Zierscheibe?

Leyhe

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Gibt es ein Forum "rätselhafte Funde" mögl. frühes Mittelalter ? (Hellweg östlich Paderborn)
 

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Es könnte z.B. aus einem Pferdegeschirr ein Riemenverteiler sein (in keltischer Tradition) oder eine Phalera.
Auf mich wirkt das Ganze eher römisch.

Pferdegeschirr (römische Militärausrüstung) – Wikipedia

Pferdegeschirr- und Wagenteile: Kelten-Roemer

Das Forumsmitglied Hermundure könnte Dir weiter helfen.
Melde den Fund beim Landesdenkmalamt.

Hier sind wir natürlich im falschen Forumsbereich.

Ich danke Dir, bin mal gespannt was Hermundure meint.
Gruß Ulrich Leyhe
 
Um erraten zu können, was es ist, wäre die Größe des Gegenstands wichtig.

Seit wann es das Symbol des vierfachen Herzens gibt, weiß ich nicht, vielleicht fällt @Mashenka dazu etwas ein. (Sollte es ein Glücksklee sein, kann es nur neuzeitlich sein.)
 
Um erraten zu können, was es ist, wäre die Größe des Gegenstands wichtig.

Seit wann es das Symbol des vierfachen Herzens gibt, weiß ich nicht, vielleicht fällt @Mashenka dazu etwas ein. (Sollte es ein Glücksklee sein, kann es nur neuzeitlich sein.)

Umfang, Material und Stärke kann ich klären, Teil ist noch in Privatbesetz.
 
Umfang, Material und Stärke kann ich klären, Teil ist noch in Privatbesetz.

Hallo Sepiola,
Der Durchmesser des Teils ist 40 mm, es ist gleichmäßig flach und 1,6 mm stark, weist keine Säge oder Feilspuren auf aber Reste von Feuervergoldung.
Ähnliche Teile wurden wohl auch schon von den Kelten genutzt und sollen sogar bis ins Mittelalter Verwendung gefunden haben, sodass eine zeitliche Abgrenzung schwierig sein dürfte.
Gruß
Ulrich Leyhe
 
Um erraten zu können, was es ist, wäre die Größe des Gegenstands wichtig.

Seit wann es das Symbol des vierfachen Herzens gibt, weiß ich nicht, vielleicht fällt @Mashenka dazu etwas ein. (Sollte es ein Glücksklee sein, kann es nur neuzeitlich sein.)
Leider nicht. (Spontan nur, dass das Kleeblatt im 18. Jh. ein typisches Dekorationselement in Genua war.)
 
Vielleicht hilft das bisschen weiter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleeblattkreuz

Die Form war seit dem MA als Abschluss von Bändern stark verbreitet. z.B. bei Beschlägen an Truhen, Türen, etc.; wobei ich bei dieser durchbrochenen, von einem Ring gesicherten Variante eher ein freistehendes Objekt vermuten würde…
 
Vielleicht hilft das bisschen weiter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleeblattkreuz

Die Form war seit dem MA als Abschluss von Bändern stark verbreitet. z.B. bei Beschlägen an Truhen, Türen, etc.; wobei ich bei dieser durchbrochenen, von einem Ring gesicherten Variante eher ein freistehendes Objekt vermuten würde…

Hier mal in besserer Auflösung ??
upload_2023-9-6_12-34-44.png

Vielleicht hilft das bisschen weiter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleeblattkreuz

Die Form war seit dem MA als Abschluss von Bändern stark verbreitet. z.B. bei Beschlägen an Truhen, Türen, etc.; wobei ich bei dieser durchbrochenen, von einem Ring gesicherten Variante eher ein freistehendes Objekt vermuten würde…
 
Das ist aber ein anderes Muster. Ich sehe hier eigentlich eher vier Herzen:
https://media.istockphoto.com/id/13...=VQaCN2FC6eheNBQgwO7vZ95mcZSIek8_Boi9hPKXCTY=

Der Glücksklee hat herzförmige Blätter, aber er stammt aus Mexiko und wurde erst im 19. Jahrhundert in Europa als Zierpflanze eingeführt:
Glücksklee – Wikipedia

Ist nun mit der größeren Aufnahme auch bei mir angekommen.(Zuvor sah ich nur ein winziges, stark verpixeltes Bild)

Dem größeren Bild nach zu urteilen, scheint die Struktur rundum gleich gewesen zu sein. Vielleicht fand das Objekt an der abgebrochenen Seite eine längere, bandartige Fortsetzung, was den Bruch beim Hinschlagen erleichtert hätte. Die Bearbeitung ist trotz der recht kleinen Größe eher grob, was tatsächlich für ein hohes Alter sprechen könnte (oder aber auch für eine 'rustikale' Arbeit jüngeren Datums).
Mir gingen zuvor einige Möglichkeiten durch den Kopf, z.B. Griffende eines Tafelgeräts oder Gefäßes (z.B. einer Patera), Anhänger oder Bestandteil davon oder auch eine gallische/keltische Fibula. Die Herzform allerdings, die auch ich jetzt als Absicht hinter der Struktur für wahrscheinlicher halte, grenzt die chronologische Einordnung nach unten ein und legt eher was Neuzeitliches nahe…
 
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Ist nun mit der größeren Aufnahme auch bei mir angekommen.(Zuvor sah ich nur ein winziges, stark verpixeltes Bild)

Dem größeren Bild nach zu urteilen, scheint die Struktur rundum gleich gewesen zu sein. Vielleicht fand das Objekt an der abgebrochenen Seite eine längere, bandartige Fortsetzung, was den Bruch beim Hinschlagen erleichtert hätte. Die Bearbeitung ist trotz der recht kleinen Größe eher grob, was tatsächlich für ein hohes Alter sprechen könnte (oder aber auch für eine 'rustikale' Arbeit jüngeren Datums).
Mir gingen zuvor einige Möglichkeiten durch den Kopf, z.B. Griffende eine Tafelgeräts oder Gefäßes (z.B. einer Patera), Anhänger oder Bestandteil davon oder auch eine gallische/keltische Fibula. Die Herzform allerdings, die auch ich jetzt als Absicht hinter der Struktur für wahrscheinlicher halte, grenzt die chronologische Einordnung nach unten ein und legt eher was Neuzeitliches nahe…

Von dieser Überlegung hat man sich also entfernt ?
upload_2023-9-6_22-24-16.png
 
Was ist das? Die Formen sind ähnlich, ja, die Bearbeitung aber viel präziser (herausgestanzt, anstatt geschmiedet).
 
Jenes "man" wäre arg übertrieben :D, da ich weder mit Artefakten jener Zeit noch mit Pferdegeschirr vertraut bin.

EDIT: Und hier noch eine römische Schnalle aus dem 3 Jh. mit tatsächlich herzförmig anmutenden Strukturen (@ Forum Ancient Coins), was mich die Segel streichen lässt…

Interessant, dass sich dieses Forum auch den rätselhaften Dingen widmet und Du offensichtlich in diesem Fall der Experte bist. Letztlich muss man aber wohl resümieren, dass das gefundene Teil nicht zugeordnet werden kann weil die Datierungsbreite über die Jahrhunderte reicht.
 
Interessant, dass sich dieses Forum auch den rätselhaften Dingen widmet und Du offensichtlich in diesem Fall der Experte bist. Letztlich muss man aber wohl resümieren, dass das gefundene Teil nicht zugeordnet werden kann weil die Datierungsbreite über die Jahrhunderte reicht.
Nein, wie gesagt, bin ich auf gar keinen Fall. Kenne mich höchstens mit der Bildersprache und der Symbolik des SMA und der FNZ bisschen aus. Es gibt jedoch einige hier im Forum, die mit Grabungen zu tun haben/hatten und vmtl. nur gelegentlich vorbeischauen. Wie von pardela_cenicienta im Beitrag #7 bereits empfohlen, könnte Dir das Landesdenkmalamt sicher mehr helfen, bevor man irgendwelche Schlussfolgerungen zieht.
 
Solche Gegenstände werden vom Archäologen als "durchbrochene Zierscheibe" bezeichnet.
Der Begriff "durchbrochene Zierscheibe" ist auch herrlich nichtssagend.
Solche Zierscheiben gibt es in der Bronzezeit - also seit es Bronze gibt. In der Merowingerzeit sind durchbrochene Zierscheibe aus Bronze meistens Teil des Gürtelgehänges.

Eine zeitliche Einordnung dieser konkreten Zierscheibe wage ich nicht. Die Vergoldung ist vielleicht das wichtigste Detail zur Bestimmung.
 
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