Dieter
Premiummitglied
Nun die Germanen haben die Edda usw., die Inder die Veda usw. und die Iranier die Avesta und das Shahnameh. In all diesen werken gibt es Mythen und Geschichten aus verschiedensten Zeiten und teilweise sind Fragmente vorhanden die alle drei verbinden und so auf eine Proto-Indo-Germanische hindeuten.
Die Edda ist eine germanische Helden- und Götterdichtung, die ins 8. Jh. n. Chr. zurückreicht. Mit "indoeuropäischen Mythen" hat das nichts zu tun und etwaige Vermutungen sind reine Spekulation.
In diesem fall geht es um eine Überlieferung aus den ältesten teilen all der drei Kulturen. Es geht um den ersten Riesen Ymir (Edda), und den körperlich großen und wohl ersten Arischen König Yama/Yima (Veda, Avesta). Es ist natürlich nicht die namens Ähnlichkeit die, diese Verbindung herstellt.
Der Götterhimmel aller indoeuropäischen Völker zeigt gemeinsame Spuren, so z.B. den Himmelsgott "deiwos", der in ähnlicher Form vielfach wiederkehrt. Vermutlich zählt auch der urzeitliche Riese Ymir zu einer derart alten Götterschicht, denn er taucht im Baltischen, Indo-arischen, Germanischen, Slawischen und vermutlich noch anderen indoeuropäischen Sprachen auf.
Aus solchen bei indoeuropäischen Völkern verbreiteten Gottheiten bzw. Urwesen lässt sich keinerlei besondere "Verwandtschaft" zwischen zwei Völkern konstruieren, denn die Götter waren gemein-indoeuropäisch!
Hier redet keiner von Vorderasien, und auch nicht davon das die Thraker Iranier waren. Es geht um den Kulturellen Einfluss den die "Europäischen" Skythen auf die Thraker und wohl auch auf die Kelten hatten. Diese Völker waren zu dieser zeit direkte Nachbarn, Indo-Europäer und Ethnisch verwandt.
Ich wüsste nicht, was der unbestreitbare Einfluss der Skythen auf die Kelten mit den "Slawen" zu schaffen hat. Der kulturelle skythische Einfluss zeigt sich ganz offensichtlich bei keltischen Waffen, Schmuck und Kesseln, die den wunderschönen eurasischen "Tierstil" von den Skythen übernommen haben. Ich wüsste nicht, dass ähnliches bei den Slawen gefunden wurde.
Es geht um die Sigynner Herodots die nördlich des Balkans lebten. Strabo berichtet wahrscheinlich von einem Teilstamm der Sigynner.
Das ist mir durchaus klar. Allerdings ist die ethnische Zuordnung unbekannt, abgesehen von unbewiesenen Hypothesen.
Andere verwandte Gruppen wie die Tocharier sind nach "China" gezogen und die Skythen wollten zwar gen Afrika wandern wurden aber durch die Ägypter gestoppt...
Die (Pseudo)-Tocharer sind in der Tat bis an Chinas Grenzen vorgerückt. Handschriftenreste aus dem 6.-8. Jh. n. Chr. mit buddhistischen Texten fand man im Tarim-Becken bei den Oasen Kutscha und Turfan, die zum Erstaunen der Sprachwissenschaftler eine westindoeuropäische Kentum-Sprache zeigten. Welcher Ethnie diese Tocharer angehörten, ist bis heute nicht bekannt.
Aber was hat das mit den "Serben" zu tun?
... dass die Slawen teilweise stark von den Finno-Ugriern und wohl auch Ural-Altaischen beeinflusst wurden ist mir klar. Daneben gibt es aber auch noch die Indo-Europäische Verbindung, nicht nur linguistisch sondern auch Kulturell.
Sie wurden vermutlich von den Völkern beeinflusst, die zur Zeit der slawischen Ethnogenese und auch später ihren Ursitzen benachbart waren. Dazu fallen mir vor allem Finno-Ugrier, Balten und Germanen ein. Iranische Stämme hingegen weniger. Zumindest war ihr Einfluss wohl marginal!
Das meinst du aber einiges spricht dagegen. Selbst wenn wir von einer Indo-Arischen Urheimat nördlich des Kaspischen Meeres ausgehen gibt es eine fließende Verbindung zu Kulturen wie der Streitaxt Kultur in ost europa und anderen Indo-Europäischen Kulturen inklusive den Proto-Germanen.
Zur Zeit der indoeuropäischen Wanderung, die man im 3. Jahrtausend v. Chr. ansetzt, gab es noch keines der erst später bezeugten historischen indoeuropäischen Völker. Die bildeten sich erst nach ihrer Einwanderung in ihre späteren Sitze und der Vermischung mit der altansässigern vorindoeuropäischen Bevölkerung.
Ich weiß noch immer nicht, was das mit den Slawen zu tun hat?