Yggdrassill
Mitglied
Gab es da nicht noch die Anasazi?
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Nun,den Begriff der Hochkultur im klassischen Sinne würde ich nach heutigem Wissensstand ohnehin als überholt bezeichnen.
Ausserdem störe ich mich an der ganzen Definition "Hochkultur" die ja nun eine Wertung enthält, die zweifelhaft ist.
Denn wende ich diese Kriterien auf Deutschland an, und vorurteilsfrei sollen ja die Kriterien für alle Völker gelten und zu allen Zeiten und unabhängig vom Umfeld, aber es sträubt sich alles in mir , das dritte Reich als Beginn einer "deutschen Hochkultur " zu bezeichnen. Die Ausrede, das war ja Neuzeit, die anderen wußten sowas ja nicht besser, ist eben abweichend von den Kriterien. Auch zwischen diesen anderen "Hochkulturen " der alten Welt liegen ja teilweise Jahrtausende. Und die Kulturen Mittelamerikas sind ja nun definitiv auch die Kulturen von Massenmördern, Sklavenhaltern und dabei streng diktatorischen Regimen. Wenn die Bewunderung und damit die Wertung Hoch/barbarisch für diese Kulturen aus monarchischer Zeit stammt, muß es erlaubt sein, sie mit modernen Worten zu beschreiben. Und da graust es nicht nur uns heute , sondern auch den Zeitgenossen.
Aber auch den "Hochkulturen" lagen im Umfeld andere "Kulturen" zu Grunde. Und ob ich es jetzt "Religion" oder "Ideologie" nenne ändert nichts an "Menschenverachtung", "Übernutzen von Ressourcen", Versklavung und Ausrottung ganzer Völker etc. pp.
Jeder Vergleich ist schief, und ja, ich wollte überspitzen und provozieren, denn nur so kann man zum Überdenken anregen. Der Begriff "Hochkultur" ist ein wertender Begriff, er impliziert Bewunderung und in der Folge auch so etwas wie "erstrebenswerte Ziele" , "Neid".
„Consideradas a la luz de sta nueva perspectiva y tendiendo en cuenta el ritmo histórico de países desprovistos de medios mecánicos de locomocíón, los 50 años que duró el imperio azteca equivaldrían a un breve régimen totalitario moderno. Ws decir, la arqueología hace patente que juzgar la cultura náhuatl militería a través de los aztecas constituye un error imperdonable como sería querer comprender la civilisatión occidental únicamente con base en la Alemania nazi, por ejemplo, y persuadirse – como lo hacen piadosamente ciertos americanistas cuando de los sacrificios humanos se trata – del esplendor salvaje de los hornos crematorios o del impulso místico de las guerras de Tercer Reich a fin de explicar los Evangelios, la catedral de Chartres o la poesía de Hölderlin.“ (Um Palcio en la Ciudad de los Dioses. Mexico, 1959/2002, pg.9)
(1) Menschenopfer (Menschenopfer der Azteken - Mexiko-Lexikon) (2) Sklaverei (Azteken ? Wikipedia) – zu beidem habe ich in Prems Aztekenbuch nachgelesen und ich muß feststellen, daß es völlig irreführend ist, derartiges mit Begriffen wie „Menschenverachtung“ oder „Versklavung“ oder „Ausrottung“ in Verbindung zu bringen. Obzwar die Praxis der Menschenopferung nicht bagatelliert werden dürfe, wie Prem betont, seien nichts desto weniger frühere Angaben maßlos übertrieben;
naja, was Pyramiden, große, richtig große Gemeinschaftsbauten angeht, kann man auch im Europa der Neuzeit eine Hochkultur mit der Lupe suchen
Auch das Imperium Romanum hat ja nun nichts großes, weltbewegendes wie eines der sieben Weltwunder zu stande gebracht.
..
Da wäre das Pantheon zu nennen, das Brunoleschi zum Bau der Kathedrale von Florenz inspirierte
Nur so am Rande: Wenn du schon mal in Florenz warst, merkst du, dass der Dom größtenteils nicht vom Pantheon beeinflusst sein kann. Die Kathedrale wurde 1296 in dem damals aktuellen Stil der Gotik begonnen und im Langhaus auch so ausgeführt; die Kuppel Brunelleschis stülpte man erst etwa 150 Jahre später über.
Trotzdem stellt das Pantheon wie du gesagt hast die bis in die Neuzeit bedeutendste Kuppelkonstruktion der Weltgeschichte dar, und war auch bis zur Einführung des Kreuzrippengewölbes ab dem 12. Jahrhundert das Gebäude mit dem höchsten und größten überwölbten Raum.
Da bist Du nicht auf dem neuesten Standie nordamerikanischen Kulturen sind ja definitiv "Steinzeitkulturen",
Genau das sollte man.Warum? Man kann sich doch darüber verständigen, dass diese Merkmale Geltung haben sollen und im Einzelfall darüber reden, ob eine Kultur als "Hochkultur" klassifiziert werden sollte.
Natürlich kann man den Begriff "Hochkultur" auch ganz aufgeben oder ihn soweit fassen, dass er nahezu jede Kultur erfasst.
=)Genau das [den Begriff der Hochkultur aufgeben] sollte man.
Der klassische Hochkulturbegriff ist im wesentlichen geprägt von der Sicht der Europäer des 19. Jahrhunderts und ihrer Kenntnis antiker Kulturen des Mittelmeerraumes und Vorderasiens, denen durchaus mit dem Ziel der Eigenlegitimation eine Kontinuität zur Entwicklung der europäischen Einheitskultur der damaligen Zeit unterstellt wurde. [...]
Ich würde daher nicht zwischen Kultur und Hochkultur sonder zwischen archaischer Kultur (also einfach strukturierte Jäger-Hirten_ und Bauernkulturen auf lokaler Stammes-oder Clanebene) und komplexeren Kulturen differenzieren.
Nach meinem Verständnis legt komplexe Kultur den Schwerpunkt der Betrachtung auf den Organisationsgrad, den man mit den Hochkulturkriterien beschreiben kann. Letzlich können in komplexen Kulturen mehr Menschen auf engerem Raum zusammenleben. Sie leben zwar nicht alle gleich gut aber sie überleben.=)
=)
Letztlich ersetzt du also den Begriff Hochkultur nur mit dem der komplexeren Kultur, dem du die archaische(re?) Kultur gegenüberstellst.
Erklär mal, was du damit in einer von Rassismen durchzogenen Diskussion (denn das ist ja letztlich der dahinter steckende Vorwurf, der des, wenn auch unbewussten Rassismus) gewonnen hast. :fs:
Da bist Du nicht auf dem neuesten Stand
Metall- insbesondere Kupferbearbeitung ist z.B. bei den Hopewell-Kulturen um Cahokia nachgewiesen.
Wenn du die Aufstellung im oben zitierten Wikipedia-Artikel ansiehst: die Inka sind *nicht* als Hochkultur aufgeführt, sondern als Nachfolgekultur. Die Hethiter übrigens ebenfalls nicht.Es ist nach wie vor nicht einleuchtend , wieso man Inka , Hethiter, Sumerer, Ägypter als Hochkulturen einstuft,die Kelten,die Hopewell, die Anazazi aber nicht,obwohl wir hier ähnliche komplexe Gesellschaftsstrukturen und ähnliche kulturelle und zivilisatorische Leistungen haben.
Letztlich ersetzt du also den Begriff Hochkultur nur mit dem der komplexeren Kultur, dem du die archaische(re?) Kultur gegenüberstellst.
Nach deiner Auslegung wäre also das lateinische Europa keine Hochkultur, da es die Nachfolgekultur zum Römischen Reich darstellt?
vielleict sollte RRTTD mal definieren, was im Kontext als "Hochkultur" zu verstehen ist ?
So kommt man jedenfalls nicht weiter
Warum diesee Gesellschaften nun als kulturell "höher " als unsere jetzige eingestuft werden?????
Ein Beitrag, der einmal mehr Stereotype transportiert und Kulturen (nicht nur dadurch) abwertet. Abgesehen davon, daß der Beitrag erneut ignoriert, daß die im Wiki-Artikel gelisteten Merkmale auftreten können, aber nicht alle auftreten müssen.Jedenfalls gab es in Nordamerika keine Hochkulturen, weil die Bewohner für die Gleichheit der Menschen waren, Bewässerung und staatlich verordnete Vorratshaltung nicht nötig waren, und aus religiösen es "notwendig" war, "Mutter Erde" so wenig wie möglich zu verletzen
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