Wie Andronikos oben schon sagte, ist "Größe" relativ und hängt stets von der Perspektive des Betrachters ab. Natürlich kann man einige bedeutende byzantinische Herrscher nennen, wobei ich Alexios I. Komnenos nicht unbedingt den Vorzug geben würde. Ihm ist anzulasten, dass er - wenn auch unbeabsichtigt - den 1. Kreuzzug auslöste, der statt Hilfe eine Vertiefung der Gegensätze brachte.
Wobei der erste Kreuzzug für Byzanz noch Gewinn war und insofern richtig.
Als bedeutendsten der Komnenen würde ich eher Kaiser Johannes II. Komnenos (1180-1143) nennen, der nach Vereitelung von Palastintrigen gegen seine Nachfolge die Politik des Vaters kraftvoll doch mit Maß fortsetzte. Vor allem eröffnete er im Innern eine Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte und fortschrittlicher Sozialpolitik. Unter ihm gerät Ungarn in in den byzantinischen Einflussbereich
Das ist auch mein Favorit. Hätte er länger gelebt, wäre die Geschichte von Byzanz wohl anders verlaufen.
und ein großer Sieg über die Petschenegen erlaubt die erneute Verlegung der Reichsgrenze an die Donau.
Dieser Sieg war nicht nur "groß", sondern beendete für Byzanz die petschenegische Begrohung endgültig.
Zu den bedeutendsten Herrschern muss man unzweifelhaft Kaiser Justinian I. (527-565) rechnen, der immerhin große Teile des römischen Territoriums in Italien, Spanien und Nordafrika zurückgewann. Seine Regierungszeit zeigte aber auch deutlich, dass das Oströmische Reich auf Dauer nicht in der Lage war, derart ausgedehnte Staatsgrenzen nachhaltig zu schützen und zu stabilisieren.
Zumindest nicht, wenn seine Herrscher weiter schwerwiegende Fehler machten, wie Justinian I. in Italien.
Respekt sollte man zwei Kaisern zollen, die in verzweifelter und aussichtsloser Lage - den Tod vor Augen - ihren letzten Kampf im eingeschlossenen Konstantinopel gegen die Türken fochten. Die Kaiser Manuel II. (1391-1425) und Konstantin XI. (1449-1453) mussten erleben, dass all ihre Hilferufe erfolglos blieben, sodass sie in der Tat zu den tragischen Figuren der Weltgeschichte zählen.