Heute, wenn „Titanic“ läuft, ist auf jeden Fall Fernsehabend angesagt, auch wenn ich den Film schon mehrmals gesehen habe. Es gibt ein paar Filme, die ich auf Video habe und trotzdem immer auch im Fernsehen anschaue, so „Der 13. Krieger“ (weil er so atmosphärisch und humorvoll ist), weiterhin „Der letzte Mohikaner“, die neue Verfilmung mit Daniel Day-Lewis in der Hauptrolle. An diesem Film mag ich, dass einem – im Gegensatz zur literarischen Vorlage – das Gut/Böse-Schema erspart bleibt, dass auch die Motive der Gegenspieler verständlich werden, und die Filmmusik ist sowieso das Beste. „King Arthur“ war ein Tiefpunkt des historischen Films. Ich kann zwar über die Spätantike nicht viel sagen, aber schon die Handlung war extrem unlogisch, die beiden Anführer der Sachsen waren Karikaturen von Bösewichten, das einzig hervorstechende Merkmal der Sarmaten (daraus hätte man wirklich was machen können!) waren die albernen F-Witze, die einer von ihnen ständig zum Besten geben musste, das Ganze unfreiwillig komisch, schade, kann man nur sagen, bei so einer guten Idee.
Vieles, was an „Gladiator“ bemängelt wurde (Düsenjägerspuren am Himmel etc.) ist mir nach mehrmaligem Sehen immer noch nicht aufgefallen, der Film ist spannend und mitreißend, dass, historisch betrachtet, einiges nicht stimmt, ist ja bekannt. Joaquin Phoenix als Commodus war sehr sehenswert. Ich bin kein Fan von Russel Crowe, sein Maximus war mir zu sehr Held und zu wenig Mensch – worauf er als Schauspieler aber wahrscheinlich wenig Einfluss hatte. Sehr gut gefiel er mir jedoch in „Master and Commander“. Dieser Film war sehr atmosphärisch, da passte alles, die Musik, die Charaktere, die Kameraführung, die Geschichte – bis hin zu den recht grausigen chirurgischen Eingriffen des Bordarztes, und mir gefiel besonders, wie detailliert das Leben an Bord mit allen Schwierigkeiten des Zusammenlebens unter solchen Bedingungen dargestellt wurde
http://www.filmszene.de/kino/m/master.html.
„Schindlers Liste“ ist vor allem wegen der schauspielerischen Leistung von Ralph Fiennes grandios, der als Lagerkommandant so intensiv das Böse (im komplexen Sinne) verkörpert, wo er doch in anderen Rollen so sensibel und sympathisch wirkt. Garantiert kein Lieblingsfilm (diese Bezeichnung wäre unpassend), den ich aber trotzdem erwähnen will, ist „Der Pianist“, ein erschütternder, verstörender Film der kleinen Gesten und leisen Töne, ohne große pathetische und auch ohne tröstliche Momente. Es muss hin und wieder Filme geben, die es dem Zuschauer nicht leicht machen, und bei diesem Thema
http://www.filmz.de/film_2002/der_pianist/
ist es mehr als angebracht.
(So viel wollte ich gar nicht schreiben!)