Ich suche den Stammbaum von Theseus

devilstick

Neues Mitglied
Hallo!
Brauche dringend den Stammbaum von Theseus für die Schule!
Wäre nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!
Johanna :yes:
 
Der erste Link ist ja interessant. Da hat sich ja die halbe griechische Antike zu Götternachfahren gemacht und dem Zeus ein ausschweifendes Sexualleben angedichtet.
 
Jetzt istmir endlich klar,warum der Zeus Göttervater genannt wird^^
Gibt es eigentlich eine genaue Anzahl von Göttern? oder ist es so,das verschiedene Gebiete verschiedene Götter hatten, auf das antike Greichenland bezogen...
 
Also es gibt ein Gewirr an Linien nach Nyx.
Für Liebhaber nichtexistenter ellenlanger Stammbaumlinien sehr ergiebig.
Zeus wurde von einer Nymphe Amalthea aufgezogen, die ihm Ziegenmilch gab, manche meinen, sie sei selbst die Ziege gewesen - weil seine Mutter keine Kinder haben durfte, weil der Vater seine Kinder fraß.
Übrigens heiratete Zeus seine Schwester Hera. Inzucht führt zu allerlei Komplikationen und dann zum Aussterben.
Und irgendwann war die Götterzeugung ja dann auch erschöpft.

Natürlich gab es andere Götterlinien. Zeus schwängerte ja nicht nur seine Halbschwester sondern auch andere Göttinen, deren Herkunft zwar alle auf eine Mutter oder Großmutter zurückgehen, Gaia genannt - aber wie schon erwähnt: Inzucht war in der griechischen Götterwelt anscheinend unvermeidlich.
 
Gibt es eigentlich eine genaue Anzahl von Göttern? oder ist es so,das verschiedene Gebiete verschiedene Götter hatten, auf das antike Greichenland bezogen...
Nein. Ich habe hier irgendwo eine Liste mit knapp 70 Namen herumliegen, aber die ist bestimmt nicht vollständig. Viele Götter haben Beinamen, denen ich teilweise zumute, dass sich die Kulte verselbstständigt haben. Überdies sidn auch alle Nymphen offiziell Götter, auch wenn ihre Zuständigkeit nur einen einzelnen Fluss oder Baum umfasst. Spätestens hier wird klar, dass es eine unzählbare Menge ist.
 
Gibt es eigentlich eine genaue Anzahl von Göttern? oder ist es so,das verschiedene Gebiete verschiedene Götter hatten, auf das antike Griechenland bezogen...
Tja, das ist Polytheismus pur!

Ich habe hier mal für "Anfänger" eine Kurzdarstellung bearbeitet:

Normalerweise ist es übersichtlicher: Es gibt in jeder mir bekannten Theogonie eine hermaphroditische (meist etwas "unmenschliche") Schöpfergottheit, die alleine alles Mögliche erschafft, zur Vereinfachung sich aber erst einmal ein polares Gegenstück macht, zusammen mit ihm/ihr dann eine unbestimmte Anzahl von (unsterblichen) "Kleingöttern" fürs Tagesgeschäft, damit es nicht so langweilig wird noch einige "Monster" sowie eine kleine (!) Anzahl von Hochgöttern für die Regierungsgeschäfte. (z.B. in Mesopotamien : Apsu -> Tiamat; die Annunaki; Anu, Ea, Enlil)

Im Rahmen vor Reichsbildungen müssen jetzt lokale Traditionen konsolidiert werden, was bei den "Hilfsgöttern" noch keine Probleme macht, aber bei den Hochgöttern. Entweder werden sie miteinander verschmolzen oder sie können sich in gewissen Grenzen akkumulieren, wenn andere zahlen-magische System als auf 3 basierende entwickelt wurden. Bei den Sumerern/Babyloniern waren es die sieben Wandelsterne, die eine Ausdehnung gestatteten (Shamasch, Marduk, Nanna, Ishtar,..)

Wenn Grenzen erreicht werden, muss es zur "Unterdrückung" von Göttern kommen, was mythologisch als Götterschlachten fassbar wird, mit dem kleinen logischen Problem, wie man denn nun "unsterbliche" Götter los wird...

Die griechische Zahlen-Magie vervielfacht die 3 zu 6 und 12 und arrangiert den Kram dann etwa so:

(1) Gäa (Erde) schafft Uranos (=der gestirnter Himmel)
(2) Zusammen dann jede Menge Monster, wie etwa die "Giganten"
(3) 12 Titanen-Hochgötter (6 Männchen, 6 Weibchen, u.a. Rhea, Kronos, Okeanos)

Die Herrschaft dieser (vielleich vor-griechischer?) Titanen wird nun durch ein neues Triumvirat gebrochen
(4)
- Der Wettergott Zeus
- der Meeresgott Poseidon
- der Unterweltsgott Hades
Denen 3 äußerst wichtige sehr alte Göttinnen zugesellt werden:
(4b)
- Die Getreide- und Fruchtbarkeitsgöttin Demeter
- Die Feuer- und Herdgöttin Hestia
- Die Frauengöttin Hera

Aus den umliegenden Gebieten (Syrien und Mesopotamien) dringen jetzt aber ständig weiter verehrte Götter und Göttinnen ein, die man in irgendeiner Form "akkumulieren" muss:
(5) Eine Auswahl
- Sonnengott: Apollon (*)
- Mondgöttinnen: Artemis (*), Hekate, Selene
- Kriegsgötter: Ares(*), Athene(*)
- Große Mütter: Kybele, Dione/Aphrodite(*), Persephone
- Diverse: Hermes(*), Orpheus, Dionysos(*), Adonis, Hephaistos(*)

Aus (5) werden jetzt nach einem undurchsichtigen Schema Ergänzungen zu insgesamt zwölf "olympischen" Göttern ausgewählt. Ich habe sie mit (*) markiert. Teufel, es sind acht! Um die Zahlenmagie und das Vorbild der Titanen aufrechtzuerhalten, hat man später das eher unpopuläre "Feuerpaar" Hades und Hestia aus (4) herausgenommen (Hades konnte durch den Schmied Hephaistos ersetzt werden und Hestia durch die patente Athene)

In einer eher theoretischen Konstruktion wurde über dem "Urpaar" Gaia - Uranos ("Wo kamen die denn her?") noch das "Alternativ-Ur-Paar" Nyx (Nacht) - Erebos (Finsternis) gesetzt. Das ist eine ziemliche Hilfskonstruktion... "Und wo kommen die dann her?" Tja, irgendwann muss man eben aufhören zu fragen :)

Das für uns nahezu Unbegreifliche ist nun, dass die Griechen in einer fast wissenschaftlich zu nennenden Kleinarbeit die in anderen Kulturen normalerweise unverbundenen tausend "Kleingötter" in einem Genealogischen Schema mit den Hauptgöttern verbunden haben. Es gibt keine Gottheit, deren Existenz sich nicht so erklären lässt! Dabei wird teilweise mit äußerster Schlitzohrigkeit vorgegangen. Aphrodite ist auf Zypern eine uralte Abspaltung der Großen Mutter, und hat mit Zeus aber auch gar nichts zu tun. Aber irgendwie (sozusagen "von hinten durch die Brust") wird sie dann doch zur Zeustochter. Ähnlich Dionysos und Athene....
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben