Perikles

Leopold Bloom

Aktives Mitglied
Fortsetzung aus:

http://www.geschichtsforum.de/community/5/118.html?1019747751


Beitrag von birgit juen (Juen) : Montag, den 12. November, 2001 - 19:51
hallo, ich suche informationen über Perikles und die Blütezeit Griechenlands nach den Perserkriegen.
danke im vorhinein
birgit
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Beitrag von CHrissi : Montag, den 21. Januar, 2002 - 20:30
Ich würde auch gerne etwas über PERIKLES erfahren!!!!!
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Beitrag von Lukas : Montag, den 21. Januar, 2002 - 22:09
Biographie über den Griechischen Staatsmann Perikles:
(Geb. ca. 500 v.Chr. / Gest.429 n.Chr.)

Perikles trat im Jahr 462 v.Chr. an die Spitze des Demos von Athen. Er entzog gemeinsam mit Ephialtes dem Areiopag das Aufsichtsrecht über Verwaltung und Beamte und übertrug es dem Rat der Fünfhundert, die Volksversammlung (Ekklesia) und die Volksgerichte. Er führte die Besoldung von Rat und Gerichten ein, und erweiterte das Wahl- und Kandidaturrecht für das Archontat auf die 3. Klasse (Zeugiten).

Perikles wird 443 v.Chr. jährlich zum Strategen wiedergewählt Unter seiner Führung erreichte Athen die Vormachtstellung im Attischen Seebund. Nach den Perserkriegen wollte er den Bund in ein Attisches Reich umwandeln. Der Bund wurde in 5 Steuerkreise eingeteilt, und alle Städte mußten die attische Demokratie einführen. Abfallende Städte wurden zurückerobert.

Perikles erreichte einen fünfzehnjährigen Frieden mit Sparta, der aber nach seinem Tode wieder zerbrach.

Wissenswertes über Perikles und der Blütezeit ist auf der Webseite http://www.young.de/schule/hausaufgaben/z02/b001008.htm zufinden.
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Beitrag von Neil Schweden (Historyman) : Dienstag, den 26. Februar, 2002 - 18:23
Hallo
Ich suche eine ausführliche Biographie zu Perikles mit Informationen über seine Reformen und seinem politischen Werdegang.
Ich freue mich über jeden informationsreichen Beitrag und bedanke mich schonmal.
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Beitrag von unbekannt : Donnerstag, den 28. Februar, 2002 - 18:23
Kompliment an Lukas! Den Artikel konnte ich echt gut gebrauchen!
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Beitrag von Mitglied Roland : Freitag, den 19. April, 2002 - 11:10
Hallo,
nach ein zwei deutschsprachige Literaturtips zum Thema:

Schachermeyr, Fritz: Perikles, 1969
Schubert, Charlotte: Perikles, 1994

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Beitrag von Gast Sabine : Sonntag, den 21. April, 2002 - 12:20
Interessante Informationen findet ihr sicher auch unter:
www.alabaster.de/TagmansTake/Reservoir/Forschung/TexteRRpasswort/rr0157.html
Die Seite könnte besonders für die Vorbereitung Entwicklung der Demokratie in Athen etc. gut sein!
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Beitrag von Gast Sabine : Sonntag, den 21. April, 2002 - 12:23
Sorry, Tippfehler! Die richtige Adresse lautet:
www.alabaster.de/RagmansRake/Reservoir/Forschung/TexteRRpasswort/rr0157.html
 
Ich frage mich, weshalb Plutarch in seinen Parallelbiographien auch Perikles auftaucht, obwohl er die Kritik, die schon zu sein Lebzeiten existierte, kannte.
Kann Perikles ein Vorbild sein?
Für was steht Perikles? Was hat er für die Nachwelt geschaffen, daß er im 19. und 20. Jahrhundert idealisiert wurde und zum Synonym für Demokratie wurde?

Bis auf Thukydides, der uns einen idealisierten Perikles zeigt, indem er vieles verschweigt und Plutarch, der trotz aller Schwierigkeiten versucht einen vorbildlichen Perikles zu präsentieren, haben wir den beißenden Spott der attischen Komödiendichter und die vernichtende Kritik Platons und Aristoteles'.

Er war fähig Reden zu halten und er konnte die Massen beeindrucken, sonst wäre er nicht so oft zum Strategen gewählt worden. So viel scheinen wir doch nicht über ihn zu wissen.

Perikles hat letztlich Athen in die Katastrophe geführt und wirklich Großes scheint er nicht geleistet zu haben.

Oder?
 
Perikles stand maßgeblich hinter den Bauprojekten der Akropolis und ist Symbol des klassischen Athens, seiner Philosophen, Dramatiker,..
Auf Platos Urteil würde ich nicht soviel setzen, da er Demokratiegegner war und in Perikles nicht nur die Person, sondern auch die gesamte Idee für die er stand, kritisierte (wobei ich zugeben muss, die konkrete Kritik Platos an Perikles nicht zu kennen).
Führte wirklich Perikles Athen in den peloponnesischen Krieg oder das Selbstbewusstsein der Athener, dass er versucht ezu bremsen?
 
Auf Platos Urteil würde ich nicht soviel setzen, da er Demokratiegegner war und in Perikles nicht nur die Person, sondern auch die gesamte Idee für die er stand, kritisierte (wobei ich zugeben muss, die konkrete Kritik Platos an Perikles nicht zu kennen).

Platon kritisierte in erster Line die Einführung der Ämterbesoldung (μισθοφορια). Dadurch habe er die Athener verdorben und so gewannen Geldgier, Faulheit und Geschwätz die Überhand. Er vergleicht die Masse in der perikleischen Zeit mit "durchgegangenen Pferden", die den Wagenführer (also Perikles) abwerfen, nachdem sie wild geworden sind. Indem Perikles der Masse nachgibt, zeigt er sein "bäurisches Wesen" und sein "sklavisches Verhalten". Dies führt unweigerlich dazu, daß in die Polis Hybris (υβρις), Anarchie bzw. Zügellosigkeit (αναρχια) und Ausschweifung (ασωτια) einziehen.*

*(Nachzulesen in: Plat. Gorg. 515e 1 - 5; 517b 3ff.)

@User Themistokles, sicherlich hast du recht, daß Platons Kritik gleichzeitig eine grundsätzliche Kritik an die Demokratie ist.



Führte wirklich Perikles Athen in den peloponnesischen Krieg oder das Selbstbewusstsein der Athener, dass er versuchte zu bremsen?

Dein Einwand ist natürlich berechtigt, die alleinige Schuld am Peloponnesischen Krieg dem Perikles anzulasten wäre natürlich viel zu einfach. Zweifellos spielte der spartanisch-athenische Antagonismus eine bedeutende Rolle bei der Kriegsursache. Aber wir können auch sicher sein, daß Perikles dazu beigetragen hat in den Krieg gegen Sparta einzuziehen. Denn selbst der dem Perikles zugeneigte Thukydides konnte trotz seiner Idealisierung dieser Figur nicht verbergen, daß er zu Krieg gedrängt habe. In seiner Darstellung sind die Spartaner der Ansicht, daß wenn er entfernt werden könnte, der Krieg zu vermeiden sei (Thuk. 1, 127,1-3). Und auch auf mehreren Kompromißvorschlägen, die von spartanischer Seite kamen, ist Perikles erst gar nicht eingegangen (Thuk. 1, 139,1).

Was uns Thukydides verschweigt, sind die Prozesse, die gegen Perikles liefen; beispielsweise der Prozeß, wo es um Unterschlagung ging. Auch seine Gegner werden bei Thukydides nie genannt, wodurch auch der Anschein der Konkurrenzlosigkeit erweckt werden sollte.
 
An die Stelle Gorg. fügen sich zwei weitere an, die sich vor allem auf die Redekunst als Geschwatz beziehen.

Im Phaidros 269e ff nennt er ihn - verblümt - einen Schwätzer: vollkommen in der Redekunst, jedoch:
"Alles, was irgend von Künsten bedeutend ist bedarf unter anderem jenes müßigen und überschwänglichen Geredes über die Natur. Denn eben daher scheint sich ihnen das Hochsinnige und allseitig Tatkräftige mitzuteilen, was auch Perikles neben seiner guten Naturanlage sich angeeignet hatte."

Ähnlich Prot. 329a ff:
"...könnte er solche Reden vom Perikles oder einem von den andern Meistern im Reden auch wohl hören; aber wenn einer etwas weiter fragt, so wissen sie wie die Bücher nichts weiter weder zu antworten noch selbst zu fragen"
 
Also, fraglos hat Perikles eine lange Zeit über die attische Politik entscheidend mitbestimmt; unter den demokratischen Gegenbenheiten im Athen des 5.Jh. hieß dass, das seine Mitmenschen (zumindest die Mehrheit von ihnen) sehr viel von ihm hielten, sonst hätten sie ihn in die Wüste geschickte.

Die Negativ-Urteile Platons und Aristoteles lassen sich mE auf deren Demokratiefeindlichkeit zurückführen (da war Platon ein gutes Stück radikaler als Aristoteles, aber auch für diesen gehörte die Demokratie zu den "schlechten Regierungsformen").

Ach ja, und die Komödiendichter nahmen doch so ziemlich alles aufs Korn, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Jeder Politiker bzw. jede Gestalt des öffentlichen Lebens wurde in Komödien behandelt und durch den Kakao gezogen, das sagt nichts über dessen Reputation oder Fähigkeiten.

Und solange Athen die perikleische Taktik verfolgte hat es im Peloponnesischen Krieg auch Erfolge erzielt, also auch das ncihts, was gegen ihn spricht.
 
An die Stelle Gorg. fügen sich zwei weitere an, die sich vor allem auf die Redekunst als Geschwatz beziehen.

Im Phaidros 269e ff nennt er ihn - verblümt - einen Schwätzer: vollkommen in der Redekunst, jedoch:
"Alles, was irgend von Künsten bedeutend ist bedarf unter anderem jenes müßigen und überschwänglichen Geredes über die Natur. Denn eben daher scheint sich ihnen das Hochsinnige und allseitig Tatkräftige mitzuteilen, was auch Perikles neben seiner guten Naturanlage sich angeeignet hatte."

Ähnlich Prot. 329a ff:
"...könnte er solche Reden vom Perikles oder einem von den andern Meistern im Reden auch wohl hören; aber wenn einer etwas weiter fragt, so wissen sie wie die Bücher nichts weiter weder zu antworten noch selbst zu fragen"

Danke für die Ergänzung Eumolp.

Platon relativierte tatsächlich Perikles' Redekunst und bezeichnete sie als Geschwätz (αδολεσχια). Platon geht natürlich von seinen moralischen Grundsätzen der Redekunst aus. So richtet sich die Kritik nicht nur an Perikles, sondern auch an andere Sophisten, die ihrer Rhetorik lediglich Menschenkenntnis voraussetzen, jedoch nicht die Wahrheit.



Also, fraglos hat Perikles eine lange Zeit über die attische Politik entscheidend mitbestimmt; unter den demokratischen Gegenbenheiten im Athen des 5.Jh. hieß dass, das seine Mitmenschen (zumindest die Mehrheit von ihnen) sehr viel von ihm hielten, sonst hätten sie ihn in die Wüste geschickte.

Gegen ihn liefen ja Prozesse und Anklagen, die seine Stellung zeitweise geschwächt haben. Sowohl Platon als auch Diodor vertraten die Meinung, daß er im Grunde den Krieg bewußt herbeigeführt habe, um von eigenen Problemen abzulenken. 430 v.Chr. wurde er sogar als Stratege abgesetzt.
Wir haben ein Problem, daß Perikles für uns erst in seinem fünfzigsten Lebensjahr greifbar wird. Vielleicht verdankt er die Wahl im Amt des Strategen seiner vornehmen Herkunft.


Die Negativ-Urteile Platons und Aristoteles lassen sich mE auf deren Demokratiefeindlichkeit zurückführen (da war Platon ein gutes Stück radikaler als Aristoteles, aber auch für diesen gehörte die Demokratie zu den "schlechten Regierungsformen").

Sicher das war auch ein Grund, das würde ich ebenfalls unterstreichen.

Ach ja, und die Komödiendichter nahmen doch so ziemlich alles aufs Korn, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Jeder Politiker bzw. jede Gestalt des öffentlichen Lebens wurde in Komödien behandelt und durch den Kakao gezogen, das sagt nichts über dessen Reputation oder Fähigkeiten.

Das würde ich so nicht sagen, die Kritik attischer Komödiendichter beschränkte sich nicht auf den üblichen Tyrannisvorwurf oder Zeusvergleich, sondern war bisweilen sehr speziell und bezog sich auf bestimmte Handlungen des Perikles.
Daß die Komödie dem Perikles zuwider war, zeigt, daß er 440 v.Chr. in der Volksversammlung ein Gesetz erließ, daß der Komödie die Kritik an Politikern verbot. Das Gesetz wurde angenommen und hatte vier Jahre Geltung gehabt bis es von der Volksversammlung wieder aufgehoben wurde.

Und solange Athen die perikleische Taktik verfolgte hat es im Peloponnesischen Krieg auch Erfolge erzielt, also auch das ncihts, was gegen ihn spricht.

Ja, so argumentiert auch in etwa Thukydides, der die Weitsicht (προνοια) des Perikles in den Mittelpunkt stellt und die Schuld am Krieg auf seine Nachfolger schiebt, die strategische Fehler begangen haben, indem sie von dem Weg des Perikles abgewichen sind. Jedoch ist diese Einschätzung für den heutigen Historiker nicht ganz unproblematisch, da die tendenziöse Haltung des Thukydides inzwischen unbestreitbar ist.
 
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Und solange Athen die perikleische Taktik verfolgte hat es im Peloponnesischen Krieg auch Erfolge erzielt, also auch das ncihts, was gegen ihn spricht.

Das "Nil-Abenteuer" fand 459 v. Chr. auch gegen Perikles' ausdrücklichen Willen statt. Die Flotte von 200 Schiffen sollte ursprünglich nach Zypern segeln, um phönizische Städte und Garnisonen zu zerstören. Sie reagierte statt dessen auf einen Hilferuf des lybischen Häuptlings Inaros, der in der Gegend des Nildeltas einen Aufstand gegen die Perser angezettelt hatte. Die Sache ging schief. Die Griechen wurden im Nildelta auf einer Insel eingeschlossen, 18 Monate belagert. Die wenigsten kamen wieder nach Hause.

Perikles war offensichtlich auch in jungen Jahren von Ephialtes geprägt worden, der in Sparta grundsätzlich eine Bedrohung sah und antiaristokratisch eingestellt war. Für Perikles war Letzeres schon Familientradition. Trotzdem hielt er immer einen gewissermaßen aristokratischen Abstand zum Volk, obwohl er für das Volk eintrat.
 
Das "Nil-Abenteuer" fand 459 v. Chr. auch gegen Perikles' ausdrücklichen Willen statt. Die Flotte von 200 Schiffen sollte ursprünglich nach Zypern segeln, um phönizische Städte und Garnisonen zu zerstören.
Was jetzt sicher ein großes Fiasko war, aber nicht direkt ein Ereignis des Peloponnesischen krieges...
 
Was jetzt sicher ein großes Fiasko war, aber nicht direkt ein Ereignis des Peloponnesischen krieges...


Du hast Recht, dass es nicht zum Peloponnesischen Krieg gehört, aber wenn ich das richtig sehe, geht es in diesem Thread um Perikles und nicht explizit um den Pelop. Krieg .... oder :confused:
Es war einfach ein Beispiel, bei dem Athen nicht Perikles gefolgt ist und die Konsequenzen hart ausfielen.
 
Nur weil Du mich zitiert hattest, und ich von seiner Rolle im P.K. sprach... ;)

Wer ist übrigens dieser Ephialtes, den Du erwähnst? Den kenn ich gar nicht.
 
Er grenzte die Kompetenzen des Areopag (Überbleibsel der Aristokratie) so stark ein, dass praktisch nur noch der Rat der 500 und die Volksversammlung Politik machen konnten, so dass man ihm manchmal die Verwandlung von Kleisthenes' Isonomie in die Demokratie zugeschrieben wird.
 
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Wer ist übrigens dieser Ephialtes, den Du erwähnst? Den kenn ich gar nicht.

Okay, Themistokles hat deine Frage eigentlich schon so weit beantwortet. Daher eben noch ein wenig mit meinen Worten zur Ergänzung:

er gehörte der Opposition an, die gegen den führenden Politiker in Athen, Kimon, kämpfte. Ephialtes stammte aus dem Volk und es hieß, er hätte seinen Aufstieg seinem unbezwingbaren harten Charakter zu verdanken. Für ihn waren nicht die Perser die Hauptgegner, sondern Sparta. Und damit war er auch automatisch Gegner der Aristokratie, die sich Sparta verbunden fühlte. Perikles arbeitete mit Ephialtes zusammen.

Die beiden nutzten eine Abwesenheit von Kimon, der in Athen recht beliebt war und freizügig gegenüber dem Volk, um die Rechte des Areopags einzuschränken. Dem Erdbeben 464 v. Chr., das Sparta fast völlig zerstörte, verdankt Perikles gewissermaßen seine Macht. Dass Kimon es durchgesetzt hatte, Sparta militärische Hilfe in der Situation zu leisten, als die Heloten sich zu dem Zeitpunkt erhoben, wurde ihm zum Verhängnis. Ephialtes schürte die Meinung, Kimon wäre mehr an Sparta gelegen als an Athen. Mit einer Reihe von Gesetzen brachte er es während dessen Abwesenheit so weit, dass dem Archonten nur noch einige Ehrenrechte blieben. Dass die Spartaner die Truppen Athens wieder nach Hause schickten, wahrscheinlich, weil diese sich über die sozialen und politischen Zustände in Sparta mokierten, gab ihm vollends den Rest. Ephialtes klagte ihn wg. Hochverrats an. Lt. Plutarch war „Perikles unter allen Anklägern derjenige, der Kimon am wenigsten schadete“ vor Gericht. Kimon wurde daraufhin verbannt. Ephialtes wurde bald darauf ermordet; seinen Erfolg konnte er also nicht auskosten. Und dann kam endgültig die Stunde für Perikles zur Macht zu gelangen.
 
Kleiner Exkurs zu Ephialtes

Kleiner Exkurs zu Ephialtes

Ephialtes entzog 462 dem Areopag (Ἄρειος πάγος), welcher als letztes Bollwerk der Oligarchen gilt, sämtliche politische Funktionen und war daraufhin eigentlich fast bedeutungslos. Lediglich in der Blutgerichtsbarkeit, sofern diese nicht mit athenischer Politik in Zusammenhang gebracht werden konnte, und auf sakralem Gebiet hatte der Areopag eine Funktion. Der Areopag hatte vor seiner Entmachtung durch Ephialtes eine Beratungskompetenz, konnte Bürger bestrafen, wenn sie gegen Gesetze verstoßen haben und überprüfte Beamte am Ende ihrer Amtsführung auf ihre Korrektheit etc.

Der Areopag hatte ursprünglich eine große Macht, so war er es, der Themistokles aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten ostrakierte. Hingegen wurde Kimon, der wegen Bestechlichkeit angeklagt war freigesprochen. Als Kimon Athen verließ, um an einem Feldzug teilzunehmen, hat Ephialtes dem Areopag die Kompetenzen, die nun vollständig an die Heliaia abgegeben wurden, aberkannt. Kimon versuchte nach der Rückkehr von seinem erfolglosen Feldzug die Dinge rückgängig zumachen, was aber mißlang, da er inzwischen politisch sehr geschwächt war und schließlich dem Ostrakismos zum Opfer fiel. Ephialtes wurde wenig später von Oligarchen ermordet.
 
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