Was wurde im Mittelalter gegessen?

Mittelalter FastFoodRestaurant

Gab es denn im Mittelalter so etwas wie ein 'Fast Food-Kneipe' oder so etwas in der Richtung?:confused:
Ich meine Gaststätten/Kneipen/..., die rund um die Uhr Essen anbaten?
 
Da sprichst Du zwei Problemkreise an, die moderne Menschen mit der Vorstellung des Mittelalters haben: Schlaf- und Wachphasen und Nahrungsmittelaufnahme. Die Nahrungsmittelaufnahme war damals kärglicher als heute und für die Mehrheit der Bevölkerung vermutlich auf ein bis zwei Mahlzeiten pro Tag beschränkt. Es gab also weder qualitativ noch quantitativ das Nahrungsangebot von heute. Mangels elektrischen Lichts und Heizungen hat man auch viel mehr Zeit schlafend und im Bett verbracht, auch um den Energiehaushalt des Körpers zu beschränken. Man war also viel abhängiger von Jahres- und Tageszeiten. Annähern kann man sich diesem Problem, wenn man sich das Sexualverhalten vor der Erfindung der Pille und danach ansschaut.
 
Das dürfte auch wieder regional, saisonal und standesbezogen verschieden gewesen sein. Wirtschaftsbücher weisen oft 3 oder gar 5 Mahlzeiten pro Tag auf, uns zwar auch und insbesondere für die "niederen Chargen", passend zu den Arbeitsrythmen. Die waren dann jedoch - wie schon weiter oben geschrieben - ziemlich eintönig. Fünfmal am Tag Getreidebrei - lekker. Karg? An Auswahl sicher. Am Inhalt? Hmmm ... ernährungsphysiologisch müsste man mal genauer schauen, wie sich die Inhalte der Speisen zusammensetzten. Gibts da einen passenden Titel dazu? *grübel*
Apropos "Fastfood" ... irgendwo hab ich mal gelesen, das es im MA bereits eine Paste mit der gleichen Funktion als Geschmacksneutralisator gegeben hat wie es heute Ketchup ist. Ich komm nur weder drauf, wo ich das her hab, noch woraus die bestand. Kommt das wem bekannt vor? :grübel:
Nochwas am Rande: Die Etymologie des "Mahlzeit!" ist allgemein bekannt, oder? :red:
 
Ich beziehe mich mal auf den Getreidebrei. Da wird es verschiedene Variationen gegeben haben, je nachdem, was gerade verfügbar war. Wir essen im Lager morgens immer eine Variante, die aus Hafer (könnte auch anderes Getreide sein), Milch, Honig, manchmal auch Rosinen und/oder Nüssen besteht, sozusagen ein mittelalterliches Müsli.
Solange man das nur an wenigen Wochenenden im Jahr und dann nur einmal am Tag vorgesetzt bekommt kann man es ganz gut ab. Aber drei bis fünfmal am Tag...?
Gesund ist es ganz sicher, ich wette, dass man damit ziemlich lange überleben kann. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die einfache Bevölkerung sich ausgewogener ernährt hat, als man so glaubt.
 
Gab es denn im Mittelalter so etwas wie ein 'Fast Food-Kneipe' oder so etwas in der Richtung?:confused:
Ich meine Gaststätten/Kneipen/..., die rund um die Uhr Essen anbaten?

Da gibt es doch in Regensburg neben der "Steinernen Brücke" die "älteste Würstchenbude" der Welt.
Spätmittelalterlich res. Frühneuzeitlich.

Frag mal Luki, die ist der Lokalmatador.


Grüße Repo
 
Das Besteck bestand übrigens nur aus zwei Teilen: Löffel (aus Holz) und Messer; zur Verdeutlichung habe ich ein Bild einer Eßmesserrekonstruktion angehängt.
Gabeln als Teil des Eßbestecks gab es nicht, wohl aber in Form eines Astes oder Bratspießes mit zwei Zinken, um Fleischstücke übers Feuer halten und drehen zu können, dann in kleinerer Ausgabe als Küchenwerkzeug oder zum Verteilen z.B. von Fleischstücken auf der Tafel.

Woher kommt eigentlich das meiner Meinung nach unsinnige Gerücht, es habe im (Hoch-)Mittelalter KEINE Löffel gegeben? Und KEINE Teller? In einem "mittelalterlichen Kochbuch" von mir spukt dieses Gerücht herum, mit der Begründung der Löffel sei ein "liturgisches Gerät" gewesen. Doch mir fällt keine liturgische Handlung in einer kath. Messe ein, die einen Löffel erfordert. (Es sei denn man sieht das Häufen von Weihrauch auf die Räucherkohle als liturgische Handlung an).

Darüberhinaus interessiere ich mich für Belege aller Art über Eßbesteck, denn ich hatte schon einige leidige Diskussionen zu dem Thema "Löffel"/"Teller". Funde von Holzlöffeln wird es kaum aus dem Hochmittelalter geben, aber vielleicht kennt jemand eine Abbildung? An literarischen hinweisen hab ich bisher nur Teller bzw. Platten belegen könnnen. Hoffe, das schweift nicht zu sehr vom Thema ab....

Danke!
 
Was den Löffel in der Liturgie angeht: Bei der Gabenbereitung wird dem Wein etwas Wasser beigemischt, dafür gibt es ein spezielles Löffelchen (mit einem speziellen Namen, der mir gerade nicht einfällt:red:), damit nicht zu viel Wasser in den Wein kommt. Ich denke, das ist gemeint.
 
Was den Löffel in der Liturgie angeht: Bei der Gabenbereitung wird dem Wein etwas Wasser beigemischt, dafür gibt es ein spezielles Löffelchen (mit einem speziellen Namen, der mir gerade nicht einfällt:red:), damit nicht zu viel Wasser in den Wein kommt. Ich denke, das ist gemeint.


Ich versuche gerade verzweifelt, den Namen des Löffelchens zu ergoogeln. Bisher habe ich aber nur die Bezeichnung "Löffelchen" (umkränzt von herrlichen Bezeichnungen wie "Cingulum", "Corporale", "Patene", "Palla" oder "Velum") gefunden:

http://glaube-und-kirche.de/heilige_messe.htm

Es muß aber einen lateinischen Namen dafür geben. "Löffel" heißt auf lateinisch "cochlear" oder "ligula".

Da findet Freund Google zwar auf einer verheißungsvollen Seite folgendes:
thuribulum cum navicula, et in ea cochlear et thus
... aber das bezieht sich wieder auf den Weihrauchlöffel.

Ebenso auf http://gsg9.securenet.pl/praxis/ars/missa_sollemnis_lat.html und http://www.binetti.ru/collectio/liturgia/missale_files/ritus_servandus.htm


Zu der Wein-Wasser-Mix-Zeremonie heißt es nur, daß ein klein wenig Wasser aus einem Fläschchen ("ampulla") in den Kelch gegossen wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das LThK vermerkt zum "Löffel" (gr. labis), daß er in der Ostkirche zur Entnahme der in den Wein eingesenkten Broteucharistie verwendet wird. Außerdem benutzt man den Löffel, um das heilige Brot zur Aufbewahrung mit Wein zu tränken, nur ein paar Tropfen (schimmelt das nicht??).

Im Westen wie schon erwähnt für den Weihrauch oder eben für die Beimengung von Wasser. Früher gelegentlich auch zur Krankenkommunion. Erlaubt ist auch das spenden des Weines mit dem Löffel, allerdings ist dem Trinken aus dem Kelch der Vorzug zu geben. (Warum nur :pfeif:)

Die Fläschchen haben sich aus alter Zeit erhalten, als die Gläubigen noch selber Gaben zum Altar brachten. Mit der Zeit hat sich das abgeschliffen und die Gefäße wurden kleiner, da ja nur der Priester Wein bekam. Um aber auch das ursprüngliche Verhältnis von viel Wasser und wenig Wein umzukehren, gibt es dieses wirklich winzige Löffelchen, damit bloß nicht zuviel Wasser in den süßen Wein gelangt. *hicks*
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Westen wie schon erwähnt für den Weihrauch oder eben für die Beimengung von Wasser. Früher gelegentlich auch zur Krankenkommunion. Erlaubt ist auch das spenden des Weines mit dem Löffel, allerdings ist dem Trinken aus dem Kelch der Vorzug zu geben. (Warum nur :pfeif:)


Ich frage mich, warum man nie auf Strohhalme gekommen ist...
 
Woher kommt eigentlich das meiner Meinung nach unsinnige Gerücht, es habe im (Hoch-)Mittelalter KEINE Löffel gegeben? Und KEINE Teller? !

Das älteste Eßbesteck ist der Löffel. Der mittelalterliche Löffel wies im Gegensatz zu den unsrigen einen kurzen Stiel auf, der mit der ganzen Faust umschlossen werden konnte
http://www.kleio.org/mittelalter/MaIV2.htm

Müsste ja auch merkwürdig aussehen, wie die mit ihrem mitgebrachten Eßmesser im Brei herrumstochern.
 
Schon in der Steinzeit aß man mit Löffel und und kannte das Messer. Und bei den Tellern denke ich mal, daß man diese auch herstellte, als man den Ton brennen konnte. Zumindest wenigstens als Eßschale.
 
Und vorher nahm man Blätter, Holzstücken oder die hohle Hand, wie jeder Anthro- bzw. Ethnologe bestätigen können wird. Zu Donald: Das Messer - bzw. ein passender Abschlag - wird wohl aber das Ältere sein. Schon mal, weil ein Schneidwerkzeug welcher Art auch immer notwendig ist, um intentionell etwas herzustellen, was den Namen "Löffel" (= Vertiefung am Ende eines Verlängerungs- und Halteteiles) verdient. Alles andere waren wohl eher Stöcke, die in das Essen getaucht bzw. auf die dieses aufgespiesst wurde. In Form von Schaschlik und Fondue ist das ja auch heute noch durchaus beliebt ... ;)
Bye
Suedwester
 
Woher kommt eigentlich das meiner Meinung nach unsinnige Gerücht, es habe im (Hoch-)Mittelalter KEINE Löffel gegeben?

Kann ich Dir nicht sagen, zumal gerade Holzlöffel auf Ausgrabungen recht häufig gefunden wurden und werden, wenngleich für die Formgebung die Funktionalität im Vordergrund stand und nur ganz wenige Sücke verziert wurden. Es gibt ergo reichlich Fundlagen aus dem 11. bis 13. Jh.
Steht so zumindest in Gösta Ditmar-Trauth "Rüstung, Gewandung, Sachkultur des Deutschen Hochmittelalters" - Karfunkel Verlag, Wald-Michelbach 1999. Der Autor sollte mE schon wissen, worüber er spricht, denn er ist in der Archäologie des Mittelalters zuhause.

Und KEINE Teller?

Das ist nun wiederum nicht nur ein Gerücht, denn Teller waren bis zum 13. Jh. ungebräuchlich, da man von Holzbrettchen aß oder aber eine Scheibe Brot als Eßunterlage diente.
Im 13. Jh. kamen gedrechselte Holzteller in Mode, wurden jedoch erst im Spätmittelalter (also nach 1300) zahlreicher, während man dann in der frühen Neuzeit das Material von Holz zu Keramik wechselte.
Desweiteren kamen vorrangig im Servierbetrieb, aber auch beim Essen von Suppen und Brei, Schüsseln und Schalen zum Einsatz.
Belege: Hortus Deliciarum (12. Jh.), Fundlagen 12. und 13. Jh. bzw. 14. und 15. Jh. - aus o.g. Buch

Darüberhinaus interessiere ich mich für Belege aller Art über Eßbesteck, denn ich hatte schon einige leidige Diskussionen zu dem Thema "Löffel"/"Teller". Funde von Holzlöffeln wird es kaum aus dem Hochmittelalter geben, aber vielleicht kennt jemand eine Abbildung? An literarischen hinweisen hab ich bisher nur Teller bzw. Platten belegen könnnen.

Wiederum nach o.g. Buch:
Hrabanus Maurus Handschrift (1028) - Adlige beim Essen mit Messer und zweizinkiger Gabel(!)
Hortus Deliciarum (12. Jh.) - Eßbesteck: spitze Messer, Fischmesser, eine zweizinkige Gabel(!)
drei typische Eßmesser mit Griffen aus Holz- oder Knochenplättchen, die sich bzgl. Formgebung praktisch nicht von modernen Küchenmessern unterscheiden, aus staufischen und nachstaufischen Fundlagen (12., 13., 14. Jh.)
verziertes(!) Eßmesser mit Futteral, dessen Spitze mit Blech beschlagen ist(!), aus salischer Fundlage (11. Jh.)

Anzumerken ist bzgl. der Gabel jedoch (wie ich schon in einem früheren Beitrag schrieb), daß diese nur vereinzelt über die mittelalterlichen Jahrhunderte auftaucht und zudem dann auch meist zum Darreichen und nur selten zum Essen gebraucht wird.
 
Kann ich Dir nicht sagen, zumal gerade Holzlöffel auf Ausgrabungen recht häufig gefunden wurden und werden, wenngleich für die Formgebung die Funktionalität im Vordergrund stand und nur ganz wenige Sücke verziert wurden. Es gibt ergo reichlich Fundlagen aus dem 11. bis 13. Jh.
Steht so zumindest in Gösta Ditmar-Trauth "Rüstung, Gewandung, Sachkultur des Deutschen Hochmittelalters" - Karfunkel Verlag, Wald-Michelbach 1999. Der Autor sollte mE schon wissen, worüber er spricht, denn er ist in der Archäologie des Mittelalters zuhause.


Danke für die fundierte Auskunft!!!!! Ich denke, ich werd selbst einmal einen Blick in dieses Buch werfen.

Das ist nun wiederum nicht nur ein Gerücht, denn Teller waren bis zum 13. Jh. ungebräuchlich, da man von Holzbrettchen aß oder aber eine Scheibe Brot als Eßunterlage diente.
Im 13. Jh. kamen gedrechselte Holzteller in Mode, wurden jedoch erst im Spätmittelalter (also nach 1300) zahlreicher, während man dann in der frühen Neuzeit das Material von Holz zu Keramik wechselte.
Desweiteren kamen vorrangig im Servierbetrieb, aber auch beim Essen von Suppen und Brei, Schüsseln und Schalen zum Einsatz.
Belege: Hortus Deliciarum (12. Jh.), Fundlagen 12. und 13. Jh. bzw. 14. und 15. Jh. - aus o.g. Buch


Danke auch für diese Belege. Ich selbst hab mich auch noch weiter umgesehen und Abbildungen gefunden, auf denen Löffel als Eßbesteck verwendet weerden. Ich werd versuchen, diese Abbildungen zu posten, weiß nicht obs mir gelingt (bin ein genereller Forums-Neuling)
Das es Teller im heutigen Sinn im Hochmittelalter nur vereinzelt und nicht in der heutigen Form gegeben hat, verwundert mich ohnehin weniger. Auch über den Gebrauch von Brotscheiben als Teller hab ich schon einiges gelesen, dies aber bisher eher mit Skepsis betrachtet, da die betreffenden Bücher keine Belege dafür bringen.

Anzumerken ist bzgl. der Gabel jedoch (wie ich schon in einem früheren Beitrag schrieb), daß diese nur vereinzelt über die mittelalterlichen Jahrhunderte auftaucht und zudem dann auch meist zum Darreichen und nur selten zum Essen gebraucht wird.


Und wie sieht es mit dem sogenannten Pfriem aus? Weiß jeman genaueres darüber, o ein solcher belegt ist?
Meiner Information nach hat man diesen kleinen Spieß auch gerne zusammen mit dem Messer mit sich geführt. Ist ja sehr hilfreich beim Schneiden und auch zum Aufspießen und zum Mund führen von Fleischstücken. (Das wiederum weiß ich aus eigener Erfahrung, aber auch ohne eine solche kann man es sich leicht vorstellen).

@ Löffel als liturgisches Instrument:
Weiß jemand, wie lange man in der kath. Kirche schon Wein mit Wasser vermischt zum Abendmahl reicht? Ich bin nicht sicher, ob das im Hochmittelalter schon üblich war.


Danke euch allen für die vielen Antworten,

Eure Beatrice vom Hofe
 
@ Löffel als liturgisches Instrument:
Weiß jemand, wie lange man in der kath. Kirche schon Wein mit Wasser vermischt zum Abendmahl reicht? Ich bin nicht sicher, ob das im Hochmittelalter schon üblich war.


Ich vermute, daß das schon im Altertum so üblich war, ganz einfach, weil man damals Wein fast nie pur getrunken hat:


Außer Wasser, das seit etwa 300 v. Chr. in guter Qualität überall in Rom zu haben war und das warm oder auch schneegekühlt getrunken wurde, gab es mulsum, eine Mischung aus Wein und Honig, sowie Wein selbst, der üblicherweise mit Wasser verdünnt getrunken wurde. Der Wein wurde oft sehr stark verfälscht, so gab es Rezepte, wie aus Rotwein Weißwein zu machen sei und umgekehrt. Es gab auch einen Vorläufer des Glühweins, conditum paradoxum, eine Mischung aus Wein, Honig, Pfeffer, Lorbeer, Datteln, Mastix und Safran, die heiß, ggfs. mehrmals aufgekocht oder auch kalt getrunken wurde.

Bei einer comissatio wurde stets ein Trinkkönig gewählt, der das Mischverhältnis von Wasser und Wein sowie die von jedem Anwesenden zu trinkende Menge bestimmen durfte. Außerdem konnte er von den Teilnehmern Gedichte und andere Vorträge fordern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Esskultur_im_Römischen_Reich#Tischkultur


Anscheinend wurde Wein nur dann unverdünnt getrunken, wenn man sich besaufen wollte:

Eine römische Orgie war eine teure Angelegenheit. Das eigentliche Trinkgelage, bei dem der unvermischte Wein in Strömen floss, schloss sich jedoch erst an die Mahlzeit an. Im Gegensatz zu den Griechen, die ihren Wein mit Wasser mischten, um nicht zu früh betrunken zu sein, verabscheuten die Römer es, Wein mit Wasser zu mischen. So ist es nicht verwunderlich, wenn Gelage einer Orgie endeten.

http://www.lateinforum.de/realien/cena.htm


Den Griechen galt das Trinken puren Weins offenbar als barbarische Sitte:

In den Augen der Griechen waren die Skythen eine versoffene Horde

Die Skythen wurden von den griechischen Geschichtsschreibern als unmäßige Trinker bezeichnet. Den Griechen fiel vor allem auf, daß sie den Wein pur tranken, nicht mit Wasser gemischt, wie es griechischer Sitte entsprach.

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20040106
 
Danke auch für diese Belege. Ich selbst hab mich auch noch weiter umgesehen und Abbildungen gefunden, auf denen Löffel als Eßbesteck verwendet weerden. Ich werd versuchen, diese Abbildungen zu posten, weiß nicht obs mir gelingt (bin ein genereller Forums-Neuling)

Leider ist es mir nicht gelungen, die Abbildungen direkt hierher zu kopieren.
Hier aber der Link des Bilderarchivs des Institutes für mittelalterliche Realienkude der Österr. Akademie der Wissenschaften:

http://www.imareal.oeaw.ac.at/realonline/

Es handelt sich bei den erwähnten Abbildungen um Miniaturen aus der Mitte des 14. Jhs
(Cod. 151, Concordantiae caritatis, Lilienfeld, heutiges NÖ), welche die Geschichte Jacobs (Altes Testament) illustrieren.

Weiters findet man eine schöne Szene auf einem Flügelaltar zu Köln (jetzt im
Wallraf-Richartz-Museum), wo man eine Krankenspeisung der Hl. Elisabeth sieht.

Ebenfalls in der oben erwähnten Datenbank zu finden.

Beste Grüße,

Beatrice
 
@ Wein verdünnt/unverdünnt:

Nur weil man im Altertum und im Mittelalter Wein im profanem Gebrauch verdünnt und vermischt getrunken hat, heißt das doch noch nicht, das es dies auch beim Messwein so war. Wein mit normalen Wasser zu verdünnen ist auch in Italien üblich,.
Wenn man so will, verdünnt man bis heute noch Wein mit Wasser. Man denke doch nur an eine "rote/weiße Mischung" oder "roter/weißer G´spritzer" - aber daraus lassen sich schwer Rückschlüsse auf die Verwendung im MA ziehen.

Heute trinkt man meines Wissens bei evang. Messen den Wein pur, obwohl man in im Alltag auch vermischt trinkt. (Mir ist schon klar, dass es im MA keine Protestanten gab, aber ich kann über die kath. Handhabung von heute nichts aussagen. Das haben schon andere, die sich besser auskennen, getan. Ich meine nur, dass man profanen Gebrauch nicht mit liturgischem gleichsetzen kann.)
 
Zuletzt bearbeitet:
In meiner wunderbaren Liturgievorlesung habe ich zum Thema Wein gehört, daß der Brauch der Wasserbeimischung griechischem Brauch entstammt, aber wohl auch shcon zur Zeit Jesu in Palästina üblich war. Im Osten war die Menge Wassers deutlich größer als die paar Tropfen, für die im Westen dieses Minilöffelchen eingeführt wurde.
Zum weiteren NAchschlagen bin ich jetzt zu müde, kann das aber auf Wunsch nachholen.

Gute N8
 
Zurück
Oben