Begrüßungen?

Aswin

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Hallo, Weiss jemand etwas darüber, wie die Menschen sich begegnet sind - gab es bestimmte Grußformeln für die Begrüßung und den Abschied oder wenn Bekannte sich auf der Straße trafen?
Ein "Seyed gegrüßt", "Gehabet Euch wohl", "Sichere Wege!" usw. kann es wohl kaum gewesen sein. Kann mir kaum vorstellen, dass man einfach sauertöpfisch aneinander vorbei geschlichen ist (oder?)
 
Hallo, Weiss jemand etwas darüber, wie die Menschen sich begegnet sind - gab es bestimmte Grußformeln für die Begrüßung und den Abschied oder wenn Bekannte sich auf der Straße trafen?
Ein "Seyed gegrüßt", "Gehabet Euch wohl", "Sichere Wege!" usw. kann es wohl kaum gewesen sein. Kann mir kaum vorstellen, dass man einfach sauertöpfisch aneinander vorbei geschlichen ist (oder?)

Ich würde sagen, das ist regional unterschiedlich, heute, wie auch gestern. In Niedersachen sagt man "Moin", bei uns "guten Tag"
Ganz früher, so mein Urgrossvater wurde, wenn man sich kannte, " Wie ist die Zeitung" auch gesagt. Was heisst, wie sind die neuen Nachrichten..

Da musst du schon auf die Region eingehen, um das besser recherschieren zu können.
 
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Weiss jemand etwas darüber, wie die Menschen sich begegnet sind - gab es bestimmte Grußformeln für die Begrüßung und den Abschied oder wenn Bekannte sich auf der Straße trafen?

Ich kann es nur für Begrüßungen sagen, wenn sich Angehörige des Klerus oder aber Ordensleute untereinander begegneten bzw. wenn diese anderen begegneten.
Sie sagten "Pax vobiscum" oder auch - aber viel seltener - "Dominus vobiscum"; die Erwiderung lautete (insbes. wenn der/die Angesprochene auch Kleriker bzw. Ordensmann/-frau war) "Et cum spirito tuo".

Ein "Seyed gegrüßt", "Gehabet Euch wohl", "Sichere Wege!" usw. kann es wohl kaum gewesen sein. Kann mir kaum vorstellen, dass man einfach sauertöpfisch aneinander vorbei geschlichen ist (oder?)

Einfach aneinander vorbeigegangen wird man wohl wirklich nicht sein.
Grundsätzlich hatte man einen gesellschaftlich Höherstehenden zudem sowieso zu grüßen.
Formeln wie "Seyed gegrüß(e)t" oder "Gehab(e)t Euch wohl" aber kannst Du wirklich getrost vergessen, denn die gehören zur Kunstsprache des sog. Marktmittelalters.
Bei "Sichere Wege" bin ich mir nicht ganz klar, denn für den Gruß eines Reisenden halte ich dies zumindest für nicht ganz abwegig. Allerdings ist das nur meine persönliche Interpretation...

Im Hochmittelalter ist das "Gott zum Gruß(e)" durchaus üblich gewesen, mW allerdings eher in gehobenen Kreisen - sprich: Adel und Geistlichkeit.
 
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Da musst du schon auf die Region eingehen, um das besser recherschieren zu können.
Regional verschieden - ist sicherlich richtig. Ich hab aber ohne diese Eingrenzung schon nichts finden können. Regional orientierte Rechersche scheint mir NOCH schwieriger.
 
Von dieser Seite hier: http://www.albertusmagnus.de/th_0606.htm

"Gruß aus dem Mittelalter

Sogar unsere alltägliche Grußformel "Guten Morgen", das heute fast unvermeidliche Abschiedswort "Tschüß" und das lässige "Ciao" sind seine Zeugnisse. "Guten Morgen / Tag" ist die Kurzform von "Gott gebe dir einen guten Morgen / Tag". Im süddeutsch gebräuchlichen "Grüß Gott" ist der Gottesbezug noch hörbar. "Grüß Gott" bzw. "Gott grüße dich" bedeutete ursprünglich: Gott sehe dich freundlich an, Gottes Wohlwollen begleite dich. Das norddeutsche "Tschüß" stammt vom französischen "Adieu" bzw. italienischen "Addio": "Gott befohlen". Unsere Wege trennen sich - nun geh' Deinen Weg in Gottes Obhut!

Das italienische "Ciao", das auch hier zu Lande immer beliebter wird, geht auf das italienische Wort "schiavo", Sklave, zurück. Wie "Servus" (lat: Sklave) zeigt "Ciao" die Ergebenheit und soziale Unterordnung des Grüßenden gegenüber dem Gegrüßten an. Unser Abschiedswort "Auf Wiedersehen" ist jung, möglicherweise hat es sich erst im 19. Jahrhundert in Übernahme des französischen "Au revoir" eingebürgert. Der ältere Gruß lautete "Behüt' Dich Gott". Hier in München sagt man das noch: "Pfiat Di". "
 
auch geläufig war :
"Gelobt sei Jesus Christus" und als Antwort "In Ewigkeit, Amen"

Wo war das geläufig?
In der Eingangsfrage war keine Zeit- oder Ortsbestimmung.
Wie ich schon anmerkte, wenn du " gelobt sei jesus christus" am falschem Ort zur falschen Zeit gesagt hättest, wäre das auch nicht richtig.
Kommt ja auch auf die Umstände an. Gehe ich zu einem Amt und sage Hi, habe ich schon verloren. gehe ich zu einer Party und sage ich höflich " guten Tag", ebenfalls dasselbe.
 
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