch Lehrer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Themistokles schrieb:
Ich hab als gymnasialer Elftklässler übrigens keinen 10.Klasse-Abschluss.

Die Bildungspolitischen Är.... sind überall die selben.
Ich weiß nicht, ob das in BW heute noch so ist, vor 36 Jahren hat man meinem Kumpel nach der 10. auch erklärt, dass er keinen Realschulabschluss hätte. Und ehemalige Gymnasiasten ohne Abitur seien sowieso Versager.
Die Bundeswehr hat dies dann aber als Oberstufenreife bezeichnet und ihn doch genommen.
Die Rektorin in Erfurt bekam doch eine Bewährungsstrafe?... wenigstens ein kleiner Lichtblick.
Gottseidank wird das mindestens in der freien Wirtschaft dann anders gesehen.
 
Lungos schrieb:
In der DDR war mit der allgemeinen 10-Jahres-Schule das Bildungsniveau der allgemeinen Bevölkerung um Klassen besser.

Wieder der gleiche Blödsinn wie zuvor.
Woran machst du das eigentlich fest? Vergleichende Untersuchungen aus der Zeit vor 1990 gibt es nicht; heute sind diese unmöglich.
Wenn das Ganze nur auf dein Gefühl zurückgeht: Du täuscht dich einfach zu häufig. Recherchiere doch einfach, bevor du unhaltbare Behauptungen aufstellst. Das erspart uns deine Fehler (wie bei den Absolventenzahlen) und dir selbst die anschließende Richtigstellung...

Lungos schrieb:
Zwar liegen mir keine genauen Zahlen vor [sic!], aber in der DDR gab es viel mehr Personen mit akademischen Titeln und ich denke mal [sic!] mehr als nur 25% Absolventen mit Fachoberschulreife oder höher...

Ich erspare mir diesmal eine Antwort und zitiere einfach aus diesem Strang:
florian17160 schrieb:
Was mich heute noch ärgert, ab der 8. Klasse konnte man auf das Gymnasium gehen. Aber nur etwa 3 von 30 waren erlaubt.

Soviel zum Thema "akademische Titel"...
 
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