Wie hießen die Söhne von Chlodwig?

G

Gast

Gast
Ich brauche die genauen Namen für den Geschichtsunterricht. Danke!!!
 
In Gregor von Tours' Geschichtsbüchern heißen die Söhne von Chlodwig:

- Theudorichus
- Chlodomeris
- Childeberthus
- Chlothacharius
so im Nominativ geschrieben (Textstelle: Buch III 1).

- Ingomer(is ?), der aber gleich nach seiner Taufe als Säugling starb (II 29).

Theudobert war übrigens erheblich älter als seine Brüder, wie Gregor von Tours berichtet, denn Chlodovechus hatte aber schon vorher von einem Kebsweibe (d. h. einer Frau, mit der Chlodovech in einem eheähnlichen Verhältnis zusammengelebt hatte) einen Sohn namens Theuderich (Buch II 28, letzter Satz/ vgl. die Übersetzung der von R. Buchner hggb. Freiherr v. Stein-Gedächtnisausgabe, Bd. II/ Darmstadt: WBG, 1964, S.115); die Mutter der anderen Söhne war Chrotchildis aus Burgund.
 
In Gregor von Tours' Geschichtsbüchern heißen die Söhne von Chlodwig:

- Theudorichus
- Chlodomeris
- Childeberthus
- Chlothacharius
so im Nominativ geschrieben (Textstelle: Buch III 1).

- Ingomer(is ?), der aber gleich nach seiner Taufe als Säugling starb (II 29)...
Das werden wohl die lateinisierten Namen sein, wobei ich den Namen von Chlothar I. in einem meiner Bücher auch in einer längeren Form - nämlich Chloth(ach)ar - gelesen habe, weswegen ich annehme, daß hier noch zusätzlich eine Abnutzung vorliegt.
 
Ja sicherlich kann man sagen, daß die Namen latinisiert wurden. Und wie ich sie angeführt habe, sind sie auch nicht einmal die einzigen überlieferten Variationen der fränkischen Namen und interessant sind dann in dem Zusammenhang auch die Frage nach der Aussprach bzw. den Aussprachegewohnheiten.

Wurde das "ch" etwa ursprünglich wie im deutschen Wort "Bach" (sog. velarer Reibelaut oder weicher Gaumenlaut) oder wie in "ich" (palataler Reibelaut oder harter Gaumenlaut) ausgesprochen? Das heutige Französisch kennt diese Laute genausowenig wie das Lateinische, aus dem es ja hervorgegangen ist, und jedenfalls auch nicht das deutsche "h", das vielleicht noch in Frage käme (viele Lehnwörter fränkischer Herkunft sollen ja im sog. hache aspiré, das für die französische Grammatik so bedeutsam ist, tradiert worden sein). Vielleicht weiß es von euch jemand.

Wolfgang Haubrichs (1998)* nimmt an, daß dieser Laut wohl erst relativ spät (nach dem 8. Jahrhundert etwa) verschwunden ist, wobei er Gamillschegs Unterscheidung anschließt und zwar zwischen einem "franko-lateinsiche[n] [...]gehobene[n] Lautersatz" (nämlich "k" oder "g" ausgesprochen, wenn ich das richtig verstehe), der sich in der Schriftsprache spiegele, und einer "volkstümlich romanische[n] Form des Lautersatzes", der sich statt des velaren Verschlußlautes (= "k" oder "g") des Schriftbildes durch einen labiodentalen Reibelaut (also etwa stimmhaft/frikatives "f"). Für erstere Variation steht die Namensschreibung z. B. von Chlothacharius in einem Manuskript Gregor von Tours' (HF, A1), das aus dem 11. Jh. stammen soll: Glotharius; aber es gibt auch die Variation als Flotharius (B2; 7. Jh.); für Chlodowechus auch Flodovecum (B3; 8. Jh.)

* Haubrichs, Fränkische Lehnwörter, Ortsnamen und Personennamen im Nordosten der Gallia. in Dieter Geuenich, Die Franken und die Alemannen bis zur 'Schlacht bei Zülpich' (496/97). Berlin/ New York: De Gruyter, 1998, S.102-129
 
Zurück
Oben